Majestätsbeleidigung
Der König sowie die königliche Familie genießen in Thailand höchsten Respekt, doch ist er auch durch das Lèse-Majesté-Gesetz (franz., vom lateinischen Laesa maiestas oder Laesae maiestatis, deutsch: Majestätsbeleidigung) geschützt, aufgrund dessen Kritiker zu Gefängnisstrafen von bis zu 15 Jahren verurteilt werden können.[2] Während der Herrschaft des Diktators Tanin Kraivixien wurde das Gesetz dahingehend verschärft, dass nun auch Kritik an der königlichen Familie, an königlichen Projekten, der Chakri-Dynastie oder auch vorherigen Königen unter Strafe gestellt wurde.[3] Gewöhnlich fallen Gefängnisstrafen für thailändische Staatsangehörige härter aus als für Ausländer. Der Vorwurf der Majestätsbeleidigung wird dabei nicht vom König selbst oder vom Hofe erhoben, sondern von Politikern, Staatsanwälten und von den Polizeiorganen verfolgt. In der thailändischen Politik wird dies häufig benutzt, um den politischen Gegner anzuschwärzen, ihm Mangel an Loyalität zum König und dem Staat generell zu unterstellen und seine Sympathien bei der Bevölkerungen zu schmälern oder ihn ganz auszuschalten.
König Bhumibol selbst hat sich in seiner Geburtstagsrede 2005 dahingehend geäußert:
Wenn man sagt, der König darf nicht kritisiert werden, würde das bedeuten, dass der König nicht menschlich ist. … Wenn der König keine Fehler machen kann, ist es, als würde man auf ihn herabsehen und ihn nicht als ein menschliches Wesen behandeln. Aber der König kann Fehler machen.[4]
- Anfang Dezember 2006 wurde der Schweizer Oliver Jufer von den thailändischen Behörden verhaftet, da er mehrere Porträts des Königs im Alkoholrausch beschmiert hatte.[10] Er wurde am 29. März 2007 zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt.[11] Nur eine königliche Begnadigung konnte ihn vor dieser Haftstrafe bewahren. Diese gewährte der König persönlich; Jufer wurde am 12. April aus dem Gefängnis entlassen und sofort des Landes verwiesen.[12]
- Die thailändische Regierung ließ 2007 den Zugang zur Website YouTube sperren, da mehrere Schmähvideos über den König auftauchten. Dies löste eine Debatte über Presse- und Meinungsfreiheit aus.[13]