Diesen Ansatz halte ich für realitätsfremd, da Flugzeuge nach Gewicht fliegen, Treibstoff verbrauchen und sonstige Kosten veruarsachen, nicht aber nach "an Bord verbrauchter Fläche". Allein das Abfluggewicht ist entscheidend, die gewünschte Zuladung (revenue Cargo) setzt sich zusammen aus Paxen, Gepäck und Fracht. Die weitere Zuladung (Crew, Sitze/Innenausstatung, Catering, Treibstoff) ist nur in den letzten beiden Punkten variabel.
Da eine Airline ihre C- und F-Sitze in der Regel nicht einfach ausbauen kann (obwohl LH das teilweise sogar gelingt, die rüsten einen Flieger innerhalb weniger Stunden um und verwandeln C-Reihen in Y und umgekehrt), ist es gewichtstechnisch nahezu irrelevent, ob ein Kunde nun in Y, C oder F reist und dort mehr oder weniger Platz verbraucht. Die Kosten für seinen Transport bleiben in allen drei Kabinen in etwa gleich (in der F ist für ihn mehr Catering geladen als in der Y, aber schon in der C spart LH etwa am Gewicht der Salzstreuer und an den Amenity Kits, sodass der C-Vollzahler nur minimal teurer kommt als der Y-Schnäppchenjäger).
Letztlich bestimmt das Kabinenlayout die maximal mögliche Zuladung der Ware "Pax", die wiederum die maximal mögliche Zuladung der Ware "Fracht" bestimmt. Kurzum: Je weniger Paxe und deren Gepäck man transportiert, umso mehr Fracht kann man mitnehmen, ohne das optimale oder zulässige Abflugsgewicht zu überschreiten.
Da es in letzter Zeit einen Rückgang beim Frachtaufkommen (und den Preisen) gab, liegt es auf der Hand, dass die Airlines diesen Rückgang mit mehr Passagieren (self-loading Cargo) ausgleichen wollen. Also vergrößern und überbuchen sie die Eco-Kabine, zumal auch die Zahl der zahlenden C-Paxe deutlich gesunken ist. Es geht also darum, rückläufiges totes Frachtgewicht durch zusätzliches lebendes Frachtgewicht zu ersetzen. Damit das gelingt, braucht man eben die Schnäppchenpreise.