Pendeln aus Frankfurt - per Flugzeug

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ToTheMoon

Neues Mitglied
08.11.2022
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Ich hoffe, ich bin hier am richtigen Ort im Forum - wenn nicht, dann tut es mir Leid!

Ich habe ein attraktives Jobangebot bekommen, mit einem Haken - es ist in Frankfurt. Zumindest einen Tag in der Woche, den Rest der Zeit könnte ich theoretisch überall sein. Darum brainstorme ich gerade, ob es nicht möglich wäre außerhalb Deutschlands zu leben, wo ich mich immer wesentlich wohler fühle.- geographisch bin ich da sehr offen.

Hat irgendwer damit schon Erfahrungen gemacht? Ist das, mal ganz abgesehen vom Umweltproblem, eine absurde Idee?

Und falls nicht: Weiß jemand, welche Flüge mit Regelmäßigkeit und preislich relativ konstant in andere europäische Städte fliegen?

Vielen lieben Dank für alle Infos!
 

Oliigel

Erfahrenes Mitglied
02.03.2019
572
861
Ohne dir jetzt konkrete Strecken nennen zu können: Du solltest unbedingt vorher abklären, was steurrechtlich und auch (kranken)versicherungstechnisch auf dich zukommt. So einfsch scheint das nämlich nicht zu sein.
 

alibi

Erfahrenes Mitglied
27.07.2013
296
239
HAM / GOT
Ich bin jahrelange per Flugzeug gependelt. Ging grundsätzlich recht gut und mit halbwegs fixer Schedule war das auch preislich noch bezahlbar (ich habe immer ein gutes halbes Jahr im Voraus gebucht).

Allerdings gibt es ein paar Punkte zu beachten:
  1. Meine Erfahrung war vor den aktuellen Preissteigerungen. Flüge sind deutlich teurer geworden, seit Corona ist der Flugplan ausgedünnt.
  2. Alles über 1-2 Stunden Flug wird schnell unangenehm. Mit dem notwendigen Overhead (Anreise zum Flughafen, Security, etc.) gehen schnell 8 Stunden pro Woche fürs Pendeln drauf.
  3. Unbedingt Strecken mit mehreren Fluggesellschaften wählen (aber auch dann kann der Wegfall einer Verbindung schnell teuer werden bzw. den Zeitaufwand deutlich steigern)
  4. Evtl. gucken ob es Travel Passes gibt. Austrian hat da z.B. ab Wien einiges im Angebot

Bzgl. Steuer und Sozialversicherung: Das ist relativ einfach. Steuer regelt das DBA - einfach mal nachgucken was da für dich drin wäre. Meist verbleibt das Besteuerungsrecht im Anstellungsstaat und du unterliegst im anderen Staat nur der Progression. Sozialversicherung ist innerhalb der EU auch kein Problem. Einfach anmelden wie häufig du in D arbeitest und die Verwaltung ermittelt wo du versichert bist. Für die Krankenkasse kannst du dann im jeweils anderen Land eine kostenfreie Versicherung erhalten (Aushilfsverfahren).
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.795
4.632
Bzgl. Steuer und Sozialversicherung: Das ist relativ einfach. Steuer regelt das DBA - einfach mal nachgucken was da für dich drin wäre. Meist verbleibt das Besteuerungsrecht im Anstellungsstaat und du unterliegst im anderen Staat nur der Progression. Sozialversicherung ist innerhalb der EU auch kein Problem. Einfach anmelden wie häufig du in D arbeitest und die Verwaltung ermittelt wo du versichert bist. Für die Krankenkasse kannst du dann im jeweils anderen Land eine kostenfreie Versicherung erhalten (Aushilfsverfahren).

So einfach ist es alles nicht. Ein "Jobangebot" kann alles sein, nicht zwingend AN. Wenn ich AG wäre, hätte ich keinen Bock auf AN, die irgendwo auf der Welt und gerade nicht in meinem Sitzland regelmäßig arbeiten. Wenn man nur die drei Worte "Betriebsstätte Mitarbeiter Ausland" mal in Google eingibt, kommt man schnell zum Kern des Problems. Und es gibt auch nicht mit jedem Land ein DBA. Es ist auch nicht ein jeder gesetzlich krankenversichert. Das Thema ist allseits viel zu komplex um es hier mit Allgemeinplätzen abzuarbeiten. Das braucht anständige Beratung und die leisten qualifizierte Berater und die ist auch nicht billig. Und das sagt jemand, der seit 30 Jahren ausschließlich als Gesellschafter von nicht in Deutschland ansässiger Personengesellschaften, aber fast ausschließlich in Deutschland, beruflich tätig ist.
 

toom

Erfahrenes Mitglied
12.07.2013
2.233
1.294
Das Thema ist allseits viel zu komplex um es hier mit Allgemeinplätzen abzuarbeiten.
This. Corona hat gezeigt, dass es technisch und organisatorisch möglich ich, an vielen Orten der Welt zu arbeiten. Leider hinken die Gesetze beim Digital Nomad oftmals hinterher. Ich selbst bin gerade gescheitert. AG wäre sogar einverstanden, das Land selbst aber nicht.
 
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mucaari

Erfahrenes Mitglied
10.01.2016
902
701
HKG
Innerhalb der EU muesste es ja wahrscheinlich relativ machbar sein. Wie hier schon geschrieben wurde, muesste der Flug dafuer ja sehr kurz sein, und oft von verschiedenen Fluggesellschaften angeflogen werden. Da bleiben nicht mehr viele Ziele uebrig.

Neben innerdeutschen Zielen hat man dann noch Wien, Zurich, Paris, Amsterdam, wo es vielleicht geht, sonst wird es schon recht duenn in Bezug auf das Flugangebot. Zu diesen Zielen kann man allerdings prinzipiell auch mit dem Auto oder mit der Bahn pendeln. Warum man sich denn Stress antun moechte, ohne an einem der Orte zuhause zu sein verstehe ich allerdings nicht.
 

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.799
7.473
DUS
Innerhalb der EU muesste es ja wahrscheinlich relativ machbar sein. Wie hier schon geschrieben wurde, muesste der Flug dafuer ja sehr kurz sein, und oft von verschiedenen Fluggesellschaften angeflogen werden. Da bleiben nicht mehr viele Ziele uebrig.

Neben innerdeutschen Zielen hat man dann noch Wien, Zurich, Paris, Amsterdam, wo es vielleicht geht, sonst wird es schon recht duenn in Bezug auf das Flugangebot. Zu diesen Zielen kann man allerdings prinzipiell auch mit dem Auto oder mit der Bahn pendeln. Warum man sich denn Stress antun moechte, ohne an einem der Orte zuhause zu sein verstehe ich allerdings nicht.
Ich würde sagen PMI ist von Deutschland aus so gut angebunden wie kaum ein anderes Ziel in Deutschland, bezogen auf die Vielfalt der Airlines. Zumindest von Frühling bis Herbst.
LHR dürfte die meisten Flüge von/nach FRA pro Woche aufweisen.

Die Frage die ich mir jedoch stellen würde wäre eher, ob ein Tag in FRA im worst case bedeutet noch zwei Übernachtungen vor Ort. Das hängt dann sicherlich von der Flexibilität vor Ort ab, sowie den Flugzeiten.
Und noch viel wichtiger: Wie fest ist dieser Tag?
Wir haben bei uns (theoretisch) mittwochs Präsenztag, das heißt aber noch lange nicht, dass immer alle da sind :D
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
16.322
14.571
IAH & HAM
This. Corona hat gezeigt, dass es technisch und organisatorisch möglich ich, an vielen Orten der Welt zu arbeiten. Leider hinken die Gesetze beim Digital Nomad oftmals hinterher. Ich selbst bin gerade gescheitert. AG wäre sogar einverstanden, das Land selbst aber nicht.
Die Frage ist ja zunächst erst einmal, ob der Gesetzgeber hier weitreichendere Möglichkeiten schaffen sollte. Nicht alles was der Arbeitnehmer will (oftmals verbunden mit dem Ziel Steuern und Sozialabgaben zu minimieren) ist auch sinnvoll fuer den Staat.

Unabhängig davon stimme ich Flying Lawyer 100% zu, das Thema ist hoechst komplex und man sollte sich ausgiebig beraten lassen (auch Dinge wie Erbschaftssteuer etc spielen eine wichtige Rolle). Ich habe in den letzten 30 Jahren in 7 verschiedenen Ländern gearbeitet, innerhalb und ausserhalb der EU, und jedes Land hat seine Besonderheiten. Und wie FL richtig schreibt kann ein solches Arrangement auch fuer den AG zu Unternehemnssteuerlichen Problemen führen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.479
11.386
irdisch
Ich würde nach Frankfurt ziehen und dann von dort Reisen unternehmen, wenn Du so reiselustig bist. Ist doch perfekt dafür gelegen? Es gibt viele Fernpendler, auch tägliche Flieger über Jahrzehnte. Kenne diverse. Aber dieses Pendeln kostet auch sehr viel Zeit und Nerven und der Glamour nutzt sich ab. Stattdessen würde ich in der Freizeit reisen, von einer möglichst festen Basis aus. Sonst ist man überall, aber nirgendwo richtig.
 
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alibi

Erfahrenes Mitglied
27.07.2013
296
239
HAM / GOT
So einfach ist es alles nicht. Ein "Jobangebot" kann alles sein, nicht zwingend AN. Wenn ich AG wäre, hätte ich keinen Bock auf AN, die irgendwo auf der Welt und gerade nicht in meinem Sitzland regelmäßig arbeiten. Wenn man nur die drei Worte "Betriebsstätte Mitarbeiter Ausland" mal in Google eingibt, kommt man schnell zum Kern des Problems. Und es gibt auch nicht mit jedem Land ein DBA. Es ist auch nicht ein jeder gesetzlich krankenversichert. Das Thema ist allseits viel zu komplex um es hier mit Allgemeinplätzen abzuarbeiten. Das braucht anständige Beratung und die leisten qualifizierte Berater und die ist auch nicht billig. Und das sagt jemand, der seit 30 Jahren ausschließlich als Gesellschafter von nicht in Deutschland ansässiger Personengesellschaften, aber fast ausschließlich in Deutschland, beruflich tätig ist.
Natürlich gibt Detailfragen, aber einen ersten Check kann man selber machen. DBAs sollten mit allen relevanten Zielen bestehen (er wird ja nicht nach Nordkorea pendeln wollen). Sozialversicherung besteht aus mehr als KK (und hier gibt es innerhalb der EU klare Regeln).

Die Betriebsstätten-Problematik sehe ich auch, aber der zur Verfügung stehende Arbeitsplatz im Unternehmen sollte das auch wieder für die meisten Länder klären. Ich hab das wie gesagt erfolgreich (und komplett legal) über Jahre gemacht. Das war aber auch immer in Großunternehmen die komplexere Themen gewohnt sind.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.795
4.632
Natürlich gibt Detailfragen, aber einen ersten Check kann man selber machen. DBAs sollten mit allen relevanten Zielen bestehen (er wird ja nicht nach Nordkorea pendeln wollen). Sozialversicherung besteht aus mehr als KK (und hier gibt es innerhalb der EU klare Regeln).

Die Betriebsstätten-Problematik sehe ich auch, aber der zur Verfügung stehende Arbeitsplatz im Unternehmen sollte das auch wieder für die meisten Länder klären. Ich hab das wie gesagt erfolgreich (und komplett legal) über Jahre gemacht. Das war aber auch immer in Großunternehmen die komplexere Themen gewohnt sind.
Großunternehmen - genau. Ich habe da auch keine Probleme gehabt. Aber ohne das Backoffice als Startup "Jobber" ist das schwierig. DBA mit allen relevanten Staaten? Naja, Katar war für mich schon mal sehr relevant. Bahrein auch. Ebenso der Oman. Alles ohne DBA. In Hong Kong war ich tätig, war steuerlich sehr gut mangels DBA. Und wenn wir in der Nähe bleiben: Monaco hat glaube ich auch keines.
 

was

Erfahrenes Mitglied
24.02.2013
423
287
VIE
Er fragt ja explizit nach Zielen bei denen es einfach ist. Da fallen Nicht-DBA Länder schon mal raus. Tatsache ist: Es wird immer sehr viel darüber geredet wie kompliziert alles doch ist, aber wenn man sich mal damit beschäftigt ist es meistens gar nicht so schlimm. Vor allem hilft ein Steuerberater, der jetzt nicht nur die lokalen KFZ-Firmen und Zahnärzte betreut. Wenn der AG prinzipiell zustimmt - und gerade in der IT Branche haben die AGs nicht so viel Auswahl, dass sie sagen können "Du bleibst schön hier", ist das alles machbar und wenn man Bock drauf hat macht man nach 1-2 Jahren die Steuererklärung auch selbst.

Lass dich hier nicht davon abbringen. Es stimmt: Du brauchst wohl ne handfeste Beratung bevor du alle Schritte finalisierst. Aber ich hab gehört solche Foren sind dafür da, dass man schon mal ein wenig Wissen vorab aufbaut um beurteilen zu können ob man richtig beraten wird.
 
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Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.531
742
Meine Erfahrung mit transnationalem arbeiten (Angestellt im EU-Ausland, Arbeitsstätte in DE):
- richte dich darauf ein, dass Behörden und Versicherungen sich mit dem Fall nicht auskennen und dadurch vieles komplizierter wird als es sein müsste. Ich habe von drei Finanzämtern drei komplett widersprüchliche Auskünfte erhalten!
- plane zusätzliche Kosten ein, insbesondere die Finanzämter verlangen häufig beglaubigt übersetzte Dokumente, je nach Landessprache ist es gar nicht so einfach da einen passenden Übersetzer zu finden
- ggf. können durch die Unfähigkeit der Behörden und oder auch des Arbeitgebers doppelte Kosten auf dich zukommen. Mein AG war mit der Situation überfordert, konnte mich nicht aus der lokalen Sozialversicherung abmelden, in Deutschland hingegen sollte ich mich dann "freiwillig" (=max. Betrag) selber versichern. Das hat auf beiden Seiten mit der Kommunikation GAR NICHT geklappt. Da ich die Situation nur für ein halbes Jahr hatte und es anders kompensiert wurde, war es aber okay für mich

Ich muss dazu sagen, ich hatte keinerlei Hilfe durch Steuerberater o.ä., am Ende ging's schon irgendwie, aber es ist schon viel Aufwand und es ist sicher nicht alles optimal (und kostenoptimiert) gelaufen. War halt nur ein relativ kurzer Zeitraum.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
16.322
14.571
IAH & HAM
und gerade in der IT Branche haben die AGs nicht so viel Auswahl, dass sie sagen können "Du bleibst schön hier",
Das normalisiert sich ja gerade wieder.....
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Die Betriebsstätten-Problematik sehe ich auch, aber der zur Verfügung stehende Arbeitsplatz im Unternehmen sollte das auch wieder für die meisten Länder klären.
Mitnichten. Und selbst wenn das Unternehmen in dem "Arbeitsland" ein Büro hat, kommt es auch darauf an welche Tätigkeiten der OP ausführt, um die steuerlichen Auswirkungen zu erfassen.
 
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unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
9.114
13.967
Trans Balkan Express
Interessante Überlegungen liebe Mitforisten. Die Argumente wurden ja so oder so ähnlich schon an verschiedener Stelle hier im Forum ausgetauscht. Der TO hat sich allerdings am Dienstag 23:03 Uhr angemeldet und wurde um 23:12 Uhr zuletzt gesehen. Ganz so wichtig scheint es dann doch nicht gewesen zu sein.
 

born2fly

Erfahrenes Mitglied
25.10.2009
5.548
2.708
FRA
Interessante Überlegungen liebe Mitforisten. Die Argumente wurden ja so oder so ähnlich schon an verschiedener Stelle hier im Forum ausgetauscht. Der TO hat sich allerdings am Dienstag 23:03 Uhr angemeldet und wurde um 23:12 Uhr zuletzt gesehen. Ganz so wichtig scheint es dann doch nicht gewesen zu sein.
Off "ToTheMoon" eben...
 
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