Porto - die Stadt am Duero

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Biohazard

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29.10.2016
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LEJ
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Flugplan (September 2021)
LH2199 – BRE-MUC
LH1782 – MUC-OPO
LH1783 – OPO-MUC
LH2196 – MUC-BRE

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Maps generated by the Great Circle Mapper (Great Circle Mapper) - copyright © Karl L. Swartz.



Ich wollte noch einmal in die Sonne, bevor es in den nasskalten und dunklen Herbst bzw. Winter geht – und da ich Portugal bislang noch keinen Besuch abgestattet hatte, war das Ziel schnell gefunden. Nach ein bisschen Recherche im Internet und hier, im VFT, war das Ziel innerhalb Portugals auch schnell bestimmt: Porto

Obwohl Bremen nicht der Nabel der Welt ist, dafür aber eine Ryanair Basis, gab es auch Direktflüge ab BRE direkt nach OPO. Preislich lag Ryanair jedoch am oberen Ende der Skala, sodass ich für ein paar Taler mehr auch mit dem Kranich in C fliegen konnte – dies war dann, auch mit Hinblick auf die aktuell doppelten Statusmeilen und der Herbst-Promo, ein no-brainer, hatte ich doch dann direkt meine Statusverlängerung bis 02/2024 in der Tasche.



Freitagmorgen, der Wecker klingelte um 4:55 Uhr, viel zu früh, wenn ihr mich fragt. Aber das sind ja selbstgemachte Leiden… Die Anreise zum BRE verlief komplikations- und ereignislos. Ankunft gegen 5:35 Uhr, um 5:40 Uhr hatte ich die Tickets in der Hand und um 5:45 Uhr lag die Security hinter mir. BRE, i like!

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Leider wurde die LH Lounge in Bremen weggespohrt – einer der Gründe, warum man den Kranich eigentlich nicht mehr unterstützen sollte… Aber naja, in der Not frisst der Teufel Fliegen oder schmeißt dem Konzern auch noch einige hundert EUR für einen P-Saver-Return in den Rachen. Menschen machen manchmal unlogische Dinge. ;)

Mit einigen Minuten Verspätung hob der A319 (D-AIBC) ab, vor dem Vorhang war die C mit 4 Reihen ausgebucht. Am Vorabend erhielt ich dann noch eine Mail mit der Info, dass mir ein neuer Sitzplatz zugewiesen wurde (von 5A auf 3C; bye bye schöner Fensterplatz :().

Die Dame auf 3A ließ mich dennoch ein Foto des Sonnenaufgangs machen.

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Wir landeten vor der geplanten Uhrzeit am MUC auf 26L. Bei 40 Minuten Umsteigezeit landet man quasi dann, wenn das Boarding des Anschlussfluges schon startet. Also Beine in die Hand nehmen, kurzer Toilettenstopp und ab zum Gate.

Für den knapp 2,5 Stunden langen Flug wurde es D-AINV (A320Neo): Sitzplatz 1A, kein Nebensitzer auf 1C, Beinfreiheit, jetzt nur noch eine etwas bequemere Bestuhlung (von einer richtigen 2-2 ganz zu schweigen) und die LH hätte aus meiner Sicht eine wirklich gute Europäische Business Class.

Ein paar Gates weiter entdecke ich noch diesen dicken Vogel von Singapore Airlines.

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Der Flug war angenehm und die Crew nett und fleißig. Namentliche Anrede beim Service (auf beiden Flügen!), es wurde mehrmals nachgeschenkt, anschließend folgte ein kleines Nickerchen und überpünktlich landeten wir in OPO.

Dank 1A-Sitzplatz wurde ich als erste Person aufgefordert, den Flieger zu verlassen. Ich schnappte mir meinen Rucksack, bedankte mich noch kurz bei der Crew für den angenehmen Flug und verließ dann das Flugzeug. Auf dem Weg zum Gepäckband holte ich schon einmal den ausgedruckten PLC-Zettel (Passenger Locator Card) heraus, dieser wurde aber gar nicht kontrolliert, man wollte nur den aktuellen Impfstatus (CovPass App) sehen.

Auf das Gepäck musste ich leider etwas warten. Das Band lief an, spuckte einen Koffer raus, dieser drehte mehrere Runden und dann stoppte das Band wieder. Nach 5 Minuten ging es weiter, das Band lief an, zuerst passierte nichts und nach ein paar weiteren Minuten kamen endlich die ersten Koffer zum Vorschein. Etwa eine halbe Stunde nach Landung hatte ich dann meinen Koffer in der Hand und begab mich zum Ausgang.

Erstes Ziel im Flughafen: der Interactive Tourist Shop zwecks Erwerbes der Porto.Card

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Drei Tage bzw. 72 Stunden komplett freie Nutzung des ÖPNV sowie diverse Vergünstigungen (Restaurant, Souvenir Shops, …) für 25 EUR. Auch wenn man ggf. mit Einzeltickets günstiger unterwegs ist, allein schon, dass man sich keine Gedanken um den Ticketkauf machen muss ist schon Begründung genug das Angebot anzunehmen. Für mich jedenfalls.

Mit der Metro ging es innerhalb von 20 Minuten bis in die Innenstadt von Porto. Das Wetter war angenehm, knapp über 20°C, blauer Himmel und Sonnenschein. Also Jacke aus, Sonnenbrille auf, Koffer in die Hand und die 10 Minuten bis zum Hotel gelaufen.

Check-In leider nicht vor 14 Uhr, und es war erst 11:30 Uhr. Also deponierte ich meinen Koffer im Hotel, packte noch ein paar überflüssige Dinge aus meinem Rucksack in den Koffer und ging dann, mit der Kamera bewaffnet, in den nahen Park Jardins do Palácio de Cristal.

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Schöner Ausblick nach Südost von der Torreão do Jardim do Palácio.

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Eine Etage tiefer gab es dann dieses .. Labyrinth? Zum Glück habe ich lange Beine und konnte abkürzen… ;)

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Einer der vielen Brunnen auf dem Gelände.

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Ich lief ohne wirkliches Ziel durch die Stadt…

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… und kam nach einiger Zeit an der alten Stadtbefestigung, der Muralha Fernandina, vorbei. Leider stand die Sonne schlecht und die gemachten Fotos sind alle in den digitalen Mülleimer gewandert.

Da ich jetzt aber wieder „unten“ war, Porto streckt sich ganz schön in die Höhe, lief im am Duoro entlang. Duoro ist übrigens der portugiesische Name, Duero der deutsche…

Neben der Metro, den Straßenbahnen und Bussen, verkehren in Porto auch noch alte Straßenbahnen im urigen Design. Im Hintergrund ist die São Francisco aus dem 14. Jahrhundert zu sehen.

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Noch ein Foto der Franziskanerkirche.

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Der Eintritt hätte 8 EUR bzw. 6 EUR (Porto.Card) gekostet. Das habe ich mir dann doch lieber gespart…

Ein bisschen Streetart an einer Häuserwand.

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Ich stattete der Mercado Ferreira Borges, einer ehemaligen Markthalle aus den 1880er-Jahren, die heute als Nachtclub und Restaurant genutzt wird, noch einen kurzen Besuch ab, viel zu sehen gab es jedoch nicht. Über diverse „Serpentintreppen“ ging es wieder „nach oben“, bis ich mit nassem Rücken am Aussichtspunkt Miradouro da Vitória ankam und ein paar Bilder der Altstadt machen konnte.

Der Aussichtspunkt befindet auf dem Gelände dieser Ruine.

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Vorne Porto, gefolgt vom Duero, dann die Nachbarstadt Vila Nova de Gaia. Der Turm am Horizont ist der 177m hohe Torre de televisão de Vila Nova de Gaia.

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Die berühmte Brücke Ponte Dom Luís I, die Porto und Gaia verbindet, samt dem ehemaligen Bergkloster Mosteiro da Serra do Pilar aus dem 16. Jahrhundert.

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Weitere Streetart an einer Häuserwand.

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Mittlerweile war es 13:30 Uhr durch und ich hatte den Check-In des Hotels im Blick. Innerhalb von 15 oder 20 Minuten hatte ich die ~1,5km zu Fuß zurückgelegt und war beim Hotel. Mir war eigentlich nach Bus oder Metro, aber es gab keine direkte Verbindung und so lief ich.

Am Hotel wurde ich freundlich begrüßt und mein Koffer überreicht. Beim Check-In wurde noch ein Blick in die CovPass App geworfen, nachdem mein Impfstatus kontrolliert wurde, gab es die Zimmerkarte.

Mein Zimmer des Hotels Exe Essenzia Porto lag im dritten Stock auf der straßenabgewandten Seite.

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Mir wurde erklärt, dass das Hotel erst vor drei Monaten geöffnet hat und somit brandneu ist. Die Inneneinrichtung in Braun- und Schwarztönen finde ich schick, die Klimaanlage hat gut gekühlt und war leise, die Dämmung der Fenster sehr gut und das Bett schön bequem. Ein Volltreffer!

Einzig das Waschbecken ist meiner Meinung nach eine schlechte Lösung. Aber naja…
 

H.Bothur

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Sehr schick - auch wenn ich bisher mein Herz für Porto nicht gefunden habe ... aber probieren werden es bestimmt noch einmal !

Hans
 
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H.Bothur

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HAM - PRM
Das solltest du definitiv! Es kommen noch einige Fotos, der Text dazu will aber erst einmal geschrieben werden - vielleicht fällt die Entscheidung dann noch etwas einfacher? ;)
(y)

:) Ach ... erst sind mal wieder drei Tage Lissabon dran - wir haben aus dem letzten Jahr noch einen Voucher für das Avani Liberdade und können mal wieder zu unserem Lieblingsrestaurant zum Porco de Carne de Aletejano-Essen :)

Aber irgendwann machen wir das bestimmt wieder mal !

Hans
 
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Ich duschte, wechselte die Kleidung, packte den Rucksack neu, studierte noch etwas den Stadtplan und machte mich dann auf zur nahen Bushaltestation. Mit einem der regelmäßig verkehrenden Busse ging es über Fluvial bis nach Passeio Alegre, wo ich ausstieg und erst einmal den Anblick des Atlantiks genoss.

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Am Praia do Carneiro gibt es, neben dem Kiesstrand und einer Festung (Forte de São João Baptista), noch einen 10m hohen Granit-Leuchtturm aus dem 19. Jahrhundert.

Blick vom Weg zum Leuchtturm zurück zum Strand.

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Der Leuchtturm.

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Direkt neben dem Leuchtturm liegt die Einfahrt zum Duero, welche mit einem Wellenbrecher aus Beton vor den tosenden Wellen geschützt wird. Am Ende des Brechers steht das Denkmal Farolim da Barra do Douro.

Ein Größenvergleich „Mensch-Wellenbrecher“.

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Und hier eine (kleine) Serienaufnahme der starken Brandung.

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Am Leuchtturm selbst waren viele Angler unterwegs. Gefangen hat, in der Zeit wo ich da war, jedoch keiner etwas.

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Noch ein Foto der Naturgewalten.

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Ein Warnschild am Praia das Pastoras – wer die Wellen gesehen hat, versteht warum.

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Ich lief die Uferstraße weiter gen Norden und passierte diverse Strände (Praia Ingleses / de Gondarém / de Molhe), bis ich am Praia do Homem do Leme eine kleine Pause einlegte, mir ein kühles Super Bock Bier gönnte und einen einsamen Gummistiefel fotografierte.

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Passadiço das Ondas, im Zickzackkurs zum Meer.

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Wenige hundert Meter weiter, die Turmfestung Forte de São Francisco Xavier aus dem 17. Jahrhundert.

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Auch hier zeigt sich wieder die Rauheit des Atlantiks.

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Am Praia de Matosinhos waren viele Surfer im Wasser. Die Surfschulen waren wie auf einer Perlenkette nebeneinander aufgereiht.

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Wie man am Namen des Strands erkennt, war ich mittlerweile nicht mehr in Porto, sondern in Matosinhos, einer Nachbarstadt, etwa 10km von Porto bzw. 4km vom Leuchtturm entfernt.

Die an ein Fischnetz erinnernde Skulptur Rotunda da Anémona auf einem Kreisverkehr.

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Eine weitere Skulptur am Strand, Tragédia do Mar, welche an die Tragödie vom 1. Dezember 1947 erinnert, bei der 152 Fischer ums Leben kamen und 72 Witwen und 152 Waisen zurückließen.

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Mir knurrte langsam der Magen, für portugiesische Verhältnisse war es mit 19 Uhr jedoch noch etwas zu früh für Abendessen und so schaute ich mir noch etwas die nähere Umgebung an. Um halb acht konnte ich jedoch nicht mehr und kehrte ins vorher herausgesuchte Salto O Muro ein – und war der erste und einzige Gast.

Ich bestellte eine Vorsuppe (lecker), gebratenen Fisch (LECKER!) sowie eine kleine (0,375l) Flasche Weißwein.

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Ich war zufrieden. Das Essen lecker, der Bauch voll, der Schrittzähler zeigte >23.000 Schritte – der erste Urlaubstag war ein voller Erfolg.

Mit der Metro ging es zurück nach Porto und von der Metrostation zu Fuß weiter bis zum Hotel. Hier zeigte sich der einzige Nachteil des Hotels: ÖPNV-technisch liegt es nicht besonders gut. Die beiden Metrostationen in der Nähe sind jeweils 750m entfernt, die naheliegendste Busstation eher schlecht frequentiert und andere Busstationen schon wieder ein paar hundert Meter weiter weg. Aber naja, ich bin ja gut zu Fuß und dafür war es schön ruhig im Zimmer.

Die Nacht war erholsam. Das Bett, wie bereits geschrieben, sehr bequem, dazu war es ruhig und die Vorhänge haben wirklich stark verdunkelt. Leider war das Wetter nicht mehr so gut wie noch am Vortag, die Wetter App sagte Regen ab 11 Uhr an, die Temperaturen eher durchwachsen.

Das Frühstück, im Zimmerpreis inkludiert, war in Ordnung. Neben Rühr- und Spiegelei, Pilzen und kleinen Würstchen, gab es mehrere Sorten (Toast)Brot, verschiedenen Käse- und Wurstaufschnitt sowie diverse Süßspeisen.

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Nachdem ich mich auf dem Zimmer für den restlichen Tag wappnete, schulterte ich den Rucksack und lief los.

Über kleine Seitenstraßen, die Os Caminhos do Romântico, ging es hinunter zum Duero.

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Im Hintergrund ist die Bogenbrücke Ponte da Arrábida zu sehen.

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Mein erstes Ziel des Tages: Das Tram Museum (Museu do Carro Eléctrico). Eintritt 6 EUR bzw. 4 EUR für Inhaber der Porto.Card.

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Ein Foto der Uferpromenade des alten Porto.

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Die Haupthalle des Museums, welches sich in einem Gebäude des Verkehrsunternehmen STCP ( Sociedade de Transportes Colectivos do Porto, S.A.) befindet.

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Es werden unterschiedliche Wagen vorgestellt, beginnend beim Ochsen- bzw. Pferdekarren über Busse mit Oberstromabnehmern bis hin zu alten Fischwagen (Atrelado de Marcadorias) aus dem Jahr 1932, auf denen die fangfrischen Fische von Matosinhos zu den Märkten in Porto gebracht wurden.

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Die Nebenhalle behandelt das Thema Stromerzeugung.

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Siemens-Schuckert Werke
Model D.U.G. 400/40
Masch.Nr. 470829N
550/550 Volt
500/625 K.W.
910/1135 Ampere
500/500 Umdr.


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Das Bild erinnert mich sehr an Alcatraz.

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Ich verbrachte etwas über eine Stunde in dem aus zwei Räumen bestehenden Museum. Für den Weg zurück in die Altstadt, entschied ich mich für eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn, die eine Haltestelle direkt vor dem Museum hat. Leider verpasste ich die nur halbstündlich verkehrende Bahn der roten Linie um wenige Minuten und musste mich so in Geduld üben. An der Haltestelle kam ich noch mit einem niederländischen Paar ins Gespräch – ob ich wissen würde, wie und wo man die Tickets kauft, denn der Ticketverkäufer im Museum konnte weder Englisch noch Niederländisch oder Deutsch. Also klärte ich die beiden auf, wobei ich auch nur angelesenes Wissen aus dem Internet hatte, und so warteten wir zu dritt auf die Bahn.

Die Einzelfahrt kostet 3,50 EUR, eine Zweierkarte ist für 5 EUR zu erwerben. Daneben gibt es noch Ein- oder Zweitagestickets. Auf jeden Fall zückte ich gerade einen 5 EUR Schein aus dem Portemonnaie, da winkte der Fahrer ab und meinte, dass es ja nur noch vier Station bis zur Endhaltestelle sind und er uns so mitnehmen würde. Sehr nett!

Die Bahn rumpelte an der Uferpromenade entlang, beim Bremsen quietschte es laut und die Fußgänger und Fahrradfahrer, mit denen sich die Straßenbahn die Fahrbahn teilt, reagierten teilweise mehr schlecht als recht auf das Rumpeln, Klingeln und Bimmeln der Tram.

An der Endhaltestelle (Ribeira angekommen, stieg ich als letzter aus, konnte noch ein Foto der leeren Bahn machen und mich erneut beim Fahrer bedanken.

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Biohazard

Erfahrenes Mitglied
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Mittlerweile war das Wetter wieder besser geworden, die dunklen Wolken waren weg und immer wieder schaffte es die Sonne durch die bestehenden Wolken durchzubrechen und für wohlige Wärme auf der Haut zu sorgen. Da es eine Stunde zuvor noch nicht danach aussah, und ich keine Lust auf Sightseeing im Regen hatte, kaufte ich mir ein Ticket einer virtuellen Show, die in einem überdachten Gebäude stattfinden sollte. Bis dahin hatte ich noch etwa 1,5 Stunden Zeit und verbrachte diese an der Bairro da Ribeira.

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Häuser mit kleinen Balkonen direkt an der Promenade.

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Ich lief die Promenade einmal hoch und wieder runter, suchte mir dann ein schönes Cafe in der Sonne und bestellte einen Kaffee.

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Als ich auf die Frage, was ich denn noch bestellen würde, nur den Kopf schüttelte, ließ man mich wissen, dass ich doch bitte wieder den Platz freigeben möchte, denn aktuell wäre „Launchtime“ und ich müsste schon etwas zu Essen bestellen. Okay, dann also nicht…

Ich trottete also in Richtung meines 14 Uhr Termins und suchte mir auf dem Weg dorthin ein kleines Restaurant, wo man mich auch bediente, obwohl ich nur 2,70 EUR (inkl. 1 EUR Trinkgeld) umsetzte.

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In der Bestellbestätigungsmail stand, dass man sich doch bitte 15 Minuten vorher einfinden sollte, als tat ich, worum man mich bat. Pünktlich um 13:45 Uhr war ich vor Ort: Porto Legends

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Normalpreis der 45-minütigen Show: 12 EUR
Ich bezahlte 7,42 EUR (7 EUR Ticket plus 0,42 EUR „booking fee“) und weiß bis heute nicht warum. Weder gab ich die Porto.Card an, die laut Prospekt einen 2 EUR Rabatt bringen sollte, noch nutzte ich irgendeinen Zwischenvermittler oder ähnliches, sondern kaufte das Ticket direkt auf der Veranstalterseite.

Naja, wie auch immer... Der Einlass war gut geregelt, ich musste nur den QR-Code aus der Mail vorzeigen und wurde durchgelassen. Zur Show selbst: in einem Kellergewölbe wird durch viele Beamer eine digitale Zeitreise durch Porto und dessen Legenden präsentiert. Die Bilder waren grafisch gut und das technische Zusammenspiel der Beamer bemerkenswert.

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„In echt“ und mit bewegten Bildern sieht das natürlich noch einmal ganz anders aus. ;) Wie bereits erwähnt, dauerte die Show 45 Minuten und anschließend ging es wieder nach draußen an die frische Luft.

Mittlerweile hatte es jedoch zu regnen begonnen und ich suchte Zuflucht in einer Bushaltestelle.

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Praktisch war, dass der Bus in Richtung Altstadt nur wenige Minuten später dort hielt und ich so trockenen Fußes blieb – denn für mein nächstes Ziel war ich etwas länger (~20 Minuten) mit dem Bus unterwegs.

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Ein kleiner Nachmittagssnack in der Fábrica da Nata.

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Meine ersten Pastel de Nata hatte ich vor einigen Jahren in Macau probiert und wollte jetzt unbedingt das „Original“ probieren. Original in Anführungszeichen, weil das Blätterteigtörtchen mit Pudding ursprünglich aus Lissabon stammt. Lissabon oder Porto, Hauptsache Portugal. :D

Preislich auf jeden Fall sehr günstig, Törtchen+Portwein für 2,50 EUR und Törtchen+Kaffee für 1,60 EUR.

Wieder mit Energie ausgestattet, nutzte ich das schöne Wetter und die neue Umgebung für Sightseeing.

Nördlich der Konditorei befindet sich die Capela das Almas, die für ihre blau-weiße Fliesenfassade bekannt ist.

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Von dort ging es nach Western. Zuerst kam ich an der Kirche Igreja da Trindade vorbei…

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… direkt nebenan befindet sich das Rathaus Câmara Municipal do Porto.

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In Blickweite befindet sich ein 5* Hotel, stilecht parkte davor ein Rolls Royce, Modell unbekannt.

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Ich nutzte den nahen Zugang zur Metro und ließ mich eine Station chauffieren. Die Metro – der Rolls Royce der Touris. ;)

Gut, dass das noch einmal erwähnt wird.

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Der Bahnhof São Bento ist für seine Vorhalle bekannt, die mit Azulejo-Keramikfliesen wahrlich ein Augenschmaus und begehrtes Fotomotiv unter Touristen ist.

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Um vom Bahnhof zu meinem nächsten ausgesuchten Spot zu kommen, nutzte ich wieder meine Füße und kleine Gassen.

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Die Altstadt von Porto. Im Hintergrund ist der 76m hohe Torre dos Clérigos zu sehen.

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Oben angekommen, die Kathedrale von Porto ( Sé do Porto).

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Der Eintritt lag bei 2 EUR (Porto.Card; Normalpreis 3 EUR).

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Die Kathedrale wird gerade renoviert und es sind nicht alle Bereiche geöffnet. So wirklich viel gibt es aber auch nicht zu sehen, es ist halt eine Kirche samt ein paar protzigen Räumen.

Treppenaufstieg.

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Blick von oben auf das bereits erwähnte Bergkloster und die Brücke nach Gaia.

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Andere Richtung: Altstadt Porto, erneut mit dem oben erwähnten Turm im Bild.

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Deckenmalerei in einem der Räume.

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Einer dieser „protzigen“ (oder kunstvoll gestalteten?) Räume.

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Langsam wurde es dunkel und ich wollte zurück ins Hotel, um zu duschen und um mich für den Abend fertig zu machen.
 

Biohazard

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Ich würde mich jetzt nicht als Foodie bezeichnen, aber ich esse gerne und kann auch viel Zeit mit Recherche zu diesem Thema verbringen. Also recherchierte und informierte ich mich, bevor es nach Porto ging über die lokale Küche, gute Restaurants/Imbisse und was man unbedingt einmal gegessen haben sollte. Die einhellige Meinung aller Quellen: Francesinha

Die kleine Französin, wie das Gericht aus Porto auf Deutsch heißt, ist ein Sandwich bestehend aus Toastbrot, Kochschinken, einer stark gewürzten Wurst sowie einer Art Schnitzel, ggf. noch einem Spiegelei und wird mit geschmolzenem Käse und einer heißen Tomaten-Bier-Senf-Sauce serviert. Die Sauce kann noch mit Brandy oder Weißwein verfeinert werden – je nach Restaurant bzw. Koch. Dazu gibt es typischerweise Pommes Frites.

Okay, das Gericht hatte ich also schon einmal. Was jetzt noch fehlte, war das passende Restaurant. Und die Suche nach diesem gestaltete sich mehr als schwierig. Fragt man 10 Personen nach dem Restaurant mit dem besten Francesinha, erhält man 12 Antworten. Also markierte ich mir ~5 vorher ausgewählte Lokalitäten auf meinem Plan und wollte diese, je nach Verfügbarkeit, ansteuern. Wie durch einen Zufall kam ich jedoch, direkt am ersten Tag, auf dem Weg zum Hotel am Café Restaurante O Afonso vorbei. Die Tür war zugekleistert mit excelencia, recomendado und sonstigen Aufklebern – und, eigentlich das Beste, an der Wand hing ein Foto von Anthony Bourdain. Ziemlich schnell stand für mich fest, dass ich die vorher markierten Restaurants nicht brauchen würde und ich hier, direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Hotels, fündig geworden war.

Gegen 19:30 Uhr stand ich also in der Warteschlange vor der Tür. Nach 10 Minuten wurde ich von den vor mir Wartenden (eine Gruppe aus 8-10 Personen) gefragt, was ich denn hier machen würde und als ich sagte, dass ich allein bin und nur was essen möchte, wurde ich dankenswerterweise vorgelassen. Beim Einlass wurde kurz die CovPass App geprüft und ich durfte an einem geräumigen 4er Tisch Platz nehmen.

Das Restaurant selbst ist im Formel 1 Stil eingerichtet. Kupferne Bierfässer dürfen natürlich nicht fehlen.

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Ich bestellte ein Bier sowie ein Franceshina c/batata e ovo, also ein Sandwich nach Art des Hauses mit Pommes und Ei.

30 Sekunden später: das bestellte Bier sowie ein paar Erdnüsse (kalt ;)) werden geliefert.

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Keine 10 Minuten später stand dann der Hauptgang auf dem Tisch.

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Und was soll ich sagen: LECKER! Nach knapp der Hälfte des Sandwiches wurde noch einmal ein Soßenkännchen mit Soßennachschub geliefert, sowie ein zweites von mir bestelltes Bier - und zum Abschluss gab es noch einen Portwein auf Einladung des Hauses.

Die Rechnung summierte sich auf 16,50 EUR ohne Trinkgeld. 12 EUR für das Sandwich und je 2,25 EUR für die Biere.


Der Abend war noch jung und ich hatte eine gute Grundlage für den späteren Abend. Bei meinen Restaurant-Recherchen bin ich auch auf den Craft Beer Shop Catraio gestoßen, welcher über ein großes Biersortiment sowie einen schönen und ruhigen Biergarten verfügt. Wie es der Zufall will, lag die Kneipe nur wenige hundert Meter entfernt.

Ich bestellte das ProBIERpaket (haha) für 7 EUR und durfte mir dafür vier Biere aussuchen. Insgesamt gab es 16 Biere (Zapfhahn) sowie weitere Sorten als Falschenbier. Die Kneipe erstreckt sich über mehrere Etagen. Ganz unten ist Bar 1, die die Biere Nr. 1-8 ausschenkt, oben dann Bar 2 (Biere 9-16) und eine weitere Etage darüber ist dann der Biergarten.

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Zu meinen ausgesuchten Bieren, v.l.n.r.:

1 - Bohemian Pilsner, 4,2% ABV
9 - German Pilsner, 4,5% ABV
8 - Russian Imperial Stout Bourbon BA, 12,5% ABV
16 - Cucumber Gose, 4,3%

Ich sag mal so, 1 und 9 waren gut trinkbar und lecker, 8 hat bei mir alle Lampen angeschaltet und bei 16 haben sich meine Fußnägel gekringelt… :D

Der Apfelbaum-/Biergarten.

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Erfolgreicher Abend bisher, und dabei beließ ich es dann auch und trottete durch die lauwarme Nacht zurück zum Hotel.

Der Wetterbericht für den nächsten Tag war leider nicht besonders vertrauenserweckend, es war wieder Regen vorausgesagt. Nach dem Frühstück lief ich als erstes zur Metrostation Carolina Michaelis.

Außerirdische oder einfach nur Graffiti?

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In Trindade stieg ich um und fuhr weiter bis zur Station Jardim do Morro auf der anderen Flussseite des Duero.

Die Sonne kam gerade hinter den Wolken hervor und setzte Porto in ein schönes Licht.

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Noch einmal die berühmte Bogenbrücke, über die unten Autos (und Fußgänger) und oben die Metro (und Fußgänger) verkehren.

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Unweit der Metrostation liegt die Gondelstation Teleférico de Gaia, welche den oberen Teil von Gaia mit dem unteren Teil verbindet.

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Die Einzelfahrt kostet 6 EUR (-10% Porto.Card), der Return 9 EUR. Mir reichte die Einzelfahrt.

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Ich bekam eine Gondel für mich allein unter konnte unterwegs ein paar Fotos machen.

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Auf Meereshöhe angekommen, lief ich die Promenade entlang und schaute mir die Markthalle Mercado Beira-Rio an.

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Viel los war nicht, ein paar Portugiesen frühstückten gerade, aber mehr gab es auch nicht zu sehen.

Mit dem Bus ging es ein paar Höhenmeter nach oben, den Rest bis zum Bergkloster lief ich dann wieder zu Fuß.

Ausblick auf den Park und Porto.

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Die Metro überquert gerade die Brücke.

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Die Promenade von Gaia.

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Der Eintritt zum Bergkloster kostete 2 EUR und es gab leider nur zwei Räume sowie den Außenbereich zu sehen. Ziemlich enttäuschend. :(

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Ich war nach 10 Minuten wieder draußen und entdeckte dieses Hippie-Tuktuk.

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Gaia-Skulptur im Park.

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Über die Brücke ging es, dieses Mal zu Fuß, zurück nach Porto.

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Von der Brücke hat man auch einen schönen Blick auf die Altstadt.

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Die Bergbahn Funicular dos Guindais zur anderen Seite.

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Viel Grün und Ruinen.

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Kunst an einer Häuserwand.

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Frank N. Stein

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04.04.2020
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der Ewigkeit
Informativer, lesenswerter Bericht,
der mir meinen schon fast vergessenen, 3tägigen Porto-Besuch 2004 in Erinnerung rief.
(hatte damals eine Einladung zum EM-Endspiel mit Rehhagel/Griechenland)
Die Stadt hat mich da schon ähnlich begeistert wie Dich heute.
Der RR müßte übrigens ein Silver Cloud sein.
 
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Gargleblaster

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14.06.2012
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Vielen Dank für die Bilder und den Report.

Den Fotos nach kann es gut sein, dass wir uns mal über den Weg gelaufen sind, ohne es zu wissen.

Und: Bei richtig starker Brandung ist der Aufenthalt an den Wellenbrechern sogar hinter den Warnschildern nicht ohne Risiko.
 
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Biohazard

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29.10.2016
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LEJ
Vielen Dank für die Bilder und den Report.
Danke auch für deinen Beitrag! :)
Den Fotos nach kann es gut sein, dass wir uns mal über den Weg gelaufen sind, ohne es zu wissen.
Ich war der Touri mit Kamera und Sonnenbrille... :LOL:

Und: Bei richtig starker Brandung ist der Aufenthalt an den Wellenbrechern sogar hinter den Warnschildern nicht ohne Risiko.
Oha. Das kommt da aber nicht gegelmäßig vor, oder?
 

Biohazard

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29.10.2016
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LEJ
Die Wettervorhersage lag, zum Glück, erneut daneben und es gab Sommer, Sonne und blauen, wolkenlosen Himmel. Da mir die Pastel de Nata am gestrigen Tag so gut geschmeckt haben, und ich bei meiner Urlaubsrecherche über eine weitere Konditorei-Empfehlung gestolpert bin, gab es halt noch einmal diese leckere Süßware. :)

Manteigaria - Fábrica de Pastéis de Nata

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Preislich ähnlich, 1 EUR die Süßspeise, der Kaffee irgendwas bei 1 EUR rum und das Sandwich für 2,50 EUR oder so ähnlich.

Auch sehr lecker, aber mir haben die vom Vortag besser geschmeckt.

Porto ist wirklich sehr hügelig, ständig geht es auf und ab.

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Igreja de Santo Ildefonso aus dem 18. Jahrhundert (die Fassade stammt aus den 190ern)

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An der Bergstation Batalha angekommen, kaufte ich eine Talfahrt (1,90 EUR Porto.Card / 2,50 EUR Normalpreis) und konnte direkt boarden – die Gondel kam gerade an und vor mir gab es keine Warteschlange.

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Die (noch) leere Kabine.

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Bis zur Abfahrt gesellten sich noch vier weitere Personen zu mir in die Kabine, Platz genug gab es für jeden und ich saß ganz vorne und konnte Fotos machen bzw. den Ausblick genießen. Bevor es in den Steilhang geht, treffen sich die Tal- und Bergbahn auf einer Ausweichstrecke. Für uns ging es auf das rechte Gleis.

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Und nach unten…

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Die Fahrt selbst dauert nur eine Minute, die Bahn fährt im 5 oder 10 Minutentakt und unten staute es sich bereits. War also eine gute Entscheidung, die Talfahrt zu nehmen.

Im Hintergrund die bereits häufig erwähnte Brücke nach Gaia, im Vordergrund zwei Säulen der alten Brücke (Pilares da Antiga Ponte Pênsil) aus dem Jahr 1877. Die einzigen Überbleibsel dieser von einer französischen Firma (Gustave Eiffel) gebauten und 1991 außer Betrieb genommenen Brücke.

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Diese Mal überquerte ich den Duero über die untere Ebene und ging, als ich wieder in Gaia war, erneut an der Promenade entlang. Da die Wetter App für den Tag erneut Regen voraussagte, und ich auch noch etwas zum Thema Portwein lernen wollte, buchte ich am Vortag eine Führung durch die Traditionskellerei Sandemann. Bis zum Start der Führung um 17 Uhr war noch genug Zeit, aber ich wollte mich schon einmal informieren, wo ich mich denn später einfinden müsste.

Der Eingang zu Sandemann mit Hochwassermarkierungen.

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Von 1825 über 1853, den 1960ern, 70ern, 80ern, 1996 und zuletzt 2001 war das Gebäude schon häufig Opfer des Wassers.

Meine „Sightseeing-Liste“ war abgearbeitet und ich genoss das Wetter und die Wuseligkeit am Wasser.

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Zu den Bierpreisen: positiv überrascht. Trotz touristischem Hotspot kostete das 0,35er Bier (gezapft) nur 2 EUR. Flaschenbier (0,33) gar nur 1,50 EUR.

Um kurz vor 17 Uhr machte ich mich dann auf Weg zur Portweinführung.

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Wir waren ein kleines Grüppchen aus ca. 10 Personen und die Führung (14 EUR) war interessant und gut gestaltet. Uns wurden die Unterschiede zwischen Port- und normalem Wein erklärt, was es für unterschiedliche Portweine gibt, etwas zur Geschichte von Sandemann selbst, Lagerung, Herstellung und so weiter.

Eins der vielen (kleineren) Fässer.

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Mehrere 27.897 Liter Fässer.

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Das müssten die 5.000 Liter Fässer sein.

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Und hier die ältesten, nicht mehr frei verkäuflichen, Portweine von Sandemann. Ganz oben links ist ein Portwein aus dem Jahr 1904 gelagert.

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Die ca. 45 Minuten lange Führung durch dunkle Keller endete im Verkostungsraum und, natürlich, Souvenirshop. Im Preis enthalten ist die Verkostung von zwei Portweinen (rot und weiß). Da mir der rote Tawny Port gut geschmeckt hat, kaufte ich davon noch eine Flasche sowie eine 4er Samplebox mit weiteren Portweinen.

Für den Rückweg in Richtung Hotel wählte ich die obere Etage der Brücke. Da ich aber nicht erneut mit der Seilbahn fahren wollte, musste ich erst einmal nach oben laufen.

Noch ein Foto der unteren Ebene, dieses Mal von Gaia aus rüber nach Porto.

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Mit der Metro ging es ein paar Stationen nach Norden, bevor ich den Rest des Weges zu Fuß zurücklegte. Zum Abendessen wählte ich Burger – allerdings keine klassischen, sondern Bao’s Taiwanese Burger.

Beef Bao (Slow Cooked Beef, Pickled Veggies, Sesame and Ginger Mayo, Coriander) sowie Fries 101 (Fries, Cheese Sauce, Caramelized Onions, 101 Sauce), dazu ein großes Estrella.

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Lecker und durch das Bao auch mal etwas ganz anderes. Der Burger vielleicht etwas klein, für den Preis (5,50 EUR) aber angemessen. Die Pommes (3,50 EUR) leider zu wabbelig und die Käsesauce etwas zu salzig, die karamellisierten Zwiebeln waren hingegen aber sehr gut.

Ich war früh zurück im Hotel, aber auch müde und geschafft. Ich las noch etwas im Buch und machte dann relativ zeitnah das Licht aus. Der Wecker klingelte um 8 Uhr, Frühstück as usual, danach Kofferpacken, auschecken und um 9:05 Uhr nahm ich die halbstündig verkehrende Metro in Richtung Aeroporto - welche ich noch kostenfrei nutzen durfte, denn meine Porto.Card war noch bis 11 Uhr gültig (72 Stunden-Regelung!).

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Der Check-In gestaltete sich leider zäh, denn das ältere Ehepaar vor mir brauchte gefühlt 15 Minuten für den eigentlich unkomplizierten Vorgang. :(

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Für den Rückflug konnte ich mir, dank frühem Online Check-In, auch wieder 1A sichern. Und da ich ja mit einer Premium Airline unterwegs war, konnte ich auch in die Lounge – nicht. Auch weggespohrt. Aber war mir ja im Vorfeld bekannt. Dennoch ärgerlich.

Die Wetter App hatte für den Montag hingegen einmal die Wahrheit erzählt. Es regnete und sah auch nicht danach aus, als würde es in den nächsten Minuten aufhören.

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Die Wartezeit bis zum Boarding verbrachte ich mit dem Smartphone und/oder Buch. Das Boarding des D-AINU (A320N) ging zügig vonstatten, wir hoben dennoch mit 30 Minuten Verspätung ab.

Blick durch die Wolkendecke auf OPO.

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Der Bordservice war nett und zuvorkommend. Es gab auch hier wieder mehrere Getränkerunden, wer sich für das Essen interessiert, mag in den entsprechenden Thread schauen, dort ist alles aufgelistet (Hin- und Rückflug).

Das Zwischenziel meiner Reise ist in Sicht, München Flughafen.

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Wir landeten mit 10 Minuten Verspätung, kurzer Besuch in der Business Lounge, dann erneut Boarding (A319 / D-AILB) und pünktlicher Abflug bzw. Ankunft. Zurück in Bremen, ließ das Gepäck leider auf sich warten und so verpasste ich um eine Minute die Straßenbahn zum Hauptbahnhof. Zum Glück fährt die S-Bahn alle 8-10 Minuten und so schaffte ich es dennoch, den nächsten Zug nach Oldenburg zu erreichen, ohne eine halbe Stunde am Bahnhof warten zu müssen. Die letzten Kilometer legte ich dann mit dem Stadtbus zurück, bis ich gegen 19 Uhr in meiner Wohnung ankam – knapp 10 Stunden, nachdem ich das Hotel in Porto verlassen hatte.

Damit war dieser Ausflug dann auch beendet, am nächsten Tag klingelte der Wecker wie gewohnt – das Homeoffice rief.
 

v10

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02.08.2016
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Schöner Bericht. Wird auch mal wieder Zeit für mich die Stadt wieder zu entdecken.
Aber kleiner Hinweis: Douro heisst der Fluß. Duero ist die spanische Schreibweise.
 
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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.081
3.457
DTM
Ich kann mich nur anschließen, sehr schöner Reisebericht zu der sehenswerten portugiesischen Stadt Porto.
Diese steht Lissabon in nichts nach, auch wenn sich die Portoraner und die Lissabonesen :p (ein bisschen Spaß muss sein) nicht unbedingt immer mögen. Ich war in Porto im Sommer 2021 auch unterwegs. Einmal bei einer unplanmäßigen Zwischenlandung (medizinischer Notfall) in OPO auf dem Weg nach Funchal (Madeira) im Juni und dann nochmal für eine Woche im Juli. Die Stadt hat mir sehr gut gefallen.
Ich kann jedem Besucher auch einen Ausflug nach Vila do Conde bzw. Povoa da Varzim ans Herz ♥️ legen. Beide Ziele liegen deutlich nördlich von Porto (ca. 25-30km), sind aber noch einfach mit dem Metronetz (rote B-Linie) erreichbar. Auch ein Abstecher nach Aveiro (ca. 60km südlich von Porto) kann sich lohnen. Die Stadt wird auch als das "Venedig Portugals" bezeichnet. Zugverbindungen und Tickets gibt es für kleines Geld (ca. 10 EUR) ab Porto Sao Bento bzw. Porto Campanha.
Auf diesen Reisebericht und die Erinnerungen an die Reiseerlebnisse, am Abend vielleicht ein Gläschen portugiesischen Portwein 🍷😋
 

Chrisbae

Neues Mitglied
27.07.2022
9
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Sehr schöner Bericht. Porto ist auf meiner engeren Bucket List. Vorfreude steigt dank deines Berichtes markant!
 
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