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Geschäftlich hat es mich vor kurzem für zwei Tage nach Ashgabat verschlagen. Für mich - und für viele andere wohl auch - ein sehr weißer Fleck auf der Landkarte.
Da es sich um eine rein geschäftliche Reise - leider ohne Option einer Verlängerung zum Sightseeing - handelte, kann ich hier nur einen sehr kleinen Eindruck vermitteln.
Alle Fotos wurden nur mit dem Handy aufgenommen und sind aufgrund der Umstände teilweise schnelle Schnappschüsse aus der Hand und/oder aus dem fahrenden Auto aufgenommen. Trotzdem möchte ich euch meine Eindrücke nicht vorenthalten.
Grundsätzlich bin ich ein sehr gelassener Typ und durch regelmäßige Dienstreisen in teilweise für "normalos" gedanklich weit entfernte Länder wie Saudi Arabien auch eingermaßen
abgestumpft aber die Aussicht auf einen so unbekannten Fleck der Welt hat es doch mal wieder etwas kribbeln lassen. Die entsprechenden Reportagen, die man auf Youtube oder
auch Netflix findet (Dark Tourist) zeichnen darüberhinaus ein sehr bizarres Bild, sodass ich wirklich gespannt war, was mich erwartet.
Die Vorbereitung lief jedenfalls recht einfach. Mit Einladungsschreiben und ein paar Formularen ging es zum Konsulat in Frankfurt (im gleichen Komplex wie die Villa Kennedy)
und eine knappe Stunde später hatte ich ein grünes Visum im Pass kleben.
Beachtenswert sind übrigens die Preise für die Hotels. Auf den bekannten Plattformen erhält man in Ashgabat nicht gerade die größte Auswahl und diejenigen, die man findet
kann man - zumindest war es zu meinem Zeitraum so - unterscheiden in "Da steige ich bestimmt nicht ab" und "Ich will nur ein Zimmer und nicht das gesamte Hotel mieten". Dieses
Problem wurde schnell gelöst, indem das Hotel von einer Kontaktperson vor Ort gebucht wurde. Somit reduzierte sich der Preis auf 1/4 dessen, was online angezeigt wurde.
Letzter Punkt der Vorbereitung: Kohle. Kreditkarten werden in Turkmenistan nahezu nicht akzeptiert, Geldautomaten sind kaum zu finden und somit bleibt dem einreisenden
eigentlich nur die Möglichkeit, ein paar USD dabei zu haben und alles damit zu begleichen. Der Einfachheit halber gibt es einen vom Staat festgelegten Wechselkurs von ca. 1:3.
Inoffiziell liegt dieser bei 1:18. Inoffiziell bedeutet: Das ist der Wechselkurs auf dem Schwarzmarkt und/oder bei Händlern die man nett behandelt.
Nun zur Anreise. Von Frankfurt gab es für mich zwei Optionen: Mit TK über Istanbul oder mit LH incl. Zwischenstopp in Baku. Da ich keine Lust hatte, auf dem Rückweg ein paar
Stunden mitten in der Nacht in IST zu verbringen (trotz neuem Flughafen und guter Lounge, ich weiß...) entschied ich mich für LH. Somit hatte ich noch die große Freude,
knapp 7 Stunden auf den Campingstühlen eines A321 zu verbringen - natürlich in Eco.
Am Tag des Abflugs habe ich noch die tolle Aussicht von der "Besucherterrasse" bei den B-Gates genossen, bevor es dann - auch standesgemäß - mit dem Bus zum Flieger ging:
Aussichtsluke bei den B-Gates
Boarding - natürlich incl. Flughafenrundfahrt
Der Flug ansich dann recht angenehm. Voll war die A321 nicht und bis auf eine Handvoll Menschen stiegen alle in Baku aus. Unterwegs gab es ein paar nette Aussichten auf
wunderschöne Landschaften und einen besonderen Service der Lufthansa während des Essens: Für den Fall, dass sich der ein oder andere Vegetarier während des Essens
doch entscheiden sollte, plötzlich Fleisch zu wollen, wurde das vegetarische Essen mit einer Hähnchenfrikadelle abgerundet. Genau mein Humor....
Der Purser meinte nur schulterzuckend zu mir "Ich verstehe das auch nicht, aber das wird seit einer Woche genau so angeliefert".
Vegetarisches Essen mit Notfallfridadelle
Irgendwo über Georgien
In Ashgabat erwartete mich dann ein sehr moderner Flughafen, mit großzügigen Gängen, sauberen Einrichtungen und abgsehen von einer handvoll Pasagieren aus unserem Flugzeug
ein Haufen Menschen in Uniform, die alle 20m darauf achteten, dass sich auch ja niemand verläuft.
Bevor man sich an die Einreise macht muss man zunächst ein paar Devisen abdrücken. Hierzu gibt es extra ein paar Kassenschalter vor der Passkontrolle an denen ich 14 USD,
ein Mitreisender mit dem ich mich kurz unterhalten hatte 120 USD zahlen durfte. Ursache des Preisunterschieds sind wohl verschiedene Formen des Visums.
Die anschließende Einreise verlief absolut problemlos.
Willkommen in Ashgabat
Wenig los im Terminal
Auch die Vorfahrt ist nicht gerade überlaufen
Bevor es nun zu den Bildern von Stadt und Land geht, kurz ein Überblick über das Haus in dem ich (und gefühlt auch alle anderen Ausländer sowie die Crew des Fluges) gewohnt haben, das Yyldyz Hotel. Es handelt sich um ein recht großes Hotel mit großzügigen Zimmern, Einrichtungen wie ich sie häufig in Middle East vorfinde (viel Gold und Marmor) und wenig Gästen.
Yyldyz Hotel Ashgabat
Lobby des Yyldyz Hotel Ashgabat
Die vorhandenen Annehmlichkeiten wie Pool, Spa usw. hatte ich weder gesehen noch genutzt. Lediglich das Frühstück hatte ich genutzt. Dieses hat einen besonderen Flair:
Das Personal war sehr damit beschäftigt, mit sich selbst beschäftigt zu sein, sagte kein Wort und erledigte den Job so, dass ich glaubte ich sei im tiefsten Russland (willkommen
Vorurteile). Die Qualität des Dargebotenen war auf einem unteren Jugendherbergs-Niveau. Altes Obst, trockenes Gebäck und zwei Sorten Wurst und Käse, die auch nicht wirklich
apetitlich gewirkt hatten. Zu trinken hab es Kaffee, Tee und Tütensäfte, bei denen man sich nicht die Mühe gemacht hatte, sie umzufüllen.
Frühstück im Yyldyz Hotel
Frühstück im Yyldyz Hotel
Frühstück im Yyldyz Hotel
Frühstück im Yyldyz Hotel
Einzig schöner Ort im Zusammenhang mit dem Frühstück ist die zugehörige Terrasse von der aus man einen tollen Blick über das Umland hat. Fun fact übrigens:
Sämtliche Bäume, die auf den Fotos zu sehen sind wurden künstlich eingepflanzt und werden zu einem hohen Prozentsatz jedes Jahr neu gepflanzt, weil diese das Klima nicht
vertragen. Da der Staatspräsident Bäume mag und die Einwohner beschäftigt werden wollen, macht man das halt.
Umland von Ashgabat
Umland von Ashgabat
Umland von Ashgabat
Umland von Ashgabat
...weiter gehts im 2. Teil
Da es sich um eine rein geschäftliche Reise - leider ohne Option einer Verlängerung zum Sightseeing - handelte, kann ich hier nur einen sehr kleinen Eindruck vermitteln.
Alle Fotos wurden nur mit dem Handy aufgenommen und sind aufgrund der Umstände teilweise schnelle Schnappschüsse aus der Hand und/oder aus dem fahrenden Auto aufgenommen. Trotzdem möchte ich euch meine Eindrücke nicht vorenthalten.
Grundsätzlich bin ich ein sehr gelassener Typ und durch regelmäßige Dienstreisen in teilweise für "normalos" gedanklich weit entfernte Länder wie Saudi Arabien auch eingermaßen
abgestumpft aber die Aussicht auf einen so unbekannten Fleck der Welt hat es doch mal wieder etwas kribbeln lassen. Die entsprechenden Reportagen, die man auf Youtube oder
auch Netflix findet (Dark Tourist) zeichnen darüberhinaus ein sehr bizarres Bild, sodass ich wirklich gespannt war, was mich erwartet.
Die Vorbereitung lief jedenfalls recht einfach. Mit Einladungsschreiben und ein paar Formularen ging es zum Konsulat in Frankfurt (im gleichen Komplex wie die Villa Kennedy)
und eine knappe Stunde später hatte ich ein grünes Visum im Pass kleben.
Beachtenswert sind übrigens die Preise für die Hotels. Auf den bekannten Plattformen erhält man in Ashgabat nicht gerade die größte Auswahl und diejenigen, die man findet
kann man - zumindest war es zu meinem Zeitraum so - unterscheiden in "Da steige ich bestimmt nicht ab" und "Ich will nur ein Zimmer und nicht das gesamte Hotel mieten". Dieses
Problem wurde schnell gelöst, indem das Hotel von einer Kontaktperson vor Ort gebucht wurde. Somit reduzierte sich der Preis auf 1/4 dessen, was online angezeigt wurde.
Letzter Punkt der Vorbereitung: Kohle. Kreditkarten werden in Turkmenistan nahezu nicht akzeptiert, Geldautomaten sind kaum zu finden und somit bleibt dem einreisenden
eigentlich nur die Möglichkeit, ein paar USD dabei zu haben und alles damit zu begleichen. Der Einfachheit halber gibt es einen vom Staat festgelegten Wechselkurs von ca. 1:3.
Inoffiziell liegt dieser bei 1:18. Inoffiziell bedeutet: Das ist der Wechselkurs auf dem Schwarzmarkt und/oder bei Händlern die man nett behandelt.
Nun zur Anreise. Von Frankfurt gab es für mich zwei Optionen: Mit TK über Istanbul oder mit LH incl. Zwischenstopp in Baku. Da ich keine Lust hatte, auf dem Rückweg ein paar
Stunden mitten in der Nacht in IST zu verbringen (trotz neuem Flughafen und guter Lounge, ich weiß...) entschied ich mich für LH. Somit hatte ich noch die große Freude,
knapp 7 Stunden auf den Campingstühlen eines A321 zu verbringen - natürlich in Eco.
Am Tag des Abflugs habe ich noch die tolle Aussicht von der "Besucherterrasse" bei den B-Gates genossen, bevor es dann - auch standesgemäß - mit dem Bus zum Flieger ging:
Aussichtsluke bei den B-Gates
Boarding - natürlich incl. Flughafenrundfahrt
Der Flug ansich dann recht angenehm. Voll war die A321 nicht und bis auf eine Handvoll Menschen stiegen alle in Baku aus. Unterwegs gab es ein paar nette Aussichten auf
wunderschöne Landschaften und einen besonderen Service der Lufthansa während des Essens: Für den Fall, dass sich der ein oder andere Vegetarier während des Essens
doch entscheiden sollte, plötzlich Fleisch zu wollen, wurde das vegetarische Essen mit einer Hähnchenfrikadelle abgerundet. Genau mein Humor....
Der Purser meinte nur schulterzuckend zu mir "Ich verstehe das auch nicht, aber das wird seit einer Woche genau so angeliefert".
Vegetarisches Essen mit Notfallfridadelle
Irgendwo über Georgien
In Ashgabat erwartete mich dann ein sehr moderner Flughafen, mit großzügigen Gängen, sauberen Einrichtungen und abgsehen von einer handvoll Pasagieren aus unserem Flugzeug
ein Haufen Menschen in Uniform, die alle 20m darauf achteten, dass sich auch ja niemand verläuft.
Bevor man sich an die Einreise macht muss man zunächst ein paar Devisen abdrücken. Hierzu gibt es extra ein paar Kassenschalter vor der Passkontrolle an denen ich 14 USD,
ein Mitreisender mit dem ich mich kurz unterhalten hatte 120 USD zahlen durfte. Ursache des Preisunterschieds sind wohl verschiedene Formen des Visums.
Die anschließende Einreise verlief absolut problemlos.
Willkommen in Ashgabat
Wenig los im Terminal
Auch die Vorfahrt ist nicht gerade überlaufen
Bevor es nun zu den Bildern von Stadt und Land geht, kurz ein Überblick über das Haus in dem ich (und gefühlt auch alle anderen Ausländer sowie die Crew des Fluges) gewohnt haben, das Yyldyz Hotel. Es handelt sich um ein recht großes Hotel mit großzügigen Zimmern, Einrichtungen wie ich sie häufig in Middle East vorfinde (viel Gold und Marmor) und wenig Gästen.
Yyldyz Hotel Ashgabat
Lobby des Yyldyz Hotel Ashgabat
Die vorhandenen Annehmlichkeiten wie Pool, Spa usw. hatte ich weder gesehen noch genutzt. Lediglich das Frühstück hatte ich genutzt. Dieses hat einen besonderen Flair:
Das Personal war sehr damit beschäftigt, mit sich selbst beschäftigt zu sein, sagte kein Wort und erledigte den Job so, dass ich glaubte ich sei im tiefsten Russland (willkommen
Vorurteile). Die Qualität des Dargebotenen war auf einem unteren Jugendherbergs-Niveau. Altes Obst, trockenes Gebäck und zwei Sorten Wurst und Käse, die auch nicht wirklich
apetitlich gewirkt hatten. Zu trinken hab es Kaffee, Tee und Tütensäfte, bei denen man sich nicht die Mühe gemacht hatte, sie umzufüllen.
Frühstück im Yyldyz Hotel
Frühstück im Yyldyz Hotel
Frühstück im Yyldyz Hotel
Frühstück im Yyldyz Hotel
Einzig schöner Ort im Zusammenhang mit dem Frühstück ist die zugehörige Terrasse von der aus man einen tollen Blick über das Umland hat. Fun fact übrigens:
Sämtliche Bäume, die auf den Fotos zu sehen sind wurden künstlich eingepflanzt und werden zu einem hohen Prozentsatz jedes Jahr neu gepflanzt, weil diese das Klima nicht
vertragen. Da der Staatspräsident Bäume mag und die Einwohner beschäftigt werden wollen, macht man das halt.
Umland von Ashgabat
Umland von Ashgabat
Umland von Ashgabat
Umland von Ashgabat
...weiter gehts im 2. Teil