Mit etwas Verzögerung hier nun meine Erlebnisse aus den Tagen 6 und 7.
Tag 6
Mumbai also - ich war zwar schon ein paar Mal in Indien, aber Mumbai war neu für mich.
Allein nach dem Aufstehen der Ausblick aus dem Hotelzimmer zeigte mir, dass ich nicht mehr in Shanghai war.
Das Sightseeing-Programm hatte ich mir für Tag 7 aufgehoben, da ich da einen Kollegen treffen sollte. Drum stand Tag 6 ganz im Zeichen von Entspannung und Treiben lassen. Zudem musste ich noch das Hotel wechseln - vom Flughafen-Hotel zu einem etwas zentraler liegendem.
Aufstehen - Koffer zu - CheckOut - Uber
Für die Strecke von 11km haben wir satte 46min gebraucht - das zeigte mir, dass sich Mumbai verkehrstechnisch nicht von anderen indischen Städten unterscheidet. Auf dem Weg sah ich viele Dinge, die ich mir in Deutschland kaum vorstellen kann: Dreck und Müll an jeder Ecke, kaputte Straßen, hunderte von Rikschas, Kühe auf den Straßen, bettelnde an-die-Fensterscheibe-klopfende Kinder und vieles mehr. Das lässt mich nicht unberührt.
Die öffentlichen Busse sehen für deutsche Verhältnisse nicht gerade vertrauenserweckend aus.
Angekommen am neuen Hotel, habe ich erstmal eingecheckt.
Eine angenehme One-Bedroom-Suite.
Das Hotel "Emerald Club" ist vorrangig kein Hotel, sondern wie im Namen schon zu erkennen, ein "Club", also Verein, Gemeinschaft. Mitglieder können hier hauptsächlich Sport treiben (Badminton, Tischtennis, Squash, Basketball, Volleyball, Schwimmen, Fitness, Wellness, etc.). Zudem hat der "Club" auch noch Zimmer und Suiten, die auch für die Öffentlichkeit buchbar sind.
Ein ziemlich großer Pool auf der Club-/Hotel-Anlage.
Im Hoteleigenen Restaurant werden (angeblich) nur Clubmitglieder und Hotelgäste bedient. Es ist ein rein vegetarisches Restaurant. Ich hatte mir zum Mittagessen ein Gemüse-Paneer-Curry bestellt und wurde nicht enttäuscht. Ich mag ja indisches Essen
Eine Wellness-Behandlung konnte ich mir auch nicht entgehen lassen - eine Stunde Fußreflexzonen-Massage - wie herrlich. So war ich dann bereit die Gegend zu erkunden.
Natürlich standesgemäß in einer Rikscha. Was mir besonders gefallen hat: keiner der Rikscha-Fahrer wollte einen Touri-Aufschlag einfordern.
Über Google Maps habe ich dann nach einem Restaurant fürs Abendessen gesucht und bin auf das Singh Saab gestoßen.
Das Personal war sehr freundlich und hat mir gute Empfehlungen ausgesprochen. Hier Hühnchenteile, die im Naan-bedeckten-Töpfchen im Tandoori-Ofen gebacken wurden. Dazu ein Kingfisher - Nom-nom-nom, mir konnte es nicht besser gehen.
Satt und müde bin ich ins Bett gefallen und konnte dank mangelndem Internet den Reisebericht nicht hochladen.
Tag 7
Heute Sightseeing - und das zusammen mit meinem Kollegen, der extra mit seiner Freundin aus dem 3h entfernten Pune anreiste.
Der erste Stop unserer Reise war ein Tempel, der Shri Siddhi Vinayak Ganpati Mandir. Vinayak oder auch Ganesh, so hat man mir gesagt, sei der erste Gott im Hinduismus zu dem man beten soll.
Vinayak erkennt ihn gut an Form des Elefantenkopfes.
Unweit des Tempels gab es dann auch die erste Stärkung in Form von Street Food: Vada Pav .... lecker
Und weiter ging's - erstmal in Richtung des Gateway of India, aber dazu später mehr. Von dort legte die Fähre ab.
Die Fähre sollte uns nämlich zur Elephanta Island bringen - das dauerte allerdings ein Weilchen, mit über 60min länger als gedacht, aber was soll's
Die Höhlen auf der Insel Elephanta gehören zum UNESCO Weltkulturerbe und dienen zur Verehrung des Gottes Shiva.
Und wie bei vielen indischen Kulturstätten durfte ich als "Foreigner" einen erhöhten Eintrittspreis zahlen. 600 Rupies (7,75€) statt 40 Rupies für Inder.
Auf der Fährfahrt zurück fuhren wir in Richtung Sonnenuntergang und die Skyline Mumbai war vom Wasser aus gut zu sehen.
Die Fährfahrt endete dort, wo sie 3 Stunden früher begann - am Gateway of India - die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit Mumbais. Es wurde zur Erinnerung an den Besuch von König Georg V. erbaut. Es war der erste Besuch eines regierenden britischen Monarchen in Indien überhaupt.
Danach ging es weiter zum Dinner - auch hier war es wieder praktisch, dass mein Kollege und +1 dabei war. Seine Empfehlungen waren sehr sehr schmackhaft. (auch wenn es vielleicht nicht immer danach aussieht)
Der nächste Punkt auf unserem Trip durch Mumbai war der Bahnhof Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus. Gebaut im viktorianisch-hochgotischen Stil und in der Dunkelheit von fancy-LED-Lichtern beleuchtet.
Von innen sieht der Bahnhof so aus - irgendwie kam er mir bekannt vor. Es ist nämlich der Bahnhof aus der Endszene von Slumdog Millionaire.
Dem Bahnhof gegenüber ist das Gebäude der Municipal Corporation of Greater Mumbai - also der Regierungsbehörde. Auch ein schönes Foto-Motiv.
Und hier der letzte Stop für Tag 7: Marine Drive. Diese lange Straße direkt an der Bucht wird auch Queens Necklace genannt, weil die Form der Bucht in Kombination mit den Lichtern der Straßenlaternen an eine Diamanten-Kette der Königin erinnert.
Zurück zum Hotel, Verabschiedung von Kollege mit +1 - er hat jetzt noch eine lange Rückreise nach Pune vor sich - ich nur den Weg zur Bar
Ich kann meinem Kollegen gar nicht genug danken, dass er die Strapazen dieser Reise auf sich genommen hat, um mir diese tollen Erlebnisse zu ermöglichen.
Mit einem Lächeln lege ich mich nun ins Bett.