Ljubljana... grüner wird's nicht

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PollyEsther

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Tag 1 und 2:
Ein Hotel-Fehlgriff, nächtlicher Burek und ein erster Rundgang

Im April war ich drei Tage in Ljublajana und Triest. So richtig wollte ich da schon länger hin, bisher hatte es nur für einen kleinen Abstecher an einen Fluss nahe der italienisch-slowenischen Grenze gereicht.

Anreise
Mit dem Zug wäre es umständlich geworden, Flüge gibt es nicht ganz so viele und die sind tendenziell auch relativ teuer. Deshalb hat es war ich in den letzten Jahren eher woanders unterwegs.
Ein Hotelmitarbeiter hat mir erzählt, dass eine Kollegin von ihm deshalb sogar den Flixbus von Frankfurt nach Ljubljana nimmt.
Seit April 2025 fliegt auch Eurowings ab Düsseldorf hin, das habe ich aber erst nach meiner Rückkehr gelesen.

Dieses Mal hatte es für mich mit Lufthansa Surprise geklappt - Details zu den Überraschungsflügen gibt es in einem eigenen Strang.Gebucht habe ich vier Tage vor Abflug, im Lostopf hatte ich vier Ziele gelassen.


Hin bin ich Sonntags abends mit LH 1462, ein kleinerer Cityjet mit wenig Platz. Das hat an einem relativ kleinen Ort den Nachteil, dass es keinen Shuttle mehr gibt, man kann aber ein Sammeltaxi mit GoOpti vorbestellen , was neben mir auch drei weitere Menschen gemacht hatten. Der Flughafen ist relativ weit draußen, selbst Uber wäre relativ teuer geworden.

Weil ich eh erst spät angekommen bin, hatte ich eine Nacht im „Ibis Style Fuzzy“ nicht weit vom Bahnhof gebucht, eine Mischung aus Budget-Hotel und Hostel. Der Blick von der Terrasse war morgens trotz der überall herumstehenden Tassen und Gläser ganz nett, aber die Matratze in meinem Kapsel-Etagenbett war derart dünn, dass ich froh war, dort schnell wieder weg zu können. Dafür waren die 55€ ohne Frühstück schon eher ambitioniert. Ich hatte letzlich am falschen Ende gespart, auch wenn ich nur 12 Stunden dort war.
Am Bahnhof selbst war es erstaunlich ruhig und dort hab ich noch eine Art weichen Kipferl in einer 24 Stunden Bäckerei gekauft, wie es sie auch in Sarajevo (mit ähnlichen Sortiment gibt).

Um die Ecke war noch ein 24 Stunden Imbiss offen, bei dem auch zu später Stunde noch einiges los war.
Nobel Burek war offensichtlich populär bei Mittzwanzigern in Jogginghose und Adiletten. Man hat dort die Wahl zwischen Döner oder Burek, beides geht zügig über den Tresen. Hausspezialität ist Pizza Burek, also ein mit einer Schinken-Käse-Pizza gefüllter Burek. Erfunden haben das anscheinend albanische Bäcker in Makedonien.
Ich hab erstmal mit einem Kartoffel-Burek angefangen, der auch gut geschmeckt hat.
Wer das mal probieren möchte, wird im Ruhrgebiet problemlos fündig, am besten bestellt man sich Ayran dazu.


Weitere Ljubljana bzw Slowenien Reiseberichte und Stränge gibt es hier:
Tag 5:


So oder so ähnlich sieht es in der Altstadt aus. Ein Fluss macht einfach jede Stadt schöner.

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Seitenstraße

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Blick in einen Hinterhof
 
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PollyEsther

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Den nächsten Tag habe ich für ausgiebige Spaziergänge und den Wechsel ins deutlich schönere Hotel Heritage in Flussnähe genutzt. Das ist ein relativ kleines, inhabergeführtes Hotel in einem gerade sorgfältig restauriertem, historischen Haus mit 20 Zimmern.
Schon der Empfang war dort sehr nett, beim Check-in habe ich einen Kaffe und selbstgemachte Kekse bekommen und direkt gesehen, dass ich es hier für 110€ inklusive Frühstück gut getroffen hatte.
Eigentlich wollte ich gegen 11 nur meinen Rucksack loswerden, konnte aber schon einchecken.

Die Stadt ist nicht so überlaufen wie andere europäische Hauptstädte, es gab aber durchaus größere Gruppen aus Österreich und Indien vor Ort. Vielleicht gibt es irgendwelche Filme, die in Slowenien spielen und für Touristen sorgen?
Den ersten. Kaffee des Tages habe ich mit zwei Chinesinnen am Prešerenplatz getrunken. Die waren unter anderem unterwegs, um slowenische Weine zu importieren.

Gegessen hab ich im Breg (benannt nach der Straße). Die Speisekarte passt auf eine Seite, man kann draußen sitzen und die Leute lassen sich was einfallen, passte in mein Beuteschema. Das Hauptgericht Pasta mit Bärlauch war mit Sauce ertränkt und nicht so dekorativ wie dieser tolle Nachtisch mit Rhabarber. Der slowenische Likör kam vom Haus, aber den Namen habe ich vergessen. Das Italien nicht weit ist merkt man auch daran, dass man hier überall sehr soliden Kaffee bekommt.
Der Kellner konnte Slowenisch, Italienisch, Englisch und Deutsch ( ein paar Monate Berlin 1989) und hat durch seinen Charme das Ganze „rund“ gemacht.

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PollyEsther

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Beim Schloss war ich natürlich auch, hab dort aber keine Fotos gemacht.
Tagsüber gibt es eine kleine Seilbahn, das Ganze ist aber auch sehr gut zu Fuß machbar, gerade gegen Abend.

Hier kann man einfach mal langlaufen:
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Ukrainische (?) Osterdeko im Hotel Heritage 20250422_080122.jpg


Der berühmte Drache.
Den Wochenmarkt fand ich ziemlich enttäuschend und war deshalb schnell wieder weg, nur mit einer Schale Erdbeeren im Gepäck.

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Die Altstadt ist, wenig überraschend, durchgentrifiziert.
Es gibt keine Supermärkte oder Alltagsdienstleistungen, zumindest habe ich die auf meinen Streifzügen nicht gesehen.
Auffällig sind die Antiquariate, die es hier im Gegensatz zu Deutschland noch gibt. Mit Geduld habe ich dann noch eine kleine Bäckerei (Legisa Pekarna) am Rand der Altstadt gefunden und konnte dann auch mal den lokalen Strudel austesten.
 
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PollyEsther

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Tag 3

Ich wollte einen kleinen Ausflug in die nähere Umgebung machen und hab mich dann nach etwas Recherche gegen den Bleder See entschieden.Einen Nationalpark mit zig Seen hatte ich erst letztes Jahr in Kroatien besucht.
Dann also Triest, ebenfalls ein Lufthansa Surprise Ziel.

Hinkommen war nicht ganz so einfach, es gab gefühlt drei Züge am Tag, dafür aber relativ viele Fernbusse, von denen ich dann einen genommen habe.
Die Topographie setzt hier Grenzen, durch die Berge ist man relativ lange unterwegs, egal welches Verkehrsmittel man wählt.

An dem Tag war es schon sehr warm, nachmittags war ich deshalb platt. Hier habe ich es im Nachhinein bedauert, mich nicht ein bisschen vorbereitet zu haben, es gibt mehr zu entdecken, als man so auf den ersten Blick sieht.
Aufgefallen ist mir, dass Anzeigen für Eigentumswohnungen oft auf Italienisc und Deutsch an Häusern hingen, hier kaufen wohl viele Österreicher und Deutsche.

Die Stadt wird im Forum unter anderem hier diskutier:

Ich hab im Umland Bekannte besucht und wollte eigentlich nach Ljubljana zurückfahren, es wurde aber so spät, dass wir dort noch zusammen Pizza essen waren und ich im Gästezimmer geblieben bin.
Warum es meine Lieblingssorte mit Radicchio nicht Deutschland gibt, ist mir ein Rätsel. Ich würde sie kaufen.

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Sizilianische Snacks (frittierte Reisbällchen) für den kleinen Appetit, wenn man mal keine Lust auf Pizza oder Fisch hat. Ich habe zwei probiert, einer davon mit Spargelfüllung.

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PollyEsther

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Tag 4

Von Italien aus bin ich mit dem Zug zurück gekommen. Das war eine kleine Zeitreise, selbst in einem kleinen Ort gab es einen Schalter mit zwei Mitarbeitern. Drei Leute sind eingestiegen und das Zwischenstand mit Schienenersatzverkehr war jetzt im Urlaub ein Glücksfall, weil ich so durch ein paar kleine Dörfer fahren konnte.

Den Nachmittag über war ich im Tivoli Park, das Wetter war einfach zu gut für Museen und Kirchen habe ich in meinem Leben mehr als genug gesehen.

Übernachtet hab ich im Tivoli Boutique Inn, ein 30 Zimmer Hotel an der Strecke zum Flughafen. So konnte ich morgens noch in Ruhe frühstücken. Wenn ich nur mit Handgepäck unterwegs bin, ist das ja keine große Sache.
Auch hier konnten die Mitarbeiter Englisch, Italienisch und Deutsch, Es gab einen Prosecco vorab, den ich erst nicht nehmen wollte, weil ich noch nicht so viel gegessen hatte Auf solche Argumente war man mit ein paar übriggebliebenen Croissants vom Frühstück vorbereitet. Es gibt auch einen kleinen Garten und einen Lidl in der Nähe. Da war ich natürlich gucken, aber das einzig interessante dort waren eher schlecht transportfähige Kuchen.
In der Nähe ist die Union Brauerei mit entsprechenden Führungen und Gastronomie, für mehr Auswahl muss man zurück ins Zentrum.

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Letztes Abendessen
in einem nur sehr spärlich besuchten istrischen Restaurant im Bereich der Fußgängerzone. Hier bin ich der Empfehlung des Services gefolgt und habe slowenischen Rebola Wein probiert, der in Norditalien Ribolla gialla heißt. (Das hatte mich mal irritiert, weil ich das Wort mit Ribollita verwechselt hatte, dem Namen für eine Gemüsesuppe).
Das Hauptgericht auf dem Foto besteht aus fein gehobeltem Knollensellerie.
Der Kellner hat sich kurz draußen unterhalten, hatte mich aber anscheinend unauffällig im Blick. Ich hab nur kurz das Handy gezückt, um ein Wort nachzuschauen, er war sofort zur Stelle, um Fragen zu beantworten.


Auf dem Rückweg zum Hotel hab ich dann tatsächlich einen ehemaligen Kollegen auf der Straße getroffen. Der war auf der Rückreise aus Kroatien und hat eine Pause eingelegt.

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Rückreise

Die Busfahrt war etwas holprig. Das man Onlinefahrkarten ausdrucken (!) muss, führt wohl regelmäßig zu Problemen.
Was ich (natürlich) nicht wusste ist, dass der Shuttle knapp 50 Meter vor der Tivoli Haltestelle hält. Wenn da niemand steht, hält der gar nicht erst.
Gutgegangen ist das nur dank ordentlichem Zeitpuffer, die LH hat nochmal eine Stunde Verspätung draufgelegt.

Der Flug war ausgebucht mit mehreren Leuten, die noch per Standby gewartet haben.


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