EW: Offener Brief der Belegschaft von EW Europe

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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.863
5.569
Z´Sdugärd
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Und ich behaupte weiterhin, die Welt ist leider nicht so einfach.


Warum nicht? Die Frauen die bei Aldi Regale einräumen machen dasja auch "freiwillig". Ob es einfach ist in MeckVoPo einen ähnlichen Job zu finden sei mal dahin gestellt. Aber es zwingt niemanden dort zu den oder diesen Konditionen zu arbeiten. Wen der Arbeitsvertrag eben schlecht für einen ist dann unterschreibt man den eben nicht.

Ich stand letztes Jahr um diese Zeit auch vor so einem Schlamassen mit Bude insolvent und keiner weis wie es weiter geht. Da besorgt an sich einen Plan b) der da heist "Kohlen ranschaffen, egal wie scheisse der Job ist" damit im Falle eines Falles nicht gleich auf der Strasse sitzt und dann ggf bei einem schnellen Scheissjob die nötigen Ausgaben zu decken damit diese gesichert sind und DANN kann man weiterhin nach dem Traumjob suchen. Sehe ich kein Problem drin wen an etwas flexibel ist. Von daher muss man sich durchaus die Frage gefallen lassen warum man bei solch einem Sklaventreiber anfangen sollte.

Kleiner (zugegeben verallgemeinerter) Schwank: Wir arbeiten viel mit Leiharbeiter (DAS ist moderne Sklaventreiberei), die beschweren sich alle über ihre schlechten Arbeitsbedigungen. Wen den Brüdern aber wirklich mal zuhörst und dann siehst was sie abliefern (in der Regel) dann wunderst dich halt eben NICHTMEHR warum die nix anderes finden. Wer immer nur am Maulen ist wie scheisse der Schuppen ist der macht halt was falsch!
 
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Xray

Erfahrenes Mitglied
13.04.2017
2.030
1.123
Warum nicht? Die Frauen die bei Aldi Regale einräumen machen dasja auch "freiwillig". Ob es einfach ist in MeckVoPo einen ähnlichen Job zu finden sei mal dahin gestellt. Aber es zwingt niemanden dort zu den oder diesen Konditionen zu arbeiten. Wen der Arbeitsvertrag eben schlecht für einen ist dann unterschreibt man den eben nicht.
...und bekommt vom Amt Hartz IV gekürzt oder gesperrt. Ist jetzt meist nicht wirklich vergleichbar mit der Situation bei Piloten, aber wenn Du so einen Vergleich schon bringst: Ganz so einfach ist die Welt insbesondere im Niedrigqualifikationsbereich nicht..... Der Zwang, jede Arbeit annehmen zu müssen plus Aufstockerprinzip mit (bis vor kurzem) fehlendem Mindestlohn war und ist ja der Hauptkritikpunkt am Hartz-System.

Ich stand letztes Jahr um diese Zeit auch vor so einem Schlamassen mit Bude insolvent und keiner weis wie es weiter geht. Da besorgt an sich einen Plan b) der da heist "Kohlen ranschaffen, egal wie scheisse der Job ist" damit im Falle eines Falles nicht gleich auf der Strasse sitzt und dann ggf bei einem schnellen Scheissjob die nötigen Ausgaben zu decken damit diese gesichert sind und DANN kann man weiterhin nach dem Traumjob suchen. Sehe ich kein Problem drin wen an etwas flexibel ist. Von daher muss man sich durchaus die Frage gefallen lassen warum man bei solch einem Sklaventreiber anfangen sollte.
Wie gesagt, im gut qualifizierten Bereich volle Zustimmung. Wobei, nicht ganz: Bei Angestellten ist schneller Scheissjob für Deckung nötiger Ausgaben nur für den nötig, der mit Hauskredit, Autoleasing etc. bis zur Oberkante Unterlippe ausmaximiert ist. Ich hätte bisher fast mein ganzes Leben lang alle Ausgaben für ein Jahr oder länger decken können. Ich habe auch nicht vor, das zu ändern. Das macht nämlich wirklich frei im Geiste.....

Kleiner (zugegeben verallgemeinerter) Schwank: Wir arbeiten viel mit Leiharbeiter (DAS ist moderne Sklaventreiberei), die beschweren sich alle über ihre schlechten Arbeitsbedigungen. Wen den Brüdern aber wirklich mal zuhörst und dann siehst was sie abliefern (in der Regel) dann wunderst dich halt eben NICHTMEHR warum die nix anderes finden. Wer immer nur am Maulen ist wie scheisse der Schuppen ist der macht halt was falsch!
Grundsätzlich auch richtig. Trotzdem sollte es für Betriebe deutlich teurer sein, sich die Flexibilität der Leiharbeiter einzukaufen.
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Ich hätte bisher fast mein ganzes Leben lang alle Ausgaben für ein Jahr oder länger decken können.

Gefällt mir dieser Ansatz.

Leider für den Otto Normal Bürger unerreichbar - nicht weil er es nicht kann / schaffen könnte - unerreichbar weil es ihm niemand vorlebt / erklärt.

Warum ihm das niemand vorlebt / erklärt?

Führt zu Deinem 2. Statement (was mir ebenfalls gut gefällt):

Das macht nämlich wirklich frei im Geiste.....

Weil der Otto Normal Bürger weder mit keinem / einem gefangenen / einem freien Geist etwas anzufangen weiss imho.

Oder um es "umgangssprachlich" zu formulieren: Der Otto Normal Bürger ist einfach in vielen Aspekten "dumm".

Der Otto Normal Bürger arbeitet übrigens als Leiharbeiter im Lager, als Sachberarbeiter in einem KMU, als Leiter einer Abteilung im Konzern, als Politiker, als Verkehrsflugzeugführer wahlweise links / rechts sitzend...es gibt ihn überall.

Umgekehrt gibt es den "freien" Geist auch überall - ich habe einen Freund der Gas Wasser Installateur ist: mit ihm habe ich die geistreichsten Gespräche meines Lebens geführt..
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.545
3.662
Arbeitnehmerfreizügigkeit ist eines der Grundwerte der europäischen Union. Falls du die in Frage stellst, lebst du auf dem falschen Kontinent

Und darum denken wir nicht mehr darüber nach. Gute Güte. Dann wäre ja heute noch die Scheidung verboten. War auch mal ein Grundwert.

Man kann auch innerhalb der Grundwerte oder sagen wir vier Freiheiten verändern ohne den Kern anzutasten und das tut man ja auch. (Thema Einwanderung in die Sozialwerke vs Niederlassungsfreiheit - übrigens von Deutschalnd angestossen) Also komm mir nicht mit der Unantastbarkeit der Grundwerte. Es ist immer alles relativ. Und wenn es der EU nicht passt, ist es mit ihren Grundwerten auch nicht weit her. Und werden etwa die Grundrechte nicht auch laufend verletzt. Die sind ja eigentlich noch "heiliger". Das ist sogar erlaubt, sofern es nicht den Kern betrifft. Nur wo fängt der Kern an?

Tatsache ist, dass immer mehr der EU wenig freundlich gesinnte Parteien innerhalb der EU an die Macht kommen oder gekommen sind oder Wähleranteile gewinnen. Und wenn im österreichischen oder schweizer Grenzgebiet aufgrund der billigeren europäischen Konkurrenz die Arbeitsplätze verschwinden würden (und das würden sie ohne Schutz - auch ein Verstoss gegen die Grundwerte), wie wählen diese Personen? Mit deiner Haltung heisst es, einfach weitermachen, weil die Grundwerte sind unantastbar und dürfen nicht in Frage gestellt werden. Wird das den Aufstieg dieser Parteien stoppen? Das ist einfach weltfremd. Nur wenn die EU entgegenkommt und über ihre Grundwerte nachdenkt, sagen wir justiert, kann sie diesen Parteien den Wind aus den Segeln nehmen. Und hier wird das Schicksal der EU entschieden, nicht in Brüssel oder in der Chefetage der Unternehmen oder im Ökonomiestudium, sondern durch die Wähler und ein kleiner Teil davon arbeitet bei EW.
 
Zuletzt bearbeitet:

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Merke:

Grundwerte sind jene Vorstellungen, welche in einer Gesellschaft allgemein als wünschenswert anerkannt sind, z.B. Freiheit, Gerechtigkeit, Aufrichtigkeit, Treue zB.

Grundrechte sind wesentliche Rechte, die Mitgliedern der Gesellschaft gegenüber Staaten als beständig, dauerhaft und einklagbar garantiert werden.

(...) Das ist einfach weltfremd. Nur wenn die EU entgegenkommt und über ihre Grundwerte nachdenkt, sagen wir justiert, kann sie diesen Parteien den Wind aus den Segeln nehmen.

Zu diesem Statement fallen mir 2 Dinge ein:

"Alle Macht geht vom Volke aus" + "Demokratie ist nichts für Feiglinge"

Dein Ansatz ist leider zu "platt" imho, Du stellst in Frage dass Menschen in geheimen und freien Wahlen das "Richtige" entscheiden, bzw. nicht entscheiden. Das ist zutiefst undemokratisch - den Du setzt voraus, dass ein "Souverän" besser weiss, was "gut" ist.

Was Du beschreibst ist ein totalitäres System imho.

Wird das den Aufstieg dieser Parteien stoppen?

Den Wert von Freiheit und Demokratie koennen Menschen seit Menschengedenken immer besonders gut nach Kriegen ermessen - klassischerweise verschwinden genau zu diesen Zeiten die "Extremisten" und "Nationalisten"...
 
Zuletzt bearbeitet:

nemix

Erfahrenes Mitglied
02.07.2015
472
8
Gefällt mir dieser Ansatz.

Leider für den Otto Normal Bürger unerreichbar - nicht weil er es nicht kann / schaffen könnte - unerreichbar weil es ihm niemand vorlebt / erklärt.

Ich hab den Rest mal weggelassen, weil du damit die Mehrwert der Bürger für "dumm" erklärst. Aber wer bitte kann es sich bei einem normalen Job mit Kindern, Haus, Auto usw. leisten mal eben 40-50k auf der Kante zu haben um ein Jahr zu überbrücken?
Selbst wenn man die mal angespart hat, gehen die meistens als Eigenkapital ins Haus rein und dann wird es mtl. erst recht eng danach um weiterhin anzusparen. Irgendwas geht immer kaputt oder bei den Kindern fällt was an.
Der Gedanke ist zwar schön, ich halte Ihn aber heutzutage bei den Lebenskosten für nicht erreichbar.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.348
5.856
DTM
Was hat das noch mit Eurowings (Europe) zutun?

Die EW (Deutschland) kann nun unbeschränkt wachsen. Im nächsten Sommer gibt's mindestens 15 Flieger dazu. 325 müssen mindestens im KTV bleiben. Man wird sehen, wohin die Geschäftsführung Flieger verschieben wird. Ein paar Flieger sind bereits von Germanwings & EW (Deutschland) zur EW (Europe) verschoben worden.
EW (Europe) ist vom Personal her immer noch am billigsten und der Liebling von Carsten.
Gehälter bei Eurowings (Deutschland) gehen deutlich rauf. Info der VC kam heute. Tabellensteigerungen + Einmalzahlung.
EW (Europe) immer noch untarifiert.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Der Wind dreht langsam.

Kaeser soll im erlauchten Kreis ja auch schon ins Gewissen geflüstert worden sein. Alternativlos und Gesichtswahrend. Auch der Carsten dürfte alsbald mal ein Gespräch erwarten. Ob bei Currywurst oder Wiener Schnitzel, oder bei Schnitzel mit Currysauce das wird sich dann zeigen. Es brodelt nämlich mächtig im Kessel. Zumal da ein ehemaliger Partner im fernen Land mit seinem Sonderweg wirtschaftlich ziemlich überfliegt.
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.545
3.662
Der Arbeitsmarkt ist völlig in Ordnung. Der kommt da an, wo er immer hin wollte und sollte.

Das ist wieder so ein Traumvorstellung. Ich werfe dir jetzt mal vor, dass du keine Ahnung hast, was in gewissen Branchen und Gesellschaftsschichten abgeht.

Aus ökonomischer Sicht, zumindest gemäss der Lehre, die sich in den 90ern durchgesetzt hat, ist das natürlich richtig. Das Problem ist nur - zumindest behaupte ich das, dass es die unsichtbare Hand nicht gibt. Der Leitspruch: "Wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es auch der Gesellschaft gut", ist falsch oder stimmt nicht zwangsläufig. Denken wir einfach mal an die Privatisierung des Gesundheitswesen auf den Philipinnen, als extremes, negatives Beispiel. Ein gut funktionierendes System mit Gratisversorgung für die Armen. Finanzierbar. Durch die Privatisierung haben die Armen keinen Zugang mehr zur medizinischen Pflege, weil sie es sich nicht leisten können. Entweder kommt die Kohle her oder man stirbt halt (z.b. weil ich mir keine neue Neire leisten kann). Aus ökonomischer Sicht ist das der Gang der Dinge und die unsichtbare Hand regelt das dann schon.

Das Problem ist, dass die gesellschaftlichen Interessen eben nicht deckungsgleich mit den ökonomischen Interessen sind. Ein Mitarbeiter von EW will einen sicheren Arbeitsplatz und einen Lohn der zum Leben reicht. Ein Ökonom, habe jüngst wieder mit einem diskutiert, sagt, dass ein Lohn nicht zum Leben reichen muss. Jedem seinen Platz. Nur - und dieser Zusammenhang ist aus meiner Sicht wichtig - hat das Gebären der Wirtschaft Auswirkungen auf die Gesellschaft - und in Demokratien ist das eben nicht egal. Wer will schon in einem instabilen Land investieren. Politische Unsicherheit, Streiks und Unruhen. In Europa ist mit dem Aufkommen neuer Parteien Instabilität erkennbar. Warum kam es soweit? Warum kam es zum Brexit? Warum zur Masseneinwanderung in der Schweiz? Die Atnwort? Dummes Volk, undankbar etc. Die Wahrheit will man nicht sehen, weil es nicht sein darf. Ich mag mich an keinen Politiker erinnern, der der dieser Frage vertieft nachging und sich gefragt hat, was können wir tun, um das zukünftig zu verhindern.

Der Grund liegt eben in den 4 Freiheiten, die solche Kontrukte wie EW überhaupt ermöglichen. Der Arbeiter fühlt sich schutzlos den wirtschaftlichen Kräften ausgeliefert. Da kann man noch solange mit wirtschaftlichen Konzepten und Erklärungen kommen. Deswegen wählt er trotzdem oder erst recht eine Protestpartei.

Die 4 Freiheiten der EU und damit auch die Arbeits- und Niederlassungsfreiheit fördert einen Wettbewerb unter den Arbeitern Europas. Das ist im Sinne der Wirtschaft aber nicht im Sinne all derjenigen, die der Konkurrenz ausgesetzt sind. Wenn sich für eine einfache Stelle 300 Leute bewerben, dann ist eben etwas aus dem Gleichgewicht geraten. Und übrigens als weitere Folge werden immer mehr Jobs gar nicht mehr ausgeschrieben (glaube mittlerweile 60% der Jobs gehen unter der Hand weg). Ich komme als Externer gar nicht mehr ran ohne Connections. Soviel zu jedem zu dem Job, für den er befähigt ist. (Abegsehen davon sind viele in Jobs, zudem sie nicht befähigt sind). Den perfekten Menschen und das perfekte Auswahlsystem gibt es nicht. Genausowenig wie die unsichtbare Hand, die dafür sorgt, dass jeder dort landet, wo er hingehört.
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.863
5.569
Z´Sdugärd
...und bekommt vom Amt Hartz IV gekürzt oder gesperrt. Ist jetzt meist nicht wirklich vergleichbar mit der Situation bei Piloten, aber wenn Du so einen Vergleich schon bringst: Ganz so einfach ist die Welt insbesondere im Niedrigqualifikationsbereich nicht..... Der Zwang, jede Arbeit annehmen zu müssen plus Aufstockerprinzip mit (bis vor kurzem) fehlendem Mindestlohn war und ist ja der Hauptkritikpunkt am Hartz-System.

OK vielleicht nicht ganz ersichtlich gewesen die Brücke...ich denke NICHT das jeder der IN einem Flugzeug arbeitet als "Niedrigqualifiziert" einzustufen ist...

Wie gesagt, im gut qualifizierten Bereich volle Zustimmung. Wobei, nicht ganz: Bei Angestellten ist schneller Scheissjob für Deckung nötiger Ausgaben nur für den nötig, der mit Hauskredit, Autoleasing etc. bis zur Oberkante Unterlippe ausmaximiert ist. Ich hätte bisher fast mein ganzes Leben lang alle Ausgaben für ein Jahr oder länger decken können. Ich habe auch nicht vor, das zu ändern. Das macht nämlich wirklich frei im Geiste.....

Wen du es trotz Hauskredites geschaft hast soviel Bares auf die Seite zu legen (und ggf sogar noch auf legalem Wege ;) das du ein ganzes Jahr dein Häusslein und sonstiges finanzieren kannst ohne jedliche Einbusen dann finde ich das ne tolle Sache. Trifft aber auf 99,99999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999% der Bundesbürger nicht zu. Wen ich 100.00 (den für weniger steht hier ja keiner auf) auf der hohen Kante habe dann kaufe ich mein Häusslen doch Cash auf Kralle bzw reduziere meinen Kredit und sparen an den wenigeren Zinsen. Also soooo ganz plausibe scheint mir deine Aussage nicht. Aber gehen wir mal von aus das du das schaffst, dann zolle ich dir meinen höchsten Respekt. Ich für meine Person kann ggf auch mal den einen oder anderen Monat überbrücken, aber auf keinen Fall ein ganzes Jahr.

Grundsätzlich auch richtig. Trotzdem sollte es für Betriebe deutlich teurer sein, sich die Flexibilität der Leiharbeiter einzukaufen.

Da bin ich ganz bei dir. Aber solange man Gewinne maximiert und ggf noch einem Top Manager der mal eben einen Milliarden Verlust eingefahren hat noch eine 8 stellige Summe als Erfolgsprämie auszahlt verstehe ich nicht das Prinzip. Und guten Jahren die Kohlen einsacken und in schlechten andere dafür zahlen lassen. Wo bleibt das Unternehmerische Risiko? Das selbige wird eben auf solche armen Schweine wie Leiharbeiter umgewälzt. Man redet von Flexibilität, schafft es aber nichtmal selbst. DAS finde ich ziemlich erschreckend. Siehe einen grossen deutschen Autobauer. Der beschwert sich immer über Fachkräftemangel, sucht aber im gleichem Atemzug Arbeiter befristet auf 6 Monate. Ja finde den Fehler.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.925
4.415
Eines wird in der Diskussion sichtbar:
Kapitalismus ist nicht unfehlbar und führt nicht automatisch zu mehr Wohlstand für alle.
Daher wäre es gut sich wieder auf die Vorzüge der sozialen Marktwirtschaft zu besinnen.
Und die Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge, in Verbindung mit dem Eintritt einer Generation in den Arbeitsmarkt, die eine völlig andere Vorstellung zum Thema Arbeitswelt habt, sind schon ein Schritt in eine neue Richtung. In vielen Branchen ändert sich grade der Arbeitsmarkt vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt, die Folgen kann man z.B. im Nachbarthread zum Thema Lieferschwierigkeiten bei Amazon , oder oftmals auch im. Heimischen Supermarkt sehen. Von Menschen die Pflegekräfte suchen fange ich garnicht erst an. Jetzt wird sich zeigen, ob Ausbeutung oder KTV überlegen ist. Fragen dazu beantwortet Herr O‘Leary sicher gerne.
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.545
3.662
Eines wird in der Diskussion sichtbar:
Kapitalismus ist nicht unfehlbar und führt nicht automatisch zu mehr Wohlstand für alle.
Daher wäre es gut sich wieder auf die Vorzüge der sozialen Marktwirtschaft zu besinnen.
Und die Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge, in Verbindung mit dem Eintritt einer Generation in den Arbeitsmarkt, die eine völlig andere Vorstellung zum Thema Arbeitswelt habt, sind schon ein Schritt in eine neue Richtung. In vielen Branchen ändert sich grade der Arbeitsmarkt vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt, die Folgen kann man z.B. im Nachbarthread zum Thema Lieferschwierigkeiten bei Amazon , oder oftmals auch im. Heimischen Supermarkt sehen. Von Menschen die Pflegekräfte suchen fange ich garnicht erst an. Jetzt wird sich zeigen, ob Ausbeutung oder KTV überlegen ist. Fragen dazu beantwortet Herr O‘Leary sicher gerne.

Unterschreib ich sofort. Ich gehe noch einen Schritt weiter. Das Problem ist nicht der Kapitalismus per se. Das Problem ist, dass man diese simplen Wirtschaftsgrundregeln zum Heiligtum erklärt hat, mit denen man die Welt erklären, ja sogar ordnen kann. (Hier fällt mir spontan der Globalismus ein) Fehler sind bei dieser Denkweise - die hier im Forum auch einige vertreten - nicht vorgesehen und darum kann man auch einfach die Grundsätze runterbeten und muss nicht darüber nachdenken. Der Mensch ist in diesem Denkmuster kein Parameter. Nur gibt es in diesem Wirtschaftsmodell keine Verknüpfung zu den Interessen der Menschen. Es sind sie, die aber schlussendlich die Richtung vorgeben. Entweder marschieren sie mit oder sie gehen auf Konfrontation. (Und dann kann auch nicht mit "Marktgesetzen" versuchen, sie zurückzugewinnen).

Brexit - unnötig. Masseneinwanderungsinitative - unnötig. Aufstieg AFD - unnötig. Aus meiner Sicht ist es nur soweit gekommen, weil man eben den Faktor Mensch nicht einberechnet. Er will nicht schutzlos den "Marktkräften" und den "Marktgesetzen" ausgesetzt sein und somit auch nicht der europäischen Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, weil er so zur Manövriermasse wird und sich den Unternehmen ausgeliefert fühlt. (Ich rede hier nicht von den Gewinnern dieser Entwicklung, sondern von der Masse, die sich nicht als Gewinner fühlt) Das Beispiel EW ist eben so ein Fall. Da kann man noch lang kommen mit "jedem seinen Job", "kann ja woanders arbeiten", "die müssen ja eh nichts können, also sollen sie weniger verdienen".

Was EW tut ist nichts als verantwortungslos, weil sie die Frustrierten und diejenigen, die sich als Verlierer der Globalisierung sehen in die Hände der neu entstandenen Protestparteien oder eben Politikertypen wie Donald Trump treibt.
 
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