Ach, und wer ist für dieses Missmanagement verantwortlich ? Die Angestellten an der Basis ? Das ich nicht lache ....
Natürlich hatten wir Gehälter, die nicht so schlecht waren, aber auch nicht höher, als bei anderen Airlines auch.
Die Airlines haben vor der Deregulierung alle auf Kosten der Steuerzahler gelebt…die fuer Verluste aufkommen mussten bzw. Preise zu zahlen hatten, die auf den Kosten der Airlines + 8% Marge basierten. Solche Strukturen waren natuerlich nicht haltbar und wie bereits erwaehnt, waren die Kostenstrukturen einer Pan Am, aber auch einer Braniff den deregulierten Maerkten nicht gewachsen. Man darf hier nicht vergessen, dass Pan Am bereits im Herbst 1981 die Intercontis verkaufen musste, um die Verluste aus 1980/81 zu tragen, zu jener Zeit war der US Markt nicht einmal komplett dereguliert ( Full Freedom of Establishment war zwar schon gegeben, wurde dann natuerlich arg beschnitten als Reagan die Lotsen vor die Tuer gesetzt hatte, aber die Preise waren aber noch bis 1983 reguliert. ) Selbst unter diesen Umstaenden und trotz diverser Monopole bzw. lukrativer Duopole hat Pan Am schon massiv geblutet. Viel zu viel Kapazitaet und viel zu hohe Personalkosten…
Unsere Reiseprivilegien waren auch nicht so schlecht, aber freie Plätze mussten da sein, sonst blieb man stehen. Wo sind dann da Mehrkosten ?
Ich bezog mich hinsichtlich der Privilegien eher auf die Hotels, in denen man abstieg und den Stunden, die man zu arbeiten hatte…
Eigentlich sollte heute jede FA weltweit jeder Ex Pan AM FA noch pauschal Euro 5 pro Nacht zahlen, in denen man in Hotels absteigen darf, deren Kosten noch aus einer anderen Zeit stammen...
Aber ich hoffe, dass in diesen Unterlagen auch die horrenden Beträge vermerkt waren, die dieses Perpetuum sich immer wieder untereinander selber zugeschanzt hat. Ganz zu schweigen davon, dass es usus war, dass für Management Revenue abgeladen und compensated wurde.
Das ein gewisser Managementkader anders kompensiert wird als der durchschnittliche Flugbegleiter liegt doch in der Natur der Ausbildung, von zu hohen Gehaeltern fuer das Airline Management in den USA der 1980iger ist mir nichts bekannt, eher ist die Airlineindustrie dafuer bekannt deutlich schlechter zu zahlen als andere Branchen, was wohl u.a. am unterirdischen ROIC liegen sollte. Hier wurden nach der Deregulierung nicht im Ansatz die Kapitalkosten erwirtschaftet.
Übrigens wird eine deregulation durch das Management gemacht. Oder ? Aber warum sollten sich diese Leute ihre schwindelerregenden Geldhähne selber zudrehen....
Auch hier unterliegst du wieder einem Denkfehler. Kein Airlinemanager wollte die Deregulierung, ganz im Gegenteil. Diese wurde einzig und allein ueber die politische Schiene forciert, basierend auf der Angst, dass der amerikanische Steuerzahler nach den Bailouts fuer weite Teile der amerikanischen Schienenindustrie auch noch die Airlines retten und refinanzieren muss. Zudem galten die Herren Kennedy, Ford und Carter ja nicht als Verfechter der freien Marktwirtschaft um jeden Preis.
Nein, es ist der kleine Angestellte gewesen, der immer wieder auf Gehalt verzichtet hat usw....
Papier ist geduldig. Man sollte vielleicht mal die Leute fragen, die wirklich dort gearbeitet haben .... und Einblick hatten.
Und es gibt auch heute noch Leute, die der Meinung sind, dass für einen Ticketkauf Angestellte einer Firma wie der letzte Dreck behandelt werden dürfen....man hat ja schliesslich bezahlt.
Ein typischer Rattenschwanz der ehemals sehr elitaeren Fliegergemeinde waren natuerlich die sehr hohen Erwartungen der Kunden, gerade der aelteren Jahrgaenge, die einfach mit der Zeit nicht mehr zu erfuellen waren. Dennoch hatte Pan Am ja spaetestens mit den ersten massiven Finanzproblemen Mitte der 1970iger jeglichen Anspruch auf eine fuehrende Rolle in qualitativer Hinsicht aufgegeben. Auf diversen Konferenzen bzw. Treffen in den USA, aber auch in Europa konnte ich Dutzende von Pan Am bzw. TWA Mitarbeitern treffen, die zum Teil das Standing einer Pan Am auch heute noch verklaeren.
Fakt ist, dass man insbesondere im letzten Jahrzehnt qualitativ schon deutlich hinter der Konkurrenz herflog, aus ranzigen Terminals runter-gerockte 747-100 in alle Welt entsandte. Mir ist die Summe nicht mehr bekannt, die UAL in die 747-100 nach Uebernahme der Routen und Flieger fuer die Transpac Routen zahlen musste, doch berichtete man in diversen Quellen von einem massiven Investitionsstau bei den Pan Am Fliegern, der seinesgleichen suchte….
Es steht voellig ausser Frage, dass die Pan Am in vielerlei Hinsicht Grosses geleistet hat, das Lobbying ist auch in Zeiten von Halliburton sicherlich noch Weltklasse, allerdings gehoeren die letzten 10-15 Jahre der Airline sicherlich nicht dazu.