UA: "Leggingsgate" bei United

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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.022
10.631
Dahoam
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Aus meiner Sicht ist diese Geschichte ein typischer schlecht recherchierter Neue-Medien-Mist für den modernen Gutmenschen Wutbürger damit man möglichst viel Empörung erzeugt um die Klicks und Auflagen zu erhöhen. Kommt doch immer gut an wenn man gegen die "bösen Airlines" ist die wieder mal einen armen Passagier quält. Vor allem ist es medienwirksam wenn Kinder betroffen sind.
Manchmal trifft die Kritik ja zu (gab da glaube ich mal so eine kaputte-Gitarren-Geschichte bei United), aber häufig genug ist es Unfug.

- UA hat für Mitarbeiter einen Dresscode, was praktisch jede Airline hat und auch legitim ist
- Derjenige der den Dresscode geschrieben hat, hat sich vermutlich nie Gedanken über Kinder von Mitarbeiter gemacht

Armselig ist aus meiner Sicht die Umsetzung der Richtlinien. Gibt überall Richtlinien die idiotisch sind, wenn man sie wortwörtlich umsetzt. Derjenige der das macht hat weder Fingerspitzengefühl noch Hirn. Zeugt entweder von einem enormen Bürokratengeist bei dem Mitarbeiter oder einem völlig un-
oder übermotivierten Mitarbeiter der "Dienst nach Vorschrift" macht und entweder wissentlich oder unwissentlich damit seinen Arbeitgeber schaden will.

Und in wie weit man sich als Unbeteiligter dazu öffentlich äußert ohne alle Details zu wissen bleibt dahingestellt. Der Grat zwischen Zivilcourage, Wichtigtuerei und Querulantentum ist schmal. Gerade wenn man sich öffentlich äußert (=soziale Medien) sollte man besser aufpassen was man sagt.

Auch wenn der Postillion immer übertreibt erinnert mich das an diese Story:
Der Postillon: Wie intolerant! Friseurin fordert Muslimin auf, Kopftuch abzulegen
 

hiob

Erfahrenes Mitglied
22.08.2011
1.442
1.157
Ich würde mir hier etwas mehr Differenzierung wünschen.
Sowohl von Medien, als auch Usern.

Die Airline hat einen Dress+Verhaltenskodex. Legitim.
Den (relativ hart) durchzusetzen. Ebenfalls legitim.

Gleichzeitig darf man dazu aber auch unterschiedliche Meinungen haben. Besonders wenn es um Moral und Ethik geht.

Hierzu nun meine Sicht:
Man kann Erwachsenen (volljährig+mündig) gerne solche Vorschriften machen und sie auch durchsetzen.
Aber hier handelt es sich um Kinder. Sie werden zu diesem Dresscode vermutlich gezwungen, weil Erwachsene über ihre Köpfe hinweg Verträge (diese Tickets) abschließen. Auch das kann man (rigoros) durchsetzen. Aber darf es auch öffentlich(!) gut oder verwerflich finden.

Es ist eine Frage, ob man das seinen Kindern verständlich machen muss/kann. Gleichzeitig ist es eine Frage, ob man das als Unternehmen auf der anderen Seite so forcieren muss.

Wo zieht man die Grenze?
Darf man ein Baby nicht mehr im Strampler auf solchen Tickets befördern?
Oder selbst wenn man das Baby in feinsten Zwirn packt: Was wenn es schreit und somit das Unternehmen schlecht repräsentiert.

Wie schon jemand angemerkt hat, hat sich derjenige, beim Entwurf der Richtlinien, vermutlich keine Gedanken über Kinder bzw. über (Alters-)Grenzen für diese Richtlinien gemacht.

Nun kommt es wohl (endlich) dazu. Wegen der Öffentlichkeitswirksamkeit. Gute Sache?
 

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
5.335
3.028
Wer so detaillierte Dresscodes schreibt, sollte halt auch die Maßgabe haben, die in kürzeren Abständen zu überprüfen. Nicht nur, weil mit der Mode auch Dinge akzeptabel werden, die zuvor als "unmöglich" galten, sondern auch, weil sich Herstellungsverfahren und Gesellschaft verändern. Heute ist in fast jedem Damenkleid Lycra verarbeitet, auch in eleganten Abendkleidern. Und muss eine Frau in UK tatsächlich erst klagen, weil ein Arbeitgeber nicht einsehen will, dass 5-10 cm hohe Absätze nicht unter Dresscode sondern Körperverletzung fallen? Ich sehe schon Schnürkorsetts auftauchen ...
 
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HB2174

Erfahrenes Mitglied
02.04.2014
1.635
12
ZRH
Umgekehrt ist es von dieser Aktivistin natürlich auch etwas übertrieben - Regeln sind nunmal dafür da, dass sie befolgt werden. Da braucht man sich dann also nicht darüber aufregen, wenn diese durchgesetzt werden, auch wenn es in diesem Fall ggf. etwas überflüssig war (siehe Absatz oben)

Aus meiner Sicht ist diese Geschichte ein typischer schlecht recherchierter Neue-Medien-Mist für den modernen Gutmenschen Wutbürger damit man möglichst viel Empörung erzeugt um die Klicks und Auflagen zu erhöhen. Kommt doch immer gut an wenn man gegen die "bösen Airlines" ist die wieder mal einen armen Passagier quält. Vor allem ist es medienwirksam wenn Kinder betroffen sind.
Manchmal trifft die Kritik ja zu (gab da glaube ich mal so eine kaputte-Gitarren-Geschichte bei United), aber häufig genug ist es Unfug.

und es zeigt wie News-Geil wir heutzutage sind. Wenn man keine Probleme mehr hat, dann müssen solche Geschichten herhalten.
 
B

Boeing736

Guest
Wo zieht man die Grenze?
Darf man ein Baby nicht mehr im Strampler auf solchen Tickets befördern?
Oder selbst wenn man das Baby in feinsten Zwirn packt: Was wenn es schreit und somit das Unternehmen schlecht repräsentiert.

Wie schon jemand angemerkt hat, hat sich derjenige, beim Entwurf der Richtlinien, vermutlich keine Gedanken über Kinder bzw. über (Alters-)Grenzen für diese Richtlinien gemacht.

Nun kommt es wohl (endlich) dazu. Wegen der Öffentlichkeitswirksamkeit. Gute Sache?

Dazu fällt mir eine Anekdote eines Kollegen ein, der früher bei der Swissair tätig war. In den 70iger Jahren war er mit seinem damals 3-jährigen Sohn ID in der Business (hiess das schon so?) unterwegs. Hier war der Dresscode Krawatte für die Herren und selbiges wurde vom Gate Agent auch für den Sohn eingefordert...
 

Sunchaser

Erfahrenes Mitglied
12.09.2011
746
0
ZRH
Was mich an dem Thema mehr stört ist, dass sich wieder irgend ein selbsternannter "social justice warrior" ungefragt in eine im Prinzip airline-interne Angelegenheit einmischen musste, die dann künstlich noch aufgebauscht wird. Die meisten dieser Twitterer verstehen dabei wohl nicht mal den gesamten Sachverhalt.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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FRA/QKL
Was mich an dem Thema mehr stört ist, dass sich wieder irgend ein selbsternannter "social justice warrior" ungefragt in eine im Prinzip airline-interne Angelegenheit einmischen musste, die dann künstlich noch aufgebauscht wird. Die meisten dieser Twitterer verstehen dabei wohl nicht mal den gesamten Sachverhalt.

In einer Welt der Wegschauer und Alles-Egal-Egoisten ist es mir allemal lieber sicher einmal zu viel einzumischen als einmal zu wenig.

Exemplarisch:
Prügel an S-Bahn-Halt: Alle schauen hin, aber keiner hilft - Stuttgart - Stuttgarter Zeitung
 

Sunchaser

Erfahrenes Mitglied
12.09.2011
746
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ZRH
In einer Welt der Wegschauer und Alles-Egal-Egoisten ist es mir allemal lieber sicher einmal zu viel einzumischen als einmal zu wenig.

Exemplarisch:
Prügel an S-Bahn-Halt: Alle schauen hin, aber keiner hilft - Stuttgart - Stuttgarter Zeitung

Ich verstehe was Du meinst und bin mit der Grundaussage auch einverstanden, nur sehe ich schon einen bedeutenden Unterschied zwischen echter Zivilcourage und Selbstinszenierung.
Ja, man soll nicht wegschauen wenn es um Diskriminierung oder Gewalt geht, aber man soll sich auch ein objektives Bild der Situation machen, bevor man mit der Social Media Kavallerie ankommt.
 
B

Bergmann

Guest
Ich hatte den Link eigentlich nur als Info für das Forum gepostet, da ich die Geschichte etwas kurios fand. "Leggingsgate" hatte ich das Thema getauft, da auch die Tagesschau darüber humorvoll berichtet hatte. Das sich daraus nun eine solche Diskussion entwickelt, überrascht mich. Ich finde es aber gut. Ein Forum lebt ja von den unterschiedlichen Meinungen und Einstellungen. Und ich habe einiges dazu gelernt: So wusste ich bisher nicht, dass Fluggesellschaften so strenge Regeln für Mitarbeiter-Tickets haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

danix

SwissHON - Moderator LX/OS/SN/4U-Forum
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16.03.2010
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Einfach köstlich, wie heute ein übermotiviert pingeliger Mitarbeiter, in der Schweiz würden wir ihn wohl Tüpflischiisser nennen, seinen Arbeitgeber so heute in die Sch:censored:e äh in den Shitstorm reiten kann.
Da es bei UA ist, find ich es sogar, wieder schweizerisch, sauglatt! ;)

Ernsthaft: Heute sollte langsam jeder wissen, dass neben ihm ein Journalist, Hobbyblogger, etc. etc. lauert. Jederzeit.
Weniger ernsthaft: Der Mitarbeiter gehört entweder befördert oder gefeuert. Einer ohne eigenes Mitdenken ist dort jedenfalls am falschen Platz.

Bezüglich Sinnlosigkeit von Dresscodes für Kinder wurde ja schon alles gesagt.
 
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ruhei

Guest
Um die Story richtig einordnen zu können muss man wissen, dass der Original Tweet von einer Frauenrechtsaktivistin stammt. Die Aufregung ist also vermutlich nicht ganz unwillkommen.
 
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SleepOverGreenland

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09.03.2009
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Dazu fällt mir eine Anekdote eines Kollegen ein, der früher bei der Swissair tätig war. In den 70iger Jahren war er mit seinem damals 3-jährigen Sohn ID in der Business (hiess das schon so?) unterwegs. Hier war der Dresscode Krawatte für die Herren und selbiges wurde vom Gate Agent auch für den Sohn eingefordert...
Das mag in den 70er hip gewesen sein. Wer heute Dresscode einfordert steht aus meiner Sicht auf einer Stufe mit IS und sonstigen religiös verwirrten Despoten, die Frauen vorschreiben wollen wie sie sich zu kleiden haben.

Es mag nicht alles gefallen was getragen wird, aber eine Vorschrift in der freien Welt ist ewig gestrig und stellt sich auf eine Stufe mit religiösen Fanatikern.
 

valrhona

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09.05.2010
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Das mag in den 70er hip gewesen sein. Wer heute Dresscode einfordert steht aus meiner Sicht auf einer Stufe mit IS und sonstigen religiös verwirrten Despoten, die Frauen vorschreiben wollen wie sie sich zu kleiden haben.

Es mag nicht alles gefallen was getragen wird, aber eine Vorschrift in der freien Welt ist ewig gestrig und stellt sich auf eine Stufe mit religiösen Fanatikern.

Auch wenn ich Dir grundsätzlich zustimme, dass Kleidervorschriften in den allermeisten Fällen nicht notwendig sind, so halte ich es doch für legitim, dass Airlines ein negatives Auffallen ihrer ID-Reisenden verhindern wollen. Dabei ist irrelevant, ob sie von anderen Reisenden als ID-Reisende erkannt werden. Bei den meisten Airlines sind die Regeln ja bereits stark aufgeweicht und sollen nur die schlimmsten Auswüchse verhindern, was in diesem Falle natürlich nicht wirklich nötig gewesen wäre. Es ist wohl nicht im Sinne der Airline, wenn eine Aufnahme eines ID-Reisenden in diesem Forum als nächsten Beispiel für verrohende Sitten an Bord von Flugzeugen verwendet wird.
 
R

ruhei

Guest
Entscheidend ist doch, dass der Dresscode zwar möglicherweise obsolet ist, aber das Ganze keinen unmittelbar frauenfeindlichen Hintergrund hat, was ja der Inhalt der Aufregung sein soll.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Ich verstehe was Du meinst und bin mit der Grundaussage auch einverstanden, nur sehe ich schon einen bedeutenden Unterschied zwischen echter Zivilcourage und Selbstinszenierung.
Ja, man soll nicht wegschauen wenn es um Diskriminierung oder Gewalt geht, aber man soll sich auch ein objektives Bild der Situation machen, bevor man mit der Social Media Kavallerie ankommt.

Das ist genau der Punkt. Warum geht die liebe Ms. Watts nicht direkt zum Gateagent und vermittelt ihm die Sicht eines Außenstehenden über diese schwachsinnige Umsetzung der Regel und bittet darum doch ein Auge zuzudrücken? Das wäre echte Zivilcourage, nicht nur zuzuschauen und über die neuen Medien sich zu empören. Mit Zivilcourage hat das auf jedem Fall nichts zu tun. Das ist eher feiges Denunzieren, aber sich darzustellen als würde man das böse in der Welt aufklären. Unterste Schublade. (n)
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
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1.140
Was für ein Missstand? Dass UA einen Dresscode für Mitarbeiter hat, denen sie im Gegenzug großzügige Rabatte einräumen? Das ist eine interne Angelegenheit und geht die breite Öffentlichkeit einen Sch***d***k an.

Ist das Mädchen Mitarbeiter? Ansonsten kam ja schon das Beispiel des Babys im Schrampler.
 
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