Urlauber dürfen beim Planen eines Fluges grundsätzlich darauf vertrauen, dass die Bahn während der Fahrt zum Flughafen ihre Abfahrts- und Ankunftszeiten einhält. Das hat das Landgericht Frankfurt entschieden (Az.: 2-24 S 74/19) und damit Touristen Recht gegeben, die von ihrem Reiseveranstalter die Mehrkosten nach dem Verpassen eines Flugs nach Thailand forderten.
Und das Landgericht gab der Familie Recht: Durch "Rail & Fly" sei der Bahntransfer ein Teil des Reisepakets geworden, und die Familie habe nur Verzögerungen einplanen müssen, mit denen regelmäßig zu rechnen sei.
Die Reiserechtskammer entschied dabei, dass eine Zugverspätung von zehn Minuten einzukalkulieren sei - und bei dieser Planung hätte der verbliebene Zeitpuffer gereicht, um rechtzeitig 120 Minuten vor Abflug am Check-in-Schalter anzukommen. Das Urteil ist rechtskräftig.
undDas neue Urteil macht das Angebot nun für Passagiere ein wenig attraktiver - allerdings nicht für die Reiseveranstalter. Zuvor waren Passagiere bei einer Verspätung der Bahn im Zweifel sogar bei Kombiangeboten wie "Rail & Fly" auf dem Schaden für einen verpassten Anschluss-Langstreckenflug sitzen geblieben, sofern sie nicht mindestens drei Stunden Puffer zum Umsteigen von der Bahn ins Flugzeug eingeplant hatten.
Amtsgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 20.02.2018
- 32 C 1966/17 -
Rail & Fly: Kein Anspruch auf Entschädigung bei verpasstem Flug aufgrund Zugverspätungen
Reisende müssen Verspätungen einkalkulieren und für Anreise Zug mit regulärer Ankunftszeit von mindestens drei Stunden vor Abflug wählen
des selben Gerichts
Die DB/Airline wird immer noch behaupten können, man sei erst um 15:00 am Bahnsteig gewesen, und somit hätte man nicht damit geplant, 3 Stunden vor dem Abflug in FRA zu Sein.
Wie schon weiter oben gesagt, ein "Best of both Worlds" Produkt wäre, was man wirlich braucht. Risiko bei dem, der die Verzögerung verursacht und Freiheit für den Kunden darauf angemessen zu reagieren
...mach halt 'n Foto vom Bahnsteig, mit Tageszeitung vom Stand und DB-Uhr... ;-)
nach einer Flugverspaetung den Bahn-Sparpreis nicht umbuchen zu koennen, ist auch Mist.
Easyjet kooperiert am BER mit Deutscher Bahn
Ob die sich tatsächlich etwas völlig neues einfallen lassen, oder ob sie nur mit der Bahn über besonders günstige R&F Preise für kurze Zugfahrten innerhalb Berlins verhandeln? Bin gespannt was dabei rauskommt.
Es würde mich nicht wundern, wenn nach Jahrzehnten eher mäßig hilfreicher Kooperation von Staatsbetrieb und Nationalem Champion jetzt ausgerechnet ein Billigflieger wieder mit einer simplen und praktischen Lösung kommen würde...
Die Erfahrung aus den letzten Stürmen zeigt, dass der Bahnverkehr deutlich vor dem Flugverkehr eingestellt wird....mit dem Ausschluß von Höherer Gewalt könnte ich noch leben, 95% der Probleme sind doch "Normalbetrieb".
Wenn im Orkan ein Baum auf die Oberleitung der Bahn fällt, wird doch der Flug sowieso auch gestrichen.
Wir können also dauf hoffen, es ab 2035 auch bei Express Rail geniessen zu dürfen...Austrian Airlines will den Umstieg vom Zug auf den Flug einfacher gestalten. Dazu startet die österreichische Lufthansa-Tochter am 23. August zusammen mit den Österreichischen Bundesbahnen einen Testlauf. In der Zeit bis zum 31. Oktober können Kunden und Kundinnen des «Vom Zug zum Flug»-Angebots Air Rail ihr Gepäck im Zug aufgeben.
«Das Gepäck wird dabei schon im Zug mit einem Baggage Tag zur Zieldestination versehen und der weitere Transport veranlasst», so Austrian Airlines. «Nach Ankunft am Flughafen Wien können sich Air-Rail-Gäste somit ohne Umwege zu ihrem Gate begeben und entspannt borden.» Das gilt für die sogenannten Railjet-Züge, die vom Hauptbahnhof Linz und dem Hauptbahnhof Salzburg jeweils zwei mal pro Tag zum Flugfhafen Wien fahren.