Lufthansa goes McKinsey

ANZEIGE

ichmagfliegen

Erfahrenes Mitglied
17.11.2012
1.039
1
STR
ANZEIGE
Bei den Beratungen macht das ja durchaus Sinn:

Berater verdienen ihr Geld, wenn Sie beim Kunden sind. Ziel ist es, diese nach Möglichkeit so selten wie möglich im Büro zu haben. Wenn sie nicht verkauft sind, dann sitzen sie halt mal im Büro. Für jeden Berater einen Sitzplatz vorzuhalten wäre entsprechend Schwachsinn und furchtbar teuer. Wer vielleicht 10 - 20% seiner Arbeitstage im Büro ist, hat keine emotionale Bindung an den Arbeitsplätz, d.h. er fängt nicht an da Ü-Eierfiguren und Bilder der Familie aufzustellen etc. und es kostet viel Geld, wenn für 1.000 Mitarbeiter Arbeitsplätze vorgehalten werden und nur 100 - 200 max anweend sind. Aus Sicht der Beratungen also völlig logisch.

Nur bei Lufthansa verbringen wohl die meisten Verwaltungsmitarbeiter 90% ihrer Arbeitszeit im Büro. Am Arbeitsplatz liegen die Unterlagen, man hat eine höhere Bindung an den Ort usw. Wo da die Vorteile liegen, wenn man sich nun jeden Tag mit seinem Rollcontainer einen neuen Platz suchen muss, erschließt sich mir nicht.

Die Frage ist ja, wie hoch ist tatsächlich der Anteil von MA, die in die Kategorie "Berater" fallen? Wohl höher als man denkt... als ich noch bei LH war hab ich im damals noch neuen LAC viele unbesetzte Schreibtische gesehen. Die Arbeitsweise bei der LH ist tatsächlich an vielen Stellen mit hohem Reiseanteil gepaart, nicht nur beim fliegenden :)
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.606
507
Auch wir (Automobil - Entwicklung)) sind dabei unsere über die Jahre angestaubte Bürowelt zu reorganisieren- das sogar mit richtig Aufwand.
Die Kommunikationsanalyse hat ergeben dass total flexible Arbeitsplätze Gift für uns sind. Wir haben uns entschieden alles um Teamwork und Projektgruppen aufzubauen was Stil des Hauses ist und auch sehr effizient ist.

Das für uns erarbeitete Konzept (kann ja bei LH anders sein- ich habe aber Zweifel an vielen Flex office Systemen) sieht etwa wie folgt aus:

Ergebnis/ Umsetzung/ Prinzip:
  • Abschaffung der veralteten Winkeltische noch aus der Röhrenmonitorzeit. Das war auch angestaubt da lange die Büroumgebung ohne Priorität war.
  • Es gibt wieder gerade Tische die kleiner sind als zuvor (ca 30+% Platz Einsparung für den Sitzplatz). Der individuelle Arbeitsplatz wurde also kleiner.
    Dafür sind alle Tische Höhenverstellbar. Gute Stühle mit Optionen für Bewegubgsausgleich.
  • Aktenordnerplatz/ Stauraum etwas abseits vom eigentlichen Arbeitsplatz verlegt, weil heute doch vieles auf Sharepoint Seiten und in der Cloud abgelegt ist. (Mein Aktenbestand ist über die Jahre auf ca. 15% geschrumpft)
  • Der gewonnene Platz wurde genutzt um die Kommunikationsräume drastisch zu erweitern. Hinter Doppelglas (geräuschgedämmt) oder in Kommunikationsmodulen sind diverse 2er/ 3er, 4er 6er Räüme entstanden zur Gleingruppendiskussion, überwiegend mit Großmonitor/Fernseher (statt Beamer) und Telefon für kleine Konferenzen und Teamdiskusisonen ausgelegt.
  • Ziel ist es fachliche Diskusisonen die nicht der Teamdiskussion dienen und eher die Umgebung stören in diese zahlreichen Räümlichkeiten auszulagern und dort zu tätigen.
  • Die Kleingruppenräume sind unterschiedlich ausgelegt: Teilweise als Sitzgruppen, telweise als Stehgruppen, teilweise ergänzt mit Aktivelementen (Aktivhocker, dynamischer Boden) etc.

Home office: Home office ist für jeden durch VPN und flächendeckende Verwendung von Notebooks möglich. Gerade Damen in Kinderbetreuung arbeiten mit variablen Arbeitszeiten, teilweise 1-2 Tage / Woche von Zuhause aus. Hat den Vorteil dass man Kinderbetreuing und Beruf relativ gut verbinden kann, engagierte Projektarbeit und auch Karriereaspekte kein Hindernis sind. Auch senkt es nebenbei den effektiven Krankenstand weil man gerade im Zwischenstand zwischen leichter Erkältung, Ansteckungsvermeidung und eventuall krankem Kind immer noch eine gute Balance zu Arbeitsstunden findet. Es wird von den Führungskräften (also z.B. mir) übrigens nicht um Mitarbeit gedrängelt. Wer krank ist ist krank. Wer "dazwischen" liegt arbeitet halt mal 2 oder 5 Stunden. Das Ganze kommt gut an, ist auch vom Betriebsrat gern gesehen. Es gibt keinen bekannten Missbrauch der Regeln, weder von Management als auch von Arbeitnehmerseite.

Um auf die LH zurückzukommen: vom Bauchgefühl und auch aus dem Pressekontext hat man mal wieder den Eindruck als ginge es Vordregründig um Einsparung mit Kennzahlen (z.B. % Bürofläche gespart) und das durchgesetzt mit einer art Basta Methode.

Ich finde da unseren Ansatz, wo es nicht um die Netto Bürofläche ging sondern um bessere Mitarbeiterbedingungen bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung durch bessere Kommunikation (und mit den Mitarbeitren zusammen entwickelt und getestet, statt aufgezwungen) eigentlich besser. Ich bin z.B. solz dass mein/ unser Team zu den 3 Pilotteams unter neuer Büroumgebung gehört hat, wo jetzt alle von unseren Erfahrungen profitieren.

Wir haben uns zum Thema Büroumgebung und optimierung auch Beratung ins Haus geholt und dabei viel gelernt, nämlich dass wir zwar Autos bauen können, aber keine gescheiten Büros.
Wer mal klicken will kann das hier tun. EUROCRES - Work.Place.Performance.

Flyglobal
 

mountainman

Reguläres Mitglied
14.07.2013
52
0
TXL / DUS / ZRH
Ich mag meine Kollegen, aber ich liebe es auch die Tür zu schließen wenn ich Ruhe brauche. Die Klimaanlage auf mein Befinden zu regulieren, sowie auch mal Abzuschließen wenn an Projekten gearbeitet wird die kritisch sind. Ich finde Open-Door-Policy absolut ausreichend für den Spagat zwischen Ruhe und Kommunikation mit den Kollegen.
Die Großraumbüros ohne Fenster in unseren US/UK/CIS-Standorten finde ich erschreckend grausam und hörte schon das ein oder andere male neidische Worte von Kollegen aus diesen Ländern die in Deutschland waren. Aber vielleicht wäre es alles effizienter wenn wir es auch mal auf hübschen lassen würden. Persönlichen Nippes auf den Tischen mag ich eh nicht. :)
 
  • Like
Reaktionen: SkyIsTheLimit

rainer1

Erfahrenes Mitglied
29.07.2010
1.353
195
sind denn technische probleme völlig auszuschliessen ? wie oft höre ich am telefon von mitarbeitern : sorry , im moment ist unser system abgestürzt.
 

Nobbinil

Aktives Mitglied
29.08.2009
194
0
HAM & ALC
Ich bin großer Fan von "shared desk", "flex desk" oder wie auch immer man es nennen mag. Das passt sicher nicht für jeden, aber auch die LH hat MA, die nicht immer im Office sind. Und wenn sie mal da sind, dann ist es (so habe ich die Erfahrung gemacht) recht interessant, auch mal neben jemand anderem zu sitzen und mit zu bekommen, was da noch so passiert. Mir hat es im Networking geholfen und beim Verstehen wie die (damalige) Firma tickt.

Es gibt ein einfaches Prüfungskriterium für die Ernsthaftigkeit des Konzepts: Zu denen die eher wenig Zeit im Büro verbrinbgen gehören die Vorstandamitglieder! Praktizieren die auch "shared desk" oder gilt für die eine der Ausnahmen?
 
  • Like
Reaktionen: GoldenEye

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.807
Hamburg
Wichtig ist doch nicht die Arbeit, sondern das Prinzip

Vielleicht sollte man zusätzlich alle Arbeitsplätze mit NEK Gestühl ausrüsten. Fördert den Arbeitsplatzabbau
 
  • Like
Reaktionen: ngronau

nevadaman

Erfahrenes Mitglied
20.07.2013
2.230
4
irgendwann ist der Schreibtisch von Herrn Spohr auch weg ... oder anders der Schreibtisch ist Herrn Spohr los ;) .... ob das ganze viel einspart mag ich zu bezweifeln da die Fläche/Material ja da ist von der sinkenden Arbeitsmoral ganz zu schweigen.
 
  • Like
Reaktionen: concordeuser

Mandus70

Aktives Mitglied
31.01.2010
138
0
SIN
flygobal bringt es auf den Punkt: Es geht um neue Formen der Büroorganisation um bessere Kommunikation und damit ein besseres Endergebnis hunzubekommen.
Bei uns wurde auch dieses "new work"-Konzept umgesetzt und ich meine, mit einigem Erfolg, und das bedeutet auch: weniger Kosten. Es sind ständig Kollegen auf Dienstreise, auf Schulung, Krank oder im Urlaub, warum sollte man für die ständig personalisierten, teuren office-space vorhalten?

Man sitzt trotzdem mit seinen Teamkollegen zusammen, nur sitzt man mal neben jemanden, den man noch nicht so gut kennt - und da lernt man sich einfach besser kennen. Zudem gibt's "thinktanks", ausreichend Konferenzräume, einen riesigen grosszügigen Cafeteria-Bereich, im Büro gibt's in einem etwas abgetrennten Bereich Stehtische wo man ein schnelles Meeting halten oder Freitag Abends die Woche ausklingen lassen kann. Man kann seine Unterlagen mit seinem Betriebsausweis überall im Unternemen an jedem Drucker ausdrucken und alle Konferenzräume haben einen grossen Monitor und Netzzugang, so dass man Präsentationen im Meeting direkt aus dem Netz starten und bearbeiten kann.

Ich habe Erfahrungen mit verschiedenen Büroformen gemacht - von "Legehennebatterie"-Arbeiten bis Einzelbüro. Ich finde unsere jetzige Arbeitsform optimal - es kommt halt auf die Umsetzung an, und: man brauche die entsprechend flexible Immobilie sowie die unterstützende IT-Infrastruktur.
 

ichmagfliegen

Erfahrenes Mitglied
17.11.2012
1.039
1
STR
Es gibt ein einfaches Prüfungskriterium für die Ernsthaftigkeit des Konzepts: Zu denen die eher wenig Zeit im Büro verbrinbgen gehören die Vorstandamitglieder! Praktizieren die auch "shared desk" oder gilt für die eine der Ausnahmen?
Im damaligen Fall war zumindest der Bereichsleiter mitten im shared desk Dschungel... Was höhere Ebenen angeht weiß ich nicht, war nicht oft genug dort und das Office war riesig ;-)
 

nevadaman

Erfahrenes Mitglied
20.07.2013
2.230
4
"unterstützende IT-Infrastruktur" .... hm? wie war das mit der LH-IT ...? :p
 

FTL2SEN2HON

Erfahrenes Mitglied
17.01.2011
1.093
8
NYC
Bei meiner alten Firma hier in den Staaten hatten wir ein ähnliches Konzept wie das, was LH plant. Ergebnis war, dass alle, die mindestens einmal ins Büro gekommen waren und keinen Platz bekommen hatten, immer öfter von zuhause aus gearbeitet haben. Gelitten hat letztlich die Kommunikation und die Zusammenarbeit.

In meiner neuen Firma (und auch bei einigen meiner Freunde hier in NYC) geht der Trend sogar inzwischen wieder zum Einzelbüro mit Open Door Policy für jedermann.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
In meiner neuen Firma (und auch bei einigen meiner Freunde hier in NYC) geht der Trend sogar inzwischen wieder zum Einzelbüro mit Open Door Policy für jedermann.

Das erstaunliche ist, daß die Vorteilhaftigkeit für jeden, der nur zwei Minuten geradeaus denken kann, ja offensichtlich ist (ich spreche von Mitarbeitern, die ständig im Büro sind, die weiter oben geschilderten Fälle von Consultants und Außendienstlern sind da sicher anders zu beurteilen). Und dennoch tun sich so viele Firmen so schwer damit.
 
  • Like
Reaktionen: FTL2SEN2HON

ANK660

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.603
102
Bei uns geht man wieder den Weg zu Einzelbüros und blickdichten Türen. Vorher waren in der Regel 2 oder 3 im Büro und Glastüren, die oft auch offen waren. Jetzt kann jeder ungestört arbeiten und kann auch seinen Büroaltag nach seinen Bedürfnissen gestalten. Sprich Radio höhren, rauchen oder telefonieren. Regelung der Klimaanlage ist auch noch so ein Punkt! Gab erheblich Probleme damit bei uns, besonders Kombination Mann und Frau im Büro.
 
  • Like
Reaktionen: GoldenEye
F

feb

Guest
Wie wird bei einem open space eigentlich die Vertraulichkeit gewahrt?

Muss jetzt der Personaler seine Telefonate flüsternd führen?
Muss der Entwicklungsingenieur seinen Laptop zuklappen, weil jemand hinter ihm steht?
Muss der Abteilungsleiter, der ein heikles Gespräch mit einem Mitarbeiter führt in den Konferenzraum wechseln?

Zum Thema eingesparter Raum: Man kann für den Platzbedarf des open space ja nicht die durchschnittliche Mitarbeiter- Anwesenheitsquote zugrundelegen, sondern muss den Spitzenbedarf abdecken, der ja auch einmal bei oder ganz nahe an 100% liegt. Bringt der Wegfall von Mobiliar und Zwischenwänden so viel?
 
  • Like
Reaktionen: GoldenEye

asdf32333

HH Gold Junkie
22.08.2014
2.770
195
HAJ
Zum Thema eingesparter Raum: Man kann für den Platzbedarf des open space ja nicht die durchschnittliche Mitarbeiter- Anwesenheitsquote zugrundelegen, sondern muss den Spitzenbedarf abdecken, der ja auch einmal bei oder ganz nahe an 100% liegt. Bringt der Wegfall von Mobiliar und Zwischenwänden so viel?

Aus BWL-Sicht schlagen sich diese Maßnahmen zunächst positiv auf das Ebit aus. Die langfristige Entwicklung dieser Maßnahmen wurde IMHO aber weniger stark gewichtet.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Wie wird bei einem open space eigentlich die Vertraulichkeit gewahrt?

Muss jetzt der Personaler seine Telefonate flüsternd führen?

Wie weiter oben erwähnt: Für die "Eidsch Aahr business partner" gilt der Großraum natürlich nicht! :rolleyes:

Muss der Entwicklungsingenieur seinen Laptop zuklappen, weil jemand hinter ihm steht?
Das nicht, aber das neudeutsche Zauberwort lautet "clean desk policy".

Muss der Abteilungsleiter, der ein heikles Gespräch mit einem Mitarbeiter führt in den Konferenzraum wechseln?

Genau das. Selbst dann, wenn das "heikle Gespräch" darin besteht, ihm mitzuteilen, daß er nächsten Monat befördert wird.


Zum Thema eingesparter Raum: Man kann für den Platzbedarf des open space ja nicht die durchschnittliche Mitarbeiter- Anwesenheitsquote zugrundelegen, sondern muss den Spitzenbedarf abdecken, der ja auch einmal bei oder ganz nahe an 100% liegt. Bringt der Wegfall von Mobiliar und Zwischenwänden so viel?

So ist es. Ob das überhaupt etwas bringt, hängt natürlich von den spezifischen Räumen ab. Wer in einem großen Gebäude 5000m² gemietet hat und künftig nur noch 4000m² mietet, der spart natürlich etwas. Wem aber das ganze Gebäude gehört, und wer die eingesparte Fläche aus guten Gründen nicht an Fremdfirmen untervermieten will, der spart natürlich gar nichts. Bestenfalls muß man eine leerstehende Etage nicht mehr heizen, das ist aber auch schon alles. (und selbst da heizt man in den angrenzenden Etagen dann umso mehr).
 
  • Like
Reaktionen: feb

daukind

Erfahrenes Mitglied
03.02.2012
2.219
904
Aus BWL-Sicht schlagen sich diese Maßnahmen zunächst positiv auf das Ebit aus. Die langfristige Entwicklung dieser Maßnahmen wurde IMHO aber weniger stark gewichtet.

Nö. Zunächst entstehen nämlich jede Menge Kosten.

Davon abgesehen rechnet niemand mit 100% Anwesenheitsquote, je nach Bereich oder Branche geht man eher von 80% Max aus. Bei Vertrieblern natürlich nochmal deutlich weniger. Und selbstverständlich ist open space bzw. shared desk nicht für jede Stabstelle oder jede Arbeitssituation (die angesprochene Vertraulichkeit) geeignet. Allerdings muss man das Konzept auch nicht so sehr verteufeln, wie es hier geschieht. Aber für manche ist das Einzelbüro mit verschlossener Tür wohl ein Statussymbol - und schließlich soll ja auch niemand sehen, dass man stundenlang im VFT surft...
 
  • Like
Reaktionen: htb

FTL2SEN2HON

Erfahrenes Mitglied
17.01.2011
1.093
8
NYC
Wie wird bei einem open space eigentlich die Vertraulichkeit gewahrt?

Dafür gibt es sogenannte Huddle Rooms, die man nicht im System reservieren kann und in die man sich (in der Theorie) zu einem Gespräch zurückziehen kann. In der Realität zieht sich dorthin jeder (ggf. unter einem Vorwand (Telefonat, etc.)) zurück, der die Schnauze voll hat von dem ewigen Lärm und Rumgewusel. Sprich: für diejenigen, die wirklich einen Rückzugsort brauchen, gibt es keinen Platz mehr, mit dem Ergebnis, dass man wieder im Home Office landet und auf eine Telefonkonferenz zurückgreift.

Alles ziemlich Banane.
 
F

feb

Guest
Muss jetzt der Personaler seine Telefonate flüsternd führen?
Muss der Entwicklungsingenieur seinen Laptop zuklappen, weil jemand hinter ihm steht?
Muss der Abteilungsleiter, der ein heikles Gespräch mit einem Mitarbeiter führt in den Konferenzraum wechseln?(...)

Wie weiter oben erwähnt: Für die "Eidsch Aahr business partner" gilt der Großraum natürlich nicht! :rolleyes:

Schon klar, aber ich kenne Unternehmen, in denen 90% aller Anstellungsverträge eine auch interne geltende Geheimhaltungsklausel ("need to know...") haben. Die können open space eigentlich nicht machen, tun es gleichwohl (s.u.)

Das nicht, aber das neudeutsche Zauberwort lautet "clean desk policy".

Ich war einmal mit einer Besuchergruppe im open space von Infineon. Ich stand eine Viertelstunde hinter zwei Arbeitsplätzen und konnte bequem mitlesen.

Genau das. Selbst dann, wenn das "heikle Gespräch" darin besteht, ihm mitzuteilen, daß er nächsten Monat befördert wird.

Dachte ich mir. Deshalb sah ich auch bei Infineon auf jedem Stockwerk eine große Anzahl von kleinen Besprechungsräumen (=Glaskasten) - zusätzlich zu den üblichen mittleren/großen Konferenzräumen.

So ist es. Ob das überhaupt etwas bringt, hängt natürlich von den spezifischen Räumen ab. Wer in einem großen Gebäude 5000m² gemietet hat und künftig nur noch 4000m² mietet, der spart natürlich etwas. Wem aber das ganze Gebäude gehört, und wer die eingesparte Fläche aus guten Gründen nicht an Fremdfirmen untervermieten will, der spart natürlich gar nichts. Bestenfalls muß man eine leerstehende Etage nicht mehr heizen, das ist aber auch schon alles. (und selbst da heizt man in den angrenzenden Etagen dann umso mehr).

Exakt so war das bei meinem Beispiel Infineon:doh:
 
  • Like
Reaktionen: GoldenEye

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Schon klar, aber ich kenne Unternehmen, in denen 90% aller Anstellungsverträge eine auch interne geltende Geheimhaltungsklausel ("need to know...") haben. Die können open space eigentlich nicht machen, tun es gleichwohl (s.u.)

Auch so ein neudeutsches Zauberwort. :rolleyes: Im Zweifelsfall wird man immer damit argumentieren, daß der MA ja wissen soll, was sein Kollege macht. Hilft auch immer bei der Argumentation "Du wußtest doch Bescheid. Du bist ja daneben gesessen". Befreit dann den Vorgesetzten auch gleich von der Pflicht, selbst aktiv über relevante Sachverhalte zu informieren.
"need to know" greift dagegen immer dann, wenn man
a) dem MA Informationen vorenthalten will "Sie wissen ja, "need to know"", also eine freundliche Umschreibung von "geht Dich nix an",
b) man den Kunden beruhigen will. "Ihre Daten sind bei uns sicher. Bei uns gilt das "need to know"-Prinzip". Da denkt sich der Kunde gleich: Wow! Die sind modern. Die können sogar Englisch!
 
  • Like
Reaktionen: feb und PMc

Ventus2

Erfahrenes Mitglied
05.04.2011
2.496
51
Wenn es für alle Abteilungen gilt, muss dann der Spohr sich auch immer einen neuen Schreibtisch suchen? Und muss er das Spiel dann nur mit seinen Vorstandskollegen spielen oder mit allen Mitarbeitern?