Mein Besuch im Atomkraftwerk Tschernobyl im März 2021

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Franker

Erfahrenes Mitglied
22.01.2016
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Mein Besuch im Atomkraftwerk Tschernobyl im März 2021

Prolog:
Was tun im März 2021? Einer Zeit, in der das Reisen äußerst erschwert war und man täglich neue Beschränkungen erfährt? Ich erhielt eine Mail von Ukrain Airlines, dass sie einen speziellen Flug über Tschernobyl und Kiew planen. Im Tiefflug mit der 737 inkl. Abschließender Besichtigung der Werkshallen am KBP Airport.
Leider war ich wenige Minuten zu spät mit meiner Anmeldung, sodass ich nicht daran teilnehmen konnte. Eine Warteliste wurde für den zweiten Termin geschaffen, doch da warte ich noch heute auf eine Rückmeldung, ob es je dazu kommt.
Das Interesse an Tschernobyl war jedenfalls geweckt und ich beschloss kurzentschlossen eine Besichtigung zu planen. Die Ukraine war zu diesem Zeitpunkt im Lockdown, hatte jedoch, bis auf einen PCR Test, keine Auflagen für mich als Deutschen einzureisen.

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Ich möchte in meinem ersten Reisebericht hier im Forum über meinen Besuch im Kernkraftwerk Tschernobyl berichten. Es gibt ja bereits hier und da Berichte über den Besuch von Prypjat, der Stadt neben dem Kernkraftwerk Tschernobyl, jedoch wenig über das eigentliche Kraftwerk. Ich habe das Kernkraftwerk und Prypjat im März dieses Jahrs besucht und hatte Glück da es die letzte Tour mit dem langjährigen Tourleiter Stanislav war. Stanislav ging im Mai in den Ruhestand. Auch wurde die Tour aufgrund von Corona eingestellt, eine Neuaufnahme ist aktuell meines Wissens noch nicht geplant.
Viele der hier gezeigten Fotos sind “aus der Hüfte” geschossen, sprich, ich konnte aufgrund der Eile (mehr dazu im Bericht) kaum gute Fotos machen und nur minimal das Potenzial der Kamera und der Objektive rausholen. Verwendet habe ich eine EOS R mit 15-35mm, 28-70mm und 70-200mm L Objektiven. Ein iPhone hätte wohl auch ausgereicht ;)
Die Reise startet unspektakulär mit Lufthansa von München nach Kiew in Eco. Da die Senator Lounge in G nur auf dem Papier geöffnet hat und es im Non-Schengen Bereich keine Lounge mehr gibt die offen hatte, gehe ich direkt zum Flieger. Wir sind noch voll in der Corona Pandemie, sodass der Flieger nur halbvoll ist und ich kann alleine am Notausgang sitzen.

Das Wetter ist Klasse und ich habe einen schönen Blick auf die Alpen.


Hundert Euro Bargeld sollten für 4 Tage in Kiew und Umgebung ausreichen. Im Nachhinein wäre die Hälfte Bargeld auch ausreichend, da man überall mit der Kreditkarte bezahlen kann. Dazu noch eine 15GB SIM Karte zu 8€ und mit dem Uber in das Hotel.


Ein paar Impressionen vom abendlichen Kiew. Alles wirklich sehr schön und beeindruckende Gebäude und da dies meine erste Reise nach Kiew war, habe ich zuerst ein paar touristische Attraktionen besichtigt.





Früh um 08:00 Uhr morgens ging es am nächsten Tag los. Meine Reiseführerin ist Mitte 30 und bereits seit Jahren für das Reiseunternehmen in Tschernobyl unterwegs. Auf der 1,5 Stunden langen Fahrt zum Kraftwerk erzählt sie mir einiges über die Historie, die vielen falschen Gerüchte, die falschen Informationen und Unwahrheiten über die Reaktorkatastrophe. Einiges davon ist leider durch die HBO Tschernobyl Serie erst richtig in Umlauf gebracht worden und das möchte sie unbedingt aufklären. Sie erzählt aber auch über die Versuche die Region wieder zu säubern, die Forschung die hier nach wie vor betrieben wird und die vielen Menschen die diese Region verlassen mussten.
Als das Kraftwerk geplant wurde, versuchte man einen Lage zu finden, in dem die Landwirtschaft so wenig wie möglich beeinträchtigt ist. Es wurde die Region rund um Tschernobyl direkt an der Grenze zu Belarus ausgewählt, da es hier sehr sandigen Boden mit wenig Feuchtigkeit und dennoch ausreichend Kühlwasser durch den Fluss Prypjat gibt. Nach diesem Fluss wurde auch der Ort neben dem Reaktor benannt, der 1972 gebaut wurde. Er wurde praktisch ausschließlich für die Bauarbeiter und später für die Mitarbeiter und deren Familien genutzt. Mit ca. 50.000 Einwohnern, wovon ca. 10.000 Kinder waren, eine sehr junge und lebendige Stadt. Ein Mitarbeiter am Kraftwerk zu sein war eine Ehre und es gab unzählige Privilegien die heute, in Form von Kinos, Theatern und zahlreichen Kaffees noch immer in der Stadt zu besichtigen sind.
Wir fahren über wahnsinnig kaputte und schlechte Straßen und unser Fahrer, gibt sein Bestes die größten Schlaglöcher zu umfahren. Nichtsdestotrotz fahren wir mit teilweise 120 KM/h hoppelig über Landstraßen und ich hoffe der Mercedes Vito ist halbwegs gut gewartet und überprüft worden, um nicht bei der nächsten Kurve von der Straße zu fliegen. Weit und breit sind keine Menschen oder Häuser zu sehen – und das bereits 20 Kilometer vor der eigentlichen Sperrzone. Die Landwirtschaft ist hier fast zum erliegen gekommen, da der Makel Tschernobyl auf der ganzen Region lastet.


30 Kilometer vor dem Reaktor beginnt die erste Sperrzone. Wir sind komplett alleine und werden mit einem Dosimeter ausgestattet. Dieses Dosimeter werden wir nun um den Hals tragen, um die Strahlenbelastung des Tages zu messen. Zusätzlich dazu erhalte ich noch einen kleinen Geigerzähler, der die aktuelle Strahlung misst. Das ist aber eher etwas für Touristen, die einfach nur die Strahlung am jeweiligen Ort beziehungsweise an Gegenständen messen möchten. Mehr dazu später. Vom Checkpunkt selber darf man keine Fotos machen und da wir komplett alleine waren, umzingelt von mindestens 20 Soldaten und Sicherheitsmitarbeitern, habe ich es auch nicht gewagt, Fotos zu machen. Spannendes gab es aber auch nicht zu sehen.
Wir fahren weiter und kommen an einem Kindergarten vorbei. Dieser Kindergarten ist der erste “Kontakt” für mich zur verlassenen Gegend.


Vor dem Eingang des Kindergartens befindet sich ein sehr großer Baum. Meine Reiseleiterin sagt mir, ich solle hier den Geigerzähler an den Fuß des Baumes sowie an dessen Rinde halten. Der Geigerzähler schlägt sofort auf über 11 Millisievert pro Stunde aus. Das ist ziemlich heftig, denn vergleichsweise niedrig ist die Strahlung mit 0,01 - 0,4 Millisievert in der Umgebung. Der Grund für die extrem hohe Strahlung ist relativ simpel: genau an diesem Baum wurden die Fußmatten der Autos ausgeklopft. Sie sagt mir, dass alle Autofahrer und Lkw-Fahrer, die aus der Region damals gekommen sind, sowie dort gearbeitet und geholfen haben, an diesem Kindergarten das erste Mal halten durften. Aufgrund der Strahlenbelastung wurde sofort die Fußmatte ausgeschlagen und das erfolgte an dem entsprechenden Baum vor dem Kindergarten. Der Kindergarten war zu diesem Zeitpunkt zum Glück schon geräumt.


Wir gehen weiter in den Kindergarten und ich Falle in eine Zeitkapsel aus dem Jahr 1986. Kinderspielzeuge, Betten, Bücher - alles noch vorhanden.






Leider haben wir nicht viel Zeit, denn um 11:00 Uhr müssen wir pünktlich auf dem Kraftwerksvorplatz stehen, um die Tour im Reaktor zu starten.
Auf der Fahrt zum Kraftwerk kommen wir an den Ruinen von Reaktor 5 und 6 vorbei. Beide sind nicht fertig gestellt worden und eine Besichtigung ist, offiziell, nicht erlaubt. Auch das Fotografieren wäre problematisch und nur durch das Auto möglich. Bei meinem zweiten Besuch im August dieses Jahr, war es überhaupt kein Problem Fotos zu machen – welche Aussage nun stimmt?


Vor dem Kraftwerk angekommen erwartet uns Stanislav, unser Führer durch das Kernkraftwerk. Wir gehen in einem separaten Bereich das Kernkraftwerks, um dort von einer Dame auf Radioaktivität geprüft zu werden. Leider durfte man keine Fotos machen, deshalb nur eine Beschreibung des Vorgehens: Man sitzt ca. 15 Minuten auf einem regulären Bürostuhl, der jedoch verkabelt ist mit einem uralten PC. Der Rechner läuft noch auf MS-DOS und hat eine Software, die die Messwerte der Sensoren auf dem Bürostuhl auswerten. Es wird eine Eingangsmessung durchgeführt die später beim Verlassen des Kernkraftwerkes erneut durchgeführt und verglichen. Wir sind 6 Leute und entsprechend lange warten wir, bis jeder die Messprozedur hinter sich geführt hat.
Zur Orientierung habe ich ein Screenshot von Google Maps gemacht -> Reaktor 4-3-2-1 sowie die Verwaltung (der blaue Positionspunkt auf der Karte).


Weiter geht es in das Hauptgebäude in dem Fotografieren verboten ist, da es sich um eine militärischen Sicherheitsbereich handelt. (Auch hier unterschiedliche Aussagen. Bei meinem zweiten Besuch waren Fotos problemlos möglich - unter Aufsicht der Sicherheitsmitarbeiter). Ein Übersichtsfoto wurde mir jedoch gestattet.

Ich halte mich natürlich daran und mache keine Fotos im Inneren des Gebäudes, wirklich viel zu fotografieren gibt es aber auch nicht, denn es werden einfach nur ständig Pass und Anmeldung verglichen, mit einer Sonde der Körper abgetastet, verschiedenste Metalldetektoren eingesetzt und ich muss meine Digitalkamera auseinander bauen, da diese mit meinen großen Objektiven doch etwas ungewöhnlich für die Sicherheitsmitarbeiter erscheint.
Zuerst besuchen wir den Katastrophen Schutz- und Lage-Raum der heute auch als kleines Museum dient. Es werden verschiedene Geigerzähler erklärt, die über die Jahre im Kraftwerk verwendet worden. In diesem Bereich haben sich laut Stanislav nie Menschen aufgehalten, auch nicht während der Reaktorkatastrophe von Reaktor 4. In der HBO Serie ist das leider falsch dargestellt. Man sei schlicht davon ausgegangen, dass es gar keinen wirklichen Unfall gegeben hatte, und die Verantwortlichen haben den Vorfall heruntergespielt so dass sie die Räume nur in Übungen genutzt haben.






Interessant finde ich die Details, wie zum Beispiel das Atomzeichen auf den Fliesen des Bodens.


Nach unzähligen weiteren Überprüfungen kommen wir in eine Umkleidekabine, in der wir uns bis auf die Unterwäsche ausziehen müssen und die gestellte Wäsche des Kraftwerkes anziehen. Diese besteht aus 4 Lagen Baumwolle in unterschiedlichen Größen. Also 4 Hosen und 4 Overalls übereinander. Dazu eine dicke Winterjacke, Handschuhe, eine Stoffmütze, Schutzmaske und ein Sicherheitshelm. Die Schutzmaske nicht aufgrund COVID-19, sondern um Alpha Strahlen zu blockieren. Alles muss überlappend getragen werden was durch eine Dame am Ausgang kontrolliert wird. Als Schuhe dienten Baumwollslipper, ähnlich der aus Hotels, jedoch mit höherem Schaft und etwas festerer Sohle. Mit Schuhgröße 45 konnte ich nur ein Paar in Größe 50 tragen, entsprechend schlecht war der Gang. Da halfen auch die 3 Lagen Socken, die ich anziehen musste, nicht wirklich. Offensichtlich sind die ukrainischen Männer im Kraftwerk alle wohlgeformt, denn mir, 182cm groß bei 77KG, ist selbst die kleinste Größe viel zu groß und alles hängt an mir wie ein Kartoffelsack. Das wird mir später noch zu einem lästigen Problem. (Die Winterjacke ist auf dem Foto noch nicht angezogen)


Erneut werden wir unzählige Male auf Strahlung und verbotene Gegenstände kontrolliert und dürfen dann Stück für Stück näher Richtung Reaktor 1.
Tschernobyl steht aus 6 Reaktoren. Der berühmte Reaktor 4, der in der Nacht am 26. April 1986 explodierte, Reaktor 3 der bis zum Jahr 2000 noch in Betrieb war, Reaktor 2 der bis 1991 in Betrieb war sowie Reaktor 1 der bis 1996 Strom produzierte. Reaktor 5 und 6 befanden sich bis zum Jahr 1986 im Bau und haben zirka 80% Fertigstellung erreicht. Laut Stanislav war geplant, den größten Reaktorkomplex der Welt zu betreiben und Final 11 Reaktoren auf dem Gelände zu bauen. Dazu ist es, wie wir alle wissen, nicht mehr gekommen.
Wir laufen durch unzählige Gänge, Treppen und teilweise enge Katakomben bis wir in den berühmten “Golden Corridor” kommen. Dieser Korridor geht von Reaktor 1 - 4 und hat unzählige Türen rechts und links die zu Kontrollräumen und Wartungsräumen führen. Man kann nicht erkennen auf welcher Höhe des Kernkraftwerks man sich befindet, da es keinerlei Fenster gibt. Auf den Korridoren sieht man immer wieder Arbeiter die von einem Raum in den anderen laufen, um ihrer Arbeit nachzugehen.



Erschreckend zu sehen, finde ich, dass sämtliche Türen kaputt oder nur extrem unzureichend gesichert sind. Überall gibt es “Einbruchspuren” an den Türen, so, als ob man diese aufgehebelt hat, weil das Schloss defekt war. Auch sieht man überall improvisierte Abdichtungen mit Klebeband, komplett kaputte Fliesen, undichte Rohrleitungen aus denen es tropft, etc. - ziemlich erschreckend, dass hier bis in das Jahr 2000 noch ein Kernreaktor in Betrieb war und auch heute die Gefahr, von einer radioaktiven Verstrahlung, noch lange nicht gebannt ist.

Ein Mitarbeiter, der durch ein dünnes Brett vom “Golden Corridor” getrennt, in seinem 2 Quadratmeter kleinem Büro Strahlenmessgeräte ausgibt.


Laut Stanislav ist geplant, bis in das Jahr 2065 Mitarbeiter vor Ort zu haben die 24/7 den Betrieb überwachen. Erst dann könne man die Arbeiten etwas reduzieren und sich um die Sicherung, und den dann sicher notwenigen Neubau des aktuellen Sarkophags von Reaktor 4, kümmern. Eine never ending story also.
Wir haben das riesige Glück mit Stanislav diese Tour machen zu dürfen, denn er arbeitet seit 35 Jahren (genau ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe ist er in den Dienst eingetreten) im Kernkraftwerk Tschernobyl und hat unzählige Positionen innegehabt. Überall im Kernkraftwerk wird er von den Arbeitern gegrüßt und hält einen kurzen Schnack. Das ermöglicht uns auch in verschiedenste Überwachungsräume zu gelangen, die sonst verschlossen wären. Er führt uns in den Elektro-Kontrollraum das Reaktor 1 und wir dürfen 2 Minuten den Arbeitern über die Schulter schauen.

Morgen geht es mit Teil 2 weiter.
 

madger

Erfahrenes Mitglied
26.04.2014
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Bonn
Danke für diesen Bericht - das ist wirklich spannend! Freue mich auf mehr!
 

Alex6

Erfahrenes Mitglied
03.01.2016
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Danke für den bisherigen Bericht. Reise gerne weiter mit :)
 

zimbowskyy

Erfahrenes Mitglied
29.11.2016
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CGN
Interessant danke :) Ich selbst war 2018 in der Sperrzone, allerdings nur in Prypjat und nicht im Kraftwerk selber.
 

Chiller3333

Erfahrenes Mitglied
26.11.2017
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FRA, JFK
Super Bericht, kann die nächsten Teile kaum abwarten!
Käme selbst nie auf die Idee einer Besichtigung, aber die Geschichte Tschernobyls fasziniert mich seit ich denken kann.
 
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Reaktionen: Nightwish80

Franker

Erfahrenes Mitglied
22.01.2016
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Was soll ich sagen, es riecht, nein es stinkt, absolut streng nach Zigarettenrauch in diesem Überwachungsraum. Meine Augen fangen zu Tränen an da es so dunstig und stickig in dem Raum ist vor lauter Zigarettenrauch. Da half auch die Schutzmaske nicht mehr viel.


Die Technik ist von anno dazumal und die Notstromversorgung, falls der Strom komplett ausfallen sollte, besteht aus einer Solar LED-Gartenlampe aus dem Baumarkt.

Dennoch faszinierend wie hier der laufende Betrieb erfolgt und die Überwachung der immer noch gefährlichen Anlage sichergestellt wird. Wir kommen in verschiedene andere Überwachungsräume, in denen jedoch striktes fotografier Verbot galt. Wie gesagt, ich habe mich daran immer gehalten und nichts fotografiert was Stanislav nicht explizit freigegeben hat. Ein anderer Teilnehmer meinte, er muss mit seinem Handy das nicht so ernst nehmen und machte ein Foto. Das war das Ende seiner Besichtigung im Kraftwerk und er wurde von einem Mitarbeiter hinaus eskortiert. Wer also mal die Chance hat den Reaktor zu besuchen – haltet euch an die Regeln!

Überall in der Anlage stehen Mülleimer in denen Inhalt radioaktiver Müll entsorgt werden muss.

Wir wechseln unterschiedliche Etagen innerhalb des Kraftwerkes und können das erste Mal wieder nach draußen blicken. Ehrlich gesagt, absolut schockierende Bilder die ich sehen konnte. Denn wirklich alles ist in einem absolut schlechten Zustand. Unzählige Fenster sind undicht oder mit Brettern provisorisch vernagelt. Überall Schimmel, der Putz bröckelt und es zieht wie Hechtsuppe durch zahlreiche Öffnungen. Bei einem starken Regenschauer hat es Teile der Treppenhäuser unter Wasser gesetzt, man sieht richtig wie das Wasser sich durch die völlig kaputten Fenster durchdrückt und auf elektrische Leitungen läuft. Ich mache ein paar Detailfotos hiervon und Stanislav bittet mich sofort das zu unterlassen und diese Bilder zu löschen, es ist ihm sichtlich unangenehm, dass wir durch diese Gänge gehen, da hier wirklich alles kaputt ist. (die folgenden Bilder sind von ihm freigegeben)





Mit Plastiktüten abgedichtete Fugen in der Außenwand

Wir haben ein extrem hohes Tempo drauf und ich, mit der viel zu großen Kleidung, stolpre nur so vor mich hin. Der schlechte Boden und die zahlreichen kaputten Fließen helfen auch nicht wirklich das Tempo mitzuhalten. Leider hatte diese wahnsinnige Geschwindigkeit auch Auswirkungen auf die Qualität der Fotos. Zu gerne hätte ich die drei Objektive passend dem Foto ausgewählt, doch mehr als ein paar Schnappschüsse in der Automatikstellung der Kamera waren leider nicht drin.

Provisorische Reparatur mit einem Schaltbild um das Loch zu schließen?


Weiter geht es in den Kontrollraum Nummer 3.
Dieser war bis zum Jahr 2000 noch in Verwendung und ist 1:1 mit Kontrollräume 1, 2 und 4 vergleichbar. Er wird auch heute noch genutzt und ein kleiner Teil der Anlage ist noch in Betrieb (siehe abgesperrter Bereich ganz hinten) - hier leuchten noch die ein oder anderen Schalter für Pumpen.
Wir durften uns etwa 10 Minuten aufhalten da die Strahlenbelastung sehr gering ist und Stanislav erzählt uns über die eine oder andere Einrichtung des Kontrollraumes. Alle anderen Teilnehmer, alle aus der Ukraine und Polen, interessiert nur eines: das Display ihres Geigerzählers. Sie laufen wie verrückt in dem Raum herum und suchen Gegenstände, die die höchste Strahlenbelastung aufweisen. Das es in diesem Kontrollraum praktisch keine erhöhte Strahlung gibt verstehen sie nicht oder wollen es nicht verstehen. Für die Schönheit, die Technik und diesen historischen Ort haben sie absolut kein Verständnis. Nur der Geigerzähler scheint von Interesse und sie machen ein Selfie nach dem anderen, um ihren Freunden auf Instagram zu zeigen, welch ach so starker Strahlung sie ausgesetzt waren. Meinen Geigerzähler lasse ich in der Tasche, die 0,05-0,1 Mikrosievert brauche ich nicht zu dokumentieren und widme mich dem fotografieren, was gar nicht so einfach ist, da die anderen Teilnehmer wie wild im Raum herumlaufen und ich Fotos mit anderen Personen darauf nicht mag.




Hier ist auch der berühmte Schalter AZ5 (im russischen A3-5 beschriftet), der am Morgen des 26. April geschaltet worden ist und eine Abschaltung des Reaktor zufolge hatte. Ob bzw. Ob der richtige Zeitpunkt hierzu richtig gewählt worden ist, ist strittig – da gibt es verschiedene Meinungen im Internet dazu. Ich durfte den Schalter umlegen und Stanislav hat mir sehr viel über die Technik und das Vorgehen erklärte.







Morgen geht es weiter.
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
13.611
9.140
CPT / DTM
Gruselig!

Wenn ich mir vorstelle, dass alle vom ehemaligen Russland gebauten Kernkraftwerke, verstreut in der Welt, so aussehen...... :cry:
 

Franker

Erfahrenes Mitglied
22.01.2016
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969
Gruselig!

Wenn ich mir vorstelle, dass alle vom ehemaligen Russland gebauten Kernkraftwerke, verstreut in der Welt, so aussehen...... :cry:
In der Tat. Ich finde es bemerkenswert, dass nach einem Zwischenfall in einem Kraftwerk sofort alle Betreiber sagen, dass dies bei ihnen nie passieren könne da das Kraftwerk ganz anders konzipiert sei. Es gibt natürlich zahlreiche Modelle und komplett andere Funktionsweisen, aber ich kann auch nicht glauben, dass jedes AKW komplett neu entwickelt und grundlegend anders gebaut wird. Bleibt nur die Hoffnung, dass die Wartung ordentlich gemacht wird.
 

Franker

Erfahrenes Mitglied
22.01.2016
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3/4

Durch unzählige Tunnel und Treppen erreichen wir den Kontrollraum 4.
Den Kontrollraum, in dem in der Nacht versucht worden ist, das Unglück noch zu stoppen.



Es ist absolut beeindruckend hier zu stehen und zu wissen, dass direkt hinter der Betonwand, an dem die Anzeigen des Kontrollraums sich befinden, der Reaktor und die Pumpenräume sind. Die genaue Entfernung kenne ich nicht, aber weit ist es nicht mehr. Die Betonwand wurde nach dem Unglück eingezogen da die Strahlenbelastung so extrem war. Stanslav gibt uns exakt 90 Sekunden Zeit in diesem Raum Fotos zu machen, dann müssen wir alle den Raum verlassen.







Es piepst überall, da sämtliche Geigerzähler einen extrem hohen Strahlenwert messen und entsprechend eine Warnung raussenden. Mein Display zeigt 19 Microsievert an, jedoch habe ich nicht nach strahlenden Teilen gesucht und mich auf das Fotografieren fokussiert. Es soll auf über 200 Microsievert an manchen Teilen gehen. Die hohe Strahlung ist der Grund, warum wir uns hier nicht länger als 90 Sekunden aufhalten sollen. Ich laufe durch den Kontrollraum und versuche so viele Fotos wie irgend möglich zu machen, und auch Stanislaw bemerkt, dass ich ein komplett anderer Tourist bin als die 6 anderen Teilnehmer und erbarmt sich und gibt mir, nachdem alle anderen Teilnehmer den Raum verlassen haben, nochmal 30 Sekunden um Fotos das Kontrollraumes ohne Besucher machen zu können. Auch hier gibt es natürlich den AZ-5 Schalter, der jedoch ausgebaut worden ist.
Wir verlassen den Raum und gehen seitlich am Reaktor 4 durch die sogenannte Pumpen Halle. Hier stehen riesige Pumpen, die zur Kühlwasserversorgung des Reaktors gedient hatten.



Das nächste Highlight war ein Besuch der Reaktorhalle und dem Betreten der Reaktorstäbe bzw. deren Hülle. Ich bin mir nicht sicher um welchen Reaktor, also 1, 2 oder 3 es sich handelt – vielleicht erkennt ja hier jemand welchen wir besucht hatten?
Genau dieser tonnenschwere Deckel mit den Stäben hat sich um ca. 180 Grad durch die Explosion gedreht und dies hatte zur Folge, dass die Brennstäbe teilweise komplett frei lagen.




Ein Paar der Stäbe befanden sich nicht mehr in dem Reaktor, was zu großen Lücken und teilweise tiefen Schächten geführt hat. Wenn man, wie wir fast alle, in viel zu großer Kleidung, schlechten Schuhen, schwitzend mit Maske und Helm darüber torkelt war das gar nicht so ungefährlich. Aber ein einmaliges Gefühl über Uran Brennstäbe bzw. deren Schutzummantelung zu laufen.



Mit dem Kran über der Anlage können einzelne Brennstäbe entnommen werden. Dies geschieht heute immer noch teilweise da immer wieder Messungen durchgeführt werden müssen. Die Ukraine ist leider finanziell nicht sehr gut aufgestellt, sodass viel radioaktives Material nicht entsorgt werden kann und schlicht an Ort und Stelle für die nächsten tausend Jahre verbleibt.


Anschließend sind wir zum Denkmal des ersten Toten, einem Techniker direkt am Reaktor, gegangen. Der Mann wurde nie wieder gefunden und eine Bergung ist, aufgrund der Strahlung und Hitze, unmöglich.


Überall im Gebäude sind Treppen und Böden mit einer ca. 0,5cm dicken Plastikverkleidung ausgelegt. Dies wurde direkt nach dem Reaktorunglück durchgeführt da der feine Staub sich sonst überall in den Fugen und Ritzen zwischen den Fließen festsetzt und die Strahlenbelastung kaum zu bändigen wäre. Das Material ist jetzt, nach 37 Jahren, spröde und bricht überall. Auch hat eintretendes, radioaktiv verseuchtes, Wasser durch die unzähligen Löcher in der Decke und der zahlreichen undichten Rohrleitungen die Plastikverkleidung teilweise komplett aufgelöst. Solch eine Plastikverkleidung sieht man übrigens im Schwimmbad von Prypjat ebenfalls überall - Das Schwimmbad mitten in der verstrahlten Stadt war bis ca. 2000 in Betrieb und diente der Erholung der Arbeiter. Ein Bus hat die Arbeiter im Pendelverkehr zwischen dem Kraftwerk, Tschernobyl und dem Schwimmbad in Prypjat durch die total verstrahlte Gegend gefahren.



Da ich doch etwas mehr Material habe als zuerst gedacht, gibts morgen dann noch einen letzten Teil meines Ausflug.
 

TimoKoni

Erfahrenes Mitglied
22.09.2014
1.401
2.779
DUS
Wirklich ein sehr interessanter Bericht. Vielen Dank dafür.

Ich weiß nicht, ob ich für so etwas die Eier hätte, allerdings finde ich es sehr spannend.

Hilf mir bitte einmal, da ich überhaupt keine Ahnung von der Materie habe: wie "gefährlich" war dieser Trip für Deine Gesundheit?

LG
 

zimbowskyy

Erfahrenes Mitglied
29.11.2016
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CGN
Wirklich ein sehr interessanter Bericht. Vielen Dank dafür.

Ich weiß nicht, ob ich für so etwas die Eier hätte, allerdings finde ich es sehr spannend.

Hilf mir bitte einmal, da ich überhaupt keine Ahnung von der Materie habe: wie "gefährlich" war dieser Trip für Deine Gesundheit?

LG
Wenn du dich an die Vorgaben der Guides hältst, und nur kurz an den Hotspots bist, ist das kein Problem. Die Arbeiter in der Sperrzone bleiben idr 2 Wochen, bevor sie für eine komplette Woche raus müssen. Wir waren damals 8h in der Sperrzone, zwar nicht im KKW selber, aber es gibt noch zahlreiche andere Hotspots, an denen man sich nicht lange aufhalten darf (tlw Stellen mit bis zu 500 Mikrosievert). Die Strahlenbelastung des Gesamten Tages liegt weit unter einem Transatlantikflug.

Freue mich auf den nächsten Teil :)
 

Franker

Erfahrenes Mitglied
22.01.2016
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969
war es dir gar nicht mulmig? also gerade in dem Reaktor Raum?
Überhaupt nicht. Ich bin ein analytisch denkender Typ und Zahlen getrieben. Wenn ich weis welche Strahlung dort herrscht und ich die Dauer, mit der ich in Kontakt mit der Strahlung stehe, abschätzen kann, ist das ja ein reines Rechenspiel. Die Grenzwerte werden ja streng eingehalten und unser Führer hat extrem darauf geachtet. Das Ausziehen von Handschuhen war bspw. verboten - was für Smartphone Nutzer zu argen Problemen geführt hatte ;)
Während des gesamten Tages wurde ich 7 mal auf die Strahlung überprüft und alles war weit unter dem Grenzwert. Mehr dazu im letzten Teil.

@TimoKoni
Ich gehe auf das Thema Strahlung im letzten Teil genauer ein. Wie @zimbowskyy schon geschrieben hat, wenn man sich an die Regeln hält ist es absolut kein Problem. Ich würde nicht durch den Roten Wald gehen (was eh verboten ist) oder in den Keller des Krankenhaus (dort werden die Schutzkleidungen der ersten Feuerwehrmänner aufbewahrt) - aber sonst ist die Strahlenbelastung wirklich nicht mehr so hoch wie man immer denkt.
 

Petz

Erfahrenes Mitglied
08.11.2009
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4.084
Danke.
Nachdem ich 2013 in der Zone war, würde ich diese Tour/Besichtigung auch machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tiusz

Erfahrenes Mitglied
13.05.2019
356
252
Toller Bericht.
da sieht man was passieren kann wenn Menschen sich nicht an vorgaben halten und denken es wird schon nichts passieren
 

BRE

Erfahrenes Mitglied
20.11.2018
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Sehr schöne Bilder! Vielen Dank für den interessanten Bericht.
 

Franker

Erfahrenes Mitglied
22.01.2016
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Hier nun der vierte und letzte Teil meiner Reise.

Zuletzt sind wir noch in das alte Rechenzentrum gegangen das, zum Glück, nicht mehr in Betrieb ist. Leider konnte ich nicht herausbekommen bis wann die vielen Lochstreifenrechner und Magnetband Speicher noch in Verwendung waren. Ein bisschen Deko für die Touristen war natürlich auch dabei, aber alles in allem noch so erhalten wie es verlassen wurde.







Zurück ging es, erneut im Stechschritt, zur Umkleide mit zahlreichen Strahlungs- und Sicherheitskontrollen. Alles in allem dauerte es ca. 1 Stunde, um aus dem Sicherheitsbereich zu gelangen um danach erneut ca. 1,5 Stunden die Abschlussprüfung zur Bestimmung der Strahlenbelastung durchzuführen.
Total müde von dem wirklich sportlichen Tempo, den unvergleichlichen Eindrücken und der hohen Temperaturen (es hatte ca. 15 Grad Außentemperatur, aber 4 Lagen Kleidung und ein Wintermantel tun ihr übriges) ging es mit dem Bus in das ca. 1 KM entfernte Kraftwerksrestaurant.
Das Essen schmeckte und wir wurden von den Köchinnen sehr gut versorgt.


Ein kleiner Spaß der Mitarbeiter hing im Speiseraum des Kraftwerk.

Zuletzt sind wir mit dem Bus vor den Reaktor 4, dort wo heute der zweite Sarkophag steht, gefahren, um das kleine Museum des Kraftwerks zu besuchen. Hier steht ein Model des Reaktor 4 in dem die derzeitige Lage des Reaktors sowie die Lage des Kontrollraum 4 gut zu sehen ist. Dieser ist unten rechts in einem der grauen Räume. Siehe Pfeil. Näher kommt man dem Reaktor als Besucher nicht. Auch die Mitarbeiter, wie Stanislav, dürfen nicht näher an den Reaktor 4, außer sie haben spezielle Arbeiten innerhalb des Sarkophags zu erledigen. In 35 Dienstjahren war er nur ca. 10 mal dort, einmal davon auf dem Dach der alten Schutzhülle.



Interessant finde ich auch, dass genau aufgelistet wurde welches Land zum Bau der zweiten Reaktorschutzhülle wieviel Geld zugesichert hat und auch wirklich bezahlt hat. Deutschland sei sehr hoch angesehen, ebenso Frankreich, da diese maßgeblich die Experten zum Bau und der Sicherung des Reaktors beigestellt haben.


Nach 5,5 Stunden ging diese beeindruckende Tour zu Ende und ich wurde von meiner Reiseleiterin vor dem Sarkophag abgeholt.


Aufgrund der Dauer (normalerweise sind es eher 4 Stunden statt 6,5 Stunden wie bei mir) wird es nun knapp mit der Besichtigung von Prypjat. Ich schlage daher vor, wir machen das Schnellprogram und maximieren bis zur letzten Minute vor dem Sonnenuntergang. Denn dann müssen wir spätestens am ersten Checkpoint sein, um keinen Ärger von dem Militär zu bekommen und ausreichend Zeit für weitere zwei Strahlenmessungen.



Von der Tour durch die verlassene Stadt habe ich unzählige (bessere) Fotos, jedoch würde ich mir einen Bericht vorerst sparen - denn ein Besuch innerhalb der Häuser ist verboten und ich möchte ungern entsprechende Bilder im Internet posten. Das ist auch der Grund, warum meine Reiseleiterin hier nicht mit dem Namen genannt wird. Sie würde bei einem Verlust der Lizenz, die jährlich verlängert werden muss, um die Sperrzone zu besuchen, schlicht ihre Existenz aufs Spiel setzen.
6 Wochen nach der Tour erreichte mich eine E-Mail aus der Ukraine: das Kraftwerk hat mir meine Strahlenbelastung geschickt. Zuvor hatte ich nur die Information, dass alles im Normalwert sein. Nun auch amtlich, dass ich 0,03mSV Strahlung erhalten habe.


Dazu kommen nochmal 0,004mSV von der Besichtigung der Stadt am Abend.


Ein guter Vergleich der Strahlung, bezogen auf das Fliegen, ist hier zu finden: http://www.bfs.de/SharedDocs/Downlo...oehenstrahlung.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Alles in Allem war also der Ausflug nach Tschernobyl, zumindest was die Strahlenbelastung angeht, nicht gefährlich. Angst macht da eher der schlechte Straßenzustand gepaart mit der Raserei auf den Straßen ;)

Stanislav ist einer der Gründer von Cleanfutures und setzt sich für die Unterstützung von Kranken Kindern, Arbeitern des Kraftwerks wie auch für den Tierschutz (es hat hunderte freilaufende Hunde auf der Anlage) ein. Sach- und Geldspenden sind gerne gesehen: http://cleanfutures.org

Mit ca. 550€ in der privaten Tour (13 Stunden, 1 Auto, 1 Fahrer + Reiseleitung sowie die Gebühr für das Kraftwerk in Höhe von 186€) kein günstiger Spaß, aber in der großen Gruppe durch Prypjat macht es meiner Meinung nach kaum Sinn, da jegliche Individualität verloren geht.

Am Samstag stand bei bestem Wetter Erholung und die Standbesichtigung Kiews auf der Agenda. Durch einen Lockdown im Land nicht unbedingt einfach, aber es hat dennoch Spaß gemacht. In Summe bin ich am Freitag laut iPhone 17km zu Fuß durch die Sperrzone gelaufen, Samstag nur 11km durch die Stadt.



Tolle Mosaike an vielen Häusern


Deutsche Botschaft mit einem Teil der Berliner Mauer


Eine schöne Markthalle


Am Sonntagmittag ging es mit LH zurück nach MUC. Zum Glück ein ausgebuchter Flug auf der CRJ-900, sodass es ein Upgrade in C gab und ich mich wenigstens während dem Flug etwas stärken konnte. Denn die Loung in KBP ist, auf vielfachen Kundenwunsch, für Senatoren, HON und C-PAX nicht mehr offen.


Frische Blumen für +1, die Zuhause wartete, dürfen natürlich nicht fehlen Die gibt es an jeder Ecke in Kiew zu kaufen.


Ich war weiterhin so begeistert, dass ich wenige Wochen später eine neue Tour gebucht hatte. Diesmal nicht durch das Kraftwerk, da dies noch wegen Corona geschlossen ist, sondern ausschließlich für die Stadt Chernobyl und Prypjat. Hier war schlicht zu wenig Zeit, um alles in Ruhe ansehen zu können. Auch die Radarstellung Duga ist mit auf dem Programm sowie der Hafen von Prypjat. Auch beim zweiten Besuch habe ich die private Tour gewählt.

Ich hoffe, dass es euch Spaß gemacht hat den Bericht zu lesen. Sofern die Tour im Kraftwerk wieder möglich ist, werde ich ein drittes Mal in die Sperrzone reisen, um einen zweiten Besuch im Kraftwerk durchzuführen (der zweite Besuch war nur in Tschernobyl und Prypjat). Es gibt einfach noch so viel zu entdecken und solange es noch möglich ist (es wird darüber nachgedacht die Besichtigungen zu stoppen) möchte ich die Chance nutzen.