Господине Одморац на пуним времено – Werter Vollzeiturlauber,
hatte das Vergnügen, fünf Jahre in Belgrad und zwei in Kolašin (im Norden Montenegros, da wo die fantastische Bahnstrecke Belgrad-Bar ihren Kulminationspunkt hat) zu verbringen.
Beide Länder – Schwarzenberg aber in extremerer Form – sind natürlich wahrlich korrupt. Ein allfälliger Eindruck von „Ordnung“ ist recht oberflächlich und hält einem Blick hinter die Kulissen nicht stand (mit wenigen Ausnahmen in Serbien). Wenn Du in Crna Gora keinen mit den „richtigen“ Leuten verbundenen nervenden Russen als Nachbarn hast, magst Du das Land ohne Ende genießen. Westlichen Ausländern droht dort nichts (es sei denn, man mischt sich in mafiöse Verhältnisse ein; es dürfte ähnlich wie in Sizilien sein), und Angebote bspw. in Boka Kotor / Porto Montenegro gibt es ja wohl zur Genüge. Natürlich ist der Umgang mit der Minderheit der Roma fragwürdig, die dürften auch die Mehrzahl hiesiger Asylbewerber stellen. Beim einen oder anderen Journalisten könnte ich es aber auch verstehen.
Ich habe die Zeit in Serbien wie auch in Montenegro trotz allem genossen und reise nach wie vor mehr oder weniger regelmäßig dort hin (beruflich und um Bekannte zu besuchen). Bevor ich mich dort niederließe, würde ich aber doch eine ausgedehnte „due diligence“-Phase vorschalten. (Es sei denn, es bestünde bspw. eine feste, zuverlässige Beziehung vor Ort, die ohnehin viel erleichtern kann.)