Transferwise ist kostenmässig inzwischen sowas wie expedia oder Paypal (naja, das war vielleicht etwas zu böse), also weitbekannt, transparent, einfach, und damit logischerweise nicht am günstigsten, doch vermutlich durchaus angemessen. Für die Spezialanbieter wie Transferwise gibts z.B. hier einen Vergleich
https://www.monito.com, auch wenn sogar da nicht alle drin sind. Wirklich günstig ist Transferwise nur, wenn man die Gebühren ignoriert, die zusätzlich zum Wechselkurs anfallen. Manchmal gibt es ja Gutscheine...
Vielleicht noch zur Erklärung mit den Überweisungen: Die gute alte Überweisung ist bei grösseren Beträgen ebenfalls günstig, aber man muss wissen, wie sich die Kosten zusammensetzen. Bei jeglicher Auslands-Überweisungen muss man immer Sender- und Empfängerbank sowie ggf. eine Korrespondenzbank dazwischen betrachten. Der Gesamtpreis setzt sich dann aus den Gebühren der beteiligten Banken zusammen, sowie dem angewendeten Wechselkurs. Der Wechselkurs wiederum hängt von den Konditionen derjenigen Bank ab, die wechselt (also eine der z.B. drei).
Bei Standard-SEPA-Überweisungen ist die Überweisungswährung Euro, damit wechselt die Bank in der Schweiz und da gibt es nur sehr wenige, die einen fairen Kurs verwenden. Von der Schweiz nach Deutschland ist in der Regel die CHF-Überweisung besser, also eine Überweisung bei der der Betrag in Deutschland in CHF ankommt, und nicht in Euro. Dann wechselt logischerweise die Bank in Deutschland von CHF in EUR, falls das deutsche Konto ein EUR-Konto ist. Pech hat man, wenn noch eine Korrespondenzbank dazwischen mitessen will, denn nicht jede Bank in der Schweiz hat eine Vertragsbeziehung zu jeder Bank in Deutschland. Vorher weiss man das als Kunde in der Regel nicht, da müsste man nachfragen, ausser man hat schon mal überwiesen, dann sieht man es auf dem Kontoauszug der beteiligten Banken.
Ein günstiges Beispiel (Varianten gibt es so viele wie es Bankenkombinationen gibt...): Überweisung als SHARE-Überweisung in CHF von postfinance zu postbank. Das ist dann keine SEPA-Überweisung. Die postfinance berechnet 2CHF an Gebühren fürs Geldverschicken an die Postbank. Die Postbank berechnet bei Empfang von der postfinance keine "Empfangsgebühren", also ist in speziell diesem Fall die Share Überweisung besser als OUR. Wenn man die Kosten der Empfängerbank (oder irgendwelcher Korrespondenzbanken dazwischen) fürs "Geld empfangen" nicht kennt, wäre OUR mit geringerem Risiko verbunden. Es gibt in dem Fall keine Korrespondenzbank, die mitisst (ausnahmsweise hält hier nicht die Deutsche Bank zusätzlich die Hand auf, da postfinance und Postbank schon zusammengearbeitet haben, bevor die Deutsche Bank die Postbank gekauft hat.) Schliesslich gilt dann der Wechselkurs von der Postbank am Tag der Ankunft des Geldes, der wiederum hier veröffentlicht wird und nur einmal täglich festgelegt wird (
https://www.postbank.de/geschaeftskunden/docs/Devisenkurse.pdf). Generell nachteilig bei Überweisungen ist, dass sie nicht sofort erfolgen, sondern mind. 2 Geschäftstage benötigen. Man weiss also zum Zeitpunkt des Geldabschickens nicht, welcher Wechselkurs bei der Geldankunft gilt, denn in zwei Tagen kann sich der Kurs gerne auch mal stark verändern, bei CHF-->EUR etwa besonders vorletzte Woche, als sich der Franken plötzlich in eine Schwachwährung verwandelt hat ...
Also, wie man sieht: Bei Überweisungen ists durchaus kompliziert und erstmal auch intransparent (welche Bank ist beteiligt, welche Gebühren verlangen die jeweils? das steht nicht im Preisverzeichnis). Bei Transferwise ist die Gefahr daher geringer, dass man was falsch macht und doch in eine vermeintliche Falle tappt. Natürlich muss man bei den Transferwise-Konsorten auch aufpassen, dass nicht plötzlich irgendwer dazwischen Pleite geht, denn dann wäre das Geld weg. Es sind ja keine Banken, sondern Finanzdienstleister. Damit gibt es auch nicht automatisch eine Einlagensicherung, denn Transferwise handelt wie Paypal nicht mit echtem Geld, sondern laut AGB mit "E-Geld". Man gibt ihnen mit der Einzahlung rechtlich gesehen z.B. 1 CHF und kauft dafür vom Anbieter einen vom Anbieter hergestellten 1 E-Geld CHF, den sie dann in 1 E-Geld EUR tauschen und wenn sie noch genügend echte EUR haben, wechseln sie dann 1 E-Geld EUR in einen echten Euro um und zahlen ihn dem Empfängerkonto aus. Paypal hat das mit dem E-Geld rechtlich erfunden, glaube ich. Deshalb gilt für Paypal Guthaben auch in fast allen Fällen nicht die Einlagensicherung, obwohl sie inzwischen in Europa auch eine Banklizenz haben. Das ist bei Transferwise & Co ähnlich.