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Ausgangslage: Lust auf ein bisschen Wellness um Weihnachten rum. Also ein paar Tage Köln verlassen und im IC Berlin entspannen.
Meine letzten beiden Flugsegmente 2015 sollten daher durchgeführt werden von: Germanwings (Hinflug CGN-TXL) und Ryanair (SXF-CGN). Gebucht wurde rund 5 Wochen vorher.
Angebot: Beide Airlines fliegen mehrfach täglich Köln-Berlin, zwischen 29,99 Euro und 49,99 Euro als Germanwings und 9,98 Euro und 19,98 Euro als Ryanair. FR flog jedoch am Hinflugtag (25.12.) gar nicht, darum der Airline-Mix.
Buchungstransparenz: Germanwings hat das kompliziertere Tarifmodell (Basic/Smart +22 Euro/Best +199 Euro, Flex-Option +130 Euro, nicht immer jeder Flug in jeder Kombination möglich), aber eine relativ übersichtliche Darstellung, was in welchem Tarif enthalten ist und was was extra kostet.
Ryanair hat nur einen günstigen Tarif (und den BusinessPlus für 71,39 Euro Endpreis), dafür erfährt man die Aufpreise für Gepäck usw. erst nach Auswahl des Fluges. Dass der BusinessPlus-Tarif PrioBoarding, Siko-Fastlane, Gepäck, XL-Sitz und Flex beinhaltet, muss man kompliziert in den FAQs nachlesen
Aufpreise: Gepäck ab 15 Euro (4U) bzw. 39 Euro (FR). Sitzplatzreservierung 8-20 Euro (4U) bzw. 6.50-15 Euro (FR).
Kaffeefahrt: FR bietet im gleichen Schritt wie Zusatzgepäck usw. auch direkt Mietwagen, Parkmöglichkeiten, Transfer-Shuttles zu akzeptablen Preisen an. 4U beschränkt sich auf Versicherungen, gönnt seinen Kunden dafür aber einen eigenen Buchungsschritt, in dem man diese explizit verneinen muss.
Abrechnung: 4U-Angebotspreise gelten nur bei Lastschrift, alles andere +10 Euro/Segment plus evtl. OPC. FR-Preise gelten nur bei irgend einer Debit-Kreditkarte, eine normale VISA kostete 48 Cent Aufpreis (für zwei Leute a 9,98 Euro Flugpreis). Positiv: Rechnung mit ausgewiesener USt kam bei beiden Airlines im Nachgang per Mail.
Online-CheckIn: Bei 4U möglich ab 3 Tage vor Abflug, Sitzplätze ("XL-Sitze" dann gegen 20 Euro Aufpreis) frei wählbar. Bordkarte kommt als Druck-PDF, als Mobile-PDF und als Passbook-Datei. Die Print-Bordkarte besteht zu 1/3 aus vierfarbiger Werbung
Bei Ryanair kann man 30 Tage vorher einchecken, aber nur gegen 6,90 Euro Aufpreis p.P.. Ab 7 Tage vor Abflug (ohne erneute Erinnerungsmail) ist es kostenfrei möglich. Sitzplatzauswahl wäre weiterhin 6,90 Euro p.P., ansonsten könnte man kein Nebeneinander-Sitzen versprechen. Wir haben es trotzdem gewagt und 15B/C zugelost bekommen, eine nachträgliche Änderung selbst gegen Geld scheint dann online nicht mehr möglich zu sein.
Bordkarten kamen dann als PDF mit Faltanleitung vom Stil einer DIN A6-Glückwunschkarte. Auf der Außenseite dann vorne Bordkarte, hinten Werbung. Auf der Innenseite relativ anschaulich ein Timetable (mit empfohlenen Ankunftszeiten Flughafen/Schalter/Gate) und eine Zeichnung der beiden erlaubten Handgepäck-Stücke). Passbook-Bordkarte ist über die Ryanair-App möglich.
Am Flughafen: Nach Jahren bin ich dann nochmal ab SXF geflogen. Es gibt ein neues "Terminal C" als reine Siko (also nur für Handgepäck-Passagiere mit vorhandener Bordkarte), das klappte recht zügig. Hinter der Siko dann wirklich der Inbegriff eines LowCost-Airports, wenig Sitzplätze, tausende junger Passagiere auf dem Boden sitzend, Baustellen-Flair.
Boarding: Bei Germanwings steht man zur angegebenen Boardingzeit dumm rum. Irgendwann durften Familien mit Kindern boarden, dann erfolgte das Priority Boarding ("BEST, HON, SEN, FTL, *G") und 0,2 Sekunden nachdem mit der Prio-Boarding-Ansage begonnen(!) wurde, war es auch schon wieder vorbei. Der Flieger war gut gebucht, entsprechend platzten die Overhead bins aus allen Nähten.
Bei Ryanair wurde die Wartezeit am Gate genutzt, um schon mal die Ausweise zu kontrolleren und Passagiere mit großem Gepäck auszusortieren ("möchten Sie Ihr Gepäck doch noch kostenlos aufgeben?"). Größen- oder Mengenkontrolle beim Gepäck gab es keine. Für Prioboarding (gefühlt 2-3 Passagiere) gab es einen eigenen Ausgang und mehrfache Ansagen, und erst nachdem 2/3 der Passagiere an Bord waren und wirklich niemand mehr auf die PrioBoarding-Ansage reagiert hat, wurde der zweite Ausgang für alle freigegeben.
Im Flieger: Erster Eindruck bei Ryanair war dreckig (war der letzte Flug des Tages). Das gelbe Plastik im Flieger (Kopfstützen-Bereich und Overhead-Bins, diese inzwischen ohne Werbung) wirkt alt und billig. Die Sitze waren eng (wobei ich bei 3/3-Bestuhlung nicht wirklich verstehe, warum es einem enger vorkommt als in anderen Boeings?) und Beinfreiheit war schon grenzwertig. Es gibt keine Sitztasche und keinen Klapptisch, das spart halt nochmal 1cm Platz. Die Flugbegleiter (zumindest die um mich herum) konnten kein Wort Deutsch.
Die Exit-Row blieb teilweise frei, so dass dann Passagiere umgesetzt wurden. Wir haben uns gefreut, andere hingegen haben das sogar abgelehnt bzw. mussten mit "it's more space! it's free of charge!" überredet werden ... das FR-Publikum scheint den Vorteil einer Exitrow gar nicht zu kennen.
In der Exit-Row gab es dann einen Hinweis dass wir da sitzen und dass wir im Notfall die Tür öffnen müssen und wie das geht, und die Frage, ob wir uns das zutrauen. Eine solche Einweisung hab ich schon bei mehreren Airlines erlebt, aber traurigerweise noch nie(!) bei LH oder 4U.
An Bord: Bordservice bzw. bei allen Basic- und Ryanair-Kunden die Frage, ob man was kaufen will (Getränke und Sandwich hätte es bei 4U ab 2,50 Euro bzw. 3,90 Euro gegeben, bei FR ab 2,00 Euro bzw. 4,50 Euro). Bei Ryanair hätte es für 10 Euro warmes Essen (Lasagne + Getränk + Schokoriegel) gegeben, sah besser aus als das 4U-Angebot.
Beide haben noch Werbung für Bordverkauf Uhren/Schmuck/Parfum gemacht, Ryanair zusätzlich für seine Lose. Insgesamt wirkte der Ryanair-Flug trotzdem ruhiger, weil der Bordservice nach wenigen Minuten vorbei war, während bei 4U ja etwa 1/3 des Fliegers ihre Smart-Verpflegung bekommen, was einfach länger dauert.
Pünktlich waren sie beide. Fanfare bei Ryanair gab's aber keine.
Fazit: Tut sich für meinen Geschmack nicht viel. Natürlich sitze ich in TXL lieber in der Lounge (sofern möglich) als mir nochmal den Flughafen SXF anzutun. Das ist aber letztlich ne Frage, wann und wohin man will - der nächste Ryanair-Flug ist schon gebucht, weil Ryanair für diesen Anlass die sinnvollste Verbindung ist.
Ein hochwertiges Produkt haben sie beide nicht, und für einen Massentransport zwischen Köln und Berlin hat Ryanair oftmals das bessere Preis-/Leistungsverhältnis.
Meine letzten beiden Flugsegmente 2015 sollten daher durchgeführt werden von: Germanwings (Hinflug CGN-TXL) und Ryanair (SXF-CGN). Gebucht wurde rund 5 Wochen vorher.
Angebot: Beide Airlines fliegen mehrfach täglich Köln-Berlin, zwischen 29,99 Euro und 49,99 Euro als Germanwings und 9,98 Euro und 19,98 Euro als Ryanair. FR flog jedoch am Hinflugtag (25.12.) gar nicht, darum der Airline-Mix.
Buchungstransparenz: Germanwings hat das kompliziertere Tarifmodell (Basic/Smart +22 Euro/Best +199 Euro, Flex-Option +130 Euro, nicht immer jeder Flug in jeder Kombination möglich), aber eine relativ übersichtliche Darstellung, was in welchem Tarif enthalten ist und was was extra kostet.
Ryanair hat nur einen günstigen Tarif (und den BusinessPlus für 71,39 Euro Endpreis), dafür erfährt man die Aufpreise für Gepäck usw. erst nach Auswahl des Fluges. Dass der BusinessPlus-Tarif PrioBoarding, Siko-Fastlane, Gepäck, XL-Sitz und Flex beinhaltet, muss man kompliziert in den FAQs nachlesen
Aufpreise: Gepäck ab 15 Euro (4U) bzw. 39 Euro (FR). Sitzplatzreservierung 8-20 Euro (4U) bzw. 6.50-15 Euro (FR).
Kaffeefahrt: FR bietet im gleichen Schritt wie Zusatzgepäck usw. auch direkt Mietwagen, Parkmöglichkeiten, Transfer-Shuttles zu akzeptablen Preisen an. 4U beschränkt sich auf Versicherungen, gönnt seinen Kunden dafür aber einen eigenen Buchungsschritt, in dem man diese explizit verneinen muss.
Abrechnung: 4U-Angebotspreise gelten nur bei Lastschrift, alles andere +10 Euro/Segment plus evtl. OPC. FR-Preise gelten nur bei irgend einer Debit-Kreditkarte, eine normale VISA kostete 48 Cent Aufpreis (für zwei Leute a 9,98 Euro Flugpreis). Positiv: Rechnung mit ausgewiesener USt kam bei beiden Airlines im Nachgang per Mail.
Online-CheckIn: Bei 4U möglich ab 3 Tage vor Abflug, Sitzplätze ("XL-Sitze" dann gegen 20 Euro Aufpreis) frei wählbar. Bordkarte kommt als Druck-PDF, als Mobile-PDF und als Passbook-Datei. Die Print-Bordkarte besteht zu 1/3 aus vierfarbiger Werbung
Bei Ryanair kann man 30 Tage vorher einchecken, aber nur gegen 6,90 Euro Aufpreis p.P.. Ab 7 Tage vor Abflug (ohne erneute Erinnerungsmail) ist es kostenfrei möglich. Sitzplatzauswahl wäre weiterhin 6,90 Euro p.P., ansonsten könnte man kein Nebeneinander-Sitzen versprechen. Wir haben es trotzdem gewagt und 15B/C zugelost bekommen, eine nachträgliche Änderung selbst gegen Geld scheint dann online nicht mehr möglich zu sein.
Bordkarten kamen dann als PDF mit Faltanleitung vom Stil einer DIN A6-Glückwunschkarte. Auf der Außenseite dann vorne Bordkarte, hinten Werbung. Auf der Innenseite relativ anschaulich ein Timetable (mit empfohlenen Ankunftszeiten Flughafen/Schalter/Gate) und eine Zeichnung der beiden erlaubten Handgepäck-Stücke). Passbook-Bordkarte ist über die Ryanair-App möglich.
Am Flughafen: Nach Jahren bin ich dann nochmal ab SXF geflogen. Es gibt ein neues "Terminal C" als reine Siko (also nur für Handgepäck-Passagiere mit vorhandener Bordkarte), das klappte recht zügig. Hinter der Siko dann wirklich der Inbegriff eines LowCost-Airports, wenig Sitzplätze, tausende junger Passagiere auf dem Boden sitzend, Baustellen-Flair.
Boarding: Bei Germanwings steht man zur angegebenen Boardingzeit dumm rum. Irgendwann durften Familien mit Kindern boarden, dann erfolgte das Priority Boarding ("BEST, HON, SEN, FTL, *G") und 0,2 Sekunden nachdem mit der Prio-Boarding-Ansage begonnen(!) wurde, war es auch schon wieder vorbei. Der Flieger war gut gebucht, entsprechend platzten die Overhead bins aus allen Nähten.
Bei Ryanair wurde die Wartezeit am Gate genutzt, um schon mal die Ausweise zu kontrolleren und Passagiere mit großem Gepäck auszusortieren ("möchten Sie Ihr Gepäck doch noch kostenlos aufgeben?"). Größen- oder Mengenkontrolle beim Gepäck gab es keine. Für Prioboarding (gefühlt 2-3 Passagiere) gab es einen eigenen Ausgang und mehrfache Ansagen, und erst nachdem 2/3 der Passagiere an Bord waren und wirklich niemand mehr auf die PrioBoarding-Ansage reagiert hat, wurde der zweite Ausgang für alle freigegeben.
Im Flieger: Erster Eindruck bei Ryanair war dreckig (war der letzte Flug des Tages). Das gelbe Plastik im Flieger (Kopfstützen-Bereich und Overhead-Bins, diese inzwischen ohne Werbung) wirkt alt und billig. Die Sitze waren eng (wobei ich bei 3/3-Bestuhlung nicht wirklich verstehe, warum es einem enger vorkommt als in anderen Boeings?) und Beinfreiheit war schon grenzwertig. Es gibt keine Sitztasche und keinen Klapptisch, das spart halt nochmal 1cm Platz. Die Flugbegleiter (zumindest die um mich herum) konnten kein Wort Deutsch.
Die Exit-Row blieb teilweise frei, so dass dann Passagiere umgesetzt wurden. Wir haben uns gefreut, andere hingegen haben das sogar abgelehnt bzw. mussten mit "it's more space! it's free of charge!" überredet werden ... das FR-Publikum scheint den Vorteil einer Exitrow gar nicht zu kennen.
In der Exit-Row gab es dann einen Hinweis dass wir da sitzen und dass wir im Notfall die Tür öffnen müssen und wie das geht, und die Frage, ob wir uns das zutrauen. Eine solche Einweisung hab ich schon bei mehreren Airlines erlebt, aber traurigerweise noch nie(!) bei LH oder 4U.
An Bord: Bordservice bzw. bei allen Basic- und Ryanair-Kunden die Frage, ob man was kaufen will (Getränke und Sandwich hätte es bei 4U ab 2,50 Euro bzw. 3,90 Euro gegeben, bei FR ab 2,00 Euro bzw. 4,50 Euro). Bei Ryanair hätte es für 10 Euro warmes Essen (Lasagne + Getränk + Schokoriegel) gegeben, sah besser aus als das 4U-Angebot.
Beide haben noch Werbung für Bordverkauf Uhren/Schmuck/Parfum gemacht, Ryanair zusätzlich für seine Lose. Insgesamt wirkte der Ryanair-Flug trotzdem ruhiger, weil der Bordservice nach wenigen Minuten vorbei war, während bei 4U ja etwa 1/3 des Fliegers ihre Smart-Verpflegung bekommen, was einfach länger dauert.
Pünktlich waren sie beide. Fanfare bei Ryanair gab's aber keine.
Fazit: Tut sich für meinen Geschmack nicht viel. Natürlich sitze ich in TXL lieber in der Lounge (sofern möglich) als mir nochmal den Flughafen SXF anzutun. Das ist aber letztlich ne Frage, wann und wohin man will - der nächste Ryanair-Flug ist schon gebucht, weil Ryanair für diesen Anlass die sinnvollste Verbindung ist.
Ein hochwertiges Produkt haben sie beide nicht, und für einen Massentransport zwischen Köln und Berlin hat Ryanair oftmals das bessere Preis-/Leistungsverhältnis.