Kieferorthopäden - Nepper, Schlepper Bauernfänger?

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Wuelfi71

Erfahrenes Mitglied
08.02.2020
418
637
DUS
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Im Mai 2018 war es so weit: Unser Zahnarzt meinte, unsere Jüngste könnte aufgrund einer leichten Zahnfehlstellung eine Zahnspange gebrauchen.

Und so begann unser Ausflug in die wundersame Welt der Kieferorthopädie.
Schon im Erstgespräch wurde aus der leichte Fehlstellung ein angeblich massiver Überbiss, der nur mittels Außenspange zu korrigieren sei. Das Entsetzen in den Augen von +1 und +0,5 könnt Ihr Euch sicher gut vorstellen.
Ich war natürlich nicht so leicht zu überzeugen, zumal da bei unserem langjährigen Familienzahnarzt nicht die Rede von war.
Wie dem auch sei, der verkäuferisch gut geschulte Kieferorthopäde hatte nach der Horrordiagnose natürlich direkt die rettende Lösung parat: Es müsste ein innen liegendes Scharnier eingebaut werden. Zahlt natürlich nicht die Kasse. Dafür hätte man jedoch Pakete mit bequemen monatlichen Abschlagszahlungen im Angebot. Eine Übersicht der angeblich notwendigen und von der Krankenkasse nicht bezuschussten Leistungen war schnell zusammengefaked... äh geschrieben und +1 und +0,5 sehen sich von der Horroraussicht auf eine Außenspange befreit. Meine Ansicht, man könnte es ja mal versuchen, war natürlich nicht mehrheitsfähig.:p Bei der Auswahl zwischen "Basis", "Komfort" und "Qualitäts"-Paket sollte es die goldene Mitte sein.
Um meine Bedenken zu zerstreuen, betonte der Kieferorthopäde mehrfach, dass Zahlungen natürlich zurückerstattet würden, sofern kalkulierte Leistungen nicht von Nöten wären. Was sollte da schon schief gehen?

Kaum unterschrieben begann die Behandlung und von Scharnier oder Außenspange war keine Rede mehr. Die Eltern einer Schulkameradin von +0.5 hatten mehr Mut und entsagten den düsteren Prophezeiungen des Kieferorthopäden, woraufhin ihrer +0,5 die gleiche Behandlung zu Teil wurde, wie unserer, abgesehen davon, dass die Brackets unserer wohl etwas höherwertiger waren.

Nun, nach 3 1/2 Jahren hat sich der Kieferorthopäde fein 1.890 € für angebliche Privatleistungen in homöopathischen Raten abgebucht, was in etwa der zusammengefaketen, aber nie erbrachten Leistung entsprach. Nun wartete ich gespannt auf die Abrechnung und die zugesagte hohe Erstattung, die mich denn dort erwartete. Es passierte... nichts.
Ich schrieb ein Fax (dieser Zahnklempner wirbt zwar in Supermärkten, aber eine email Adresse versteckt sich lediglich im Impressum). Es passierte... weiter nichts.
Also ging ich beim nächsten Termin von +0,5 mit, um höflich nach der Abrechnung zu fragen. Ich wurde von der Sprechstundenhilfe schallend ausgelacht. Ernsthaft! Die hat mich einfach am Empfang laut ausgelacht. Auf meine ruhige Feststellung, dass ich das ernst meinen würde, meinte sie lapidar, man würde immer so viel Leistung erbringen, wie gezahlt wurde (Aussage 1). Aha, den Eindruck hätte ich nicht, erwiderte ich, und ließ mir den Vertrag noch mal ausdrucken.
Daraufhin schaltete sich eine Kieferorthopädin, zwar neu in der Praxisgemeinschaft, aber mit dem Gebührenmodel natürlich gut vertraut, selbst in die Diskussion ein. Das wäre ein Kompensationsmodel (Aussage 2). Bei manchen Patienten würde halt weniger, bei anderen mehr gemacht, das gleicht sich aus. Als ich noch still überlegte, wie sich das mit individuellem Vertragsrecht verträgt, brachten sie meine Denkfalten oder die Formulierung in dem nun in meinen Händen befindlichen Vertrag
Nach Abschluss der Behandlung, sowie bei Umzug bzw. Abbruch der kieferorthopädischen Behandlung, werden die bis dahin gezahlten Beträge einerseits und die erbrachten Leistungen andererseits gegeneinander aufgerechnet und Differenzen ggfl. ausgeglichen. Nach Ende der Behandlung wird auf Anforderung eine spezifizierte Rechnung erstellt. Hierbei wird dann der konkrete Rechnungsbetrag fällig.
zu Aussage 3: Wenn ich unbedingt darauf bestehen würde, könnte man sich die große Mühe einer Abrechnung natürlich machen, ich müsste aber darauf eingestellt sein, dass ich dann noch nachzahlen müsste.
Darauf platzte mir der Kragen und ich meinte: Das wäre ja ein super Geschäftsmodel, sprich der Kieferorthopäde gewinnt immer. Womit die Dame zur krönenden Aussage 4 kam: Das machen alle so.

Machen das wirklich alle so? Ich muss sagen, ich hätte nicht übelst Lust, den ganzen Laden zu verklagen. Begonnen mit der Vorspiegelung falscher Tatsachen bei Vertragsabschluss, der Ausübung seelischen Drucks bis hin zu Abrechnungsbetrug. Aber mal kurz in Gedanken durchgespielt: Wie soll ich als Laie im Nachhinein nachweisen, was gemacht wurde und was nicht? Letztendlich würde ja mein Wort gegen dass des Kieferorthopäden stehen. Und sicher würde der auf hunderte zufriedener Patient*innen verweisen, die nicht einmal gemerkt haben, wie sie besch.... wurden. Außerdem ist meine Tochter noch ein paar Monate in Behandlung und ich brauche die Erfolgsbestätigung des Kieferorthopäden, um meinen Eigenanteil von der Krankenkasse wieder zu bekommen. Mir blieb also nichts, als die bittere Erkenntnis, übelst über den Tisch gezogen worden zu sein. Und anderen den Rat zu geben, solche Vereinbarungen bloß nicht zu unterschreiben. Vor allem, wenn es wirklich alle Kieferorthopäden so machen...
 
Zuletzt bearbeitet:

cruiser

Reguläres Mitglied
19.04.2011
26
2
Korrekt, das machen tatsächlich alle Kieferorthopäden so. Unserer war sogar so dreist, mir einreden zu wollen, dass man mir mit der Ratenzahlung "ein zinsloses Darlehen" verschaffen würde und ich so die großen Beträge nicht auf einmal zahlen müsse...
Ich habe dankend abgelehnt und mit dem Verweis, dass ich kein Problem mit großen Beträgen hätte und um Rechnungen für jede Behandlung gebeten. Das haben wir drei Jahre so gemacht und ich hatte den genauen Überblick, was genau an den einzelnen Terminen gemacht wurde. Und wirklich "hohe" Beträge kamen da keine zusammen.
Ich habe das spaßeshalber am Ende mal zusammengerechnet und hätte mit der Ratenzahlung locker einen hohen dreistelligen Betrag mehr bezahlt.

Cruiser
 
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HDH Aviation

Erfahrenes Mitglied
25.02.2018
1.157
2.442
D-AIEP
Ich war zwar nicht der Bezahler, sondern nur der Empfänger dieser wunderbaren Behandlung, weiß aber immer noch wie es damals bei meinem Bruderm der einmal bei mir mit war für ein Gespräch, auch für eine kleine Zahnfehlstellung (vom Zahnarzt diagnostiziert) gleich das volle Programm von mehreren tausend Euro veranschlagt worden. Nachdem meine Eltern für mich (der es deutlich dringender nötig hatte) schon nach jedem Kontrollbesuch, und das waren einige, von 3 Minuten in den Mund schauen und 60 Minuten im Wartezimmer vergammeln über 100€ abdrücken mussten, haben sie das „Angebot“ dann dankend abgelehnt.

Nachdem bei mir dann nach einigen Jahren loser Zahnspange die Feste kam, sollte ich auch erst noch eine umfangreiche Zahn-OP über mich ergehen lassen, die auch von der KV nicht gezahlt worden wäre (natürlich beim guten Freund des KO). Es hieß am Anfang dann auch nur „Ja maximal 6-9 Monate, dann ist die nicht mehr notwendig.“ Ende vom Lied war dann, dass nach 9 Monaten tatsächlich kein wirklicher Fortschritt mehr zu merken war, ich aber trotzdem noch weitere 9 Monate über mich ergehen lassen musste, bei denen der Herr Doktor immer wieder Kleinigkeiten fand, die man noch machen müsste. Zum Glück fanden meine Eltern dann auch, dass es langsam reichte und nachdem er noch weitere Behandlungen anordnete, durfte ich ihm die frohe Nachricht verkünden, dass es jetzt Schluss ist und er sie rausnehmen soll. Die diversen Horroszenarien die er daraufhin ausmalte wenn man die Behandlung zu früh abbricht sind natürlich alle nicht eingetreten, ich habe dafür vom (kompetenten) Zahnarzt diagnostizierte Schäden am Kiefer, die sehr wahrscheinlich von der zu lange eingesetzten Zahnspange kommen.

Was ich damit sagen möchte, Klage den KO in Grund und Boden wenn du die Sachlage belegen kannst, denn im Prinzip sind fast alle Kieferorthopäden geldgeile Dreckssäcke, die dir im Zweifelsfall auch noch mehr schaden als helfen nur um mehr Geld aus dir rauszusaugen.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.332
3.268
Z´Sdugärd
Meine +1 (auch in der Branche) lacht jetzt auch...immernoch...Sie konnte nur mal eben "Ohne 2. Angebot" über ihre lachenden Lippen bekommen....
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Korrekt, das machen tatsächlich alle Kieferorthopäden so. Unserer war sogar so dreist, mir einreden zu wollen, dass man mir mit der Ratenzahlung "ein zinsloses Darlehen" verschaffen würde und ich so die großen Beträge nicht auf einmal zahlen müsse...
Genau lesen du musst...das macht in der Regel KEIN Zahnklemptner der noch alle Latten am Zaun hat. Der Onkel Doc verkauft seine Rechnung an ein Inkasso Büro, die irgendwelche schicken Namen "Zahnärtzlicher Verein" etc hat. Diese bieten dir eine 0% Fianzierung an. Was im übrigen ne sehr brauchbare Sache ist. Clevere Leute lassen diese Massnahmen von ihrer Kasse in die eigene Tasche latzen und finanzieren den Rest zinslos. Gewinnmaximiert! ;)
 

cruiser

Reguläres Mitglied
19.04.2011
26
2
Negativ...die Rechnungen wurden direkt in der Praxis von einer ZFA erstellt und manchmal sogar meiner Tochter direkt mitgegeben um das Porto zu sparen.
Ist aber schon 6-7 Jahre her, vielleicht ist es jetzt anders.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.332
3.268
Z´Sdugärd
Es gibt sicherlich Praxen die das selbst machen. Der Chef meiner Frau auch. Aber der hat auch nicht alle Latten am Zaun ;) Aber Porto sparen und dem Nachwuchs in die Hand drücken...Schwäbische Erwerbsregel #7324634. Sehr cool! ;)
 

YankeeZulu1

Erfahrenes Mitglied
09.07.2020
515
328
grds handeln das leider eine Reihe Mediziner anderer Fachrichtungen ähnlich. Aussage eines Arztes gegenüber einem Seminsider: bevor ein Patient zu mir ins SPrechzimmer kommt, muss er erst mal durch meine Maschinenzimmer, sonst rechnet er sich nicht; von dem Beratungshonorar kann ich nicht mal sterben, geschweige denn leben. Eigene jüngste Erfahrung (als Privatpatient): nur eine kurze Augenunersuchung wg manchmal zu trockener Augen geht nicht, erst mal alle maschinellen Tests (Gesichtsfeld etc.), obwohl diese alle paar Jahre und zuletzt vor gut einem Jahr durchgeführt wurden. Ich sagte leise tschüß dort...
das Theme IGEL und sonstige Privatleistungen ist leider ein Großes und Schlimmes.
 

knusper

Erfahrenes Mitglied
27.02.2019
418
352
Machen nicht alle so, aber leider sehr viele.

Tut mir leid, dass du eine solche Erfahrung machen musstest.
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.372
350
Wobei ich dann unsere Erfahrung mitteilen darf: Als Selbstzahler erstaunt über wirklich preiswerte und dabei auch gute Leistungen, ohne das man mir was andrehen will. Ich frage mich als GKV-Mitglied mittlerweile nach dem Sinn dieser Versicherung, wenn Du 10k€ Beiträge im Jahr bezahlst, aber die Untersuchung 50 €, ein MRT 350 € als Selbstzahler kostet und der MRT-Termin: 2 Tage Wartezeit. Wenn ich mir den Stundensatz eines Kaffeemaschinenmechanikers anschaue von 122 €…ist dann wohl die 100k€ Operation, die in den letzten drei Jahrzehnten nicht notwendig wurde.
 

gabenga

Erfahrenes Mitglied
16.11.2010
2.357
571
STR
Ich bin in jetzt schon recht lange in der PKV und man merkt relativ schnell, dass es Ärzte gibt die sauber arbeiten und abrechnen, dann gibt es welche die sauber arbeiten und "unfair" abrechnen und welche die schlecht arbeiten und unfair abrechen.

Den ersten bin ich treu, die zweiten bekommen eine chance nachdem die Rechnung reklamiert wurde und die 3ten sehen mich maximal 1x.

Ansonsten würde ich bei teuren Behandlungen auf ein Angebot bestehen. Wobei die auch schon gegen meinen Wunsch bei für ich überschaubaren Kosten kostenpflichtig erstellt wurden. Dann muss man halt wieder reklamieren.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.332
3.268
Z´Sdugärd
Ich bin in jetzt schon recht lange in der PKV und man merkt relativ schnell, dass es Ärzte gibt die sauber arbeiten und abrechnen, dann gibt es welche die sauber arbeiten und "unfair" abrechnen und welche die schlecht arbeiten und unfair abrechen.
Gegenfrage: Was für ein Faktor steht bei dir beim Zahnarzt? Würde mich wundern einen Faktor unter 3 zu finden. Was zu 99% schlichtweg gelogen ist.
 

YankeeZulu1

Erfahrenes Mitglied
09.07.2020
515
328
Gegenfrage: Was für ein Faktor steht bei dir beim Zahnarzt? Würde mich wundern einen Faktor unter 3 zu finden. Was zu 99% schlichtweg gelogen ist.
bei mir meist 2,3jedoch 3,5 bei besonderen Leistungen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ich bin in jetzt schon recht lange in der PKV und man merkt relativ schnell, dass es Ärzte gibt die sauber arbeiten und abrechnen, dann gibt es welche die sauber arbeiten und "unfair" abrechnen und welche die schlecht arbeiten und unfair abrechen.

Den ersten bin ich treu, die zweiten bekommen eine chance nachdem die Rechnung reklamiert wurde und die 3ten sehen mich maximal 1x.

Ansonsten würde ich bei teuren Behandlungen auf ein Angebot bestehen. Wobei die auch schon gegen meinen Wunsch bei für ich überschaubaren Kosten kostenpflichtig erstellt wurden. Dann muss man halt wieder reklamieren.
selbst als Privatpatient hatten wir bei der Sucher nach einem neuen Hausarzt größte Probleme, unterzukommen (der "alte" hatte die Praxis aufgegeben, und mit dem Nachfolger "konnten wir nicht").
Ansonsten gilt: als Privatpatienr kriegst Du viele Leistungen, welche Du als Kassenpatient nicht bekommst oder entsprechend draufzahlen musst.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.332
3.268
Z´Sdugärd
Selbst 2,3 ist Diskussionswürdig. Die 3,5 siehst du da öfters. Und ich find es wirklich schade das von der Kasse niemand nachfragt.

Bei einem Schaden am Auto sollte man am besten gebrauchte Kotflügel verwenden, die Verbringungspauschale wird erfunden, bei den Zähnen fragt niemand.
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.252
Warum fragst du nicht selbst nach, wenn du 2,3 oder 3,5 nicht akzeptieren willst?
Wieso hinter der PKV verstecken?
 

schweinebank

Erfahrenes Mitglied
23.08.2020
421
252
Ich bin bei sowas mittlerweile knallhart Arzthopper - wer am wenigsten findet hat gewonnen :p
Immer eine Zweitmeinung bei solchen Dingen einholen - gibts ja meist auch über die Krankenkasse.
Mir wollte ein Zahnarzt auch mal 10 Löcher bohren - zweitmeinung: Kauschiene wegen Stress. Das war vor 8 Jahren - seitdem kein Problem an irgendeinem der 10. Da wollte sich wohl wer nen Stammkunden ranziehen, bei dem immer mal was gefunden wird, wenn mal wieder Urlaubszeit ist. Solchen Quacksalbern gehört der Eid um die Ohnen gehauen.

Ein Verwandert hat auch Erfahrung mit privaten - der hat sich mal länger mit nem Kiefernklempner unterhalten, da er bei ner Firma die Rohstoffe liefert arbeitet. Der Arzt war interessiert. Die Kasse hat dann ne Rechnung über ne gute Summe bekommen - wegen Beratungsleistungen...

Bringt im Nachhinein zwar wahrscheinlich wenig - aber grundsätzlich: Bei größeren Dingen immer zum Facharzt (der Eingriff x regelmäßig macht) und auch nicht davor scheuen eine Zweitmeinung einzuholen. Geht vielen Ärzten leider primär um die Kohle.
 

YankeeZulu1

Erfahrenes Mitglied
09.07.2020
515
328
Warum fragst du nicht selbst nach, wenn du 2,3 oder 3,5 nicht akzeptieren willst?
Wieso hinter der PKV verstecken?
klar, kann man selbst den ZA fragen, aber...schlußendlich will ich bei diesem ZA bleiben, weil er GUT ist, und das nicht nur nach meiner Meinung. Finde mal einen anderen guten ZA in akzeptabler Nähe, bei dem Du die termine so kriegst, wie DU sie willst bzw brauchen kannst.
Der Faktor ist immer begründet (in der Rechnung). und dagegen zu halten muss man ein Fachmann in Sachen GOZ sein; damit kann ich nicht diensn.
 

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.289
620
MUC/EDMM
klar, kann man selbst den ZA fragen, aber...schlußendlich will ich bei diesem ZA bleiben, weil er GUT ist, und das nicht nur nach meiner Meinung. Finde mal einen anderen guten ZA in akzeptabler Nähe, bei dem Du die termine so kriegst, wie DU sie willst bzw brauchen kannst.
Der Faktor ist immer begründet (in der Rechnung). und dagegen zu halten muss man ein Fachmann in Sachen GOZ sein; damit kann ich nicht diensn.
Wenn Du doch zufrieden mit seinem Service bist, warum willst Du dann für diesen sehr guten Service nicht angemessen zahlen??
(Bedenke: Was nichts kostet, taugt meist auch nichts.)
 

gabenga

Erfahrenes Mitglied
16.11.2010
2.357
571
STR
Ich habe keine Probleme mir eine Arztrechnung erklären zu lassen oder zu reklamieren. Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass sich gute Arbeit auch lohnen soll.
 

marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
2.773
2.600
Wenn Du doch zufrieden mit seinem Service bist, warum willst Du dann für diesen sehr guten Service nicht angemessen zahlen??
(Bedenke: Was nichts kostet, taugt meist auch nichts.)

Sehe ich auch so. Meine Zahnärztin berechnet auch, mit Begründung, teilweise 3,5x. Die Arbeit ist aber top und sie nimmt sich viel Zeit und hat für sich auch den Anspruch ein perfektes Ergebnis abzuliefern. Das ist mir lieber, als ein kleinerer Faktor für lieblose Arbeit. Gerade beim ZA geht es vor allem um eine handwerkliche Arbeit und die Mühe, die man sich dabei gibt.
 

alohasteffi

Erfahrenes Mitglied
28.07.2010
1.106
119
München
Leider gibt es hier im Forum. wie auch bei vielen Privatpatienten, viel Unwissen über die ärztliche/zahnärztliche Abrechnung.
Bei den Zahnärzten gibt es zwei Gebührenordnungen einmal BEMA (Kasse) und einmal die GOZ (privat Versicherte). Es ist nun keineswegs so, wenn euer Zahnarzt eine Leistung zum 2,3 fachen Faktor abrechnet, er dafür die 2,3 fache Summe eines gesetzlich versicherten Patienten erhält.
Vielmehr ist es so, dass in der BEMA die Leistungen höher bewertet sind, da der BEMA Punktwert regelmäßig angepasst wird, der GOZ Punktwert aber schon seit 1988 derselbe ist, nämlich 11 Pfennige
Anbei eine Gegenüberstellung einzelner Leistungen. So muss zum Beispiel der Zahnarzt die Kontrolle / Untersuchung beim Privatpatienten zum 3,3fachen Faktor GOZ abrechnen, um auf das gleiche Honorar wie beim AOK Patienten zu kommen.
Dies gilt mittlerweile für die meisten Leistungen! Da ein Faktor höher als 2,3 fach immer Patientenbezogen begründet werden muss, damit der Patient es von seiner privaten Versicherung erstattet bekommt, muss sich der Zahnarzt dann entsprechende Begründungen für die Steigerungen überlegen.
Eine Zahnarztpraxis ist letzten Endes auch ein Unternehmen und muss entsprechend wirtschaftlich arbeiten. Es fährt auch nicht jeder Zahnarzt Porsche, nur zur Info.
 

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WiCo

Erfahrenes Mitglied
05.01.2014
2.189
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Dies gilt mittlerweile für die meisten Leistungen! Da ein Faktor höher als 2,3 fach immer Patientenbezogen begründet werden muss, damit der Patient es von seiner privaten Versicherung erstattet bekommt, muss sich der Zahnarzt dann entsprechende Begründungen für die Steigerungen überlegen.
Da scheinen die Factoring-Firmen schon allerhand "Schwierigkeiten" vorzugeben, die problemlos Steigerungen ermöglichen, wenn man sich die immer gleichen Worthülsen anschaut. Es wirkt, als sei jeder Schritt im Grunde schwierig und koste den Zahnarzt innere Überwindung.
 

tom747

Aktives Mitglied
02.12.2017
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2004 hat das Bundesverfassungsgericht mit Beschluß vom 25.10.2004, 1 BvR 1437/02, festgestellt, dass aufgrund der Nichtanpassung des GOZ-Punktwertes seit 1988 der Gebührenrahmen nur noch eingeschränkt genutzt werden kann: „Zwar stehe für überdurchschnittliche Fälle nur der Rahmen zwischen 2,4 und 3,5 zur Verfügung, weil ein Absinken unter die Honorierung, die auch die gesetzliche Krankenversicherung zur Verfügung stelle (nämlich den 2,3-fachen Satz), wohl kaum noch als angemessen zu bezeichnen“ sei. Die im Regelfall nur schmale Marge schade jedoch nicht, „weil der Zahnarzt gemäß § 2 GOZ eine abweichende Vereinbarung treffen könne.“

2004 entsprach GOZ (Patient hat Anspruch auf die bestmögliche Versorgung)2,3x dem Kassensatz der Gkv (Anspruch auf ausreichende, wirtschaftliche und zweckmäßige Versorgung).

Schon damals wurde empfohlen, eine freie Vereinbarung über den 3,5x Faktor zu treffen.
Die Factoring Firmen interessieren sich nicht für irgendwelche Begründungen, die Rechnung müssen nur korrekt sein, eine pauschale Begründung, wie zum Beispiel: inflationsbedingte Kosten Steigerung, wäre für alle Faktoren bis 3,5 fach ausreichend.
Da die Beihilfe immer personenbezogene Begründungen fordert, würfelt man oder schüttelt sich irgendwelche halbwegs passenden Begründungen aus dem Ärmel, um dem Patienten eine höchstmögliche Erstattung zu ermöglichen.
 
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