Mitarbeiter werfen Lufthansa-Chef Markenbeschädigung vor

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Exploris

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.849
57
MUC
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So war es ja bei uns auf dem Rückflug von Washington auch (auch schon mehrfach erwähnt).

Freundlichkeit und Service ist unterschiedlich, ja. Damit kann ich persönlich noch leben, außer ich werde direkt massiv angepampt. Im Supermarkt sind ja auch nicht immer alle gleich freundlich. Aber wie gesagt: Damit kann ich in einem gewissen Rahmen leben, das sind schließlich auch nur Menschen. Das Essen selbst, ok, mir persönlich ist es genug. Kein Feuerwerk (was ich nicht erwarte), aber auch kein ungenießbarer "Fraß". Trotzdem wäre hier etwas mehr Flexibilität (Schüsseln statt vorgefertigte Portionen) wohl auch besser, vielleicht evtl. auch günstiger.

Die Essens-Schlafzeit-Sache allerdings finde ich lästig. Das zählt für mich zur "Hardware". Ich kann auch verstehen, dass nicht jede Airline das Geld hat, die allerneuesten Luxussitze einzubauen, aber gerade in der C bei LH würde doch eine Schraube verstellen genügen, um von Rutsche auf voll flach zu stellen, soweit ich verstanden habe (macht es Iberia nicht auch so?). Es müssten nur wohl ein paar Reihen raus.
Aber auch hier wieder andererseits: Solange das Haus zu den Preisen (die regulären, nicht die 999-EUR-Flüge) voll ist, warum was ändern? Mediamarkt macht es nicht anders.
 

nereus

Aktives Mitglied
13.12.2009
181
0
Auch zu diesem Thema wird es immer viele Meinungen geben, da jeder andere Prioritäten hat. Extreme Unterschiede immer bei LH, aber den schlechteren Service kann man nicht nur mit demotiviertem Personal begründen. Als Unternehmer habe ich da natürlich eine andere Meinung. Es ist völlig egal ob die "staff" mit der Unternehmensführung zufrieden sind, sie haben ihren Job einfach gut zu machen. Dafür erhalten sie auch eine ordentliche Vergütung und es ist einfach ihre Pflicht. Sicherlich finde ich auch nicht alles gut was die Unternehmensführung von LH so alles treibt. Muß es auch nicht, kann mir egal seien, ich habe keine Aktien von LH. Wenn aber jemand einen Job im Service antritt, haben persönliche Launen dort nichts zu suchen, ich habe einfach einen freundlichen Service zu leisten!! Es funktioniert doch auch bei anderen Airlines. Das ist aber immer wieder das Problem bei den mitbestimmten Konzernen, wo Belegschaft oder Gewerkschaft glaubt alles besser zu wissen. Die Gehälter müssen ja auch bezahlt werden und das Geld dafür kommt ausnahmslos von den Kunden! Aber ich glaube das ist eine andere Diskussion.......
 

krypta

Erfahrenes Mitglied
23.05.2009
3.493
2
... aber den schlechteren Service kann man nicht nur mit demotiviertem Personal begründen. Als Unternehmer habe ich da natürlich eine andere Meinung. Es ist völlig egal ob die "staff" mit der Unternehmensführung zufrieden sind, sie haben ihren Job einfach gut zu machen. Dafür erhalten sie auch eine ordentliche Vergütung und es ist einfach ihre Pflicht....

Oh oh oh! Dann wünsche ich Dir weiterhin viel Erfolg und Glück.

Ich habe in meinem Unternehmen eine andere Erfahrung gesammelt. Und der Dank ist extrem hohes Engagement, guter Teamgeist, gegenseitiges Verantwortungsgefühl, weshalb sich u.a. der Stammkundenumsatz verdreifacht hat. (y)
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
7
MUC
..... Als Unternehmer habe ich da natürlich eine andere Meinung. Es ist völlig egal ob die "staff" mit der Unternehmensführung zufrieden sind, sie haben ihren Job einfach gut zu machen. Dafür erhalten sie auch eine ordentliche Vergütung und es ist einfach ihre Pflicht. .......

Interessant. :eek:

Als Unternehmer ist Dir aber sicherlich geläufig, daß ein großer - vielleicht sogar der größere - Teil der Motivation von Mitarbeitern nicht direkt mit monetärer Vergütung zu tun hat?

Dein Post liest sich so als ob man Menschen, die man bezahlt, ruhig schlecht behandeln dürfe. Schließlich müssen sie ja per Arbeitsvertrag gute Laune haben.

Komisch, daß die erfolgreichsten Firmen und der beste Service immer da zu finden sind, wo die Mitarbeiter von Ihrem Unternehmen überzeugt und begeistert sind.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.315
1.140
Noch was zum Thema Crews, wir hatten gerade eine Supercrew aus FRA und eine ziemlich übelgelaunte aus MUC - im Schnitt sind die LH Crews aber schon OK.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.001
42
www.vielfliegertreff.de
Die LH-Führung behandelt ihre Mitarbeiter inzwischen nicht viel anders als den Kunden: Man versucht, das Maximum herauszuholen und testet aus, wie weit man dabei gehen kann. Privilegien werden gestrichen (enhanced), der Dienst erschwert, die Belastung erhöht, natürlich alles auf vielfachen Wunsch der Kunden/Mitarbeiter und zu deren Wohl.

Erstaunlicherweise denkt man bei LH, dass nicht nur die Kunden sondern auch die Mitarbeiter die ausgegebenen Propagandalügen glauben ("mehr Beinfreiheit in der neuen Europa-Eco" usw.) Dem ist aber nicht so, mit der Folge, dass man den Managern längst auch dann nicht mehr glaubt, wenn sie die Wahrheit sagen und das Richtige vorschlagen oder tun - auch das kommt ja hin und wieder vor.

Ich für meinen Teil glaube LH grundsätzlich kein Wort und wappne mich stets für den worst case, bei LH ist das ja mittlerweile gleichbedeutend mit dem Regelfall. Ab und zu erlebe ich dadurch natürlich angenehme Überraschungen, aber ganz ehrlich: Daran ist noch niemand gestorben oder unglücklich geworden. Im umgekehrten Fall dagegen schon.

Letztlich sollte sich ein kundenorientiertes Serviceunternehmen aber schon fragen, wie weit es mit der Kundenorientierung und dem Service noch her ist, wenn eine Vielzahl von erfahrenen Kunden die Leistungen nur noch auf einer distanzierten Maximierungsebene ("Wie hole ich das meiste raus") nutzen möchte und im übrigen ziemlich ernüchtert ist.

Klar, bei anderen Airlines ist auch nicht anders, nur sollte man dann aufhören, sich mit Slogans wie "There's no better way to fly" lächerlich zu machen - und sich, den Kunden und den Mitarbeitern nicht mehr vorgaukeln, man wäre eine "Premium-Airline". "Solides Mittelmaß" würde die Sache besser treffen, nur sollte sich das dann auch bei den Preisen widerspiegeln. Ich warte seit Jahren darauf, LH irgendeinen Aspekt ihrer Produktpalette EHRLICH und REALISTISCH kommuniziert.

Not gonna happen.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.315
1.140
Welche Airline macht das überhaupt? Ist natürlich keine Entschuldigung für LH aber trotzdem.
 

flysurfer

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06.03.2009
26.001
42
www.vielfliegertreff.de
Welche Airline macht das überhaupt? Ist natürlich keine Entschuldigung für LH aber trotzdem.

Sagen wir mal so, es gibt vor allem Richtung Osten durchaus Airlines, die halten, was sie versprechen. Zumindest fühlte mich von denen bisher nicht "verarscht", insbesondere wenn man das Verhältnis zwischen Ticketpreis und Leistung berücksichtigt.
 

martin_

Erfahrenes Mitglied
19.02.2010
2.948
3
INN
Letztlich sollte sich ein kundenorientiertes Serviceunternehmen aber schon fragen, wie weit es mit der Kundenorientierung und dem Service noch her ist, wenn eine Vielzahl von erfahrenen Kunden die Leistungen nur noch auf einer distanzierten Maximierungsebene ("Wie hole ich das meiste raus") nutzen möchte und im übrigen ziemlich ernüchtert ist.

Klar, bei anderen Airlines ist auch nicht anders, nur sollte man dann aufhören, sich mit Slogans wie "There's no better way to fly" lächerlich zu machen - und sich, den Kunden und den Mitarbeitern nicht mehr vorgaukeln, man wäre eine "Premium-Airline". "Solides Mittelmaß" würde die Sache besser treffen, nur sollte sich das dann auch bei den Preisen widerspiegeln. Ich warte seit Jahren darauf, LH irgendeinen Aspekt ihrer Produktpalette EHRLICH und REALISTISCH kommuniziert.

Not gonna happen.

Ich kann das nur unterschreiben. Leider ist es bei LH schon die positive Überraschung, wenn man eine "professionelle", "mittelmäßige" Crew antrifft. Aufgrund meiner geografischen Lokation und meinem Flugpattern gehört LH neben OS und LX (und AB/NG) zu den "Homecarriern", mit denen ich regelmäßig fliege und die ich auch gar nicht vermeiden kann. Ja, natürlich könnte es schlimmer sein, aber ist das ein Grund, es nicht besser zu machen, noch dazu zu den verlangten Preisen? Ich habe LH GAs und FAs in den letzten 10 Jahren - mit einzelnen Lichtblicken - (zu) oft als arrogant, oberlehrerhaft und nicht serviceorientiert erlebt. Der aktuelle unternehmensintere Umgang wird die Sache nicht verbessern, fürchte ich. Aus irgendeinem Grund schaffen es aber andere Airlines auch, bei schlechterer Bezahlung und gleichem internen Druck auf die Mitarbeiter (der in der Branche überall ziemlich ähnlich sein dürfte) dem Fluggast zumindest das Gefühl zu geben, an Bord willkommen zu sein.
Also doch eine Frage der Unternehmenskultur?

Ich selbst vermeide es aus diesem Grund jedenfalls wenn möglich LH zu fliegen und ziehe, auch wenn das Geld in der gleichen Tasche landet, immer noch LX oder OS vor, oder bei der Langstrecke andere *A Partner. So gesehen, ja, there is a better way to fly!
 

weltspion

Erfahrenes Mitglied
16.08.2009
1.195
9
HAM
www.travelwithtorsten.com
Ich werde die LH heute Nacht wieder ausprobieren - ich kann ja mal berichten, wie es so war.

Nun will ich auch mal kurz berichten: LH572 ex FRA heute Nacht.

Es ging im Terminal C los. Voller Schrecken vernahm ich dies, in Angst um meine Sohlen.

Jedoch erstmal angekommen, war ich sehr beeindruckt: Eine sehr nette Senator-Lounge mit frei verfügbaren Sitzgelegenheiten abends um neun. Ich bin noch nie vom C-Riegel abgeflogen, daher haben mich auch die Priority-Gates beeindruckt. Nicht schlecht.

An Bord der 747 habe ich dann versucht möglichst unauffällig mich auf 32J niederzulassen. Das klappte schon mal nicht, weil alle Gepäckfächer der Eco in meiner Nähe gefüllt waren. Die Nachfrage bei der FB, ob ich meine Tasche in der zwei Meter entfernten Business-Class deponieren dürfe wurde positiv beschieden.

Kurz nach dem Start tauchte eine ältere Dame in einer schmucken Uniform vor mir auf. Sie hielt inne, starrte mich für eine Sekunde verwirrt an und fragte dann "Sind Sie Dr. Weltspion...". Mir wurde ein Perlwein gereicht (Piper-Heidsieck). Eine Weile später wurde noch mal freiwillig nachgeschenkt und nach weiteren Wünschen gefragt. Völlig betüddelt war ich natürlich schon wunschlos glücklich...

Das Ei zum Frühstück (sicherlich in Mehlsoße) gab es auch wieder. Aber da habe ich ja seit kurzem eine neue Strategie: Die glühendheiße Aluschale lasse ich mir gerne reichen, öffne sie jedoch aus ästetischen Gründen nicht. Stattdessen lege ich mein Brötchen für circa eine Minute darauf. Es ist danach wie frisch vom Bäcker und verbreitet ein wenig First-Feeling...

Weil ich ja auch gerne mal über die Premium-LH meckere, wollte ich diesen wirlich positiven Erfahrungsbericht hier nicht zurückstellen (auch wenn es ein wenig off-topic ist). Wenn es immer so wäre, wäre ich glücklich. Und würde nie wieder SAA fliegen - und schon gar nicht LH C/Cl :p. Höchstens wenn ich mal eine neue Augenmaske brauche...
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.814
3.040
FRA
Klar, bei anderen Airlines ist auch nicht anders, nur sollte man dann aufhören, sich mit Slogans wie "There's no better way to fly" lächerlich zu machen - und sich, den Kunden und den Mitarbeitern nicht mehr vorgaukeln, man wäre eine "Premium-Airline". "Solides Mittelmaß" würde die Sache besser treffen, nur sollte sich das dann auch bei den Preisen widerspiegeln. Ich warte seit Jahren darauf, LH irgendeinen Aspekt ihrer Produktpalette EHRLICH und REALISTISCH kommuniziert.

Welche Firma kommuniziert denn in der Werbung, dass sie solides Mittelmaß sei? Opel lebt Autos, bei der Telekom kann man erleben, was verbindet,... Das sind alles ziemlich hohle Sprüche, aber auch die Marketing Mädels wollen ihr Geld veridenen.

Soll Opel künftig mit dem Slogen "Wir bauen Autos, die keiner braucht" und die Telekom mit "Erleben, was nicht funktioniert" an den Markt gehen? Wäre sicher ehrlich, aber wird nicht passieren.

Das Sparprogramm der LH beinhaltet sicher ein paar seltsame Entscheidungen, aber welche Strategie sollte man fahren, damit die Kunden wieder die teueren Tarife buchen? Salz und Pfeffer-Päckchen ändern die Travel Policies der Unternehmen auch nicht. Und die Rutsche ist mir immer noch lieber als die enge 2-4-2 Bestuhlung mit Rückwärtssitzen wie bei BA und UA.
 

martin_

Erfahrenes Mitglied
19.02.2010
2.948
3
INN
Welche Firma kommuniziert denn in der Werbung, dass sie solides Mittelmaß sei? Opel lebt Autos, bei der Telekom kann man erleben, was verbindet,... Das sind alles ziemlich hohle Sprüche, aber auch die Marketing Mädels wollen ihr Geld veridenen.

:D
Na, das wäre doch mal etwas Neues *lol*!!

Das verlangt auch keiner - klar versucht jeder sein Produkt so positiv wie möglich darzustellen. Wünschenswert wäre, dass das Produkt eben NICHT solides Mittelmass ist, sonderen zumindest einen Tick mehr! Kleinigkeiten, wie sie Weltspion in seinem Post beschrieben hat, würden da z.B. dazu gehören. Kostet fast nix und freut den Kunden.
 

flysurfer

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06.03.2009
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Soll Opel künftig mit dem Slogen "Wir bauen Autos, die keiner braucht" und die Telekom mit "Erleben, was nicht funktioniert" an den Markt gehen? Wäre sicher ehrlich, aber wird nicht passieren..

Ich kenne keinen großen Autohersteller, dessen Standardslogan ist, dass er die besten Autos der Welt baut. Über so eine plumpe Werbung würden die Leute ja nur lachen, insbesondere wenn es von einem Hersteller aus der "Mittelklasse" käme, etwa von GM oder Fiat oder PSA. So wie ich und viele andere schon lange über LH lachen. Was die dort allerdings nicht wirklich mitkriegt, weil man dort nur das hört, was man hören will. Es gibt nichts schlimmeres als ein Management, das an die eigenen Werbelügen glaubt. Hat irgendwie was Sektenhaftes.
 
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peter42

Moderator
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09.03.2009
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Ich kenne keinen großen Autohersteller, dessen Standardslogan ist, dass er die besten Autos der Welt baut. Über so eine plumpe Werbung würden die Leute ja nur lachen, insbesondere wenn es von einem Hersteller aus der "Mittelklasse" käme, etwa von GM oder Fiat oder PSA. So wie ich und viele andere schon lange über LH lachen. Was die dort allerdings nicht wirklich mitkriegt, weil man dort nur das hört, was man hören will. Es gibt nichts schlimmeres als ein Management, das an die eigenen Werbelügen glaubt. Hat irgendwie was Sektenhaftes.

Du erinnerst Dich vielleicht auch an die "Fahrvergnügen"-Werbung von VW in den USA?

Besonders witzig war ja, dass man für das richtige Aussprechen ja irgendwien Gimmick bekommen sollte, die Werbesprecherin es aber selbst nicht wirklich richtig aussprach :D
 

flysurfer

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06.03.2009
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Du erinnerst Dich vielleicht auch an die "Fahrvergnügen"-Werbung von VW in den USA?

Audi machte dort früher analog mit "Vorsprung durch Technik" Werbung, konnte auch keiner richtig aussprechen. Und Chrysler ließ vor wenigen Jahren den Zetsche als Klischeeprofessor "Dr. Z" antreten, um mit fettem Akzent die Segnungen der deutschen Technologie für die US-Modelle anzupreisen.

Das funktioniert, weil es selbstironisch ist und mit den Klischees und Vorurteilen spielt, die die Amerikaner sowieso von den Deutschen haben (und den deutschen Autos). Da aber jeder normale Ami auch weiß, dass deutsche Autos in der Regel besser sind als amerikanische, funktioniert das gut - man verkauft seine technologische Überlegenheit sympathisch mit einer Prise Selbstverarschung, dann kommt das nicht so arrogant rüber. Quasi: Die Deutschen sind ein lustiges Völkchen mit Lederhosen und Schnurrbärtchen, einem ulkigen Akzent und einer lächerlichen Sprache, aber sie bauen verdammt gute Autos. So darf sich der Ami in einem Satz dreimal überlegen und einmal unterlegen fühlen, und mit dieser Ratio kauft er dann auch gerne mal was aus dem 3:1 unterlegenen Ausland.

LH dagegen ist humorlos, sieht man auch an der Werbung. Die halten sich für den ultimative Fluganbieter, ohne wenn und aber. There's no better way to fly. No kidding.
 
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C

carlo

Guest
Welche Firma kommuniziert denn in der Werbung, dass sie solides Mittelmaß sei? Opel lebt Autos, bei der Telekom kann man erleben, was verbindet,... Das sind alles ziemlich hohle Sprüche, aber auch die Marketing Mädels wollen ihr Geld veridenen.
Dieser Ansatz nähert sich wohl eher linksdemokratischen Überlegungen, wonach suggeriert wird, daß der Kuchen stets für alle reicht, und man nur auf gerechte Verteilung zu achten hat. Mit Marktwirtschaft hat das allerdings nichts zu tun.

Die Frage ist doch, warum LH überhaupt Werbung macht oder gar machen muß. Nirgendwo steht geschrieben, daß Unternehmen ohne Werbung unweigerlich die Insolvenz erleiden, ganz im Gegenteil.


Ein Beispiel:

Eine der 6 Münchner Großbrauereien heißt bekanntlich AUGUSTINER BRÄU MÜNCHEN BIER | Die älteste Brauerei Münchens . Vor 10 Jahren gab es dieses Bier in Berlin kaum zu kaufen, kaum jemand kannte es. Heute gibt es Augustiner Bier nicht nur in örtlichen Getränkeketten und In-Restaurants, sondern sogar in der Metro, der Umsatz hat sich ver-x-facht.

Werbung nada, keine Anzeigen, kein Sponsoring, kein Marketing - keine Kosten.


Wie kann das in Zeiten gehen, wo eine ganze Branche davon lebt zu predigen: "Wer nicht wirbt, stirbt!"

Ganz einfach:
das Produkt ist eben hervorragend, so etwas spricht sich gerade im Medien-Zeitalter schnell herum.


Lufthansa hat über Jahre hinweg geschlafen, shareholder value stand über notwendiger Pflege des Produkts. Zudem scheint sich die Vorstandsetage immer noch im Glanz der Vergangenheit zu sonnen...während die Konkurrenz inzwischen still und heimlich rechts vorbeigezogen ist. Ich persönlich bin bereits 1995 bei EK mit IFE in der Y verwöhnt worden - Lufthansa kriegt es tatsächlich fertig dessen Einführung 15 Jahre später immer noch nicht abgeschlossen zu haben.

Zweitens, kommt es doch nicht von ungefähr, daß viele VFT boardies bei awards flights LH meiden. Nahezu jeder asiatische carrier der *Alliance bietet ein besseres Produkt in jeder Klasse an, der Unterschied ist eben inzwischen so deutlich, daß ihn selbst die Mitarbeiter zugeben und ihre vorgesetzten Entscheidungsträger synchron auffordern, Gewinne nicht weiter in Zukäufe von Unternehmen, sondern in die eigentliche cash cow, das Flugzeug, zu stecken.


Und, um zurück auf den Ausgangspunkt zu kommen:

Böte der Flieger mit dem Kranich am Heck in den ertragsträchtigen Premium-Buchungsklassen für Premium-Preise auch ein Premium-Produkt, bräuchte LH vermutlich nicht mehr den Wetterbericht in der WELT und FAZ bewerben.

Es sei denn, Christoph Franz & Co. möchten Lufthansa zukünftig fest im Mittelmaß verankern, dann machen sie alles richtig. (y)
 
Zuletzt bearbeitet:

feldkaiser

Erfahrenes Mitglied
19.01.2010
290
41
FRA
Dieser Ansatz nähert sich wohl eher linksdemokratischen Überlegungen, wonach suggeriert wird, daß der Kuchen stets für alle reicht, und man nur auf gerechte Verteilung zu achten hat. Mit Marktwirtschaft hat das allerdings nichts zu tun.

Die Frage ist doch, warum LH überhaupt Werbung macht oder gar machen muß. Nirgendwo steht geschrieben, daß Unternehmen ohne Werbung unweigerlich die Insolvenz erleiden, ganz im Gegenteil.


Ein Beispiel:

Eine der 6 Münchner Großbrauereien heißt bekanntlich AUGUSTINER BRÄU MÜNCHEN BIER | Die älteste Brauerei Münchens . Vor 10 Jahren gab es dieses Bier in Berlin kaum zu kaufen, kaum jemand kannte es. Heute gibt es Augustiner Bier nicht nur in örtlichen Getränkeketten und In-Restaurants, sondern sogar in der Metro, der Umsatz hat sich ver-x-facht.

Werbung nada, keine Anzeigen, kein Sponsoring, kein Marketing - keine Kosten.


Wie kann das in Zeiten gehen, wo eine ganze Branche davon lebt zu predigen: "Wer nicht wirbt, stirbt!"

Ganz einfach:
das Produkt ist eben hervorragend, so etwas spricht sich gerade im Medien-Zeitalter schnell herum.


Lufthansa hat über Jahre hinweg geschlafen, shareholder value stand über notwendiger Pflege des Produkts. Zudem scheint sich die Vorstandsetage immer noch im Glanz der Vergangenheit zu sonnen...während die Konkurrenz inzwischen still und heimlich rechts vorbeigezogen ist. Ich persönlich bin bereits 1995 bei EK mit IFE in der Y verwöhnt worden - Lufthansa kriegt es tatsächlich fertig dessen Einführung 15 Jahre später immer noch nicht abgeschlossen zu haben.

Zweitens, kommt es doch nicht von ungefähr, daß viele VFT boardies bei awards flights LH meiden. Nahezu jeder asiatische carrier der *Alliance bietet ein besseres Produkt in jeder Klasse an, der Unterschied ist eben inzwischen so deutlich, daß ihn selbst die Mitarbeiter zugeben und ihre vorgesetzten Entscheidungsträger synchron auffordern, Gewinne nicht weiter in Zukäufe von Unternehmen, sondern in die eigentliche cash cow, das Flugzeug, zu stecken.


Und, um zurück auf den Ausgangspunkt zu kommen:

Böte der Flieger mit dem Kranich am Heck in den ertragsträchtigen Premium-Buchungsklassen für Premium-Preise auch ein Premium-Produkt, bräuchte LH vermutlich nicht mehr den Wetterbericht in der WELT und FAZ bewerben.

Es sei denn, Christoph Franz & Co. möchten Lufthansa zukünftig fest im Mittelmaß verankern, dann machen sie alles richtig. (y)

Ich befürchte, die wollen das, sagen es aber nicht.
 

Chamaelion

Erfahrenes Mitglied
23.06.2009
1.589
5
ZRH
Dieser Ansatz nähert sich wohl eher linksdemokratischen Überlegungen, wonach suggeriert wird, daß der Kuchen stets für alle reicht, und man nur auf gerechte Verteilung zu achten hat. Mit Marktwirtschaft hat das allerdings nichts zu tun.

Die Frage ist doch, warum LH überhaupt Werbung macht oder gar machen muß. Nirgendwo steht geschrieben, daß Unternehmen ohne Werbung unweigerlich die Insolvenz erleiden, ganz im Gegenteil.


Ein Beispiel:

Eine der 6 Münchner Großbrauereien heißt bekanntlich AUGUSTINER BRÄU MÜNCHEN BIER | Die älteste Brauerei Münchens . Vor 10 Jahren gab es dieses Bier in Berlin kaum zu kaufen, kaum jemand kannte es. Heute gibt es Augustiner Bier nicht nur in örtlichen Getränkeketten und In-Restaurants, sondern sogar in der Metro, der Umsatz hat sich ver-x-facht.

Werbung nada, keine Anzeigen, kein Sponsoring, kein Marketing - keine Kosten.


Wie kann das in Zeiten gehen, wo eine ganze Branche davon lebt zu predigen: "Wer nicht wirbt, stirbt!"

Ganz einfach:
das Produkt ist eben hervorragend, so etwas spricht sich gerade im Medien-Zeitalter schnell herum.


Lufthansa hat über Jahre hinweg geschlafen, shareholder value stand über notwendiger Pflege des Produkts. Zudem scheint sich die Vorstandsetage immer noch im Glanz der Vergangenheit zu sonnen...während die Konkurrenz inzwischen still und heimlich rechts vorbeigezogen ist. Ich persönlich bin bereits 1995 bei EK mit IFE in der Y verwöhnt worden - Lufthansa kriegt es tatsächlich fertig dessen Einführung 15 Jahre später immer noch nicht abgeschlossen zu haben.

Zweitens, kommt es doch nicht von ungefähr, daß viele VFT boardies bei awards flights LH meiden. Nahezu jeder asiatische carrier der *Alliance bietet ein besseres Produkt in jeder Klasse an, der Unterschied ist eben inzwischen so deutlich, daß ihn selbst die Mitarbeiter zugeben und ihre vorgesetzten Entscheidungsträger synchron auffordern, Gewinne nicht weiter in Zukäufe von Unternehmen, sondern in die eigentliche cash cow, das Flugzeug, zu stecken.


Und, um zurück auf den Ausgangspunkt zu kommen:

Böte der Flieger mit dem Kranich am Heck in den ertragsträchtigen Premium-Buchungsklassen für Premium-Preise auch ein Premium-Produkt, bräuchte LH vermutlich nicht mehr den Wetterbericht in der WELT und FAZ bewerben.

Es sei denn, Christoph Franz & Co. möchten Lufthansa zukünftig fest im Mittelmaß verankern, dann machen sie alles richtig. (y)

Die Lufthansa ist aber eine AG. Das bedeutet jeder kleine BWLer, der dort arbeitet, muss sich profilieren und zeigen, wie toll er ist. Und wie macht man das in einer Gesellschafft, in der jeder viel Geld will und super Leistung zum kleinen Preis, über den Gewinn, wie sonst. Wer kann schon Mitarbeiterzufriedenheit, Akzeptanz am Markt und Kundenzufriedenheit bewerten? Am Ende gehts doch nur, um die Zahlen mit dem Plus davor. Sonst ist der BWLer ja nix wert und hat seinen Job schlecht gemacht.
Als unverschuldetes Unternehmen hätte Lufthansa die Chance auf vernüftige Weise zu wachsen und seine Produkte an den Mann zu bringen. Leider steht wohl doch wieder der Gewinn der Aktionäre im Vordergrund.

Die Investition in die Zukunft hat LH deutlich vermasselt und wie es bis jetzt ausschaut, kann und will keiner die Fehler gut machen und einfach mal ein schlechter BWLer sein. Man müsste nen Batzen Geld in die Hand nehmen und die ein oder andere Neurungen bezahlen und draufzahlen. Man würde vielleicht schlechte Zahlen schreiben, aber hat die Chance wieder im Geschäft ganz nach vorne zu kommen. Vielleicht nicht in einem oder zwei Jahren, aber in 5 sicherlich.

Ich hab einfach das Gefühl, je schlechter die Lage insgesamt, umso mehr zählt der kurzfristige Erfolg. Oft verhindert der kurzfristige den langfristigen Erfolg. Und Die Spirale dreht sich abwärts. Vielleicht langsamer als davor, doch sitzt man tiefer...
 

nereus

Aktives Mitglied
13.12.2009
181
0
Die Lufthansa ist aber eine AG. Das bedeutet jeder kleine BWLer, der dort arbeitet, muss sich profilieren und zeigen, wie toll er ist. Und wie macht man das in einer Gesellschafft, in der jeder viel Geld will und super Leistung zum kleinen Preis, über den Gewinn, wie sonst. Wer kann schon Mitarbeiterzufriedenheit, Akzeptanz am Markt und Kundenzufriedenheit bewerten? Am Ende gehts doch nur, um die Zahlen mit dem Plus davor. Sonst ist der BWLer ja nix wert und hat seinen Job schlecht gemacht.
Als unverschuldetes Unternehmen hätte Lufthansa die Chance auf vernüftige Weise zu wachsen und seine Produkte an den Mann zu bringen. Leider steht wohl doch wieder der Gewinn der Aktionäre im Vordergrund.

Die Investition in die Zukunft hat LH deutlich vermasselt und wie es bis jetzt ausschaut, kann und will keiner die Fehler gut machen und einfach mal ein schlechter BWLer sein. Man müsste nen Batzen Geld in die Hand nehmen und die ein oder andere Neurungen bezahlen und draufzahlen. Man würde vielleicht schlechte Zahlen schreiben, aber hat die Chance wieder im Geschäft ganz nach vorne zu kommen. Vielleicht nicht in einem oder zwei Jahren, aber in 5 sicherlich.

Ich hab einfach das Gefühl, je schlechter die Lage insgesamt, umso mehr zählt der kurzfristige Erfolg. Oft verhindert der kurzfristige den langfristigen Erfolg. Und Die Spirale dreht sich abwärts. Vielleicht langsamer als davor, doch sitzt man tiefer...

Ich denke das es unmöglich ist, Entscheidungen von LH extern objektiv zu bewerten. Wie schon gesagt sehe ich auch viele Entscheidungen sehr kritisch. Der Vorstand von LH hat aber auch viel richtig gemacht! Wenn man sich die Zahlen der Wettbewerber ansieht, können sich die Zahlen trotz der Krise sehen lassen. Als Kunde habe ich natürlich andere Wünsche (bessere Sitze, besserer Service) als der Inhaber (Aktionär). Durch die Entscheidung weitere Gesellschaften zu kaufen, ist der Spielraum für zusätzliche Investitionen sicherlich eingeschränkt. Aber hätte LH sich die AUA vor der Nase wegschnappen lassen sollen? Sicherlich nicht! Rein egoistisch hoffe ich natürlich trotzdem auf die Entscheidung Geld auch in Qualität zu investieren. Übrigens ist eine Investition in Zukäufe auch langfristig gedacht.
 

Chamaelion

Erfahrenes Mitglied
23.06.2009
1.589
5
ZRH
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Sicher gab es viele richtige Entscheidungen. Sonst wäre der Konzern heute genau so hoch verschuldet wie die anderen großen in Europa. Jetzt bzw. vor kurzer Zeit in der Krise wäre die Chance gewesen an allen vorbei zu ziehen, gerade eben weil man noch Rücklagen hat. Anstatt die Chance zu nutzen, hat man meiner Meinung nach versucht krampfhaft am falschen Ende zu sparen. Das ärgert die Kunden und wie man sieht sogar die Mitarbeiter.
Das ein Risiko besteht bezweifel ich ja gar nicht. Für mich gehört ein gewisser Mut eben auch zum Unternehmertum. LH hat sich entschieden das Geld beisamen zu halten und nur die Investitionen getätigt, die fest zugesagt waren. Auch eine Möglichkeit zu reagieren. Überlebt hat der Konzern und über hätte, würde, könnte bleibt nur zu sagen ich hätte, würde, könnte es vielleicht anders gemacht:D