mit dem Leben zufriedener - weniger Reisen ?

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kroeni

Aktives Mitglied
02.09.2013
189
47
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Hallo,

nach über 1 1/2 Jahren Corona-Pandemie blicke ich auf mein (Nicht-) Reiseverhalten in dieser Zeit zurück. Meine Frau und ich sind mit dem, was wir haben, zufriedener geworden. Wir leben in einem großen Haus und haben einen schönen Garten. Da konnte man den lockdown gut überstehen. Gereist sind wir in den ersten Monaten gar nicht. Wir haben das Wandern für uns entdeckt und da wir nahe des Schwarzwaldes wohnen, geht's am Wochenende einfach mal dorthin oder gleich zu Fuß von zu Hause los. In den letzten Monaten waren nur in Deutschland, u.a. in Trier, und vor Kurzem eine Reise über Coburg, den Rennsteig, Erfurt nach Quedlinburg. Früher waren wir nahezu jedes Jahr in England und ab und an auf Kreuzfahrt, in der USA oder Kanada. Zuerst hat mir das internationale Reisen gefehlt. Jetzt aber bin ich mit dem, was ich habe und Reisen in DE sehr zufrieden. Ich denke, nächstes Jahr wird es schon mal wieder nach London gehen. Aber ich "brauch" es nicht mehr.
Ich verstehe, dass es jedem anders geht und möchte auch keine Reise nach Dubai oder sonst wohin kritisieren. Aber brauchen wir das ? Ich denke, den meisten hier im Forum geht es gesundheitlich und finanziell gut. Könnten wir nicht gelassener und zufriedener sein ? Und mit unserem Geld sinnvolleres machen als es für Reisen ausgeben ? Just my thoughts.....
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
11.596
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LEJ
Kurze Antwort auf deine Frage ob wir das brauchen.
Ja, ich und meine +1 brauchen das trotz Haus, Enkel, Kinder, wandern und gut essen.
Coronareisen waren:
Indonesien, Wanderwoche in A und D, Portugal, Costa Rica und Namibia.
Viele Grüße aus meiner Städtereise Antalya
 

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jumbolina

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
5.661
2.887
MUC/STR
Erstmal danke für die Idee dieses Fadens, könnte interessante Gedanken bringen...

Mein erster Gedanke zu der Frage ist, dass ich unterscheiden würde: zum Beispiel, welcher Motivation obliegen unsere Reisen? Ist für uns die Möglichkeit des Reisens unabdingbar, weil wir zB beruflich bzw. finanziell darauf angewiesen sind?
Wieviel sind wir schon gereist? Welche Ziele haben wir uns gesetzt?

Wer das Gefühl noch hat, von der Welt einiges sehen zu wollen/müssen, nicht reisen darf und vielleicht nicht mehr oder nicht immer die Möglichkeit dazu hat, für den ist das Leben sicherlich ärmer geworden.
Bei mir zB war es so, dass ca. 10 Reisen, allein oder mit Familie, ausgefallen sind. Davon waren 2 oder 3 persönlich sehr wichtig und nicht mehr ohne weiteres wiederholbar. Das wirtkt schon nach, leider, nicht im Sinne von Zufriedenheit.

Andererseits musste man natürlich das Beste aus der Situation machen. Und, wie Du schreibst, gab es dafür gute Möglichkeiten, den "Nahraum" zu erkunden.
Ich wünschte mir, dass man das Reisen durch die Situation wieder bewusster erlebt - und nicht einfach nur gedankenlos "konsumiert" ...
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
5.022
6.763
Finde diesen Gedanken interessant zu erörtern, ich kenne auch mehrere Personen im echten Leben, die so denken, ihre Reiseaktivitäten stark reduziert haben und wo ich mir auch gut vorstellen kann, dass die es so beibehalten. Allerdings sind das bei mir hauptsächlich ältere Menschen und keine aus meiner Alterskohorte. Dort wird stark mehrheitlich am alten Reiseverhalten festgehalten, und so handhabe ich es auch persönlich.

Vor Corona hatte ich für 2020 eine starke Ausweitung meines Reiseverhaltens geplant, und das habe ich schlussendlich auch so durchgezogen. 2019 habe ich "nur" zwei innereuropäische Städtetrips gemacht, für 2020 waren dann ursprünglich zwei Städtetrips und ein Besuch auf der ILA geplant. ILA fiel dann ja bekanntlich aus, den Trip habe ich allerdings auch mit anderen Reisen überkompensiert. Aktuell plane ich mit zwei Städtetrips, einer Strandreise und einem luftfahrtbezogenen Trip pro Jahr als "new normal".

Das einzige, was mir durch Corona bisher durch die Lappen gegangen ist, ist meine erste Reise in die USA, genauer gesagt nach New York. Damit habe ich mich gedanklich seit 2018 beschäftigt und für März 2020 angepeilt. Hätte also noch geklappt, wäre ich vor dem 12.3. rübergeflogen... auch wenn sich das dann aufgrund einsetzender Coronabeschränkungen wohl kaum noch gelohnt hätte. Hätte, hätte, ist ja jetzt wieder möglich. Vielleicht in 03/2022, ansonsten spätestens 2023, außer dann gibt es Covid-22 und alle Grenzen sind wieder zu...

Gerade aufgrund der aufziehenden feindlichen Stimmung gegenüber Flugreisen (Klimaschutz) habe ich schon seit längerer Zeit eine gewisse Torschlusspanik, was das Thema Fernreisen angeht, und möchte jetzt in der nächsten Zeit möglichst viele Reiseziele abhaken, bevor sie komplett durchdrehen und der Luftfahrt den Garaus machen.

Fazit: Ich reise seit einschließlich 2020 mehr als je zuvor und das bleibt auch so.
 

BER Flyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2010
1.551
621
Aus deiner Sicht mag das alles Sinn ergeben, wenn es aber 2 Erwachsene mit 2 Kindern in einer 3 Zimmer Innenstadtwohnung sind wird reisen eher als Befreiung empfunden.
Für sehr viele "normale" Menschen sind die 2-3 Wochen am Meer/in den Bergen der Höhepunkt im Jahr auf den man sich lange vorher freut und noch lange danach drüber redet.
 

kroeni

Aktives Mitglied
02.09.2013
189
47
@Leon8499: wir sind mit Ende 50 wohl auch eher "ältere Menschen" ;-)
@BERFlyer: mein vollstes Verständnis. Ich weiss, dass wir zu zweit in einem großem Haus und einem schön angelegten Garten privilegiert sind. Und die Gartenarbeit macht auch Spass ;-)
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.665
10.220
BRU
Ein Großteil meiner Reisen entfällt auf Pendeln zwischen Arbeitsplatz, privatem Wohnsitz und Wochenenden bei meiner Familie. Diese Reisen habe ich auch während der Pandemie soweit irgendwie möglich durchgeführt.

Also im Wesentlichen mit Ausnahme Mitte März – Mitte Juni 2020. Wo es mir definitiv gefehlt hat und ich mich in meiner kleinen primitiven Wohnung in Brüssel (wo ich sonst nur unter der Woche zum Schlafen bin) zunehmend eingesperrt und isoliert gefühlt habe. Plus im Winter reduziert, teils aufgrund Reisebeschränkungen, teils aufgrund miserabler/fehlender Flugverbindungen.

Und wenn mir Corona etwas gezeigt hat, dann dass ich mich in Brüssel wohl nie wirklich zu Hause fühlen werden. Insofern ja – ich brauche Reisen. Und irgendwo ja: Man lernt Dinge neu zu schätzen, die man zuvor als selbstverständlich betrachtet hat.

Sonstige Urlaubsreisen habe ich seit Corona noch nicht gemacht. Hatte aber auch nichts großartiges geplant, außer ein paar verlängerten Wochenenden in Europa. Kann ich aber damit leben, wenn es mal eine Zeitlang nicht geht.

Ähnlich auch berufliche Reisen: nach wie vor noch sehr eingeschränkt. Ist in der Arbeit auch immer eine nette Abwechslung, kann ich aber auch ohne leben. Und ich würde vermuten, dass die auch in Zukunft nicht mehr so viele sein werden, wie zuvor.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
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GRQ
Für mich gibt es immer wieder Sachen wozu ich vor Ort eine Meinung bilden will, ich will meine Fremdsprachen pflegen (und am Liebsten noch dazu lernen) und andere Orte sehen. Daher kann es kein Leben ohne Reisen geben, erst gar nicht wenn ich michselbst als weltoffener Mensch betrachte.

(kann natürlich sein, dass meine Bedürfnisse auch ändern mit der Zeit)
 

kroeni

Aktives Mitglied
02.09.2013
189
47
Ohne Reisen möchte ich auch nicht sein, andere Orte sehen und Fremdsprachen pflegen und verbessern hat sicherlich auch was. Ich schätze das (internationale) Reisen zukünftig aber mehr und habe gelernt mit einer Reise in DE zufriedener zu sein als ich es früher war als ich manchen Ort in England besser kannte als meinen Nachbarort oder den an meinen Ort angrenzenden Wald.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
11.596
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LEJ
@Leon8499: wir sind mit Ende 50 wohl auch eher "ältere Menschen" ;-)
Wenn Menschen mit Ende 50 ältere Menschen sind, dann bin ich schon scheintot.
Mir sagte vor vier Jahren eine junge Rucksackreisende in Vietnam "ey, so einen Opa oder Vater wie du es bist, hätte ich auch gerne, so fit und so alt und zu jedem Spaßzu haben". Das tat gut ...... :yes:
Ein Ende 50-jähriger ist für mich ein junger Hupfer.
 
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Flugnomade

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05.06.2016
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FRA🛫 my homebase
Naja, ich habe das REISEN für mich persönlich erst 2018 entdeckt. Und wenn man ein Mal "Blut geleckt" hat, will man mehr und weiter an dem Lifestyle festhalten. Ich ärgere mich nur, dass ich nicht vor 15 Jahre mit dem Reisen angefangen habe. Aber man lernt immer dazu, die Zeit lässt sich leider nicht zurückdrehen. Mein letzter Trip war 2019 (Thailand, Malaysia, Singapur und Indonesien). War ne geile Tour von vier Wochen!

Ja, ich vermisse das Reise, da bin ich ehrlich. Habe aber nicht sonderlich Lust auf die Maske im Flugzeug, oder die ganzen Regeln und Maßnahmen. Aber wenn es nicht anders geht, nehme ich das gerne in Kauf, Hauptsache ich bin vor Ort frei und kann den Urlaub genießen.

Ich spiele mit dem Gedanken Pauschal was in Richtung Dubai/Abu Dhabi zu machen, da ich mich für die Expo interessiere und die Emirate ich schon immer mal entdecken wollte. Wenn es dieses Jahr nix mehr wird, dann zu März 2022. Alternativ würde ich schon gerne im April wieder nach SOA fliegen, aber dazu müssen sich Thailand und Co. erst mal vernünftig öffnen. ;-)
 
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pumuckel

Erfahrenes Mitglied
22.08.2010
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Na ja, mir fehlt das Reisen natürlich auch. Was mir gar nicht fehlt, ist das Fliegen, aber das ist eben ein Mittel zum Zweck.

Aber ich kann durchaus auch Positives sehen, meine nähere Umgebung habe ich viel besser kennen gelernt, und die ist fantastisch schön. Trübsal blasen macht auch nicht glücklicher, also akzeptieren wir einfach den Status Quo und machen das Beste draus.

Was ich nicht gemacht habe und auch nicht machen werde, ist jedes kleine Schlupfloch zu suchen, mit dem ich unter grossen Restriktionen irgendwohin kann. Entweder geht es mit einigermassen normalen Bedingungen oder eben gar nicht.

Fliegen ist kein Menschenrecht. Wir Alten konnten wenigstens jahrzehntelang aus dem Vollen schöpfen, was niemand vor uns konnte. Wieviele von unseren Vorfahren im Jahre 1438 haben mehrere Kontinente bereist? Und wieviele 1749? Alle, die zwischen 1945 und 1970 geboren sind, sind die grössten Glückspilze aller Zeiten, haben erlebt, wie alles immer besser wurde, der Wohlstand gewachsen ist, haben davon profitiert, soviel sie konnten - und sind damit an der aktuellen Situation auch mitschuld. Jetzt geht es abwärts - irgendwann musste das kommen. Da dürfen wir auch mal etwas Dankbarkeit zeigen.

Trauriger sieht es natürlich für diejenigen aus, die gerade erst angefangen haben, die grosse Welt zu entdecken. Die müssen jetzt erst mal kleinere Brötchen backen.

Gar kein Mitleid habe ich mit denen, die nur zu Statistikzwecken möglichst viele Flugmeilen, möglichst viele Flughäfen, möglichst viele Lounges und möglichst viele Business-Class-Nüsse zu verschiedenen Temperaturen erzielen wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
11.596
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LEJ
@pumuckel
Ja, wir Alten hatten Glück. Einerseits durften wir den Dreck unserer Väter und Grossväter weg und aufräumen. Andererseits haben wir später dann aus dem Vollen geschöpft, was wohl etwas zu viel war.
Wir Alten können aber "Werte" noch eher schätzen, als die Jungen. Die wissen heute kaum, wie einfach und ärmlich das Leben in den 50ern war.

Allerdings haben sie das Pech, nur noch Mainstream zu kennen. Individualismus beim Reisen ist den meisten fremd. Und schicke mal einen ohne Smartphone und www in die Welt hinaus. Die sind verloren, weil sie nichts erzappen können, sondern von Angesicht zu Angesicht sich durchfragen müssen.
Vielleicht hab ich jetzt zu weit gegriffen, liege aber sicher nicht gsnz falsch.
 
Zuletzt bearbeitet:

Flugnomade

Erfahrenes Mitglied
05.06.2016
1.508
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FRA🛫 my homebase
Ohne Reisen spart man eine Menge Geld.
Mag sein, aber das ist mir all das Geld wert......jeder beschissenen Cent! Ich hätte all die Jahre lieber auf irgendeinen Scheiss wie Konsolen, Handys, TVs, Autos und und und.... verzichtet, und lieber Überstunden geballert, um so oft wie möglich im Flieger zu sitzen.

Ehrlich! Die ganzen materiellen Dinge bringen mich nicht weiter. Natürlich braucht jeder n Handy und Co., aber statt nen TV für 3000€ reicht mir auch ne Flimmerkiste für 750€ und der Rest geht in die Urlaubskasse. Ich habe so viel falsch gemacht, aber heute bin ich schlauer bzw. weise, und weiß worauf es wirklich im Leben ankommt. Und es ist bestimmt nicht der 75 Zoll TV an der Wand! :rolleyes:
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
7.579
12.529
Ohne Reisen spart man eine Menge Geld.
Und was macht man dann mit dem ganzen Schexxx?? :ROFLMAO:
Man kann ja nicht immer nur Uhren oder +1 Handtaschen kaufen *lol*

Aber mal Spaß beiseite. Ich bin gerne viel unterwegs, auch trotz COVID19, aufpassen muss man halt... Nächstes Jahr schon gebucht MIA, SIN, ZNZ und dazwischen alle zwei, drei Wochen paar Tage Spanien, ole... (und da dazwischen natürlich noch bissel arbeiten).
 

Petz

Erfahrenes Mitglied
08.11.2009
6.246
7.620
Ich war die letzten 4 Monate quasi jedes WE innereurop. unterwegs und in den Ferien sowieso. Und das soll so weiter gehen.
Hoffentlich nächstes Jahr wieder einigermassen unbeschwert Fernziele anfliegen.
Und in Zukunft vielleicht jeden Sommer für ein paar Wochen nach Frz. Polynesien - eine Destination, die mir ans Herz gewachsen ist.

Materielle Dinge brauche ich nicht mehr.
Das Geld ballere ich mit und auf Reisen halt weg - ins Krematorium wird es mir nicht mitgegeben. Und Verwendung dafür habe ich dann eh nicht mehr.
Carpe diem.
 

Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
3.094
7.720
DUS
Ich bin mit Reisen gross geworden.
Gerade die Erinnerungen aus meiner Kindheit haben mit dazu beigetragen, das meinereiner sehr offen durch die Welt latscht.
Für meine Kinder wird das Reisen wieder ganz weit vorne stehen sobald möglich.
Und mit unserem Geld sinnvolleres machen als es für Reisen ausgeben ? Just my thoughts.....
Jain ;) , bezogen auf den Horizont, den ich unseren Kindern vermitteln möchte : Es gibt nichts sinnvolleres als die Kohle dafür rauszuhauen und solange die Nachkommen noch jung sind, heisst das die komplette Familie macht sich auf die Socken.

Bezogen auf mich: Ich bin beruflich viel unterwegs ( Karohemd und S3 Sicherheitsschuhe ;-) ) , und habe oft das Glück abseits des Tourismus mit den Locals unterwegs zu sein, heisst so manche Hotelperle am A* der Welt , so manches Bier so manchen Wein und so einiges an hammergutem Essen. Das möchte ich ebenfalls nicht missen.

Wir leben in einem großen Haus und haben einen schönen Garten. Da konnte man den lockdown gut überstehen.

Das ist privilegiert. (Kein Vorwurf! ) Gilt für uns auch, incl. Schwimmteich, rundum plattes Land. Aber, um mal hierauf zu verweisen:

Aus deiner Sicht mag das alles Sinn ergeben, wenn es aber 2 Erwachsene mit 2 Kindern in einer 3 Zimmer Innenstadtwohnung sind wird reisen eher als Befreiung empfunden.
Für sehr viele "normale" Menschen sind die 2-3 Wochen am Meer/in den Bergen der Höhepunkt im Jahr auf den man sich lange vorher freut und noch lange danach drüber redet.

Da könnte ich durchaus verstehen, wenn erstmal nachgeholt wird ... und gönne das dann auch von ganzem Herzen.
( Und auch wenn ich Greta durchaus verstehe... wenn die Wahl zwischen Klimakatastrophe und psychischer Gesundheit ( jaja, ich übertreibe in diesem Kontext ) besteht, dann aber lieber ab in den Flieger/dasAuto/Zug/Bus ... egal, Hauptsache wieder raus !

Gar kein Mitleid habe ich mit denen, die nur zu Statistikzwecken möglichst viele Flugmeilen, möglichst viele Flughäfen, möglichst viele Lounges und möglichst viele Business-Class-Nüsse zu verschiedenen Temperaturen erzielen wollen.

Bin ich bei Dir! Wer's mag... das hat für mich übriges auch herzlich wenig mit "reisen" zu tun: Abreissen trifft es eher.
 

Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
9.485
14.921
der Ewigkeit
Das Geld ballere ich mit und auf Reisen halt weg - ins Krematorium wird es mir nicht mitgegeben. Und Verwendung dafür habe ich dann eh nicht mehr.
Carpe diem.
Wie wahr - hört sich ulkig an, trifft es aber auf den Punkt.
Wobei es außerhalb des Reisens auch noch viele andere Möglichkeiten gibt.
Mein Prof. sagte mal zu mir:
"Möchten Sie denn der Reichste auf dem Friedhof sein?"
Viele Aussagen von ihm sind bei mir nicht hängengeblieben, diese eine schon.
 
Zuletzt bearbeitet:

Reyhan

Erfahrenes Mitglied
30.09.2017
1.149
1.579
FMO
Toller Thread. Gelegenheit mal zu reflektieren.

Deutschland ist schön. Drumherum auch. Aber für mich geht nichts über die Begegnung mit fremden Menschen oder atemberaubende Landschaften.
Ich habe beides mittlerweile kennengelernt und könnte von den Erinnerungen zehren, denn die kann einem keiner mehr nehmen.

Aber es gibt noch so viel zu entdecken.

Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich in den letzten Jahren völlig frei entscheiden konnte , wo ich hin möchte. Immer noch mit Reiseführer statt Smartphone :)
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.291
34.599
MUC
Materielle Dinge brauche ich nicht mehr.
Das Geld ballere ich mit und auf Reisen halt weg - ins Krematorium wird es mir nicht mitgegeben. Und Verwendung dafür habe ich dann eh nicht mehr.
Carpe diem.

Volle Zustimmung! Besitz verpflichtet: Am Eigenheim gibt es immer etwas zu tun, ein Garten will gepflegt werden und auch das Auto will gewartet, gewaschen und gepflegt werden. Das Alles mag für viele ein Hobby sein, für mich eindeutig nicht. Ich für meinen Teil finde es eine Befreiung, nur das Nötigste zu besitzen, in einer überschaubaren Mietwohnung zu wohnen und kein eigenes Auto mehr zu besitzen.

Im Gegenzug sind für mich die Eindrücke und Erlebnisse, die ich auf meinen Reisen gesammelt habe, der größte Reichtum. Ich schaue mir regelmäßig Bilder und geschriebene Reiseberichte vergangener Reisen an, schwelge in Erinnerungen und habe maximalen Spaß, die nächsten Reisen zu planen.

Durch Corona bedingt wurde das Reisen temporär ein wenig lokaler. Zu Beginn von Corona stand zum Glück unser Umzug von DUS nach MUC an. Das Erkunden der neuen Umgebung und des Umlandes hat ein wenig das Reisen ersetzt. Aber auch während Corona ging es für uns nach Tirol, Kreta, Venedig, Teneriffa und als Highlight im März und April diesen Jahres trotz 14 Nächten Quarantäne-Hotel nach Thailand.

Dass das Reisen so langsam wieder zur Normalität zurück kehrt, erfreut uns sehr. So waren wir in den letzten Wochen und Monaten erneut auf Kreta, in den Niederlanden, der Provence und letztes Wochenende mal nur gute 100km entfernt in Regensburg und Umgebung. Nächste Woche steht erneut Kreta auf dem Programm, wenig später dann Sint Maarten (ein langer Traum von mir) und über Weihnachten und den Jahreswechsel erneut Thailand.

Ein Aufenthalt im Ausland ist für mich immer ein Erlebnis, das mir besondere Freude bereitet. Fremdsprachenkenntnisse pflegen, authentische lokale Küche genießen, ein wenig in eine mehr oder weniger fremde Kultur eintauchen, den Alltag temporär hinter sich lassen und einfach viele neue Eindrücke sammeln. Wenn es dazu noch sonnigeres Wetter als zu Hause gibt, ist die Freude perfekt.

Aber natürlich sind die persönlichen Prioritäten individuell und ich kann nachvollziehen, dass für andere Menschen das Eigenheim und der liebe- und mühevoll gepflegte Garten eine größere Befriedigung sein kann als das Reisen. Die Zufriedenheit mit meinem Leben speist sich jedoch mehrheitlich daraus, was ich auf meinen Reisen sehen, genießen und erleben durfte.
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.730
2.453
Reisen ist für mich vor allem eines. Ein Symbol der Freiheit.

Und heute mit jedem neuen Boarding, jedem Take-Off weiß ich nach vielen entbehrungsvollen Monaten wieder das Gefühl der Veränderung, der entfesselnden Freiheit mehr zu schätzen als denn je.

Aber auch bei mir hat Corona im Bezug auf das Reisen einiges verändert. Insbesondere das Invest in ein eigenes Reisemobil (mit dem klangvollen Spitznamen "Gismo") das jederzeit für ein mehr oder weniger lokales Abenteuer bereit steht, mit meinem eigenen Bett und Bad revolutionierte mein Reiseverhalten.

Im Flugzeug sitze ich noch oft genug. Aber die Flugreisen sind eindimensionaler geworden. Eher Direktflüge, eher die besseren Flugzeiten, lieber das komfortablere Flugzeug als die Maschine die mir im Log noch fehlt.

Wie schon von Vorpostern erwähnt, ist für mich die Vorbereitung und die Planung "half the fun" und wird von mir regelrecht zelebriert. Vorfreude ist die schönste Freude. Für mich gibt's aktuell aber einen selbstverhängten Planungsstop für neue Reisen. Diese Zeilen schreibe ich aus einem einsamen Ferienhaus bei Freunden aus der Nähe von Göteborg. In den nächsten vier Wochen geht es dann nochmal mit "Gismo" auf große Tour in die Niederlande und als krönender Abschluss des Reisejahres 2021 nach Vancouver. Als bekennender Nordamerikafan berührt es mich sehr, bald wieder die Freiheit der großen Welt zu spüren bevor dann der Januar dann hoffentlich mit Polarlichtern in Tromso begrüßt wird.

Ach ja, good times. Endlich wieder! Ich bereue nichts und genieße jede Minute in der ich das Leben spüren kann. Wenn ich Reisen kann, wofür brauche ich dann anderen materiellen Luxus?

Ein Kollege fragte mich mal, ob ich in meinem Job zuviel Geld verdienen würde, oder woher ich das sonst finanzieren könnte. Wenn ich aber sehe, wie bei ihm das gleiche Budget für einen getunten Kompaktklassewagen eines deutschen Premium Herstellers, die zahlreichen Markenklamotten, teure Möbel und Consumerelektronik oder aber auch in so etwas primitiven wie der täglichen Bestellung beim Lieferdienst draufgeht, investiere ich mein Geld lieber in Erlebnisse. Am liebsten mit guten Freunden und oder Frau MFox.
 

juliuscaesar

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12.06.2014
23.812
21.877
FRA
Ein Kollege fragte mich mal, ob ich in meinem Job zuviel Geld verdienen würde, oder woher ich das sonst finanzieren könnte. Wenn ich aber sehe, wie bei ihm das gleiche Budget für einen getunten Kompaktklassewagen eines deutschen Premium Herstellers, die zahlreichen Markenklamotten, teure Möbel und Consumerelektronik oder aber auch in so etwas primitiven wie der täglichen Bestellung beim Lieferdienst draufgeht, investiere ich mein Geld lieber in Erlebnisse. Am liebsten mit guten Freunden und oder Frau MFox.
Amen. Auch mehrmals schon so erlebt.
 

Flugnomade

Erfahrenes Mitglied
05.06.2016
1.508
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FRA🛫 my homebase
Wie wahr - hört sich ulkig an, trifft es aber auf den Punkt.
Wobei es außerhalb des Reisens auch noch viele andere Möglichkeiten gibt.
Mein Prof. sagte mal zu mir:
"Möchten Sie denn der Reichste auf dem Friedhof sein?"
Viele Aussagen von ihm sind bei mir nicht hängengeblieben, diese eine schon.
Heftig der Satz, wenn man so darüber nachdenkt. Ich habe heute auf Facebook gesehen, dass ein ehemaliger Arbeitskollege sich einen Ferrari Spider 488 gekauft hat. Der hat vor 2-3 Jahren ne Firma gegründet. "Läuft bei dem!", dachte ich mir... Naja, aber ich bin nicht neidisch oder so. Das ist auch nicht mein Ansporn, wenn ich überlege, was man schönes mit 246.000€ ERLEBEN (!) kann. Sicher, so ne Karre macht Fun....aber nach ein paar Tausend Km ist auch die Luft raus. Was dann? Die Leute wollen immer mehr. Wie hat Bob Marley schon gesagt: "Geld besteht aus Zahlen, Zahlen sind unendlich. Wer Geld braucht, um glücklich zu sein, dessen Suche nach Glück wird unendlich sein."

Mein Ziel ist/war es immer finanziell unabhängig zu sein, das ist aber ein "dehnbarer" Begriff. Ich brauche nicht viel um glücklich zu sein, aber was mich glücklich macht ist das Reisen. DAS ist mein Lifestyle! Ich gehe nicht ohne Grund gerne in der Nähe vom DUS Airport spazieren, etwas Kerosin schnuppern, um von der nächsten Reise zu schwärmen und Hoffnung zu schöpfen.