FR: Ryanair: Droht Streik der Piloten?

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TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
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Das wirklich fragwürdige Verhalten von Ryanair, ist doch wie die Piloten angestellt werden. Das erinnert eher an die Situation von Osteuropäern in deutschen Fleischzerlegebetrieben.

Angesichts der Tatsache, dass man einen identischen Kundenstamm bedient, ist das auch nicht weiter verwunderlich. :censored:
 

mayrhuber

Erfahrenes Mitglied
19.08.2012
1.565
1
Der Laden ist schlicht und einfach asozial.

Ich wünsche dem preissensitiven Fluggast angenehmen Flug und viel Glück bei der Lotterie...

Mir ist das zu viel Schwarz-Weiß.
Ich stelle Dir mal die Frage: Eine Deiner Angestellten tritt im Fernsehen auf und zieht über Deine Firma ab. Was machst Du?
 

hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
4
BER
Bin (mittlerweile) auch recht kritisch, was FR anbelangt. Aber ein Pilot, der im TV negativ über seinen Arbeitgeber spricht...? Welche Airline würde ihn dafür nicht feuern?

Leider wahr. Dabei ist das eine vollkommen antiquierte Denke. Eine Gesellschaft, die sich bei - natürlich berechtigter - Kritik hinter ihren Piloten stellt und öffentlich macht, dass und wie sie die Probleme abstellen will, hätte bei mir enorme Pluspunkte gewonnen. Nur wird eine Firma, bei der interne Kritik nichts fruchtet und bei der erst die Presse eingeschaltet werden muss in der Regeln nicht so handeln. Ich denke, wenn interne Kritik gehört würde, es würde sich kaum ein Mitarbeiter an die Medien wenden.
 
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Reaktionen: NCC1701DATA

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
45
54
Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Leider wahr. Dabei ist das eine vollkommen antiquierte Denke. Eine Gesellschaft, die sich bei - natürlich berechtigter - Kritik hinter ihren Piloten stellt und öffentlich macht, dass und wie sie die Probleme abstellen will, hätte bei mir enorme Pluspunkte gewonnen. Nur wird eine Firma, bei der interne Kritik nichts fruchtet und bei der erst die Presse eingeschaltet werden muss in der Regeln nicht so handeln. Ich denke, wenn interne Kritik gehört würde, es würde sich kaum ein Mitarbeiter an die Medien wenden.

Ich bin kein Arbeitsrechtler. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ein deutsches Arbeitsgericht dafür Verständnis HÄTTE, falls der Schritt an die Öffentlichkeit objektiv notwendig ist, um eine konkrete Katastrophe abzuwenden. Aber in allen anderen Fällen...?

Letztlich führt so ein Auftritt ja geradezu zwingend zu einem finanziellen Schaden für den Arbeitgeber - und das auf sehr lange Zeit. Wenn so ein Beitrag erst mal im Netz ist, verschwindet er ja nicht einfach wieder. Jeder, der Bedenken hat, was die FR-Sicherheit betrifft, wird sich auf Jahre auf diesen Piloten berufen. Also wenn das kein Grund für eine fristlose Kündigung ist...?
 

mayrhuber

Erfahrenes Mitglied
19.08.2012
1.565
1
Ich bin kein Arbeitsrechtler. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ein deutsches Arbeitsgericht dafür Verständnis HÄTTE, falls der Schritt an die Öffentlichkeit objektiv notwendig ist, um eine konkrete Katastrophe abzuwenden.

Nein, damit ist eindeutig das Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeiter und Arbeitgeber gestört - das war's.
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
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Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Nein, damit ist eindeutig das Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeiter und Arbeitgeber gestört - das war's.

Na ja, war ja nur ein fiktionaler Einwand von mir, wie aus dem nächsten Absatz wohl hervorgeht. Müsste ja mit dem Teufel zugehen, wenn eine Katastrophe so konkret wäre, dass nur der Schritt an die Öffentlichkeit diese verhindern könnte. Dann würde ich als Richter allerdings das Vertrauensverhältnis zum Arbeitgeber als nachgeordnet einstufen. Aber wie gesagt: Rein theoretisch. So schlimm steht´s um die Iren, immerhin eine der statistisch sichersten Fluggesellschaften der Welt, ganz sicher nicht.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
Mir ist das zu viel Schwarz-Weiß.
Ich stelle Dir mal die Frage: Eine Deiner Angestellten tritt im Fernsehen auf und zieht über Deine Firma ab. Was machst Du?

Rausschmeissen - was denn sonst.

Allerdings bin ich keine Unternehmer, der seine Angestellten in der Form wie Ryanair es tut, behandelt. Also würde auch keiner meiner Angestellten sich ins TV setzen. Das ist eine Frage der Fairness untereinander und des gegenseitigen Respekts. Der Respekt, den Ryanair seinen Angestellten (soweit es überhaupt welche sind, wie wir ja bereits gelernt haben) entgegenbringt, führt diese Leute ja direkt in die Öffentlichkeit, denn dieser Weg ist ja wohl der einzige, den Ryanair fürchtet, wenn sie im Extremfall sogar das Leben der Passagiere aufgrund zu geringer Treibstoffladungen an Bord gefährden.
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
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Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Allerdings bin ich keine Unternehmer, der seine Angestellten in der Form wie Ryanair es tut, behandelt. Also würde auch keiner meiner Angestellten sich ins TV setzen. Das ist eine Frage der Fairness untereinander und des gegenseitigen Respekts. Der Respekt, den Ryanair seinen Angestellten (soweit es überhaupt welche sind, wie wir ja bereits gelernt haben) entgegenbringt, führt diese Leute ja direkt in die Öffentlichkeit, denn dieser Weg ist ja wohl der einzige, den Ryanair fürchtet, wenn sie im Extremfall sogar das Leben der Passagiere aufgrund zu geringer Treibstoffladungen an Bord gefährden.

Gut gebrüllt, Löwe! :D

Aber sieh´s mal so: Wenn du ein Unternehmen mit fast 10.000 Mitarbeitern führst, ist die Wahrscheinlichkeit nicht ganz klein, dass da auch mal ein Spinner dabei ist oder einer, der durch deine Raster der fairen Unternehmens-Kultur durchfällt und sich auf medialem Wege rächen will. Das ist keine Wertung, was diesen speziellen Fall anbelangt. Will nur sagen, dass so etwas auch dem sichersten und fairsten Unternehmen widerfahren kann. Und dann machst du eben, was man so macht: den Mitarbeiter sofort feuern.
 

hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
4
BER
Nein, damit ist eindeutig das Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeiter und Arbeitgeber gestört - das war's.

Bei der Gelegenheit sei an einen Arbeitsgerichtsprozess einer Altenpflegerin erinnert, die ihre Job wegen einer Anzeige gegen ihren Arbeitgeber verloren hat. Es ging darum, dass in ihrem Pflegeheim so wenig Personal war, dass der Zustand der Bewohner darunter extrem gelitten hat. Die waren teilweise extrem abgemagert und seit Monaten nicht mal mehr unter der Dusche.
In solchen Fällen finde ich es regelrecht schade, dass ein Gericht ein Unternehmen nicht dazu verurteilen kann, ausreichend Personal einzustellen und die Kündigung zurückzunehmen.

"Whistleblower"-Prozess - Gefeuerte Altenpflegerin bekommt Abfindung - Karriere - S