Vorab, um Missverständnissen vorzubeugen: ich finde die Verhaftung auch nicht in Ordnung. Trotzdem wird hier vieles vermischt, verzerrt und falsch dargestellt.
Der Manager wurde nicht verhaftet weil er schwul ist. Die Gedanken sind frei, selbst in Katar. Er wurde verhaftet, weil er sexuelle Handlungen mit einem anderen Mann plante. Dies mag steinzeitlich erscheinen, war bis 1994 in Deutschland aber auch verboten. 1994 nach Christus, wohlgemerkt.
Dass er zufällig Manager bei QR ist tut dabei rein gar nichts zur Sache, was kann das Unternehmen für das veraltete Rechtssystem im Sandkasten? Im Gegenteil, eigentlich ist gut dass Manager und nicht nur schwule Gastarbeiter aus Indien verhaftet werden. Damit gilt das Unrecht wenigstens für alle.
Grundsätzlich vertrete ich die durchaus kontroverse Meinung, dass wir Mitteleuropäer unsere moralische Überheblichkeit nicht zu sehr nach außen tragen sollten. Der Mensch treibt seit Jahrtausenden handel, nur so hat sich unsere Kultur entwickelt. Menschenrechte, Kriege und Moral waren bisher immer nachrangig. Nur weil wir seit ein paar Monaten mehr als zwei Geschlechter kennen wollen, Homosexualität nicht nur akzeptiert sondern beinahe gefeiert wird, und wir dem Klimawahn verfallen sind, muss man Länder die diese Entwicklung nicht am selben Tag mitmachen nicht diskriminieren. Der deutsche Auftritt bei der WM in Qatar war nicht nur aus sportlicher Sicht lächerlich.