Pfingsten 2023 - mit Sack und Pack nach Island, Grönland und Kopenhagen

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cas_de

Erfahrenes Mitglied
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Halló allir bzw. Hej allesammen!

Übermorgen geht es mal wieder los - den heiß herbeigesehnten Pfingstferien sei Dank. Die Familie cas_de (bestehend aus meinereiner, Mrs. cas_de und cas_de jr.) geht wieder auf Tour! Unsere Ziele sind dieses Mal Island und Grönland, abgerundet mit einem kurzen Zwischenstop in Kopenhagen auf dem Rückweg.

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Maps generated using the Great Circle Mapper - copyright © Karl L. Swartz.


Der grobe Plan ist wiefolgt:

27. Mai:
Anreise nach Reykjavík mit Swiss und Edelweiss: MUC-ZRH-KEF

27. - 31. Mai:
Basislager Reykjavík (AirBnB)

31. Mai:
Weiterreise nach Nuuk mit Air Greenland: KEF-GOH (3h 20m in der DH8-200 - mal schauen wie das so wird)

31. Mai - 2. Juni:
Basislager Nuuk (Hotel Aurora)

2.-4. Juni:
Arctic Umiaq Line: Nuuk-Ilulissat

4.-8. Juni:
Basislager Ilulissat (Best Western Plus Hotel Ilulissat)

8. Juni:
Rückreise, Teil 1 mit Air Greenland: JAV-JEG-SFJ-CPH

8.-10. Juni
Boxenstop in Kopenhagen (AirBnB)

10. Juni
Rückreise, Teil 2 mit LH: CPH-MUC

Zur Reiselogistik und dem "warum gerade so gebucht" schreibe ich vor Abreise noch einen extra Post. Ich gehe nicht davon aus, dass ich irgendwas "live" berichten kann, daher heißt im worst case - stay tuned bis nach unserer Rückkehr die Bilder sortiert sind.
 

cas_de

Erfahrenes Mitglied
So, Koffer sind gepackt und wir können morgen in der Früh starten. Zur Einstimmung haben die Madame und ich uns einen ordentlichen G&T mit Isfjord Gin aus Ilulissat gegönnt...

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Wie angedroht noch ein paar Sätze zum Hintergrund und wie und warum...

Warum Grönland? Wir wollten eigentlich Pfingsten 2020 nach Newfoundland, genauer gesagt nach Twillingate ins Iceberg Alley reisen. Das hat ja 2020 nicht funktioniert, genauso wie der 2. Versuch 2021 in die Grütze ging und 2022 der 3. Versuch, weil zeitweise sowohl Canada selbst als auch NFLD bizarre C19 Regeln hatten. Wenn das dumm gelaufen wäre, hätte man von den 2 Wochen Ferien 10 Tage in Quarantäne verbringen dürfen. Dafür brauch ich nicht die Familie über den Teich zerren. Als ich dann im März 2022 die gigantische Aussicht auf Grönland während eines Flugs FRA-ORD hatte hab ich gedacht, warum nicht dahin reisen, wo die Eisberge herkommen. Außerdem ist jetzt bestimmt noch nicht so viel Tourismus in Grönland wie zu dem Zeitpunkt in der Zukunft wo sowohl Nuuk als auch Ilulissat ihre Flughäfen ausgebaut haben. Ergo - jetzt oder nie. Wer weiß wie lange es den Eisschild in Grönland so auch noch geben wird, so kann der Junior später mal sagen, dass er das noch live gesehen und erlebt hat. Ich wehre mich natürlich auch nicht dagegen, das erleben zu dürfen.

Wie kommt man nach Grönland?

Viele hier werden es wissen, Air Greenland oder Icelandair sind die Airlines, die nach Grönland fliegen. Leider gibt es keine durchgängigen Tarife von DE, sondern immer nur ab DK oder IS. Also braucht man eh 2 Tickets. Ich brauch Euch ja nichts erzählen bzgl. missed connection bei separaten Tickets usw. also braucht man ein bisschen Puffer, denn meine Risikobereitschaft bei Reisen mit Frau und Kind ist anders, wie wenn ich alleine unterwegs wäre. Preislich sind die FI oder GL Tickets eh $$*§$*"! teuer und daher hab ich mir überlegt das erste Ticket von und zurück nach MUC auf M&M Meilen zu buchen. Verfügbarkeit war selbst ohne SEN WL zum Buchungszeitpunkt kein Problem, wenn auch der Nonstopflug MUC-KEF nicht verfügbar war.

GL oder FI?

Auf 2x CPH mit Puffer hatte ich keine Böcke, dafür war ich in den letzten Jahren beruflich zu oft in CPH, also war klar, dass mindestens eine Strecke via Island gehen soll. Grundsätzlich finde ich einen (langen) Flug in einer von mir sehr sehr geschätzten DH8 sehr reizvoll, aber brauch ich das in beide Richtungen? Ne. Also lief es auf eine Richtung DH8-200 nach Nuuk und zurück mit dem A338 (sofern der Flieger wieder rechtzeitig einsatzbereit wird) raus. In Island war ich selbst noch nie, also warum nicht ein paar Tage für Reykjavík und den Golden Circle usw. einplanen... Deal!

Die Flüge sehen also folgendermaßen aus:

Ticket 1, M&M Award in I mit Companion und Child Award:

Ursprünglich gebucht war
MUC LH FRA LH KEF // CPH LH MUC

Nachdem plötzlich LX op by WK via ZRH verfügbar wurde und ich WK sehr schätze hab ich das Ticket auf

MUC LH ZRH LX(WK) KEF // CPH LH MUC

geändert. Gestern früh sah ich dann online, dass der spätere Zubringer mit LX(2L) nach ZRH ausreichend Verfügbarkeit in I hatte. Schwupp, nochmal umgebucht und in den sauren Apfel gebissen pro Person €0,23 mehr S&G bezahlen zu müssen. Passt scho. An die kostenlosen Umbuchungen seit C19 kann man sich echt gewöhnen. Ansonsten wäre es via FRA gegangen oder hätte €300 Umbuchungsgebühren gekostet.

Ticket 2, Air Greenland:

Ein teurer Spaß (in Eco) auf der Route

KEF GL GOH // JAV GL JEG GL SFJ GL CPH

Das wird bestimmt spannend. Zur Einstimmung empfehle ich das folgende Video von fr24.com:

https://www.youtube.com/watch?v=yAVPNL_I6AU

So, der G&T ist leer, ich habe fertig (für heute jedenfalls). Servus miteinander und weiter geht es hier, wenn wir wieder zurück in MUC sind.
 

cas_de

Erfahrenes Mitglied
Nach dem Gruß aus der Küche folgt nun die Vorspeise...

Samstag, 27. Mai

Es geht los! Dank der kurzfristigen Umbuchung auf den LX Flug haben wir eine knappe Stunde extra Schlaf gewonnen - trotzdem "durften" wir recht früh raus. Wir sind mit dem Auto zum Flughafen gefahren und haben dort im P90 gegenüber des LH FOCs geparkt. Das war der beste Deal, wenn man mal von der An- und Abreise mit der S-Bahn absieht. Das wollten wir uns mit 3 Koffern und mind. 2x umsteigen nicht antun. Nach kurzem Transfer mit der S-Bahn vom Besucherpark zum Terminal standen wir dann in der sehr langen Schlange am F-/*G Checkin. Zu Beginn der Pfingstferien in Bayern hier nur 2 (+1 HON) der ingesamt 5 Schalter morgens zu öffnen war für alle wartenden Passagiere ein toller Beginn der "Customer Journey". Insgesamt haben wir eine knappe Stunde gebraucht, bis wir Airside waren.

27MAY MUC-ZRH LX1101 (op by 2L) 0905-1005 E190-E2 HB-AZG
27MAY ZRH-KEF LX8300 (op by WK) 1230-1435 A320-200 HB-JJN

Der Hüpfer nach ZRH war kurz und schmerzlos, erstaunlich fand ich mal wieder, dass LX auf diesem 30 Minuten Hüpfer ein CHML bereitstellen kann, was die Konzernmutter ja bekanntlich nicht schafft (will).

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Beim Start konnte man den neuen Erweiterungsbau am T1 gut sehen und am T2 war auch ordentlich was los.

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Ankunft in ZRH war fast ganz hinten im B Terminal am Gate B43. Weiter sollte es von A62 gehen. Die SEN Lounge lag quasi auf dem Weg dorthin.

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Neben uns in der Lounge saß ein ehem. Bundesminister aus dem Kabinett Schröder, samt Gattin. Dieser Dame war es zu warm und zu stickig und sie wollte wieder aus der Lounge raus, aber der Herr Minister a.D. wollte lieber dringend die Aufzeichnungen in seinem Notizbuch weiter fortführen, was dann zu einer leichten Krise geführt hat. Das Ende der Diskussion haben wir nicht mehr erlebt, weil wir dann los in Richtung Gate mussten.

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Aufgrund der Windverhältnisse in ZRH (040/11KT) ging es von der RWY10 los in Richtung KEF. Nach einer Linkskurve ging es an Basel und Reims vorbei über den Ärmelkanal und bei Dover erreichten wir England.

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Der erste Blick auf Island war dann später schon sehr vielversprechend.

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Der gut sichtbare Gletscher ist der Sólheimajökull, welchen wir während unseres Aufenthalts auf Island besucht haben.

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Für die Zeit auf Island hatte ich via Icelandair einen Mietwagen gebucht, als die im Januar einen Aktionscode hatten. Diese Variante war billiger als die bereits getätigte Reservierung bei AVIS mit LH SEN bzw. AMEX AWD Code. Gelandet sind wir bei Dollar, die nicht direkt am Flughafen vertreten sind, sondern in Reykjanesbær, welches per Shuttle Bus in wenigen Minuten erreichbar ist. Wir bekamen einen Peugeot 300S und trotz hartnäckigen Drohungen haben wir auf das Dollar Versicherungspaket verzichtet, weil wir die Versicherungen bereits über Icelandair abgedeckt hatten. Das ist ein kleiner Kritikpunkt meinerseits, denn im Schadensfall hätten wir erst einmal in Vorleistung gehen müssen um dann das Geld von der Versicherung wieder zu bekommen. Zwei Mal für eine Versicherung zahlen wollte ich aber auch nicht.
 

cas_de

Erfahrenes Mitglied
Nachdem wir den Mietwagen beladen hatten sind wir direkt zu unserem AirBnB Apartment in Kópavogur gefahren und haben dort erstmal unsere Sachen abgestellt, bevor wir los zum nächsten Krónan Supermarkt gefahren sind um Vorräte fürs Frühstück und Snacks für die Ausflüge zu kaufen. Da das Wetter sehr schön war, sind wir nach dem Abendessen (klassisch islandisch: Burger bei Craft burger kitchen - www.cbk.is) noch in die Stadt gefahren. Geparkt haben wir neben der Hallgrímskirkja. Oben vom Kirchturm haben wir uns einen ersten Überblick über Reykjavík verschafft und sind dann noch eine Runde durch die Altstadt geschlendert.

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Sonntag, 28. Mai

Das schöne Wetter vom Vortag war leider Geschichte - es regnete und es war sehr neblig. In der Hoffnung, dass das Wetter im Südwesten vielleicht besser als in Reykjavík ist, sind wir nach einem ausgedehnten Frühstück aufgebrochen. Leider war das Wetter in der Gegend rund um Grindavík auch nicht viel besser - stürmischer Wind, Regen und tief hängende Wolken waren angesagt.

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Nass bis auf die Knochen machten wir uns auf den Rückweg in unsere Wohnung. Zum Glück hat die Madame für den nächsten Tag Tickets für die Blaue Lagune gebucht.

Montag, 29. Mai

Der erste Stop war die Blaue Lagune. Wir hatten Tickets für 8 Uhr reserviert, was zwar einerseits saumäßig früh war, speziell wenn man die Anfahrt noch mit einkalkuliert, aber andererseits waren wir dank der Zeitumstellung früh wach und es war auch noch nicht so viel in der Blauen Lagune los.

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Das war gerade recht und als die ganzen US Touri Gruppen gegen 11 Uhr ankamen (es waren viele College Gruppen vor Ort, die ein Summer Program in Island absolvierten) haben wir unsere Sachen gepackt und sind zurück nach Kópavogur gefahren.
 

cas_de

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Da das Wetter immer noch recht mau war - zumindest hat es nicht mehr geschüttet - haben wir nachmittags eine Siesta gehalten bevor wir am frühen Abend nochmal in die Stadt gefahren sind um Harpa und Hafen anzuschauen und uns auf Empfehlung unserer Nachbarn ein Hummersüppchen im Sægreifinn zu gönnen. Für den Junior gab es zuvor noch einen Hotdog bei Bæjarins Beztu Pylsur (www.bbp.is).

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Während der junge Mann seinen Hotdog gegessen hat kamen auch noch 2 DH8-400 von Icelandair und eine Do328 (TF-ORI) von Eagle Air Iceland vorbeigeflogen. Die befanden sich im Anflug auf die RWY19 des Stadtflughafens von Reykjavík (RKV). Die 328 hab ich auch im Logbuch stehen. Das war ein recht abenteuerlicher Flug im Jahr 1999 mit USAir Express PIT-DAY. Nach dem Boarding lies sich das rechte Triebwerk nicht starten. Die Technik hat das nach ca. 1 Stunde in den Griff bekommen. Jedoch haben sich dann 2/3 der Passagiere geweigert in den Flieger zu steigen. Die großzügige Geste von US, dass Alkohol auf diesem Flug kostenlos wäre hat die meisten Leute umgestimmt...

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cas_de

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Dienstag, 30. Mai

An unserem letzten vollen Tag auf Island wollten wir die Südküste erkunden, auch in der Hoffnung, dass wir dem trüben Wetter in und um Reykjavík entkommen können. Folgende Ziele haben wir im Laufe des Tages angesteuert:

- Sólheimasandur C-47 Flugzeugwrack
- The Soup Company in Vík í Mýrdal (zum Mittagessen)
- Black Sand Beach Reynisfjara
- Dyrhólaey
- Sólheimajökull
- Skógafoss
- Seljalandsfoss
- The Old Dairy Food Hall - Mjólkurbúið Mathöll in Selfoss (zum Abendessen)

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Das war ein gigantischer Tag. Das Wetter war recht gut, aber auch sehr windig: 25 Kt, das entspricht knapp 45 km/h bzw. Windstärke 6.

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Sólheimasandur C-47 Flugzeugwrack

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Vík í Mýrdal

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Reynisfjara

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Dyrhólaey

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Sólheimajökull

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Skógafoss

Wir sind nur unten zum Wasserfall gelaufen, oben war uns zu viel los.


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Seljalandsfoss

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cas_de

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Mittwoch, 31. Mai

Golden Circle und bless Ísland, sjáumst næst!

Da wir am Mittwoch abends den Weiterflug nach Grönland gebucht hatten, war der Rest des Tages für den Golden Circle reserviert. Wehmütig nahmen wir Abschied von unserer netten Wohnung und machten uns (mal wieder bei Regen) auf den Weg in Richtung Þingvellir Nationalpark.

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Nächster Halt: Geysir



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Und last, but not least, der Gulfoss:

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Auf dem Weg zum Flughafen sind wir nochmal am Kleifarvatn vorbeigefahren - dieses Mal bei besserem Wetter, als am Sonntag zuvor.

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Die Rückgabe des Fahrzeugs ging ohne Probleme, trotz penibler Suche konnte man keinen Steinschlag in der Windschutzscheibe finden (und somit nichts von uns abkassieren) und der Shuttlebus hat uns zum Terminal gefahren. Der Check in bei Air Greenland ging fix und an der Siko waren wir die einzigen Passagiere. Somit blieb uns noch genug Zeit für ein Abendessen und ein letztes Bier bzw. einen letzten Cider in Island.

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cas_de

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Ein kurzes Fazit zum 1. Teil unserer Reise:

Island - was für eine schöne Insel. Bis auf die 1 1/2 Tage, die regnerisch waren hatten wir prima Wetter. Das was wir gesehen haben hat Lust auf "mehr" gemacht. Die mitgenommene Drohne kam leider nicht zum Einsatz, da

a) das Wetter nicht mitgespielt hat
b) es zu windig war
c) die großen Sehenswürdigkeiten Flugverbotszonen waren

Bis jetzt waren alle Fotos mit dem iPhone 12 Pro Max aufgenommen, ggfs. haben sich ein paar wenige Bilder vom iPhone 14 Pro Max meiner Frau mit eingeschlichen.

Jetzt folgt der spannende 2. Teil - Grönland, auch vermehrt mit Bildmaterial welches mit einer Canon EOS 70D aufgenommen wurde.

Hier schon einmal vorab ein Gruß an den "stillen Mitleser" aus Ilulissat, bzw. aus BW.
 

cas_de

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31MAY KEF-GOH GL711 1820-1940 DH8-200 OY-GRP

Laut fr24.com war für den Umlauf GOH-KEF-GOH am 31MAY die OY-GRP geplant. Der Inbound Flug GL710 (https://www.flightradar24.com/data/flights/gl710) war aber unknown und nirgends auf den Anzeigetafeln im Flughafen KEF zu sehen. Stattdessen gab es einen Flug GL4710 (https://www.flightradar24.com/data/flights/gl4710), ankommend aus Kulusuk (KUS). Die Lösung des Rätsels war, dass GL den Outbound Flug nach KEF manchmal mit Zwischenstop in KUS fliegt. Das ist kein Drama, aber darum ist die Maschine mit einer halben Stunde Verspätung in KEF angekommen. Da die geplante Turaround Zeit 1:50 Stunden ist, waren wir optimistisch noch pünktlich nach Grönland fliegen zu können.

Das Boarding begann pünktlich und es ging mit einem Bus zum Maintenance Apron 1, wo auf Position 65 die OY-GRP auf die Passagiere wartete. Wir hatten die letzte Reihe 9ABCDE für uns alleine und in den Reihen davor waren auch noch einige Plätze frei. Ich schätze mal, dass der Flug mit ungefähr 30 (von max. 37) Passagieren auf die Reise ging.

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Ein erster Blick auf die Karte mit den Sicherheitsanweisung lässt erkennen, dass man sich mit diesem Flugzeug nicht standardmäßig in der mitteleuropäischen Komfortzone bewegt.

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Während wir mit leichter Verspätung zur Runway 28 gerollt sind habe ich nochmal das aktuelle Wetter für Nuuk angeschaut:

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Wind aus Süden mit 38 Knoten, Böen bis 50 Knoten, plus Regen und geschlossene Wolkendecke. In der Vorhersage Windböen bis 58 Knoten. Windstärke 8, Böen 10-11 (Definition siehe beispielsweise https://skipper.adac.de/windstaerke-in-beaufort/):

Das kann ja lustig werden - dachte ich mir.

Ungefähr auf halber Strecke zwischen KEF und der Ostküste Grönlands hat sich dann auch der Captain gemeldet und gesagt, dass die Dash 8 zwar viel kann, aber nicht für diese Windverhältnisse zugelassen ist (interessant war, dass er nur vom Seitenwind sprach) und dass sich Operations in Grönland gemeldet hat und wir nach Kangerlussuaq (SFJ) diverten. Dort würde man dann erstmal schauen ob, wie und wann es weiter nach GOH geht.

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Der Flug an sich war dann aber sehr entspannt. Es gab eine Box mit kaltem Abendessen (kleine Fleischpflanzerl, Penne mit Pesto, Salat und Schokoladenkuchen) und für den Junior ein üppiges CHML. Geschmacklich war das alles halbwegs ok. Als Getränke gab es entweder stilles Wasser, Kaffee oder Tee.

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Da es in Grönland keine "sealed Cockpit rule" gibt wurde nach dem Service die Tür zum Cockpit geöffnet und die Flugbegleiterin hat alle Kinder an Bord, sowie interessierte "Nicht-Kinder" auf einen Besuch im Cockpit eingeladen. Die nächsten 1 1/2 Stunden hatten die beiden Herren vorne viel Besuch, was ihnen aber nichts ausgemacht hat, da über dem Atlantik in FL240 nichts los war. Die NA Tracks sind normalerweise weiter südlich und die Jets fliegen weit höher als FL240. Der Spaß ging dann so weit, dass der Captain mehreren Passagieren Sightseeing Tips für Kangerlussuaq und Umgebung gegeben hat.

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Aufgrund der fast komplett geschlossenen Wolkendecke war die Aussicht auf Grönland nicht existent und ich hab ein bisschen mit der Cockpit Crew geplaudert während der Junior vor mir gebannt auf die Instrumente gestarrt hat. Er war zwar schon öfters in diverse Cockpits eingeladen worden, aber natürlich noch nie während des Fluges. Der Captain meinte, dass sie schon vor Abflug in GOH mit einer etwaigen Diversion nach SFJ gerechnet haben, da die Wettervorhersage schon recht "windig" war.

Kurz vor Kangerlussuaq begann es dann aufzuklaren und der Eisschild kam in Sicht. Aufgrund von westlichen Winden hatten wir dann das Vergnügen einen seltenen Visual Approach auf die Runway 27 in SFJ zu fliegen. In 90% der Fälle ist die Landerichtung dort nach Osten auf der RWY09. Vorbei am Russell Glacier ging es direkt nach SFJ.

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Abends ist in SFJ nichts los. Wir waren die einzige Maschine, die auf dem zivilen Vorfeld stand. Trotzdem hat man die OY-GRP ganz hinten abgestellt und wir sind einfach so über das Vorfeld zum Ankunftsgate für Inlandsflüge gelaufen. Im Terminal angekommen, haben wir die auf den Azoren hart gelernte Strategie angewandt und Gemahlin und der Junior sind direkt zum Air Greenland Schalter gegangen um sich um die Übernachtung und die Umbuchung zu kümmern, während ich auf die Koffer gewartet habe. Das einzige, ca. 10 Meter lange Gepäckband ist übrigens im Keller der Terminals und man darf dann sein Hab und Gut erstmal die Treppe auf die Abflugs- und Ausgangsebene schleppen. Als ich alle 3 Koffer nach oben gewuchtet hatte kamen meine beiden schon vom Schalter zurück (an dem sich hinter ihnen eine ordentliche Schlange gebildet hatte) mit einem Hotel Voucher für 2 (!!) Übernachtungen im Hotel Kangerlussuaq (welches Teil des Terminals ist), sowie insgesamt 9 Essensvouchern à DKK125 (2x Abendessen und 1x Mittagessen; Frühstück war in der Hotelrate inklusive). Das Hotel ist ein insgesamt 150 Meter langer Schlauch und es geht viel Trepp auf Trepp ab. Wir sind direkt zur Rezeption und haben ein Familienzimmer mit 2 Schlafzimmern bekommen. Davon gibt es wohl 2 Stück. Das andere Familienzimmer hat eine Mutter, die mit ihren 3 Kindern auf unserem Flug war (sie waren unterwegs von den Färöer Inseln nach Nuuk, wo sie leben). Der einzige Nachteil der Familienzimmer ist, dass sie ganz, ganz hinten im Hotel sind... was solls. Wir haben das Gepäck ins Zimmer gebracht und sind dann zurück in die Cafeteria gegangen um die ersten DKK375 auf den Kopf zu hauen. Da wir keinen Hunger mehr hatten gab es für die Voucher Bier (für uns Eltern) und einen schlumpfblauen Super Squishee (siehe https://simpsons.fandom.com/wiki/Squishee) für den Junior. Als die Cafeteria um 21 Uhr dicht machte haben wir uns dann unser luxoriöses Schlafgemach zurückgezogen. Vorher habe ich noch, mit Hilfe der Rezeption dem Hotel Aurora in Nuuk bescheid gegeben, dass wir nicht mehr kommen werden. Den Captain unseres hatte ich vorher an der Rezeption gertroffen und der meinte, dass der Wind in Nuuk am Donnerstag noch stärker werden soll und dass wir nicht damit rechnen sollten vor Freitag dort anzukommen. Immerhin war das Hotelzimmer für 2 Nächte gebucht und wir mussten nicht irgendwohin anders umziehen oder aus- und wieder einchecken.

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Skål!
 
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cas_de

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Neuer Plan - ein geschenkter Tag in Kangerlussuaq...

Donnerstag, 01. Juni

Eigentlich wollten wir ja am 01. und 02. Juni in Nuuk sein und für den Donnerstag hatte ich bei Nuuk Water Taxi eine Bootstour nach Qooqqut Nuan gebucht und auch bezahlt.


Diese konnte ich aber zum Glück kostenfrei stornieren (und das Geld wurde auch fix wieder auf dem Kreditkartenkonto gutgeschrieben). Was aber nun mit dem freien Tag in Kangerlussuaq anstellen? Es gibt eigentlich 3 Optionen für (Halb-) Tagestouren, die von Albatros Arctic Circle angeboten werden:

- Tundra Safari
- Point 660 (Iceshield)
- Russell Glacier

(siehe: https://albatros-arctic-circle.com/excursions/kangerlussuaq)

Wir haben uns für die Tour zum Russell Glacier entschieden, die um 13 Uhr losging und den Vormittag mit einem ausgedehnten Frühstück und Planespotting am SFJ verbracht. Vormittags ist hier ja für grönländische Verhältnisse der Bär los, wenn die Zubringer für den CPH Flug ankommen und nach Landung des A330 die Umsteiger weiter innerhalb Grönlands verteilt werden.

Erst einmal der Blick aus unserem Zimmer, direkt auf Höhe der Landebahnschwelle 27.

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Die Ruhe vor dem CPH-Sturm...

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Wie man gut sehen kann, war der Flugplan in Richtung Süden, sprich Nuuk, immer noch ein großes Chaos.

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Das Vorfeld hat sich gefüllt.

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Nachdem die OY-GKN von Air Greenland ja AOG in CPH war ist ab dem 01. Juni Air Belgium mit der OO-ABG, einem Airbus A330-900neo eingesprungen. Wir konnten also den Erstanflug von KF live erleben. Trotz ordentlicher Westwinde meinte die Crew mit Rückenwind auf der RWY09 in SFJ landen zu können. Die Landung haben sie aber abgebrochen, einen Go Around gemacht und sind dann von Osten kommend auf der RWY27 gelandet. Das Publikum and Bord und am Boden hat also eine schöne Show geboten bekommen.

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Mittags haben wir unseren 2. Satz Verpflegungsgutscheine auf den Kopf gehauen um anschließend gut gestärkt und warm angezogen auf die Tour zum Russel Glacier zu gehen.
 
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cas_de

Erfahrenes Mitglied
Auf zum Russell Glacier!

Pünktlich um 13 Uhr wurden die Mutter mit ihren 3 Kindern (die hatten ja auch nix besseres vor) und wir 3 von 2 Guides in Empfang genommen und in einen gut abgehangen Mercedes Truck mit Kastenaufbau verfrachtet...

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...und ab ging die Post über die holprige Piste in Richtung Gletscher und Ice Shield, vorbei am aufgelassenen Golfplatz (kein Witz!) und einem alten Flugzeugwrack bis zum Startpunkt des Trails zum Gletscher. Für die 20 km haben wir ca. 45 Minuten gebraucht. Unterwegs haben wir ungefähr 1 Dutzend Moschusochsen und nochmal 10 Rentiere zu Gesicht bekommen. Fotografiertechnisch war aufgrund des holprigen Wegs und der nicht ganz sauberen Scheiben leider nix zu holen.

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Früher konnte man wohl bis an den Gletscher fahren, heute geht das nur noch mit Quad oder Unimog. Laut Aussage des Guides hat der Gletscher sich in den letzten 2 Jahren um fast 500 m (!!!) zurückgezogen. Der Mercedes wurde am Ende der Flußebene geparkt und die Aussicht war gespenstisch. Ich hätte nicht so viel Sand in Grönland erwartet. Gepaart mit ordentlich Wind sah das schon fast mehr nach Wüste aus, als nach Arktis nördlich des Polarkreises.

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Das war der Startpunkt für die nun folgende Wanderung.

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Es ging immer am Wasser entlang bis zur Gletscherwand.

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Untwegs gab es noch ein Relikt aus dem kalten Krieg zu sehen. Ein US Coast Guard Trupp hatte einen Unfall und ein Mitglied des Trupps musste vor Ort operiert werden, da er nicht ausgeflogen werden konnte. Folglich hat man einen mobilen Lazarett-/ OP-Aufbau per Heli eingeflogen und den Verletzten wieder vor Ort zusammengeflickt. Das Ding hat man einfach an Ort und Stelle stehen lassen und da rottet es nun vor sich hin.

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Nach gut 50 Minuten waren wir nun an einem Aussichtspunkt am Gletscher angekommen. Es gibt dort Picknickbänke und eine Infotafel. Zur Stärkung gab es eine heiße Schokolade aus der Thermoskanne und wir haben unsere Packung Trail Mix, welche wir aus Island mitgebracht hatten, mit der Gruppe geteilt.

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Die Aussicht war echt spitze. Man konnte das Eis knacken und den Gletscher arbeiten hören. Toll war auch die absolute Einsamkeit am Rande des Ice Shields.

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Man beachte die Endmoräne, die sich am Ende der Gletscherzunge hoch auftürmt.

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Wir sind dann noch an der Seite des Gletschers weiter gelaufen, bis wir einen Wasserfall, der von Schmelzwasser des Gletschers gespeist wird, sehen konnten, bevor wir uns dann wieder auf den Rückweg machten.

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Vorbei an der großen Sanddüne ging es dann um die letzte Kurve zurück zum Ausgangspunkt wo unser Fahrzeug stand.

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Wieder zurück im Hotel gab es zum Abendessen in der Cafeteria (bezahlt mit der letzten Runde Gutscheine von Air Greenland) Falafel mit Hummus und Salat bzw. Spaghetti Bolognese für den Junior, bevor wir unseren Kram im Zimmer zusammengesucht und -gepackt haben. Air Greenland war nämlich so nett und hat unseren Flug am Freitag nochmal um 45 Minuten nach vorne verlegt:

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cas_de

Erfahrenes Mitglied
Freitag, 02. Juni

SFJ-GOH GL543 0750-0845 DH8-200 OY-GRM

Im Nachhinein betrachtet bin ich und sind wir froh, dass wir den unfreiwilligen Stop in Kangerlussuaq hatten. Ohne die stürmischen Winde in Nuuk hätten wir die tolle Tour an den beeindruckenden Russell Glacier nie erleben dürfen und ich/wir fand/en dieses Erlebnis viel besser, als bei Windstärke 10-11 in Nuuk zu sitzen. Wir haben also eine Bootsfahrt, wo wir unser eigenes Essen angeln hätten müssen gegen eine phantastische Wanderung eingetauscht. Das Hotel in Nuuk (gebucht via booking.com) hat übrigens auf freundliche Nachfrage die nicht (mehr) stornierbare Buchung storniert und gestern war der Betrag wieder auf dem Kreditkartenkonto gutschrieben. Da sag ich mal Daumen hoch für den Kundenservice!

Aufgrund der frühen Abflugzeit waren wir zeitig auf den Beinen, denn wir mussten noch im Hotel auschecken und die Koffer am Check in bei GL aufgeben. Hier hätte ich den einzigen Kritikpunkt an Air Greenland anzubringen:

Nachdem 1 1/2 Tage kein Flug nach Nuuk möglich war, waren entsprechend viele Leute in SFJ gestrandet und warteten auf ihren Weiterflug. Dazu kamen noch die Passagiere, die auf die anderen Flüge, die am Freitag morgens abgingen einchecken wollten. In Summe stand ich 1 Stunde in der Schlange. Das sah dann ungefähr so aus:

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Die Schlange ging bis weit aus dem Terminal hinaus, denn es war nur 1 (in Worten ein) Check in Schalter besetzt. Ich habe mich mit unserem ganzen Krempel angestellt, während der Rest der Reisegruppe schon mal das Frühstücksbuffet geplündert hat. GL hat offiziell eine Check in / Gepäckaufgabe Deadline von einer Stunde vor Abflug. Ich habe unsere Koffer 40 Minuten vor Abflug auf das Band gestellt. Für einen kurzen Abstecher zum Frühstück hat es dann noch gereicht, bevor zum Boarding gerufen wurde. Wie man sehen kann, hatten wir mit unserer Wanderung am Donnerstag echt Glück, denn am Freitag war es in Kangerlussuaq auch kälter und es hat leicht geschneit, als wir - an unserer Maschine, die uns von Island hierher gebracht hat vorbei - zu unserem Flieger gelaufen sind.

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Die Maschine war bis auf den letzten Platz besetzt und entweder der CEO oder der CFO von Air Greenland saß auf dem Jump Seat im Cockpit. An Bord gab es wieder die Auswahl zwischen Kaffee, Tee oder Wasser und das IFE bestand aus "nach draußen schauen". Im Anflug auf die (erste Hälfte der neuen) RWY04 konnte man gut sehen, dass es in Nuuk auch Neuschnee gegeben hat.

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Um 9 Uhr morgens standen wir nun mit unserem Gepäck am Flughafen in Nuuk (endlich...) und überlegten, wie wir den Tag so gestalten können. Der einzige Fixpunkt war die Ablegezeit unseres Schiffs um 21 Uhr. Wir hatten also 12 Stunden Zeit in Nuuk. Nachdem weder das Cafe am Flughafen offen hatte und es keinerlei Infostand etc. gab sind wir mit dem Taxi auf gut Glück ins Hotel SØMA am Hafen gefahren und haben freundlich gefragt, ob wir unser Gepäck für den Tag dort deponieren können und gleich noch einen Tisch im dortigen Restaurant für das Abendessen reserviert. Selten hab ich ein so freundliches und herzliches Hotelpersonal erlebt. Das war alles kein Problem, wir wurden mit Sightseeing Informationen und den Einwahldaten für das hoteleigene WLAN versorgt. Wir haben uns erstmal mit Kaffee (Mrs. cas_de), Kakao (cas_de jr.) und Tee (ich) versorgt und überlegt wie wir was anschauen wollen. Die erste Empfehlung war, einfach alle Buslinien abzufahren um einen Überblick über Nuuk zu bekommen. Gesagt, getan. Zur nächsten Bushhaltestelle war ca. 10 Minuten vom Hotel entfernt. Dort haben wir bei recht kaltem Wetter auf den nächsten Bus gewartet.

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Die Bustour war eine gute Idee. Wir haben ersten Überblick bekommen, schon einen ersten Blick auf unser Schiff im Hafen werfen können und sind dann - rechtzeitig zum Mittagessen - in der Innenstadt von Nuuk wieder ausgestiegen.

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Nuuk ist auch nicht mehr das, was es mal war...

Die Reiseführer rühmen sich, dass in Nuuk die einzige Verkehrsampel Grönlands zu finden sei. Fake News! Mittlerweile gibt es mindestens 2 Ampeln und ein weitere ist gerade im Bau. Die Originalampel steht vor dem Hotel Hans Egede und das war auch der Startpunkt für unsere Suche nach einem Restaurant.

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Fündig wurden wir im Tapasimut, einem Tapas Restaurant. Tapas in Grönland hat sich so absurd schräg angehört, dass wir das ausprobieren mussten. Die Kellnerin war sogar aus Spanien und es gab leckere Tapas mit grönlandischem Einschlag (z.B. Risotto mit Jakobsmuscheln und Fischsuppe). Gut gestärkt haben wir uns dann auf den Weg gemacht die Innenstadt zu erkunden. Durch die Fußgängerzone ging es in Richtung Erlöserkirche (Annaassisitta Oqaluffia), der Statue von Hans Egede und zum alten Kolonialhafen. Das Wetter wurde auch zunehmend schöner.

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Im Kolonialhafen - und nur bei Ebbe sichtbar - befindet sich die Statue "Mother of the Sea" (Havets moder).

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Weiter ging es am Schuppen des örtlichen Kanuclubs vorbei bis zum Nationalmuseum (und Archiv) Grönlands, welches wir besucht haben. Dort war die Geschichte Grönlands und die verschiedenen Einflüsse der Inuit bis hin zur Kolonialgeschichte Dänemarks anschaulich dargestellt. Bei einem Aufenthalt in Nuuk kann ich einen Besuch dieses Museums nur empfehlen!

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Direkt hinter dem Museum beginnt der Boardwalk, ein Holzsteg, der direkt ein Stück am Meer entlang zu den brachialen Wohnbauten der Vergangenheit führt. Da hat sich die Regierung Grönlands nicht mit Ruhm bekleckert und die lokale Variante der Plattenbauten umgesetzt. Wenn man sich mit der Geschichte dieser Wohnblöcke auseinander setzt, erfährt man, dass dort Menschen aus kleinen Siedlungen zwangsweise nach Nuuk umgesiedelt wurden und dass es innerhalb dieser Blocks ziemliche Probleme mit Alkoholismus und (häuslicher) Gewalt gab.

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Vorbei an der Inussuk Skulptur haben wir uns dann langsam auf den Rückweg in Richtung SØMA gemacht. Mittlerweile war es nur noch leicht bewölkt und die Sonne kam immer mehr zum Vorschein. Unterwegs haben wir noch einen Boxenstop im Cafe des Hotels HHE Express gemacht, wo meine Frau ihrer Meinung nach den besten Kaffee in Grönland getrunken hat. Für den Rest der Gang gab es wieder eine heiße Schokolade bzw. einen Tee.

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Der Blick vom Pier gegenüber vom Hotel SØMA... die Vorfreude auf die Schiffahrt macht sich bemerkbar!

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cas_de

Erfahrenes Mitglied
Ein Abendessen im Hotel SØMA bevor es an Bord geht

Gegen 17:30 Uhr waren wir zurück im Hotel SØMA und freuten uns schon auf ein schönes Abendessen bevor es an Bord der Sarfaq Ittuq gehen sollte.
Hier das Menü:

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(Link: https://hotelsoma.gl/wp-content/uploads/2023/05/Menukort_hjemmeside.pdf)

Scheinbar sind wir jetzt lange genug beisammen, denn unabhängig von einander fiel unsere Wahl auf die Kombi Lobster chips & Musk ox filet. Der Unterschied war nur, dass die Frau Gemahlin einen Wein dazu gewählt hat, während ich mich auf eine Qajaq-Tour begeben habe. Zuerst hieß es, dass es diese 3 Sorten gibt, nach und nach kamen dann noch andere Sorten auf den Tresen.

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In Summe habe ich das Helle, den Maibock und das Märzen probiert. Wir waren ja nicht in Eile. Hier noch die Bilder von den beiden Gerichten, die wir genießen durften.

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Für den Junior gab es einen stattlichen Burger mit Pommes und ein Faxe Kondi.

Gut gesättigt haben wir uns dann um 20:15 Uhr auf den Weg zum Pier gemacht.

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Kurz noch ein paar Worte zum Schiff. Die Sarfaq Ittuk macht die meiste Zeit des Jahres eine einwöchige Tour von Nuuk nach Ilulissat und dann zurück nach Süden via Nuuk bis Qaqortoq und Narsaq bevor sie wieder nach Norden bis Nuuk fährt. Abfahrt in Nuuk ist immer am Freitag (Ausnahmen von dieser Regel gibt es im Winter). Bei unserer Fahrt war der Fahrplan wie folgt:

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(Link: https://aul.gl/en/schedule/)

Es gibt zwei Optionen auf dem Schiff zu übernachten. Entweder in einer Kabine (oder neuerdings auch in 2 Suiten) oder in einer sog. "Couchette":

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Wir hatten uns für eine Kabine entschieden. Je nach Belegung können bis zu 4 Personen in einer Kabine übernachten, jedoch werden nur so viele Betten entriegelt und runtergeklappt wie Personen für die Kabine gebucht sind. An Bord gibt es ein Café, das Café Sarfaq, wo man die Mahlzeiten zu sich nehmen kann und auch Snacks und Getränke bekommt. Für die Abend- und Nachtstunden gibt es auch Getränke und Snackautomaten am Heck (DKK, Cash only). Die Mahlzeiten kann man vorab mitbuchen oder man kann à la Carte essen. Wenn man die Vorbuchungsoption gewählt hat, ist man aber auf das Tagesmenü eingeschränkt - man kann natürlich andere Mahlzeiten gegen Bezahlung erwerben (z.B. Smørrebrød oder Kuchen). Das Essen an Bord ist, ok, aber man tappt schnell in die Falle, dass etwas "nicht von den Meal Vouchern abgedeckt ist" und darf dann den Geldbeutel zücken (zurücklegen geht ja schlecht). Ich will mich aber nicht beschweren, wir sind satt geworden und ehrlich gesagt war die Verpflegung besser als erwartet.

WLAN gibt es auch, es ist aber recht teuer. Wir haben das nicht genutzt, weil die Abdeckung in der Nähe der Häfen und Ortschaften unterwegs erstaunlich gut ist (was Netzqualität und Stabilität anbelangt). Wenn man mal offline ist, dann schadet das ja auch nicht.

Wer noch mehr Details bzgl. Schiff usw. haben möchte kann auf https://aul.gl/en/experience-greenland/ alle Infos finden.
 
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cas_de

Erfahrenes Mitglied
Pünktlich um 21 Uhr hieß es "Leinen los!" und wir begannen unsere Reise. Das Wetter zeigte sich mittlerweile von seiner allerbesten Seite und wir haben das Auslaufen aus dem Hafen von Nuuk an Deck bei strahlendem Sonnenschein genossen.

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Die erste Nacht an Bord war (wie bei mir immer) unruhig und ich wir bzw. haben lange gebraucht bis wir eingeschlafen sind.

Samstag, 03. Juni

Der erste Hafen, den wir anliefen war Maniitsoq. Kurz vor dem Anlegemanöver waren wir wach und ich hab den Stop vom Oberdeck aus mit verfolgt.

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Leider war das Wetter nicht mehr so schön wie am Vorabend, aber immerhin war es (noch) trocken. Nachdem wir wieder abgelegt haben und Kurs in Richtung Kangaamiut eingeschlagen habe folgte eine sehr schöne Passage zwischen den Inseln und dem Festland mit Fjorden und Gletschern. Knapp 2 Stunden blieb ich an Deck um die Szenerie zu aufzusaugen.

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Kangaamiut ist so klein, dass es nicht mal einen Hafen gibt, wo das Schiff anlegen hätte können. Der Passagier- und Frachtumschlag erfolgte über ein Beiboot, während die Sarfaq Ittuk auf engstem Kreis gewendet hat. Trotzdem gab es auch in der Abgeschiedenheit guten 4G/5G Empfang...

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Nördlich von Kangaamiut verschlechterte sich das Wetter zusehends, der Seegang wurde stärker und es begann zu schneien - was beim Großteil unserer kleinen Reisegruppe nicht positiv aufgenommen wurde.

Abends sind wir dann in Sisimiut angekommen. Sisimiut ist mit 5500 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Grönlands und ist recht hügelig. Das Schiff legt dort für 2 Stunden an und ich habe die Gelegenheit für einen kleinen Abendspaziergang an Land genutzt. Der Schneefall war vorbei und es blieb zumindest von oben trocken.

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Um 21 Uhr ging die Fahrt dann weiter durch die helle Nacht in Richtung Norden. In der zweiten Nacht an Bord haben wir besser geschlafen, aber wir waren alle drei froh zu wissen, dass das unsere letzte Nacht auf dem Schiff sein würde.

Sonntag, 04. Juni

Nächster Halt - Aasiat. Aasiat war der letzte Stop vor unserem Ziel Ilulissat und am Sonntag morgens war im Hafen viel los. Hier gingen sehr viele Passagiere von Bord.

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Nach dem Ablegen begaben wir uns zum Frühstück. Dort entdeckte ich, dass die Stühle mit Expandern am Boden verankert sind.

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Jetzt begann das Highlight - quasi die Königsetappe - die Durchquerung der Diskobucht nach Ilulissat...
 

cas_de

Erfahrenes Mitglied
Es gibt (R)Eis Baby!

Doch erstmal der Reihe nach. Wir haben nach dem Frühstück unsere Sachen gepackt um mehr Zeit für die Eisberge zu haben. Reis gab es dann zum Mittagessen im Café Safaq, zusammen mit Gemüse und dänischen Hackfleischbällchen. Die Hauptspeise (das Auge ist ja bekanntlich mit) waren aber die Eisberge in der Diskobucht. Zuerst nur wenige, je näher wir in Richtung Ilulissat kamen, desto mehr Berge wurden es...

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Zwischendurch hat sich immerhin ein Wal kurz blicken lassen...

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Ilulissat voraus!

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Aufgrund der Tatsache, dass die Crew auch Bilder und Videos gemacht hat, kann man wohl davon ausgehen, dass die Eisbergshow nicht so schlecht war. Analog zur Black Box in Flugzeugen, gibt es einen "Voyage Data Recorder" auf dem Dach der Brücke des Schiffes.

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Mit dem Erreichen des Hafens von Ilulissat ging unsere Etappe auf der Sarfaq Ittuq zu Ende. Das Aussteigen ging relativ fix und während wir auf den Shuttle Bus des Hotels warten konnten wir bei der pragmatischen Variante der Entsorgung des Mülls des Schiffes zuschauen.

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An Bord des Busses erwartete uns landestypische Musik. Kein Scherz! Das Anklicken das folgenden Links erfolgt auf eigenes Risiko!


Gegen 14 Uhr waren wir im Best Western Plus Hotel Ilulissat (https://www.bestwestern.com/de_DE/b...-plus-hotel-ilulissat/propertyCode.96100.html) angekommen und haben unser via booking.com gebuchtes Familienzimmer im Erdgeschoss bezogen.

Spoiler - die Aussicht von den höheren Stockwerken war besser, aber selbst von ganz unten hatte man die Bucht gut im Blick.

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Nach einer kurzen Siesta haben wir uns dann gegen 16:30 Uhr auf den (Fuß-) Weg zum Icefjord gemacht.

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Mehr zum Icefjord im nächsten Post.
 

cas_de

Erfahrenes Mitglied
Der Infoblock vorne weg:






Der Ilulissat Ice Fjord...

...ist DER Grund hierher zu reisen. Und ohne übertreiben zu wollen - aus meiner Sicht ist das ein Ort auf diesem Planeten, den man besucht haben sollte.

Die Kurzversion ist, dass der Sermeq Kujalleq, der den Icefjord speist, einer der aktivsten Gletscher dieser Erde ist. Der Ausgang des Gletschers heißt Kangiata Sullua (manchmal auch kurz "Kangia") und ist - laut Wikipedia - zwischen 40 und 60 km lang. Ein Bootsguide hat mir erzählt, dass der Sermeq Kujalleq pro Jahr ungefähr 43 km³ Eis produziert, welches den Kangia entlang schwimmt. Am Ende dieses Fjordes türmt sich unter Wasser die Endmörane des Gletschers auf (Isfjordsbanken) und die Wassertiefe nimmt an dieser Stelle stark ab und beträgt nur noch gute 200 m. Die großen Eisberge bleiben dort stecken und erst durch den Druck des nachfolgenden Eises brechen dann Teile der großen Eisberge ab und driften dann in die Diskobucht.

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Genau zu diesem Punkt führt ein ausgebauter Weg (keine Schneeräumung im Winter) und am Ende des Steges geht es eine Treppe nach oben auf die Felsen ("Nakkaavik Kællingekløften"). Dort wurden ein paar Sitz- und Picknickbänke hingestellt und man kann das Schauspiel in aller Ruhe genießen und die grandiosen Eindrücke aufsaugen. Dieser Ort ist auch der Endpunkt zweier Wanderwege ("Red Trail" und "Blue Trail"), während der 3. Wanderweg vom Icefjord Center (mehr dazu später) in Richtung Kraftwerk verläuft.

Die Karte der Trails findet man unter


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Eigentlich wollten wir den Blue Trail wandern, aber man hat uns sowohl im Hotel als in der Touristeninformation klipp und klar gesagt, dass das zu früh in der Saison sei und man die beiden Trails derzeit nur mit Steigeisen und GPS in Angriff nehmen kann (und dass das mit Kindern keine gute Idee wäre). Der Yellow Trail wäre teilweise schneefrei, aber wo kein Schnee bzw. kein Fels ist stampft man durch einen tierischen Dreck, auf gut bayerisch Baaz. Folglich haben wir uns auf den Steg zwischen Icefjord Center (oben: Old Heliport) und Nakkaavik Kællingekløften beschränkt. Bei Nakkaavik Kællingekløften sollen sich übrigens die alten Bewohner in den Tod gestürzt haben um der nachfolgenden Generation nicht zur Last zu fallen.

Der erste Blick vom Dach des Icefjord Centers:

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Man kann den noch teilweise verschneiten Steg gut erkennen. Es ist keine gute Idee abseits des Stegs zu gehen, denn da geht es mal einen knappen halben Meter nach unten und unter dem Schnee steht man dann im Morast oder im Wasser.

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TimoKoni

Erfahrenes Mitglied
22.09.2014
1.401
2.780
DUS
Danke für den, bis hierher, tollen Bericht und die passenden Fotos dazu!

Der Norden hat wirklich seinen ganz eigenen “Zauber”, auch, wenn man sagen könnte, dass es fast trist und langweilig wirkt. Ist einfach mal was anderes.

Island und Grönland stehen zudem bei mir mal so gar nicht auf der Liste (eher Skandinavien), deswegen freue ich mich um so mehr fürs Mitnehmen!

Lieben Gruß
 

fixekiste

Erfahrenes Mitglied
08.03.2013
425
495
Hatte es einen besonderen Grund, dass ihr euch für Pfingsten entschieden habt? Ich finde den Trip sehr spannend und überlege mir schon, welche Jahreszeit bzw. welcher Monat wohl am besten passen würde.
 

cas_de

Erfahrenes Mitglied
Danke für den, bis hierher, tollen Bericht und die passenden Fotos dazu!

Der Norden hat wirklich seinen ganz eigenen “Zauber”, auch, wenn man sagen könnte, dass es fast trist und langweilig wirkt. Ist einfach mal was anderes.

Island und Grönland stehen zudem bei mir mal so gar nicht auf der Liste (eher Skandinavien), deswegen freue ich mich um so mehr fürs Mitnehmen!

Lieben Gruß

Danke! Ist halt mal ein anderes Ziel...

...und - noch off the beaten track. Was sich aber wahrscheinlich bald ändern wird.
Auf die Malediven kann ja jeder *Zwinkersmiley* (frei nach Martin Sonneborn).

Hatte es einen besonderen Grund, dass ihr euch für Pfingsten entschieden habt? Ich finde den Trip sehr spannend und überlege mir schon, welche Jahreszeit bzw. welcher Monat wohl am besten passen würde.

Ja, es hatte mehrere Gründe:

1. Wir sind auf die Schulferien angewiesen. D.h. es blieben nur Pfingsten oder die Sommerferien.
2. Ich wollte schon immer mal die Mitternachtssonne erleben. Die ist in den Sommerferien schon wieder vorbei.
3. Durch die Kombi Island + Grönland war mir wichtig, dass wir noch vor der Hochsaison sowohl in Island als auch in Grönland sein werden (Verfügbarkeiten & Preise für die Hotels, Verfügbarkeit Schiff & Flüge mit GL).
4. Ich hoffte auf "mehr Eisberge" an Pfingsten im Vergleich zum Sommer.
5. Für die Sommerferien hatten wir schon andere Pläne.

Rückblickend betrachtet wären die Sommerferien besser für den Stop in Ilulissat gewesen (z.B. Wanderwege, besserer Kontrast ohne Schnee, usw.). Im Nachhinein ist man immer schlauer. Ich bin froh, dass alles so geklappt hat, wie wir es jetzt gemacht haben. Ostern hätte ggfs. auch seinen Charme gehabt (Aurora - siehe Bericht von @red_travels), da ist es aber wettertechnisch kälter und instabiler.