Flight Review
QR 815, HKG-DOH, Business
Eintreffen am In-Town CI an der “Hong Kong Station” (IFC Mall) knapp 6 h vor Abflug. Es war ein Schalter für QR vorhanden, auf dem eine Hinweistafel stand, dass C, F und Statuskunden Vorrang zu gewähren ist. Hier keine Wartezeit. Sitz 1K im B787 konnte ausgewählt werden (vorteilhaft wegen deutlich breiterem Fußraum), Gepäck wurde mit First Class Tag versehen und die Bordkarten auf dem schönen neuen Papier (das nur wenige Outstations bisher haben) ausgestellt. Positiv herauszuheben ist die neue Bordkartenhülle, diese ist wirklich genial. Hochwertig, Serviceklasse auffällig erkennbar, Aussparungen an allen wichtigen Stellen (Gate, Sitz, Boarding Time, Barcode) und sonst sehr solide.
Rascher Transfer mit dem Airport Express. Am Airport dann durch den rechten Siko-Eingang gegangen, hier war keine Fast Lane erkennbar. Da auch so keine Wartezeit entstand, erübrigte sich die Suche nach einer solchen. Auch an der Passkontrolle keine Wartezeit. Direkt nach der Passkontrolle folgte rechter Hand die Qantas Lounge, wo ich eine Dusche nahm. Anschließend folgte ein 4,5-stündiges CX Lounge Hopping, das nach Sichtung der Bilder Gegenstand eines eigenen, ausführlichen Posts werden wird. Insgesamt wurden drei Schaumweine, diverse Mocktails und ein paar Snacks konsumiert, u. a. Carot Cake an der Wing-Kaffeebar, Apple Crumble in „The Cabin“, Nüsschen in „The Bridge“ und dann noch ein (enttäuschendes) Panna Cotta Dessert vom a la carte Dining in „The Pier“ (First). „The Pier“ schloss um 0:30 Uhr, also genau rechtzeitig zum Boarding des QR-Flugs.
Das Boarding an Gate 33 (nicht allzu weit von der Lounge entfernt) war sauber aufgebaut und die Identitätskontrolle fand bereits vor dem eigentlichen Boarding statt, sodass dieses dann sehr zügig ging.
Freundliche Begrüßung an Bord. Es folgte der übliche Pre-Departure Service (ohne Beanstandungen) mit Welcome Drink (NB für die Ramadan-Kritiker: auch Champagner verfügbar), Brics Amenity Kit, Hot or Cold Towels, Vorstellung von zuständiger FA und CSD (mit namentlicher Anrede inkl. Doktortitel, Dank und Nennung des Status) und Zeitungsservice (chinesisch, arabisch oder englisch). Am Sitz lagen Decke, Kissen, Wasserflasche und Headset bereit. Pyjamas wurden gereicht, extra large war verfügbar.
Menükarten und Weinliste (wie bei den vorherigen Segmenten) wurden ausgegeben. Die Menükarte war äußerst umfangreich und abwechslungsreich. Für das erfreulicherweise sehr westlich ausgeführte VLML waren zusätzlich eine Suppe, Salat, eine Gemüse Tarte, Früchte und Omelett vorhanden). Ich war gut gesättigt von den Lounges und bestellte nur Frühstück, das Omelett aus dem VLML und die Waffeln von der regulären Karte. Zudem den Smoothie und Cappuccino.
Leider ins Leere ging die Frage nach der Matratzenauflage, das war klar (erst ab 11 h Blockzeit), muss aber mit Abzug bedacht werden, da ich sie bei Nachtflügen ab 7 h erwarten würde. Immerhin wurde eine zusätzliche Decke angeboten und genau das wollte ich mit der Frage auch erreichen.
Gate Departure war überpünktlich und auch der Abflug zeitnah.
Nach dem Start dauerte es gut 25 min bis die Seatbelt Signs ausgeschaltet wurden. Anschließend begab ich mich zum Waschraum um mich umzukleiden. Der Zustand des Waschraums war einwandfrei, desinfizierende Tücher lagen bereit, Seat Covers ebenfalls. Des Weiteren Pflegelotion, Zahnpflegesets, Rasiersets, Parfüm, aber leider kein Kamm (den es inzwischen allerdings in der Al Mourjan Lounge gibt).
Zum Sitz, den ich schon mehrfach geflogen bin und auch in diesem Thread schon vorgestellt habe: Erste Reihe Fenster im B787 ist perfekt. Der Sitz ist angenehm gepolstert (deutlich weicher als z. B. A330 bei CX), die Armlehnen sind stufenlos höhenverstellbar und lassen sich zum Schlafen beide plan auf Sitzniveau absenken, der Sitz ist angenehm breit, der Tisch nach vorne und hinten verschiebbar, genug Stauraum ist ebenfalls vorhanden (im A350 ist in der ersten Reihe Fenster unter der fensterseitigen Armlehne kein Staufach, im B787 gibt es eines). Am wichtigsten: Der Fußraum ist breit und tief genug. Ich konnte ausgestreckt liegen ohne am Kopf- oder Fußende anzustoßen und auch die Bewegungsfreiheit zur Seite war super. Ich gebe für die Distanzkategorie nur 9/10 um noch etwas Spielraum zu lassen für neue Sitze (QSuite!), begründet wird der Abzug aber formal mit der in Sitzposition doch noch etwas ausbaufähigen Abschirmung zum Gang hin (in Liegeposition super, da die gangseitige Sitzbegrenzung unten weiter nach vorne gezogen ist). Gut gefällt mir der Mini-Bin über dem Sitz, in den mein Notebook-Rucksack und die Kameratasche perfekt hineinpassen und nicht in einem großen Bin hin- und herrutschen können. Die Kamera selbst passt auch mit einem großen Objektiv in die fensterseitige Armlehne und wird mittels Amenity Kit gegen Verrutschen gesichert. Die Größe dieses Staufachs ist perfekt.
Der Schlaf war trotz der schönen Bein- und Bewegungsfreiheit nicht ganz optimal, da der Flug relativ bumpy war, aber im Rahmen der Möglichkeiten ok. Ein zweites Kissen oder ein größeres Kissen wäre hilfreich gewesen, hierfür gibt es Abzug (zusammen mit der fehlenden Matratzenauflage insgesamt nur 7/10 bei Amenities).
Beim Frühstücksservice hat sich die Crew einen sportlichen Zeitplan auferlegt und weckte mich 58 min (!) vor der Landung, meinen Nebensitzer im Mittelblock (Cave: schlechter Sitz in der 1. Reihe, vollkommen exponiert und kein wesentlich breiterer Fußraum) sogar noch 3 min später. Rasch im Waschraum umgekleidet und dann folgte die Pastries-Selektion. Trotz Zeitdruck wurde alles einwandfrei in Einzelkomponenten aufgetragen. Nach 2 min dann das Omelett mit dem Cappuccino. Das Omelett selbst war kein Highlight, der Spargel super (den beherrscht QR grundsätzlich gut), die Kartoffeltaler zumindest halbwegs bissfest. Optisch schön präsentiert. Anschließend die Waffeln und diese waren spitze. Das Obst heiß und schmackhaft, die Waffel relativ kross und die Zimtsahne geschmacksintensiv. Wieder ein Top-Dessert von QR, hier gibt es so gut wie nie Enttäuschungen, weder bei den heißen noch den kalten Desserts. Der Smoothie wurde leider vergessen, den Service kann ich trotz der Schlafmaximierung damit nur mit 8/10 bewerten. Es folgten noch Godiva-Pralinen und Mints.
Landung und Gate Arrival am Brückengate etwas vorzeitig. Rasches Deboarding. Ich war der einzige Kunde mit Al Maha Service, dieser war allerdings unnötig, da kein Transfer Screening erfolgre. Arrival Service kam aber nicht in Frage, da Routings ex-Ägypten nur outbound für Free Transit Visa qualifizieren und in der Al Maha Lounge 75% Service Charge auf das Visum erhoben werden, während der Service an sich für QR Gold und Platinum weiterhin kostenlos ist. Zudem war der Arrival Service unnötig, da ich in C die Immigration und Arrival Lounges nutzen konnte. Mir wurde allerdings angeboten, für den Departure Service einfach ad hoc in der Lounge vorbeizukommen, was ich auch nicht nutzte, da letztes Mal mit unnötiger Wartezeit verbunden, während in den Al Mourjan CI / Immigration / Siko Lanes regelmäßig gähnende Leere herrscht.
Ground Handling: 10/10
Hard Product und Zustand der Kabine (3x): 9/10
Mahlzeiten (2x): 9/10 (Auswahl absolut spitze, ein Punkt Abzug für das eher langweilige Omelett)
On-Time Performance (2x): 10/10
Weinliste, Champagner und Cocktails: 10/10
Nicht-alkoholische Getränke, Heißgetränke und Mocktails: 10/10
Service / Crew (2x): 8/10
Amenities / Toiletten / Ausstattung der Bäder: 7/10
IFE: 8/10 (hier muss ich einen Abzug verhängen, da insgesamt zu laut eingestellt, sodass man die individuelle Lautstärke ganz minimal einstellen musste und im unteren Bereich nicht ideal differenzieren konnte, ansonsten halte ich die Soundqualität im QR B787 in beiden Klassen für jeweils führend)
Statusanerkennung / Statuswürdigung: 10/10 (perfekt, F-Tag, Statusbezug bei der Anrede, Al Maha Service)
Zusatzpunkte (z. B. für Bar, Snack-Auslage, Champagner > 100 €, besondere Amenities): + 0.1 für Obstkorb und Schokolade an der kleinen Bar
Gesamtwertung: 9/10
Fazit: Ein ideales Segment für einen Nachtflug. Top-Sitz mit viel Bewegungsfreiheit und ausreichender Bettlänge. Effizienter und auf Schlafmaximierung ausgelegter on demand Service. Kleine Abzüge in den Details, aber in der Summe wieder eine ganz starke Performance von QR.