Mal wieder in die „falsche“ Richtung: Eine Woche Südflorida

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sgnflyer

Erfahrenes Mitglied
29.12.2018
447
8.220
DUS
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Prolog​


Nach dem planlosen Trip nach Osaka und ein paar entspannten Tagen in SGN sind sgnflyer samt +1 wieder unterwegs. Diesmal nicht in Asien, sondern in die „falsche“ Richtung. Genauer gesagt geht es für eine Woche nach Miami und Südflorida.

Die Idee für die Reise entstand während der allgemeinen VTL-Meilenentwertungspanik bei Umstellung auf die dynamischen Meilenwerte. Im Unterschied zu anderen US-Zielen war MIA verfügbar, und die örtlichen Mittelklasse-Hotelpreise schienen in Ordnung. Dass dies auch mit der Hurrikan-Saison zusammenhängen mag, wurde uns erst allmählich bewusst.

Schnell waren C-Flex-Plus-Tickets gebucht.

Die Hinreise mit Swiss:
LX 1017: DUS–ZRH
LX 64: ZRH–MIA

Zurück mit LH:
LH 463: MIA–FRA
LH 74: FRA–DUS

Die Reise wird weniger planlos als kürzlich in Osaka erfolgen. Gebucht sind für den Anfang drei Tage in Miami. Anschließend soll es mit einem Mietwagen nach Key West, Homestead, Naples und vor dem Rückflug nach Miami Beach gehen. Also absolut kein VFT-Reiseberichts-Neuland.

Seitens +1 ist das Sehen und Verspeisen von Alligatoren ein Hauptziel, ich freue mich auf eine Airboat-Fahrt. Ansonsten bin ich auf Miami gespannt. Im Forum hatte ich sehr Unterschiedliches gelesen, ein Kollege schwärmte hingegen von der Stadt und Florida allgemein. Außerdem haben wir eine kleine Kulinarik-Liste zu „abarbeiten“ und freuen uns einfach auf ein Land, in dem wir unsere gemeinsame Alltagssprache sprechen können - also keiner von uns beiden Übersetzungsapps etc. benötigt.

Wie immer bei mir, plane ich eine semi-live-Berichterstattung samt opulenter Bebilderung.
 

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.820
7.501
DUS
Seitens +1 ist das Sehen und Verspeisen von Alligatoren ein Hauptziel, ich freue mich auf eine Airboat-Fahrt.
Wir waren letztes Jahr im Mai in Florida - könnte ich eigentlich auch noch nen Bericht zu verfassen.

Falls noch nicht auf dem Plan: Ich fand die loop road echt super geeignet. Gab echt viele Alligatoren am Weg und im Wasser.
Liegt etwas abseits, aber auch kein zuuuu großer Umweg.
https://maps.app.goo.gl/MqYVcDTZd5SQs98h6

War mit einem 4er BMW absolut kein Problem, war allerdings auch trocken.
 

Travel_Lurch

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15.09.2009
2.552
1.266
Wie immer bei mir, plane ich eine semi-live-Berichterstattung samt opulenter Bebilderung.
Das ist sehr erfreulich! Ich reise sehr gerne virtuell mit.
Alligatoren gibt es auch etliche links und rechts des regulären Tamiami-Highways.
Dass es eine empfehlenswerte looproad gibt, hätte ich gerne einige Jahre vorab gewusst.
 
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sgnflyer

Erfahrenes Mitglied
29.12.2018
447
8.220
DUS

Tag 1: Anreise​


Für den Morgen des Anreisetags gab es eine Unwetterwarnung, was mich leicht nervös stimmte. So war es beinahe beruhigend, nach dem Aufstehen per E-Mail über eine nur 15-minütige Verspätung informiert zu werden.

Mit Uber ging es durch den strömenden Regen zum DUS. Am Check-in wurde +1’s Visum nochmals geprüft, dann ging es in die Prio-Lane, die an diesem Morgen aus einer Art Überholspur bestand. An bösen Blicken vorbei reihten wir uns in die Nachkontroll-Schlange ein. Ungefähr jedes zweite Gepäckstück schien betroffen, so auch das von +1. Ihr handelsüblicher Steckdosenadapter wurde in Augenschein genommen - keine Ahnung, wieso.

In der Lounge gab es lediglich Kaffee und Wasser, dazu seichte Unterhaltung eines Pferdeklinik-CEOs (stand auf seiner Jacke), der am Telefon lautstark debattierte, ob er Mitarbeiter bestimmt angesprochen oder angeschrien habe.

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An Bord der A320 verzögerte sich der Abflug wegen Wartens auf Gepäck. Mit ca. 40-minütiger Verspätung verließen wir schließlich das verregnete DUS. Das alsbald gereichte vegetarische Frühstück fanden wir beide ganz lecker. Ansonsten war der wackelige Flug ereignislos.

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In ZRH war das Wetter etwas freundlicher als in DUS. Ausreise und Heidibahn ließen wir schnell hinter uns, um uns in der E-Sen-Lounge weitere Kaffeegetränke samt Ausblick zu gönnen.

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Gute 20 Minuten später begann das Boarding in die heutige B77W.

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Es ist ein paar Jahre her, dass wir zuletzt im „Stübli“ Platz nehmen durften. Die im Forum gut bekannten Sitze finde ich weiterhin recht solide, unsere waren auch halbwegs sauber. Einen anderer Passagier traf es weniger gut, er bat um Reinigung. Fand ich zunächst etwas seltsam, dachte mir dann aber: Eigentlich hat er absolut recht.

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Insgesamt war die Crew professionell freundlich und auf Zack. Dem Welcome Drink folgte nach dem Start eine weitere Runde, begleitet von Käsewürfeln oder Nüssen.

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Nach einem Blick in die Karte wählten wir die Vorspeisen, die Hauptgänge hatten wir online vorbestellt.

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Rote-Bete-Carpaccio.

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Selleriesuppe mit Trüffeln.

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Mein vorbestelltes Zürcher Geschnetzeltes.

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+1’s vorbestelltes Rinderfilet, das dem ohnehin auf der Karte angebotenen Gericht entsprach.

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Zum Nachtisch gab es für mich den Käsegang, +1 nahm die „Schnitte mit Litschi, Schwarztee und Rose“.

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Nach einem Film und zwei Stunden Schlaf gab es wieder Kalorien.

Wir wählten beide die Momo-Teigtaschen, mit denen wir sehr, sehr zufrieden waren. Der „Würkli Scharf“-Dip war tatsächlich ordentlich scharf.

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Gut gesättigt und zufrieden landeten wir 25 Minuten vor der Zeit am MIA, um ungefähr 25 Minuten auf unser Gate zu warten.

Der MIA war gegen 18:00 Uhr Ortszeit fast leer, die Einreise im Rekordtempo erledigt. Gefragt wurde lediglich nach der Aufenthaltsdauer und was wir vorhätten. Anschließend ging es mit Uber zum Novotel Miami Brickell. Unsere Tesla-Fahrerin gab uns noch einige Tipps.

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Im Hotel gab es neben einer freundlichen Begrüßung ein Platinum-Willkommenssschreiben sowie ein paar mit Schokolade überzogene Nüsse als Geschenk. Ob das Zimmer ein Upgrade war, kann ich gar nicht sagen. Möglicherweise eine größere Besenkammer mit „Stadtblick“. Wir waren jedenfalls zufrieden mit dem Zimmer, insbesondere mit dem Duschvorhang-losen Bad.

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Nach einer Dusche und Kleidungswechsel statteten wir dem Publix-Supermarkt in der Nachbarschaft einen Besuch ab. Wir kauften Wasser und etwas Obst, verschafften uns einen Überblick über das lokale Angebot und Preisniveau.

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Nachdem wir die Einkäufe im Hotelzimmer verstaut hatten, erkundeten wir Brickell bzw. die laut GM belebte Umgebung. Die Stadt bzw. der Stadtteil wirkte für US-Verhältnisse sehr fußgängerfreundlich. Zwischen Apartment und Büro-Gebäuden sahen wir viele Restaurants, Cafés und Bars.

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An einer Mall machten wir kehrt und kehrten bei Moxies ein.

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Wir bestellten Steak Bites zum Teilen, dazu verschiedene Biere. Die Steak Bites waren medium-well und durchgebratene Rindfleischwürfel von ordentlicher Qualität mit einem Touch BBQ-Sauce und Sriracha. Harmonierte gut mit dem Bier, wobei mir das „Gulfstream Hold My Beer“ etwas zu langweilig war.

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Auf dem Rückweg zum Hotel bemerkten wir erneut, dass die Gegend sehr fußgängerfreundlich ausgebaut ist und auch Fahrradangebote im Kommen sind.

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sgnflyer

Erfahrenes Mitglied
29.12.2018
447
8.220
DUS
Wir waren letztes Jahr im Mai in Florida - könnte ich eigentlich auch noch nen Bericht zu verfassen.

Falls noch nicht auf dem Plan: Ich fand die loop road echt super geeignet. Gab echt viele Alligatoren am Weg und im Wasser.
Liegt etwas abseits, aber auch kein zuuuu großer Umweg.
https://maps.app.goo.gl/MqYVcDTZd5SQs98h6

War mit einem 4er BMW absolut kein Problem, war allerdings auch trocken.

Danke für den Tipp! Ist eigentlich keinerlei Umweg. Das derzeit feuchte Klima und ein paar Reviews zu den Straßenverhältnissen machen mir etwas Sorgen. Gebucht haben wir einen 3er. Mal schauen, welchen Wagen wir erhalten.
 

themrock

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30.11.2009
1.848
586
Berlin
Je nach Wetter ist Loop Road mit einem 3er BMW risky, da eignet sich ein SUV besser.
Rein Alligator und 3er technisch ist folgende Route imho besser.
41 fahren, dann abbiegen auf 839 Turner River Road, dann 837 Waggon Wheel Road, dann nördlich via 29 zur 75 und als Bonbon, ihr umgeht Toll der 75 da man dort so raufkommt.
 

sgnflyer

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29.12.2018
447
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DUS

Tag 2, Teil 1: Spaziergang durch Little Havana, Brickell und Downtown​

Nach einem Kapsel-Kaffee und etwas Obst auf dem Hotelzimmer schockten mich die aufgerufenen Uber-Preise in Richtung Little Havana. 26 USD für 4,2 km waren mir zu viel. Also installierte ich Lyft, wozu ich jahrelang zu faul war. Dort kostete die Fahrt 11 USD, plus Tip.

Bei strahlendem Sonnenschein ging es durch Wohngegenden, bis wir El Rey De Las Fritas erreichten. Der Laden war mir aus einer Sendung mit Anthony Bourdain und diversen Vlogs in Erinnerung geblieben.

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Beim überaus freundlichen Personal, das teilweise eine Kommunikation auf Spanisch zu bevorzugen schien, bestellten wir Frita Cubana: Helle, weiche Brötchen mit einem gut gewürzten Rindfleisch-Patties, Julienne-Pommes und Zwiebeln. Einmal klassisch und einmal mit Käse. Vorweg gab es Café con Leche. Recht lecker und mächtig, brauche ich aber nicht nochmal.

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Durch leichte Unaufmerksamkeit bedankten wir uns für den netten Service mit einem extra großzügigen (doppelten) Trinkgeld.

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Gut gestärkt marschierten wir bei praller Sonne die Calle 8 entlang. Neben viel Graffiti und kubanisch geprägten Geschäften und Galerien gibt es dort auch die klassischen amerikanischen Ketten und diverse internationale Restaurants.

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An einem Loch in der Wand bestellten wir Café Cubano, ein Espresso mit ordentlich Zucker. Die anderen Gäste waren Rentner und uniformierte Polizisten.

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Vorbei an einem Park mit Domino-Spielern, dem Schweinebucht-Fiasko-Denkmal und Geschäften, die mich stark an das echte Havanna erinnerten, liefen wir in Richtung Brickell.

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Federvieh war gelegentlich auch zu sehen.

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Die Gegend wurde zunächst hässlicher, heruntergekommener, wir sahen zunehmend Obdachlose, fühlten uns aber nicht unsicher o.ä. Bald kamen diverse Autohändler, Apartmenthäuser und schließlich die Mall in Sicht, an der wir am Vortag kehrt gemacht hatten.

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Der weitere Fußweg führte an Hochhäusern, Hotelketten etc. vorbei, durch einen Park am Wasser zur Mündung des Miami River in die Biscayne Bay. Man scheint sich Mühe zu geben, die Gegend ansprechend zu gestalten, dennoch wirkt alles etwas grau.

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Weiter ging es zunächst an der Bucht entlang zum Bayfront Park und von dort in Richtung Downtown.

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In Downtown wirkt alles etwas älter und weniger poliert als in Brickell. Bei Walgreens kauften wir ein kühles Getränk und einen Mauttransponder für die kommende Tage.

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Dann ging es weiter in Richtung des administrativen Viertels, wir passierten ein Gerichtsgebäude.

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An der Government Center Station nutzten wir nicht die Metrorail (scheint kontaktlos zu funktionieren), sondern den kostenlosen Metromover.

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Auf der Rückfahrt in Richtung Hotel stachen mir einige Graffiti-Wandgemälde ins Auge. Schönes Graffiti hatte uns schon den gesamten Vormittag begleitet.

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Zurück im Hotel leerte ich meinen Koffer. Am Vorabend war mir leider erst im Hotel aufgefallen, dass eines der Kofferschlösser den Flug nicht überlebt hatte. Da ich nicht mit kaputtem Schloss oder Notlösungen weiterreisen wollte, planten wir einen Rimowa-Laden im Miami Design District aufzusuchen und die erwartete Reparaturzeit mit einem Bummel und Besuch des Institute of Contemporary Art zu verbinden. Daraus wurde leider nichts, da es anfing, wie aus Kübeln zu schütten.

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Also harrten wir bei Rimowa aus. Bei „Gratis“-Wasser beobachteten wir das Kommen und Gehen von Menschen mit kaputten Koffern und zogen etwas über die abnehmende Qualität her. Mein 15 Jahre alter, ordentlich ramponierter Koffer hatte sich eigentlich gut gehalten, nun ist aber innerhalb von 6 Monaten zum zweiten Mal ein Schloss gebrochen. In Düsseldorf wurde das Schloss noch auf Kulanz getauscht, heute berappte ich knapp 60 Euro. Mal schauen, wann das dritte zur Erneuerung ansteht.

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Da der Regen weiter nicht stoppte sowie Apps keine Besserung versprachen, fuhren wir per Lyft zum Hotel zurück, uns erholen und den weiteren Tag planen.
 

Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.552
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Man lernt doch immer wieder dazu. Den Transponder kann man auch kaufen? Ich dachte, man "muss" den vom Mietwagen nehmen und dessen meist üpigge Gebühren bezahlen? Neugierig gefragt: was kostet sowas? Straßengebühren sind aber identisch zu Mietwagentransponder, oder?
Was auch noch auffiel: Kartenzahlung kostet mittlerweile Aufpreis in USA? Wahnsinn....und das im Land der Kreditkarten.

Nachdem ich in Miami nur Flughafen und Southbeach kenne, ist es schön, Euch in andere Ecken von Miami zu folgen. Merci fürs Schreiben!
 
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themrock

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30.11.2009
1.848
586
Berlin
Man lernt doch immer wieder dazu. Den Transponder kann man auch kaufen? Ich dachte, man "muss" den vom Mietwagen nehmen und dessen meist üpigge Gebühren bezahlen? Neugierig gefragt: was kostet sowas? Straßengebühren sind aber identisch zu Mietwagentransponder, oder?
Was auch noch auffiel: Kartenzahlung kostet mittlerweile Aufpreis in USA? Wahnsinn....und das im Land der Kreditkarten.

Nachdem ich in Miami nur Flughafen und Southbeach kenne, ist es schön, Euch in andere Ecken von Miami zu folgen. Merci fürs Schreiben!
Schau mal hier, um den Thread nicht zu zerschiessen.
 
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sgnflyer

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29.12.2018
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8.220
DUS
Schau mal hier, um den Thread nicht zu zerschiessen.

Danke für den Link!

@Travel_Lurch : Gekostet hat der SunPass mini 5 USD, hatte im VFT davon gelesen. Die Aktivierung gestaltet sich leider schwieriger als gedacht und geht erst (morgen) mit dem Nummernschild. Benötigt werden wohl auch eine US-Adresse und Telefonnummer - werde einfach mal das Hotel angeben. Unter dem geposteten Link wird von weiteren Problemen berichtet, ich bin gespannt.
 

sgnflyer

Erfahrenes Mitglied
29.12.2018
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DUS

Tag 2, Teil 2: Kubanisches Abendessen​

Da der Regen für längere Zeit nicht besser wurde, konnten wir uns am späten Nachmittag nicht aufraffen, das Hotel zu verlassen, nutzten stattdessen die Happy Hour an der Lobby Bar. Für 4 USD ++ gab es gezapfte lokale Biere, dazu Calamari.

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Für das echte Abendessen prüften wir einige mittel- und südamerikanische Optionen und entschieden uns schließlich für „Versailles – The World's Most Famous Cuban Restaurant®“ – obwohl mich die mehr als 25k GM-Bewertungen fast skeptisch stimmten.

Nach 15 Minuten Lyft-Fahrt erreichten wir das ziemlich große Restaurant und erhielten ohne Wartezeit einen Tisch. Besonders wertig wirkte das Interior nicht, das Publikum schien mir eine Mischung aus einigen Locals und vielen Touristen. Smartphones waren im Dauereinsatz.

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Auf der Speisekarte fokussierten wir uns auf die Rindfleischgerichte und freuten uns über budgetfreundliche Preise.

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Avocado-"Salat" mit Bier einer wiederbelebten kubanischen Marke.

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„Ropa Vieja“ hatten wir vor einigen Jahren mal in Havanna probiert. Die hier gereichte Variante schmeckte uns nochmal besser, das Fleisch war von deutlich besserer Qualität. Dazu war das Gericht etwas öliger.

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„Picadillo A La Cubana“ war unspektakulär, überzeugte uns aber ebenso. Die als Beilage gereichten „Sweet Plantains“ waren sehr fettig und sicher kalorienreich, die Bohnen schmackhaft.

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Zum Nachtisch gab es kubanischen Kaffee (auf Wunsch auch zuckerfrei verfügbar) mit Flan. Einmal klassisch und einmal mit Dulce de Leche. +1 verfeinerte letzteren mit ein paar Löffeln Kaffee – wäre in Vietnam üblich.

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Pappsatt beglichen wir die Rechnung und schauten uns kurz die Nachbarschaft an. Es gibt einen Imbiss mit Außentheke und eine angeschlossene Bäckerei. Alles gut besucht. Ein kleiner Felsen mit Beschriftung bekam meine Aufmerksamkeit. Die Übersetzungs-App brachte wenig Überraschendes zu Tage, das Restaurant soll offenbar auch als Treffpunkt für Exil-Kubaner dienen.

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Zurück im Hotel legten wir uns bald schlafen, zollten dem Jetlag Tribut.
 

sgnflyer

Erfahrenes Mitglied
29.12.2018
447
8.220
DUS

Tag 3: Kubanische Sandwiches, Kunst und Tacos​

Dem Jetlag sei Dank begann ich den Tag um 5:00 Uhr, stellte den Vortagesbericht fertig.

Zum Frühstück ging es wieder nach Little Havana.

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Bei „La Esquina del Pan con Bistec 2“ bestellten wir Cubano und Pan con Bistec, dazu Café con Leche für +1 und Colada für mich. Die beiden Sandwiches waren deutlich größer als erwartet. Zum Glück war das Brot sehr fluffig, sodass das Steak-Sandwich nicht allzu mächtig war. Das Cubano mit einer Art Pulled Pork, Kochschinken und Käse lag allerdings den restlichen Tag schwer im Magen. Lecker war es dennoch.

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Es folgte ein Verdauungsfußmarsch zu einem Baumarkt. Bei einem Autohändler schauten wir uns zum Spaß um. +1 hat eine kleine Schwäche für große Autos.

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Die gesuchte Folie fanden wir im Baumarkt leider nicht, bestellten ein Lyft in Richtung Wynwood. Die Fahrt führte nicht durch die allerbesten Gegenden, bald befanden wir uns aber in einem modernen, von Street Art geprägten Viertel.

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Ziel war der oben abgebildete Eingang zu den Wynwood Walls, größtenteils ein Freilichtmuseum mit Graffiti bzw. Street Art. Angesichts der Hitze bot der geschäftstüchtige Ticketautomat u.a. Lüfter an.

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Als wir ausschließlich zwei Eintrittskarten erworben hatten, schaute ich mir die App-geführte Augmented Reality-Tour kurz an. Nach kurzer Zeit, entschied ich, lieber klassisch durch die Ausstellung zu laufen und lediglich ausgeschilderte Hintergrundinformationen einzuholen.

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Von Graffiti-Kunst und Street Arthatten wir beide bislang wenig Ahnung, fanden jedoch schnell Gefallen. Interessant waren insbesondere Details, wie z.B. die Fenster eines Chicagoer B-Bahn-Waggons.

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Das hier gefiel mir am Besten.

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Die in der Nachbarschaft zu sehenden Neubau-Apartments sind wahrscheinlich nicht günstig.

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Manches erinnerte auch an die Berliner Mauer.

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Besonders begeistert hat mich eine kleine Ausstellung (mit Erwerbsmöglichkeit) in einer, angenehmerweise klimatisierten Halle. Bereits mit Abstand waren die Werke beeindruckend, bei näherer Betrachtung sehr detailreich. Mir fiel ein New Yorker Steak-Restaurants ins Auge. Es gab auch Anschauungsmaterial bzw. Videos, wie solche Werke entstehen, bei Interesse können aufpreispflichtige Kurse besucht werden.

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In einer anderen Halle gab es Acrylwerke von Künstlern namens Millo und Seth zu sehen, dazu allerhand Infos zu deren Street Art rund um die Welt.

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Gibt es z.B. in Saigon oder Bad Vilbel.

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Den uns von unserer MIA-Novotel-Uber-Fahrerin ans Herz gelegten Wynwood Walls fanden wir super und würden einen Besuch ohne Einschränkung weiterempfehlen.

Im Anschluss liefen wir noch etwas durch die trendige Nachbarschaft.

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Mit Lyft ging es anschließend zu einem CVS in der Nähe des Kaseya Centers. Mit kalten Getränken spazierten wir durch den Maurice A. Ferré Park, warfen einen Blick auf Kreuzfahrtschiffe und näherten uns dem Pérez Art Museum.

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Im Museum gab es viele fotografische Werke zu sehen, einige mit Kuba-Bezug, aber auch viele von deutschen Künstlern. Manches war sehr politisch, sicher streitbar. Interessant fand ich zwei manipulierte Bilder einer Kölner Brücke. Das Thema Manipulation spielte häufiger eine Rolle.

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Mit dem kostenlosen Metromover fuhren wir zurück zum Hotel. Es folgten ein Gym-Besuch, später Pool und Snacks.

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Für das Abendessen blieben wir in der Gegend, +1 hatte Lust auf Tacos. Bei Cayo Taco verzehrten wir Carne Asada, Beef Birria (geschmortes Rindfleisch) und Camaron. Dazu zwei Margaritas. Die Tacos zerfielen bei der ersten Berührung und waren eher durchschnittlich.

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Da wir nicht vollständig gesättigt waren, besuchten wir noch Santisimo Taco ein paar Meter weiter. Die Wahl fiel wieder auf Birria, dazu Steak und Veggie zum Teilen. Nach unserem Empfinden qualitativ nochmal etwas schwächer als Cayo Taco. Wir kamen zum Schluss, dass wir in Texas und New York deutlich bessere Taco-Erfahrungen hatten.

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Bei 7-Eleven erwarben wir noch ein lokal-angehauchtes Dessert, bevor es zum Hotel zurückging. Wir packten noch ein wenig unsere Sachen, da am Folgetag der kleine Roadtrip beginnt.

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Reaktionen: Delta01 und cas_de