Rückblick Madrid 2020: Eine besondere Reise

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skyblue99

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24.08.2019
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Da mal wieder Semesterferien sind, werde auch ich mal einen Reisebericht hier veröffentlichen. Irgendwo muss die Zeit ja investiert werden und was liegt da näher, in Erinnerungen zu schwelgen aus diesen etwas Reiseprosa zu machen?

Für meinen ersten Reisebericht habe ich mich für einen Rückblick auf meine Reise nach Madrid im März 2020 entschieden. Von Anfang an stand diese Reise unter besonderen Vorzeichen, nämlich habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Flüge in Business Class gebucht. Für viele hier ist C fliegen wahrscheinlich normal, aber beim ersten Mal, da werdet ihr euch bestimmt dran erinnern, hat solch ein Flug noch einen besonderen Zauber. Für meine Reisebegleitung, meine Mutter, war dies ebenfalls der erste C-Flug. Es ist schon ein relativ cooles Gefühl, mit Geheimtipps für Buchungen (die ich hierher habe, also danke ans VFT!) den Eltern so ein Erlebnis bereiten zu können. :)

Als ich den Urlaub im August 2019 gebucht habe, konnte noch niemand ahnen, dass dies die letzte Reise vor der Pandemie werden sollte (bzw. ich eher einen fließenden Übergang in die Pandemie hinlege), aber dieses Thema werde ich hier einfach mal so wenig wie möglich erwähnen.

Da ich fünf Tage unterwegs war, gliedere ich den Bericht logischerweise in fünf Teile, die ich so zeitnah veröffentlichen werde, wie es mir meine schreiberische Kreativität erlauben wird, ich habe nämlich bereits jetzt Schreibblockaden. :rolleyes: Drückt mir die Daumen, dass ich den Upload der Bilder hinbekomme, so richtig bin ich dort noch nicht durchgestiegen. Die Teile 1 und 5 werden sich relativ stark um die Flüge drehen, aber auch Madrid selbst ist natürlich nicht zu kurz gekommen. So verrückt, einfach nur des Fliegens willen zu fliegen, war ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, und sowas lässt sich ja auch eher ohne Reisebegleitung umsetzen. ;)
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
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Tag 1: Anreise

Los ging es heute vor genau einem Jahr, am Montag, den 09.03.2020. Business Class, Madrid und Geheimtipps für Buchungen sollten den meisten schon ausreichen, um zu wissen, welche Flüge wir nehmen. Es ist natürlich der Latam-Flug, der zwischen Santiago, Madrid und Frankfurt fliegt und zwischen den letzten beiden Städten sehr billige Fares ermöglicht. Die Route sollte ja ohnehin zum 1.7 letzten Jahres eingestellt werden, leider ging es dann ja etwas schneller und der Flug wurde ein paar Tage nach meiner Rückkehr eingestellt und seitdem nicht mehr aufgenommen. Einerseits schade, andererseits macht es die Reise noch etwas mehr besonders, wenn man quasi im letzten Moment durch die zufallende Tür huscht.

Die Anreise nach FRA erfolgte mit der Bahn, man hätte da mit Sicherheit noch LH-Zubringerflüge aufs Ticket bringen können, das war mir damals aber zu kompliziert und deswegen habe ich mich für Rail & Fly mit großzügigem Puffer entschieden. Bei mir und der Family sind Bahnfahrten zum Frankfurter Flughafen etwas problembehaftet und es geht in ca. der Hälfte der Fälle schief, hier hat zum Glück alles geklappt und wir sind pünktlich am FRA angekommen.

Nach dem Check-In, wo wir einer der ersten Passagiere waren, ging es nach SiKo und Passkontrolle direkt zur Lounge durch. Latam nutzte für die C-Passagiere die Air Canada Maple Leaf-Lounge oben im Non-Schengen-Bereich von B, praktischerweise direkt über unserem Gate. Mir wurde hier im VFT mal gesagt, das wäre in der Kategorie „normale Lounges“ eine der besseren, dementsprechend war die Vorfreude groß.





Wie sagte Harald Schmidt so schön? Die Upgegradeten (ich wandle das einfach mal sinngemäß auf Selten-C-Flieger um) essen bereits in der Lounge und dann nochmal im Flieger. Dementsprechend habe ich mir erstmal ordentlich den Bauch mit der sehr guten Verpflegung in der Lounge vollgeschlagen, während ich das dortige Ambiente genossen habe. Die AC ML-Lounge ist vom Design her sehr ansprechend, was den Aufenthalt angenehm gemacht hat. Die Fensterfronten sind in der Lounge ja ziemlich groß, dadurch konnte ich einen schönen Ausblick auf das Treiben auf den Start- und Landebahnen erhaschen.

Bevor das Boarding los ging, ging es für die Reisebegleitung noch einmal in die Raucherlounge. Beim Boarding angekommen, stellten wir uns erstmal in die falsche Schlange. :doh: Gewohnheiten… nachdem wir den Fehler bemerkt haben und die Schlange gewechselt haben, ging es dann auch in den Flieger, auf diesen für uns besonderen Flug.

LA705
FRA-MAD
CC-BGH
09.03.2020

Da es schon dunkel war, habe ich kein Foto vom Flieger gemacht. Er war aber noch in der alten LAN Chile-Bemalung und nicht in der Latam-Bemalung.



Nachdem wir im Flieger auf unsere Plätze geleitet wurden, das Abbiegen nach links war schon eine Umgewöhnung, gab es erst einmal Nüsschen und ein Glas Wasser für beide an den Platz. Wieder ganz der Maximierer habe ich meine Schale auch direkt aufgefuttert. Mist, schon wieder als einer vom Pöbel geoutet. :D



Zu essen gab es einen kalten Hähnchen-Gemüse-Salat mit frischen Tomaten, Essig und Öl. Entschuldigt das dunkle Bild, habe wohl in der Freude über den Flug vergessen, den Blitz zu aktivieren, das Foto möchte ich euch trotzdem nicht vorenthalten. :rolleyes: Sehr leckeres Essen, warm hatte ich bereits zuvor in der Lounge gegessen, somit war kein Problem, dass es nur kalte Küche gab. Den Rest des Fluges war ich damit beschäftigt, an meinem Sitz und den Verstellmöglichkeiten herumzudaddeln, bis ich den Sitz so verstellt habe, dass ich ihn nicht mehr in die Standardposition bekommen habe und die FA (die Crew war auf dem Flug übrigens sehr nett) dafür um Hilfe bitten musste. Naja, die mangelnde Erfahrung halt…

Kurze Zeit später sind wir in MAD gelandet und konnten nach einem langen Fußweg (da Widebody, sind wir in T4S gelandet) und einer Fahrt mit der flughafeneigenen Bahn unsere Koffer in Empfang nehmen, zu unserer Unterkunft in der Stadt ging es dann aufgrund der Uhrzeit mit dem Taxi.



PS: Bilder haben geklappt, dann steht ja dem weiteren Schreibprozess nichts mehr im Weg. :D
 

skyblue99

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24.08.2019
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Tag 2: Prado, Palacio Real, Gran Via

Unser Hotel war das ziemlich neue Riu Plaza Espana am gleichnamigen Platz, der direkt an die Gran Via anschließt. Wegen der bekannten Umstände war der Hotelpreis sehr niedrig und ist direkt vor der Reise nochmal stark gesunken, weswegen wir sogar noch eine neue Buchung aufgesetzt haben.





Nach dem ersten Frühstück, in diesem Hotel sehr lecker und vor allem abwechslungsreich mit spanischen und internationalen Speisen, ging es dann zum ersten Mal in die Innenstadt. Da wir beide noch nie in Madrid waren, sind wir zuerst einmal mit der U-Bahn zur Puerta del Sol gefahren und haben uns von dort aus einen Überblick über die Umgebung verschafft, bevor wir am Parlament vorbei in Richtung Prado gegangen sind. Ich muss als alter Kulturbanause gestehen: Sonderlich gefesselt hat mich der Prado nicht. Architektonisch ein sehr ansprechender Gebäudekomplex, aber die ausgestellte Kunst entsprach nicht gerade unserem Geschmack. Interessant zu sehen, vor allem war es schon relativ leer (wobei ich keinen Vergleich zum „Normalzustand“ habe), aber ein zweites Mal müsste ich da jetzt nicht rein.







Da mittlerweile fast 14 Uhr war, haben wir uns dann eine Gelegenheit zum Mittagessen gesucht, von der ich tatsächlich nicht mehr weiß, wo sie war. :eek: Gut gegessen haben wir auf jeden Fall an jedem Tag, die spanische Küche weiß bekanntlich zu begeistern und in Madrid wurden wir auch keineswegs enttäuscht.

Nach dem Mittagessen ging es in Richtung Palacio Real, der an einer Baustelle vorbei gut fußläufig vom Plaza de Espana (der übrigens zum Zeitpunkt unserer Reise eine Großbaustelle war, schade, von daher keine Bilder vom Platz) zu erreichen war. In den Palast selbst sind wir aufgrund der langen Warteschlangen nicht gegangen, wir haben uns auf ein paar Außenaufnahmen beschränkt. Allerdings war der Palast von der Dachterrasse unseres Hotels auch perfekt zu fotografieren, von daher habe ich den aus gefühlt jedem Winkel fotografiert.





Direkt neben dem Palacio Real befindet sich die Kathedrale von Madrid, die wir uns anschließend angeschaut haben. Architektonisch sehr ansprechend, obwohl mich der ganze Themenkomplex Religion nicht gerade brennend interessiert, auf jeden Fall einen Durchgang wert und in der Kirche gibt es auch noch eine Ausstellung mit einigen Tafeln zur Geschichte der Kathedrale in der doch wechselhaften Geschichte Spaniens.



Abgeschlossen haben wir den Tag mit einem Ausflug auf die direkt an unser Hotel angrenzende Gran Via mit einem Bummel in verschiedene Läden und Einkauf bei El Corte Ingles direkt gegenüber vom gezeigten Gebäude am Plaza del Callao für kleine Schnuckereien abends auf dem Zimmer. Wenn man bei dem Supermarkt übrigens die Fußgängerzone hochgeht, war ein paar Meter weiter Serranoschinken in einer Tüte, ähnlich wie Pommes, zu kaufen. Extrem lecker, so darf Fingerfood immer schmecken.

 

skyblue99

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24.08.2019
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Tag 3: Santiago Bernabeu, Parque del Retiro

Hm, mich hat wohl die Schreibfäule erfasst. Da ich mir eigentlich gar nicht so viel Zeit lassen wollte, halte ich mich jetzt mal etwas ran.

Tag 3 startete nach dem Frühstück mit einem Ausflug ins Estadio Santiago Bernabeu, das Stadion von Real Madrid. Dort ist eine umfangreiche Führung zur Geschichte des Vereins (Real und Barca sind im Gegensatz zu vielen anderen Fußballteams in Europa nämlich Vereine und keine Kapitalgesellschaften, aber das nur am Rande) zu sehen, auch in den Innenraum des Stadions kann man an zwei Stellen gehen. Einmal oben auf der Tribüne und dann noch unten direkt am Spielfeld entlang. Ebenfalls begehbar sind andere Räume des Stadions wie z.B. der Presseraum.







Unter anderem ausgestellt sind zahlreiche Pokale, die Real Madrid gewonnen hat. Viele davon kannte ich gar nicht, allerdings waren auch Pokale von vor sehr langer Zeit dabei, die eher im Bereich Fußballgeschichte bekannt sein werden. Auch individuelle Auszeichnungen der Spieler waren zu sehen. Beim obligatorischen Foto eines Goldenen Balls habe ich mich entgegen der meisten anderen Besucher für das Exemplar von Fabio Cannavaro entschieden, bekanntlich gewinnen zwar Stürmer die Spiele, aber die Abwehr die Meisterschaft. ;)



Nachmittags ging es dann auf eine Tour durch den Parque del Retiro direkt neben dem Prado. Madrid hat im Vergleich zu anderen europäischen Großstädten besonders viele Parks, die in verschiedenen Epochen angelegt wurden, der Retiro ist von diesen der zentralste und somit quasi als Hauptpark anzusehen. Da ich mich auch für Städtebau und Architektur interessiere, baue ich Parks auf Städtetrips immer sehr gerne ein und freue mich über Grünflächen in der Stadt.





Besonders schön finde ich die zahlreichen Gebäude im Park. Zwei schöne Gebäude jeweils mit Museen im Inneren sind der Kristallpalast und der Velazquez-Palast. Beim ersteren gefällt mir besonders die Verwendung von Glas im Bau, dies lässt das Gebäude im Vergleich zu anderen historischen Bauten herausstechen.





Dann gibt es an einem See noch ein großes Monument für den König Alfons XII. Auch wenn ich die Wasserqualität des Sees etwas dürftig fand, waren Enten im See zu sehen. Ich beschwere mich also mal lieber nicht, wenn die Bewohner des Sees zufrieden sind. ;)



Zum Ausklang des Tages ging es nochmal in die andere Richtung, aber in der Nähe unseres Hotels. Dort ist mit dem Debod-Tempel ein alter ägyptischer Tempel zu finden, der im Rahmen des Baus des Assuan-Staudamms dort den Weg nach Spanien gefunden hat. Da Spanien damals viel Unterstützung zur Sicherung antiker Bauwerke geleistet hat, bekamen sie den Debod-Tempel von Ägypten geschenkt und haben ihn daraufhin in Madrid wiederaufgebaut. Ein sehr schönes Bauwerk, wohin man auf jeden Fall mal einen Abstecher machen sollte. Wenn man bedenkt, dass der Tempel womöglich beim Bau des Staudamms geflutet worden wäre, macht es mich persönlich noch glücklicher, dass er stattdessen die Sonne von Madrid genießen darf.



Ich versuche, mich hier jetzt etwas mehr ranzuhalten, so lange lasse ich mir demnächst nicht mehr Zeit. Tag 4 kommt wahrscheinlich Anfang nächster Woche und der letzte Tag plus Fazit dann ziemlich schnell hinterher, das ist nämlich schon fertig, aber ich möchte ja chronologisch korrekt bleiben.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
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Tag 4: Plaza Mayor, Bahnhof Atocha

Der Donnerstag startete mit einer Fahrt zum Hard Rock Cafe an der Paseo de la Castellana. Dort kaufe ich mir recht gerne die T-Shirts (aber auch nicht immer), auch wenn das Essen meiner Meinung nach überteuert ist und die Kette zu diesem Zweck daher nicht angesteuert wird.



Anschließend sind wir in die Altstadt gefahren, um dort die „übliche“ Touristenroute zu drehen, für die Fahrt haben wir eine ziemlich leere U-Bahn genommen. Wundert mich, so zentral im Stadtkern eine so leere U-Bahn zu sehen. Erstes Ziel war die Plaza Mayor. Ein schöner Platz, mit der lückenlosen, viereckigen Bebauung, die den Platz begrenzt. Leider lungerte sehr viel unangenehmes Klientel auf dem Platz herum, weswegen wir nicht noch auf einen Kaffee o.ä. geblieben sind, sondern relativ zügig weitergezogen sind. Irgendwie unverständlich, dass die Polizei bei solchen Problemen an zentralen touristischen Attraktionen nicht ein bisschen härter durchgreift, die spanische Polizei ist ja eigentlich nicht dafür bekannt, besonders zimperlich zu sein. Vielleicht waren es auch schon die ersten Corona-Auflösungserscheinungen, ich weiß es nicht, da kein Vergleichswert vorhanden.





Anschließend sind wir zum Bahnhof Atocha gefahren, ein ehemaliger Kopfbahnhof, der jedoch durch einen unterirdischen Bahnhof an gleicher Stelle ersetzt wurde und die alte Bahnhofshalle deswegen zu einer Art überdachtem Park umgenutzt wurde. So etwas ist mir aus anderen Großstädten nicht bekannt, passt aber wieder zu Madrid als Parkstadt, dass selbst ein ehemaliger Bahnhof mit viel Grün verschönert wird. Leider bin ich im Erkennen von Pflanzen sehr schlecht, sonst hätte ich euch jetzt noch gesagt, was da so blüht. :D





In Spanien sind die Zugänge zu den Bahnhöfen etwas regulierter als hier in Deutschland, aber ähnlich wie mir aus Amsterdam bekannt, man kommt in einen Teil des Bahnhofs nämlich nur mit einer Bahnfahrkarte rein, während einige Teile des Bahnhofs frei zugänglich sind. Könnte man sich hier auch ein Vorbild drannehmen, finde ich, außerdem würde dann der berühmte Spruch von Lenin über die an eine Bahnsteigkarte gekoppelte Revolutionsbereitschaft der Deutschen endlich wieder Sinn ergeben.

Nach dem Mittagessen haben wir uns räumlich aufgeteilt (übrigens eine Vorgehensweise, mit der wir auf mehreren Reisen sehr positive Erfahrungen gemacht haben, wenn man unterschiedliche Dinge sehen will und es zeitlich im Rahmen bleibt, man also nicht die halbe Reise getrennt unterwegs ist, sondern vielleicht mal einen Nachmittag o.ä.), meine Mutter hat es erneut in das Umfeld des Palacio Real verschlagen, ich habe mir die vor allem im Norden Madrids stehenden Hochhäuser angeschaut. Für den Otto-Normaltouri sicherlich nicht extrem interessant, aber da ich, wie bereits geschrieben, ein kleines Architekturfaible habe, schaue ich auch gerne mal bei solchen Orten vorbei.





Abends haben wir den Tag und die Reise im Allgemeinen mit einem Cocktail in der Rooftop-Bar unseres Hotels ausklingen lassen. Ein perfekter Abschluss für die Reise, sich nochmal die Lichter der Stadt von oben anzuschauen. Die Cocktails hatten zwar ihren Preis, aber das ist man ja leider gewohnt und haben wir dann einfach mal akzeptiert, mit zu viel Geiz macht das Leben ja auch keinen Spaß.



 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.398
1.593
ich habe mir die vor allem im Norden Madrids stehenden Hochhäuser angeschaut. Für den Otto-Normaltouri sicherlich nicht extrem interessant, aber da ich, wie bereits geschrieben, ein kleines Architekturfaible habe, schaue ich auch gerne mal bei solchen Orten vorbei.


Der pwc Tower beheimatet auch das Eurostars***** Hotel. Seinerzeit hoch über Madrid für ein paar indische Rupien (die guten MakeMyTrip Deals werden noch einige kennen) oder ~ 25,00€ / p.P. genächtigt auf meinem ersten LATAM-Business-Kurztrip nach Madrid. Das waren noch Zeiten... und eines der eindrucksvollsten Hotels überhaupt für mich.

Schöner Tripreport übrigens!
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.345
5.434
Der pwc Tower beheimatet auch das Eurostars***** Hotel. Seinerzeit hoch über Madrid für ein paar indische Rupien (die guten MakeMyTrip Deals werden noch einige kennen) oder ~ 25,00€ / p.P. genächtigt auf meinem ersten LATAM-Business-Kurztrip nach Madrid. Das waren noch Zeiten... und eines der eindrucksvollsten Hotels überhaupt für mich.

Schöner Tripreport übrigens!

Vielen Dank für die Blumen!

Gerade mal geschaut, aktuell kostet das Eurostars über die von dir genannte Seite 110 pro Nacht. Nicht schlecht für 5 Sterne, aber ich finde, man ist da schon etwas ab vom Schuss. Wie war die Aussicht dort? Da steht doch der Cepsa-Turm bestimmt im Weg, wenn man die Innenstadt sehen möchte, oder?
 

pepone100

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06.12.2011
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Die Barpreise verallgemeinern den Preis doch sehr. 8 Euro für einen Cortado und das gleiche für ein kleines Wasser sind für Madrid schon ziemlich dreist.
Vielen Dank für die Blumen!

Gerade mal geschaut, aktuell kostet das Eurostars über die von dir genannte Seite 110 pro Nacht. Nicht schlecht für 5 Sterne, aber ich finde, man ist da schon etwas ab vom Schuss. Wie war die Aussicht dort? Da steht doch der Cepsa-Turm bestimmt im Weg, wenn man die Innenstadt sehen möchte, oder?
 
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MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
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Die Barpreise verallgemeinern den Preis doch sehr. 8 Euro für einen Cortado und das gleiche für ein kleines Wasser sind für Madrid schon ziemlich dreist.

Das einfache Frühstücksbuffet (gibt dort zwei Frühstücksklassen) war teurer wie unserer Übernachtungspreis.

Wir hatten leider keinen Blick Richtung Innenstadt, sondern mehr in das benachbarte Bahnhofsviertel.
 

skyblue99

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24.08.2019
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Tag 5: Abreise

Für Tag 5, der ganz im Zeichen des Rückfluges stand, müssen wir nochmal auf den vorherigen Tag blicken, an dem der Flug bereits zum Thema wurde. Es gab nämlich ein klitzekleines Problem: Der Online-Check-In wollte partout nicht funktionieren. Egal, wie oft ich es versucht habe, immer kamen wechselnde Fehlermeldungen. Da wir Sitzplätze reserviert hatten und ohnehin zwecks Gepäckabgabe zum Schalter mussten, war es zwar eigentlich egal, aber wenn man nicht einchecken kann, wird man natürlich neugierig/nervös und überlegt sich, ob es größere Probleme geben könnte.

Währenddessen zog Corona (ja, hier muss ich es leider erwähnen) in der Welt immer größere Kreise. Die Medien haben minütlich neue Updates, mal mehr, mal weniger relevant, gebracht, Trump hat die USA für Europäer dicht gemacht, der Luftverkehr verlief zwar zumindest aus meiner Sicht noch relativ ungestört, meine Mutter sah uns allerdings bereits ohne Flugtickets in Madrid gestrandet, was ja zufälligerweise auch noch das allererste vom RKI ausgerufene Risikogebiet wurde.

Glücklicherweise sah die Situation nach der Nacht wieder entspannter aus. Es stellte sich heraus, dass wir auf Lufthansa umgebucht wurden, was hieß: Keine 787, anderes Terminal, andere Lounge, Abflug 2 Stunden früher. Allerdings kam ich so auch in den Luxus, mit einem sehr günstigen Ticket entgegen der Planung zwei Kurzstrecken-Business-Class-Produkte vergleichen zu können. Das lag daran, dass die eigentlich vorgesehene 787 mit AOG in Santiago hängengeblieben ist, SCL-MAD von einer anderen 787 mit viel Verspätung und MAD-FRA von Privilege Style mit einer 757 geflogen wurde, die anscheinend keine C hatte. Latam scheint es wohl vorzuziehen, Passagiere umzubuchen, statt EU261 zu zahlen. Ich glaube aber, ich hätte den Joker nicht einmal gezogen. Ganz nebenbei kam meine Mutter so noch in den Genuss ihres ersten Fluges mit LH.





Schöne Einsteigebrücken am Terminal übrigens, mal etwas anderes als der übliche "Industrial Chic". Ergo musste es nach dem Frühstück relativ schnell gehen, da der Abflug von 15:00 auf 13:30 vorgezogen wurde. Abflug war nun im Terminal 2 statt Terminal 5, was ich schade fand, da ich mich auf die IB-Lounge gefreut habe und nun mit der LH-Vertragslounge „Puerta del Sol“ vorliebnehmen musste. Die konnte nicht mit der Maple Leaf in FRA mithalten, sowohl vom Ambiente als vom angebotenen Essen, allerdings war auch das natürlich weit von schlecht entfernt, so genau muss ich sein. Auch hier wieder ein guter Ausblick aufs Vorfeld.

Einen positiven Aspekt hatte der Abflug ab Terminal 2 übrigens: Es gab vor dem Terminal eine DC-9/MD-80 (bin mir nicht zu 100% sicher, dazu bin ich zu jung und der Flieger zu alt) zu sehen. Foto leider nur durch den Zaun, ich habe später auf dem Bild erst gesehen, dass man auch noch näher hätte rangehen können. Wird dann beim nächsten Mal Madrid abgehakt, wenn die da noch steht. ;)



Flugdaten:
LH1113
MAD-FRA
D-AIUG
13.03.2020





Im Flieger gab es dann meiner Meinung nach ein sehr gutes Essen, zur Auswahl standen Schweinelendchen mit Senfsauce, Kartoffeln und Gemüse sowie Gnocchi mit Trüffelsauce, wir beide haben uns für Option 1 entschieden. Das hat mir auch nochmal besser geschmeckt als auf dem Hinflug, allerdings hinkt ein Vergleich kaltes Abendessen gegen warmes Mittagessen ein bisschen, das gebe ich zu. Der unsaubere Teller wurde schon im Bordessen-Thread diskutiert, ich weiß nicht mehr, ob der schon so ankam oder ob ich das verbrochen habe, aber nein, ich habe nicht mit den Fingern im Essen rumgespielt. :D Wie auch immer habe ich mich auch hier an Bord sehr wohl gefühlt, auch wenn die Crew nicht ganz so freundlich war wie auf dem Hinflug, den südamerikanischen Charme kann Lufthansa nicht ganz exakt kopieren. ;)



Im Anflug auf FRA haben wir noch die Plätze getauscht, damit ich ein paar Bilder machen konnte, normalerweise bin ich immer der Gangsitzer und meine Mutter am Fenster.

Da der Flug quasi direkt in den deutschen Ausnahmezustand ging, wovon aber am Flughafen noch nichts zu spüren war, und wir uns ja aktuell genug mit der tristen Gegenwart befassen, mache ich hier mal einen Cut und beende den Reisebericht. Folgen tat noch eine Bahnfahrt nach Hause, danach war’s das dann aber mit vergnügungssteuerpflichtigen (was eine typisch deutsche Redewendung…) Ereignissen. Ein Fazit über die Reise kommt noch in den nächsten Tagen hinterher, das würde jetzt hier den Rahmen sprengen, finde ich.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.345
5.434
Fazit

So, nach kleiner Verzögerung aufgrund neuer Forensoftware und Faulheit noch wie angekündigt noch das Fazit, heute bin ich mal ein bisschen textlastig.

Ich vermute mal, dass die meisten Foristen hier noch gute Erinnerungen an ihre ersten Flüge in der Business Class haben. Mit dieser Reise konnten wir beide diese Erfahrung auch machen und ohne über Vergleichswerte zu verfügen, erlaube ich mir einfach mal die Aussage, dass uns dieser Städtetrip ein sehr besonderes Reiseerlebnis verschafft hat. Fliegen in höheren Klassen ist für uns nichts Alltägliches und wird es auch nicht werden, da das Preis-/Leistungsverhältnis gerade innereuropäisch m.M.n. nicht gut genug ist und ich mit einem studentischen Reisebudget auch einfach andere Prioritäten habe als den teuersten Mozzarella der Welt, aber die beiden Flüge haben auf jeden Fall gezeigt, wie Fliegen richtig Spaß machen kann, und irgendwann wird das auch so oder so ähnlich eine Wiederholung finden. In der Zwischenzeit geht’s hinter den Vorhang zurück. ;)

Madrid selbst gefiel uns ebenfalls gut. Schöner Architekturmix aus Alt, Neu und allem, was dazwischen liegt, viel Grün, was eine Stadt erst richtig schön macht, leckeres spanisches Essen. In Spanien war ich schon öfter, aber immer auf den Inseln, mal in die Hauptstadt zu kommen, war eigentlich überfällig.

Zweimal hat es uns in ein kleines Restaurant direkt am Plaza de Espana verschlagen, welches ich nach langer Suche doch noch auf Google Maps auskundschaften konnte. :D Link ist unten. Ein Menü für ca. 10 Euro mit Hauptgang und Nachspeise finde ich absolut okay und gut geschmeckt hat es auch. Natürlich zahlt man in den großen Städten mit wenigen Ausnahmen fürs Essen immer mehr als weiter außerhalb, aber mich hat kein Essen enttäuscht, uns wurde gute Küche geboten. Vom Preis-/Leistungsverhältnis das Beste, was wir in der zentralen Lage gefunden haben und fast nur Locals unter den Gästen, was ja auch ein Qualitätsmerkmal ist. Andere Touristen haben wir dort gar nicht wahrgenommen.


Das Hotel ist in Normalzeiten teuer, aber absolut empfehlenswert. Das Frühstück ist traumhaft gewesen, alles dabei, was das kulinarische Herz wünscht, und die für Hotelgäste kostenlos nutzbare Rooftopbar (andere mussten dafür Eintritt zahlen) ermöglicht einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt, was wir sowohl für Fotos tagsüber und abends genutzt haben. Die Cocktails waren zwar auch nicht günstig, aber geschmeckt haben sie und eine schönere Szenerie als die Dächer der Stadt zum Ausklang der Reise gibt es auch nicht. Gefällt mir!

Zu dem Zeitpunkt habe ich noch nicht geahnt, dass dies vorerst die letzte „normale“ Reise werden sollte. Aber von den Erinnerungen dieses Städtetrips konnte ich sehr lange gut zehren, wenn ich es aus heutiger Perspektive mal betrachte, hat mich die dort getankte Kraft problemlos durch den ersten Lockdown gebracht und wenn ich an die Woche zurückdenke, zaubert es mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen, nicht nur auf die Flüge bezogen, sondern auch auf den Aufenthalt an sich.

Abgesehen von meiner kleinen Schreibblockade in der Mitte des Reiseberichts hat mir das Schreiben auch ein bisschen Spaß gemacht, so dass ich meinen ursprünglichen Plan, dass dieser Reisebericht eine einmalige Geschichte bleibt, revidiere und mich auch in Zukunft mal wieder in diesem Forenbereich austoben werde. Rechnet aber nicht sofort damit, jetzt ist erst einmal wieder kreative Pause angesagt.

Zum Abschluss auch ein herzliches Dankeschön an alle Leser, für alle Antworten und Daumen hoch! Die Resonanz auf eigene Texte, in die ja auch Arbeit reinfließt, motiviert sehr zum Weiterschreiben und auch zur Verwertung weiterer Reisen für solche Formate.