https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/11401/EB-48-2023-Dengue.pdf?sequence=1
Sollte wohl diese von Ende 2023 sein. Weiterhin hält die Stiko also eine Empfehlung für Personengruppen ohne Vorinfektion zurück bzw. schätzt sie als nicht sinnvoll ein, weil die Datenlage nicht ausreicht um Fälle von Infektionsverstärkung durch die Impfung auszuschließen. Und die Wirksamkeit gegen die Serotypen 3/4 ist herabgesetzt und teilweise nicht nachweisbar.
Das kann man jetzt für sehr konservativ halten oder eben nicht, aber da eine solche Infektionsverstärkung bei Dengvaxia nachgewiesen wurde, ist es bei Qdenga dann auch nicht komplett von der Hand zu weisen, lieber konservativ bei der Empfehlung zu bleiben.
Impfen ist ja, spätestens seit der COVID-Pandemie, ein mit häufig irrationalen Ängsten angereichertes und politisch instrumentalisiertes heißes Eisen mit Polarisierungspotential. Gerade Foristen eines Vielfliegertreffs sollte der Umgang mit einem minimalen Restrisiko (im Vergleich zum potenziellen Benefit) aber eigentlich vertraut sein.
Und dann kommt man, wenn man sich ein wenig in die Thematik einliest, zu dem Schluß, dass die Stiko hier schon sehr konservativ zu agieren scheint und sich auf die – reisemedizinisch wahrscheinlich nur bedingt sinnvolle – Jagd nach dem EInhorn bzw. Poppers schwarzen Schwan begeben hat.
Fakt ist/scheint (sofern die Zulassungsstudien nicht gefakt sind) ja nicht, dass das gefürchtete Immune Enhancement (also schwerer hämorrhagischer Verlauf bei Kombination von Wildinfektion + erster Impfdosis) wirklich beobachtet worden wäre (und bei den „Versuchskaninchen“ waren auch viele Probanden aus endemischen Gebieten dabei, die das unmittelbar beträfe), sondern dass der Stiko mehrere zehntausend Probanden und ein Beobachtungszeitraum von 5 Jahren immer noch nicht auszureichen scheinen, um das sicher auszuschließen: Weil es bei dem früheren Sanofi-Impfstoff vorkam? Kann man/ich nur vermuten.
Bedenken muss man ferner, dass die beiden genannten Subtypen 3 und 4 in der Praxis deutlich seltener auftreten und der fehlende Nachweis der Wirksamkeit des Vakzins sich hier vor allem aus der durch ihr geringes Vorkommen bei den Probanden fehlenden statistischen Signifikanz ableitet.
Ich habe mir – nach kurzer Überlegung – vor ein paar Tagen (und im Abstand von einem knappen halben Jahr) gerade die zweite Dosis verpassen lassen.