Myanmar 2010

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f0zzyNUE

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
8.419
749
Ich wollte ihn morgen hier reinkopieren. Warst aber eher.

Hab ja noch ein paar mehr die ich hier einstellen kann.

kleiner tipp: nur verlinken. hier im forum gibt es diverse beschränkungen (länge der posts und anzahl der eingebundenen bilder/post), die das verfassen von derartig langen berichten unterbinden bzw. erschweren.
 

JHK

Reguläres Mitglied
18.11.2009
30
0
Ich wollte ihn morgen hier reinkopieren. Warst aber eher.

Hab ja noch ein paar mehr die ich hier einstellen kann.

Tolle Bilder(y) Auch Dir Danke dafür.
Es ist schon ein großartiges Land. Hoffentlich ändert sich dort die Situation schneller als ich befürchte.
 
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carlo

Guest
Du sprichst ein großes Dilemma an, denn durch das Reisen kommt Geld ins Land, das auch der Bevölkerung hilft.
Ganz ehrlich, ich bin hin- und hergerissen, ob ein Reise-Boykott richtig ist oder nicht.

DAS ist der wunde Punkt:


• ein großartiges Land bereisen und einem diktatorischen Regime dienen

• der Bevölkerung harte $$$ bringen und deren Leid verlängern

• Neugier befriedigen und die Privilegierten noch mehr privilegieren


Ich bin nicht sicher. Aber vermutlich bleibt die Bereisung des Landes unter diesen Umständen stets eine mittelschwere Beschwichtigung der subtilen Zweifel.

"John Rambo" ist der schlechteste des cineastischen Rambo-Zyklus. Aber er fand bei seiner Ur-Aufführung merkwürdigerweise nahezu überwältigende Zustimmung der Exil-Burmesen. Und wenn nur ein Viertel von dem wahr ist, möchte ich persönlich keinen einzigen buck in Burma lassen.

Je mehr das Land austrocknet, desto schneller fällt die Diktatur. Danach wäre der Zeitpunkt gekommen, mit privatem Geld Freiheit zu finanzieren...:cool:
 
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asahi

Erfahrenes Mitglied
08.04.2010
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51
Wismut Aue
Es ist schon ein großartiges Land. Hoffentlich ändert sich dort die Situation schneller als ich befürchte.
Ich sehe das du dich wirklich mit dem Thema beschäftigst.
Es wird halt noch ewig dauern, bis da was bessert.


DAS ist der wunde Punkt:


• ein großartiges Land bereisen und einem diktatorischen Regime dienen

• der Bevölkerung harte $$$ bringen und deren Leid verlängern

• Neugier befriedigen und die Privilegierten noch mehr privilegieren
Es muß jeder selbst entscheiden nach Burma zu reisen. Ich kann es jedem nur empfehlen und die meisten einheimischen wollen es ja selbst.

Aber einfach sagen “nein, ich unterstütze nicht das Militärregim“ der macht es sich zu einfach.
Ein westdeutscher der immer Frei war kann das leicht sagen. Der hat das eingesperrt sein ja nie erlebt. Wer aber aus dem Osten kommt, kann das viel anders einschätzen.

Auf der einen Seite soll der kleine Mann/Frau nicht nach Burma reisen, auf der anderen Seite machen Hochgelobte deutsche Firmen Geschäfte mit dem Militärregim. Dann sollte man zuerst diese Boykottieren, als einem vorzuschreiben was man machen soll.

burma-nivea.jpg


burma08-08.jpg
 
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carlo

Guest
Es wird halt noch ewig dauern, bis da was bessert.

Es muß jeder selbst entscheiden nach Burma zu reisen. Ich kann es jedem nur empfehlen und die meisten einheimischen wollen es ja selbst.

Aber einfach sagen “nein, ich unterstütze nicht das Militärregim“ der macht es sich zu einfach.

Exil-Birmaner feiern Rambo-Gemetzel

"Das ist die Wirklichkeit. Ich komme aus Birma und ich weiß, wie es dort zugeht. Meine Familie lebt noch dort. Und ich kann sagen, dieser Film ist real", sagt ein Besucher, und ein weiterer fügt hinzu: "Als ich fünf, sechs Jahre alt war, mussten wir zusammen mit meinen Eltern oft weglaufen vor den Soldaten. Ich erinnere mich sehr gut daran. Wir rannten in den Dschungel und übernachteten im Gebüsch. Es war ein ständiges Leben in Angst."


Exil-Birmaner feiern neuen Rambo-Film | tagesschau.de


Ein westdeutscher der immer Frei war kann das leicht sagen. Der hat das eingesperrt sein ja nie erlebt. Wer aber aus dem Osten kommt, kann das viel anders einschätzen.

So profan ist das vermutlich auch nicht.

Als die Berliner Mauer noch stand und carlo für ein großes deutsches DAX-Unternehmen schaffte, sagten viele Kollegen aus Westdeutschland:

"Wir würden gerne in die DDR fahren, aber wir sind nicht bereit 25 DM Eintrittsgeld zu bezahlen, mit dem die Kommunisten aus (Ost-Berlin-) Pankow unsere Landsleute weiter unterdrücken"

Nach dem Fall der Mauer waren viele unter ihnen die ersten, die den Ost-Teil Berlins besuchten, auf Rügen urlaubten und im Elbsandsteingebirge wandern gingen.

Und die Mehrwertssteuer ging an eine demokratisch gewählte Regierung...:cool:
 
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asahi

Erfahrenes Mitglied
08.04.2010
2.624
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Wismut Aue
@carlo

Immer nur zitieren was andere sagen.
Man kann sich nun wirklich nur ein eigenes Bild machen wenn man sich vor Ort mit dem Thema beschäftigt. Hier am Computer von Deutschland aus ist das aber etwas weit weg.


Als die Berliner Mauer noch stand und carlo für ein großes deutsches DAX-Unternehmen schaffte, sagten viele Kollegen aus Westdeutschland:

"Wir würden gerne in die DDR fahren, aber wir sind nicht bereit 25 DM Eintrittsgeld zu bezahlen, mit dem die Kommunisten aus (Ost-Berlin-) Pankow unsere Landsleute weiter unterdrücken"
Wieder nur ein Zitat. Schade...
Wenn es aber auf Dienstreise in den Osten ging, war das alles kein Thema. Da haben ja die eigenen wirtschaftlichen Interessen eine Rolle gespielt.

Wieso haben sich viele Westberliner einen wunderschönen Tag mit Frisörbesuch, Tierpark, Gasthaus, Lebensmittel...in Ostberlin gemacht. Die haben an ihre eigene Brieftasche gedacht und im Westteil hätte das viel mehr wie 25 (D)Mark gekostet.

Oder der Kommunistenhasser FJS. Als es darum ging der DDR Airbuse zu verkaufen hatte er auf einmal kein Problem mit den Bösen Machthabern in Ostberlin.

...Und die Mehrwertssteuer ging an eine demokratisch gewählte Regierung
In der DDR gab es gar keine MWSt.

Hier sieht man das du von dem Thema überhaupt nichts weißt.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
Wenn man es ernst damit meint, dass Unrechtsregimen, Unterdrückern der Meinungsfreiheit, Menschenrechtsverletzern, Umweltverpestern usw. kein Geld zukommen darf, dann müsste man in Deutschland quasi mit dem Konsumieren aufhören. Denn nahezu alles, von Kleidung bis zum iPhone, kommt aus China oder ähnlich fragwürdigen Ländern. Also weg mit Laptop, PC, Handy, Fotoapparat, weg mit den Schuhen und Klamotten, kein Spielzeug mehr etc.

Aber zum Glück meinen wir es ja nicht ernst, sondern zeigen mit dem Finger auf exotische Länder, deren Boykott den allermeisten nicht schwer fallen wird. Und natürlich verurteilen wir mit moralischer Lufthoheit jene, die es trotzdem nicht lassen können und dort Geld ausgeben.

Das ist ja auch ganz einfach.

Aber seinen Job kündigen und sich samt Familie in die Arbeitslosigkeit entlassen, weil der eigene Arbeitgeber profitable Handelsbeziehungen mit China pflegt oder gar den Iran beliefert? Nein, da hört der Spaß natürlich auf.