regionale Immobilienpreis-Entwicklung seit Corona

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VBird

Erfahrenes Mitglied
12.01.2010
2.942
108
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Vor zwei Wochen konnte man in der FAZ folgendes lesen:

https://www.faz.net/aktuell/finanze...gen-corona-um-25-prozent-fallen-16720515.html

Habe nun einen Kurzbesuch im Westen der Republik genutzt, um mal zwei voneinander unabhängige Makler ("Familienkontakte") nach ihren Erfahrungen zu fragen. Antworten haben mich überrascht.
Dachte daher, wir könnten hier Statusmeldungen aus den verschiedensten Ecken Deutschlands sammeln, FALLS Interesse besteht.
Wenn nicht, beisst die Maus den Faden eben bald wieder ab.

HAMBURG: Prognose = MAX 10% nach unten. Aktuell kaum Preisreduktionen; auch Nachfrage ungeschmälert. Leicht gestiegene Tendenz, den Kaufpreis drücken zu wollen.

AACHEN (inkl. Kerpen): KEINERLEI Rückgang. Preisniveau stabil; Nachfrage ebenso. Kleine (positive) Änderung: "Wochenendtourismus" ist leicht rückläufig. KEINE Zunahme an "Preisdrückern".


An beiden Orten hörte ich, dass ein leichter Nachfragerückgang bei Kapitalanlegern festzustellen ist. In einer "gut vermieteten" Wohnung könnte der Mieter ja bald in finanzielle Bedrängnis geraten. Freie Wohnungen dagegen unverändert.
 

Timtim

Erfahrenes Mitglied
29.10.2009
1.414
4
STR
Wieviele Notartermine haben Deine Maklerkontakte denn in den letzten 6 Wochen gehabt, dass sie das so sagen können? Der Markt steht doch gerade still, da finden doch keine Käufe und Verkäufe statt. Das ist alles Gefühl und Glaskugel. In 2-3 Monaten wird man erste Tendenzen sagen können.

Meine persönliche Vermutung: In ganz Deutschland werden Innenstadtwohnungen ohne Balkon eher etwas federn lassen, EFH und DHH mit Garten im Speckgürtel von Regionen mit Substanz werden sich halten oder sogar leicht zulegen.
 

VBird

Erfahrenes Mitglied
12.01.2010
2.942
108
Wieviele Notartermine haben Deine Maklerkontakte denn in den letzten 6 Wochen gehabt, dass sie das so sagen können? Der Markt steht doch gerade still, da finden doch keine Käufe und Verkäufe statt.
Genau das Gegenteil ist der Fall, wie mir gesagt wurde. DESHALB hatte ich diesen Thread ja gestartet - weil mich das gewundert hatte !
 

Timtim

Erfahrenes Mitglied
29.10.2009
1.414
4
STR
Ein Freund von mir wollte ein Haus in BaWü verkaufen und eins nahe Hamburg kaufen. War beides eigentlich final vorbereitet, beide Transaktionen wurden abgeblasen weil die Notare keine Termine gemacht haben. Das Haus in BaWü ist noch im Verkauf, es hat sich aber seit Wochen niemand gemeldet.

Darum nochmal die Frage: Wieviele Verkäufe / Käufe hat Dein Bekannter in den letzen 6 Wochen abgeschlossen (inkl. Notar)?
 

Berlin_Lawyer

Erfahrenes Mitglied
10.10.2017
810
99
Berlin
Dann findet man andere Notare. Meine aktuelle Erfahrung ist jedenfalls nicht, dass sich keine Termine für notarielle Beurkundungen machen ließen. Zumindest in Berlin ist das jedenfalls nach meiner Beobachtung keine Schwierigkeit.
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Betrifft zwar nicht Deutschland, aber in den USA ist der "Home Purchase Sentiment Index" (HPSI) deutlich gefallen. Für mich wenig überraschend.
https://www.anlegen-in-immobilien.d...coronavirus-die-immobilienkaeufer-in-den-usa/

In einen anderen Thread hatte ich geschrieben, das ein Preisrückgang in Deutschland vermutlich erst mit Verzögerung sichtbar wird. Wir hatten bis Februar einen überhitzten Verkäufermarkt, so das Verkäufer erstmal bei den alten, hohen Preisen bleiben wollen. Die Zahl der abgeschlossenen Transaktionen dürfte erstmal deutlich fallen.
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Leiter eines grossen Volksbank Immobilienbueros - Überblick über die Region Rhein Neckar + Rhein Main: - 25% Prognose.

Befreundeter pensionierter Richter - arbeitet in einem Notariat, berichtet von "normalem" Arbeitsanfall aktuell in Sachen Verkäufe von Immobilien. Also das Gegenteil von "keine Termine". Region Rhein Main - Speckgürtel.
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Nachfolgend ein wie ich finde interessanter, aktueller
Link zu Mieten und Kaufpreisen:

https://www.welt.de/finanzen/immobi...Preise-steigen-trotz-Corona-Krise-weiter.html

Interessanter Link, allerdings frage ich mich wie F&B an solch große Datenmengen kommt, vor allen für alle Regionen und so zeitnah. Als ob das alles so transparent ist, da man es auf Nachkommastellen genau ermitteln kann. Vermutlich wird auch ein bischen geschätzt, kennt man ja vom RKI.
 

Travel4Fun

Erfahrenes Mitglied
15.04.2020
1.736
2.349
Woher die Daten von F&B stammen, steht ja grob da:
"Die Hamburger Marktexperten werten seit vielen Jahren Millionen von aktuellen Angeboten am Immobilienmark aus und erstellen einen quartalsweisen Preisindex."
Die werden Immonet & Co. auswerten, das sind dann ja grundsätzlich ziemlich aktuelle Daten.
 
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janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Aktuell ist es sicherlich noch zu früh. Ein Haus bzw. eine Wohnung kaufen viele ja nicht mal eben so. Die aktuellen Notartermine basieren sicherlich zum grossen Teil noch auf Vor-Corona-Verhandlungen.

Bei den aktuellen Angeboten ist Corona wahrscheinlich auch nur dann schon eingepreist, wenn Druck auf dem Kessel ist.

Ich meine, evidenzbasierte Aussagen lassen sich frühestens im Herbst treffen, wenn man sieht, ob die Kurve der Wirtschaft wieder nach oben oder immer noch nach unten zeigt.
 
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Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.374
4.766
GRQ + LID
Sowieso war der Immobilienmarkt im vorigen Krise in den Niederlanden ziemlich trage... fast 5 Jahre hat es gedauert bis die Preise ihren Tiefpunkt erreicht hatten, und er lag nur 18% unter dem Höhepunkt.

Mal angenommen, so sieht es in Deutschland auch ungefähr aus, und dann in der Annahme, dass die Preise in den grossen Agglomerationen relativ mehr angestiegen ist als sonst, und dass Homeoffice ein Ding wird... dann könnte man erwarten dass der Speckgurtel um den Agglomerationen sich weiter ausdehnt und Häuser mit vernüftiger Netzanbindung ungefähr gleich bleiben, innerstädtisch ziemlich viel Luft rauslaufen wird, und in den alten Speckgürtel etwas weniger.

Dass ist meine These, ich hoffe dass sie aufgeht denn ich habe vor in den nächsten 1-2 Jahren meine Wohnung zu verkaufen und dann etwas mehr in die Stadt zu ziehen :)
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Ich glaube auch, das es zur Zeit nur Spekulationen sein können. Es gibt Argumente für einen kurzfristigen Rückgang der Nachfrage am Immobilienmarkt aufgrund von Käuferängsten, bis hin zu kurzfristigen bis mittelfristigen Anstieg der Nachfrage am Immobilienmarkt aufgrund der Einschränkung in kleineren Wohnungen ohne Grundstücke/ vermehrt HomeOffice usw.

Persönlich gehe ich von einem weiteren Anstieg der Preise aus. Weil die Bevölkerungszahl nicht wirklich sinkt, auch nicht in Deutschland, dank Zuzug usw.
Eine wirkliche Lösung für den Wohnraummangel in Ballungszentren gibt es auch nicht. Mietpreisbremse funktioniert ja super in Berlin ( Ironie ) aber dafür wird das neue Abschreibungsmodell für Sanierungen aus heute noch bezahlbaren Wohnungen in absehbarer Zeit auch „Luxusimmobilien“ machen. Aber auch alles nur Vermutungen.
 
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airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Sowieso war der Immobilienmarkt im vorigen Krise in den Niederlanden ziemlich trage... fast 5 Jahre hat es gedauert bis die Preise ihren Tiefpunkt erreicht hatten, und er lag nur 18% unter dem Höhepunkt.

Mal angenommen, so sieht es in Deutschland auch ungefähr aus, ......

Der deutsche und der niederländische Immobilienmarkt unterscheiden sich recht fundamental. In den Niederlanden waren in den 2010er Jahren noch 125% Finanzierungen gang und gäbe, was Immobilienerwerb attraktiv gemacht hat und die Preise getrieben hat. Und einen Index-Anstieg von 40 in 1995 auf fast 120 Anfang 2008 (=Verdreifachung der Preise) hat in Deutschland auch nicht ansatzweise gegeben. In dieser Zeit waren Immobilienpreise in Deutschland recht konstant/moderat steigend, starke Anstiege gibt es erst mit den stark sinkenden Zinsen ab ca. 2012.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.374
4.766
GRQ + LID
Der deutsche und der niederländische Immobilienmarkt unterscheiden sich recht fundamental. In den Niederlanden waren in den 2010er Jahren noch 125% Finanzierungen gang und gäbe, was Immobilienerwerb attraktiv gemacht hat und die Preise getrieben hat. Und einen Index-Anstieg von 40 in 1995 auf fast 120 Anfang 2008 (=Verdreifachung der Preise) hat in Deutschland auch nicht ansatzweise gegeben. In dieser Zeit waren Immobilienpreise in Deutschland recht konstant/moderat steigend, starke Anstiege gibt es erst mit den stark sinkenden Zinsen ab ca. 2012.

Daher basiert sich meine These auf der Zukunft, nicht auf der Vergangenheit! Man muss nur mit (schon recht viel) Verzögerung rechnen, anders als bei Aktien. Die gesellschaftliche Wandlung wird es an beiden Seiten von der Grenze geben. Und sowieso: so ganz auf die Schnelle von 2013 bis 2018 sehe ich in den Niederlanden 28% Steigung, in Deutschland 31% - wenn man das als Masstab nimmt sind sie doch recht ähnlich.
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14

Das Analyseunternehmen F&B aus Hamburg untersucht Angebotspreise aus den diversen Online-Immobilienangeboten. Es ist klar, dass in der Anfangsphase die geforderten Preise hoch bleiben und sogar die alte Welle der Preissteigerungen weitergeritten wird. Entscheidend sind die Preise zu denen wirklich die Kaufverträge abgeschlossen werden und da F&B bei weiten kein so unfangreiches Datenvolumen. Ggf. können sie über Maklerkontakte die Relation Angebotspreis/Vertragspreis stichpunktartig ermitteln.

Ich hatte schon im April geschrieben das ein möglicher Preisrückgang frühestens in 6-18 Monaten zum tragen kommt. Wir hatten bis Februar einen absoluten Käufermarkt, das dauert etwas bis sich das normalisiert. Ich bin mir ziemlich sicher das Banken vorsichter mit Bewertungnen sein werden und in Zusammenhang mit Kurzarbeit/potentieller Arbeitslosigkeit auch restriktiver mit Kreditzusagen sein werden.
 

rainer1

Erfahrenes Mitglied
29.07.2010
1.402
225
Das Analyseunternehmen F&B aus Hamburg untersucht Angebotspreise aus den diversen Online-Immobilienangeboten. Es ist klar, dass in der Anfangsphase die geforderten Preise hoch bleiben und sogar die alte Welle der Preissteigerungen weitergeritten wird. Entscheidend sind die Preise zu denen wirklich die Kaufverträge abgeschlossen werden und da F&B bei weiten kein so unfangreiches Datenvolumen. Ggf. können sie über Maklerkontakte die Relation Angebotspreis/Vertragspreis stichpunktartig ermitteln.

Ich hatte schon im April geschrieben das ein möglicher Preisrückgang frühestens in 6-18 Monaten zum tragen kommt. Wir hatten bis Februar einen absoluten Käufermarkt, das dauert etwas bis sich das normalisiert. Ich bin mir ziemlich sicher das Banken vorsichter mit Bewertungnen sein werden und in Zusammenhang mit Kurzarbeit/potentieller Arbeitslosigkeit auch restriktiver mit Kreditzusagen sein werden.

sollte es nicht heissen: ""wir hatten bis februar einen absoluten verkäufermarkt ?"