DY: Norwegian lehnt 261/04-Claim mit seltsamer Begründung ab

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makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
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Die ganzen Abhandlungen zum Thema Bedeutung von "Unvorhersehbarkeit" sind ja spannend, aber so ganz verstehe ich die Diskussion nicht. Norwegians Argumentation mutet an, als wäre sie unter vollständiger Ignoranz der themenbezogenen Rechtssprechung entstanden.
 
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reifel

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
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Die ganzen Abhandlungen zum Thema Bedeutung von "Unvorhersehbarkeit" sind ja spannend, aber so ganz verstehe ich die Diskussion nicht. Norwegians Argumentation mutet an, als wäre sie unter vollständiger Ignoranz der themenbezogenen Rechtssprechung entstanden.

Seh ich auch so. Nicht dass ich für Abwegungen in der ganzen Diskussion kein Verständnis hätte, und ich glaube auch gerne dass was die Rechtsprechnung fordert praxisfern ist, aber das ist nun mal nicht relevant. So wie es Norwegian geschrieben hat reicht die Begründung warum ein aussergewöhnlicher Umstand vorliegt und was sie alles unternommen hat um diesen zu vermeiden schon rein formal nicht aus (da im Prinzip eine 0815 Antwort die nicht speziell erläutert WAS kaputt war und WARUM man nicht früher reparieren konnte und WARUM es die Airline entlastet), und b) ob man das nun ok findet oder nicht ist nach üblicher Rechtsprechung fast jeder technische Defekt eben KEIN aussergewöhnlicher Umstand. Entweder mit der Airline streiten oder zu einem mit Reiserecht versierten Anwalt damit, Airline ist in Verzug und trägt die Kosten.
 

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.777
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Seh ich auch so. Nicht dass ich für Abwegungen in der ganzen Diskussion kein Verständnis hätte, und ich glaube auch gerne dass was die Rechtsprechnung fordert praxisfern ist, aber das ist nun mal nicht relevant. So wie es Norwegian geschrieben hat reicht die Begründung warum ein aussergewöhnlicher Umstand vorliegt und was sie alles unternommen hat um diesen zu vermeiden schon rein formal nicht aus (da im Prinzip eine 0815 Antwort die nicht speziell erläutert WAS kaputt war und WARUM man nicht früher reparieren konnte und WARUM es die Airline entlastet), und b) ob man das nun ok findet oder nicht ist nach üblicher Rechtsprechung fast jeder technische Defekt eben KEIN aussergewöhnlicher Umstand. Entweder mit der Airline streiten oder zu einem mit Reiserecht versierten Anwalt damit, Airline ist in Verzug und trägt die Kosten.

Wichtig ist auch der Aspekt der Unvermeidbarkeit. Selbst wenn eine Maschine an einer kleinen Outstation einen technischen Ausfall hat, kommen Airlines damit meistens nicht durch. Aber wenn der Ausfall an einer vorherigen Station war, dürfte es sehr schwierig werden, zu begründen, warum keine Ersatzmaschine geschickt werden konnte. Hier mit Wirtschaftlichkeit zu argumentieren dürfte keinen Erfolg bringen, das trifft bestenfalls auf Norwegians Geschäftsmodell aber keineswegs auf Airlines allgemein zu. EU 261/2004 wurde schließlich nicht geschrieben, um das Geschäftsmodell von LCC zu schützen.