Kontaminierte Kabinenluft - Fume events

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Allererste Reihe

Erfahrenes Mitglied
07.05.2012
1.719
4
Süddeutschland
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Es wird leider doch geleugnet, z.B. indem man es auf die angebliche Inkompetenz der Techniker schiebt.
Das Problem mit der Kabinenluft ist ein prinzipielles Problem was besteht seit Zapfluft für die Kabine genutzt wird. Die Labyrintdichtungen der Triebwerke waren noch nie 100% dicht und werden es wohl auch nie sein. DAS wird Dir Airbus aber NIE sagen, alleine schon aus Gründen der Haftung.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.327
11.192
irdisch
Warum nehmen sich die Piloten nicht mobile Messgeräte für die Luftgüte mit? Wäre doch mal eine Aktion für die VC?
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0
Das Problem mit der Kabinenluft ist ein prinzipielles Problem was besteht seit Zapfluft für die Kabine genutzt wird.
Es ist ein prinzipielles Problem, solange Luft überhaupt komprimiert wird, was sie in der üblichen Flughöhe für die Kabine muss. Denn es gibt keinen Kompressor, der nicht ohne irgendeine Art von Schmiermittel auskommt, zumindest keinen, der lange hält. Egal ob der jetzt im Triebwerk sitzt oder separat aufgebaut ist. Und Dichtungen segnen früher oder später immer das Zeitliche.

Allerdings ist es ein problemlos über korrekte Wartung lösbares Problem, und ebenso ein sehr gut messbares, und ggf. sind auch Filter erfunden. Die allermeisten Flüge verlaufen völlig problemlos. Muss man ergo nur wollen, und mir scheint, dass da mal wieder eines der üblichen "Geiz ist geil" Probleme besteht.

Dann brauchen die (Rotstift-) Verantwortlichen einen Klapps auf die Finger, und ja, VC könnte da ein gutes Werk tun.
 

Allererste Reihe

Erfahrenes Mitglied
07.05.2012
1.719
4
Süddeutschland
Naja, es gibt schon unterschiedliche Dichtungsarten. Ebenso kommt es auf die verwendeten Schmiermittel an. Das (gefährliche) TCP entsteht ja nicht aus dem Öl selber sondern aus den Additiven des Öls. Ebenso ist die Temperatur eine wichtige Größe bei der ganzen Sache.

In einem Elektrokompressor wie denen der B787 entstehen bei weitem nicht so hohe Temperaturen wie in einem Triebwerk. Selbst wenn man hier entsprechende Additive verwenden würde käme es gar nicht zur Verrauchung und folgenden Fume Events.

Das eigentliche Problem liegt tatsächlich im Prinzip der Zapfluftnutzung da man die Gase im Triebwerk nie ganz zu 100% sauber bekommen wird.
Einzig könnte man auf die Additive verzichten oder andere, weniger giftige, nutzen. Ich weiß aber nicht ob diese Öle dann den hohen Beanspruchungen im Triebwerk standhalten würden.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0
Das eigentliche Problem liegt tatsächlich im Prinzip der Zapfluftnutzung da man die Gase im Triebwerk nie ganz zu 100% sauber bekommen wird.
Einzig könnte man auf die Additive verzichten oder andere, weniger giftige, nutzen. Ich weiß aber nicht ob diese Öle dann den hohen Beanspruchungen im Triebwerk standhalten würden.
Das dürfte in der Tat eine Frage der $$$ und €€€ sein, sollte es aber nicht. Wer mal eine Füllung bestes Synthetiköl nur für das Motorrad bezahlen durfte, der weiß, was sowas kostet ...

Vom Öl her machbar, dass kein TCP anfällt: Gewiss.
Zumindest Nyco hat wohl einen Ersatzstoff für die TCP:
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-77222653.html

Billig machbar: Eher nicht. Und die Griffelspitzer wollen halt billig.
Luftfilter (Aktivkohle, Hepa) wären sicher auch machbar, aber halt auch wieder $$$ bzw. €€€.
Anderes Öl müsste auch wieder für den Triebwerkstyp zertifiziert werden, zudem sind mögliche Probleme an der Stelle sehr teuer, ergo wird rumgezickt, verzögert usw.

Wahrscheinlich ist es günstiger, bei neuen Modellen auf Elektrokompressoren zu setzen, gutes Öl wird man aber auch da brauchen.

Für den Bestand ist es hingegen klar eine Frage der Aufsicht und der Gewerkschaft (VC), von alleine wird der Rotstiftgriffelspitzer sicher nicht die bessere, aber teurere Ölqualität wählen. Das braucht ein klein wenig Druck.
 

Allererste Reihe

Erfahrenes Mitglied
07.05.2012
1.719
4
Süddeutschland
Öl an sich ist wie gesagt kein echtes Problem. Das verbrennt eh nur zu CO2 und Wasser was in geringen Mengen vollkommen unschädlich ist. Aus den verschiedenen Additiven entsteht das Gift.

Mit SEHR VIEL Geld sicherlich machbar. Das Problem ist aber ernsthaft die Verleugnung des TCP-Problems denn ohne Problem gibt es keine Kohle für Lösungen. Mit Problem könnten Hersteller / Airlines aber u.U. haftbar gemacht werden also wird weiter verleugnet.

Die VC macht da übrigens eine Menge, einfach mal bei Flight Safety etwas lesen. Wirklich viel Macht gegen die Konzerne hat sie aber nicht, ebenso wenig wie Tim van Beveren mit seinen Dokus über TCP.
 
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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Vermutlich wird man die Kabinenluftentnahme konstruktiv vom Triebwerk trennen müssen. Wie bei DC-8 und 787.
Das wird man mittelfristig sicher so machen, aber kein Öl im Kompressor und damit auch nicht der geringste Film wird nicht machbar sein, egal wie der angetrieben wird. Filtern kann man, ja, wenn man will.

Der Kompressor braucht Schmierung, egal welcher Antrieb,Teflon hin oder her. Das funktioniert ohne Öl nur mit Kunststoff selbst bei kleinen Pumpen in der Diagnostik nur sehr mittelmäßig, und bei Metall auf Metall versteht sich der Schmierbedarf von alleine. Man möchte einfach keine Schadstoffe, d.h. dass das Öl da bleibt, wo es hingehört, nämlich im Kompressor, d.h. es braucht konstruktiv gute Dichtungen und ein Öl, das erst gar keine Schadstoffe enthält.

Im Grunde ist unter den Voraussetzungen auch Zapfluft kein Problem, das ist auch nur ein Kompressor, nur sind da die Temperaturen in der Nähe höher und daher ist es technisch kritischer.