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Reisebericht: Sechs Wochen USA - Hawaii, Kalifornien, Nevada
Reisezeit: 27.11.2021 - 09.01.2022
Flugverbindungen: BER-FRA-SFO-KOA-LAX-MUC-BER
Hintergrund
Im Rahmen einer Geschäftsreise habe ich von Ende November 2021 bis Anfang Januar dieses Jahres sechs Wochen in den USA verbracht, nachdem durch die Pandemie bedingt für fast zwei Jahre alle Termine in den Staaten für mich ausgefallen waren. Das letzte Mal in den USA war ich zuvor im Januar 2020 (Las Vegas), seitdem wurde es leider ziemlich still. Normalerweise treibt es mich geschäftlich und privat etwa sechs Mal pro Jahr in die Staaten, sodass ich einiges aufzuholen hatte. Nachdem man seit dem 8. November wieder vergleichsweise normal einreisen darf, stand für Ende des Monats direkt eine längere Reise an.
Hauptgründe der Reise waren eine Konferenz auf Big Island, Hawaii, die vom 30.11. bis 2.12.2021 im Fairmont Orchid Hotel im Nordwesten der Insel abgehalten wurde, und der Besuch der CES (Consumer Electronics Show) Anfang Januar in Las Vegas, Nevada, die vom 3.1. bis 7.1.2022 stattfand. Zwischen diesen beiden Pflichtterminen lagen vier Wochen Aufenthalt primär in Kalifornien, die in zwei Wochen Remote Work und zwei Wochen Urlaub im Verhältnis 1:2:1 (Urlaub/Work/Urlaub) aufgeteilt waren.
Die Anreise: 27.11.2021, BER-FRA-SFO-KOA
Startpunkt der Reise war BER mit LH173 nach FRA, gefolgt von LH454 nach SFO und UA1723 nach KOA. Es war meine erste Reise nach Big Island, auf Maui war ich hingegen schon mehrere Male. Gebucht war PE (G), wobei der Zubringer nach FRA und der Flug nach KOA wie üblich in Y durchgeführt wurden. Allerdings waren bei LH schon im Vorfeld Upgrades auf C für beide Langstrecken angefragt, jeweils mittels Voucher. Für den Hinflug konnte das Upgrade direkt am Telefon bestätigt werden, für den Rückflug konnte man mich aber erst einmal nur auf die Warteliste setzen. Spoiler: Es hat letztlich auch für die Rückreise im Januar geklappt.
Was Impfungen, Coronatest und andere Unterlagen für die US-Einreise betrifft, war das alles so von mir vorbereitet gewesen, dass in BER alles ruckzuck gehen konnte. Außerdem hatte ich Unterlagen für Global Entry dabei, da ich schon lange Zeit "approved" war, bislang aber noch das Interview bei Ankunft gefehlt hat. Das sollte dann in SFO mit der Einreise erfolgen. Einen Termin hatte ich nicht ausgemacht, aber sofern man approved ist, kann man das (unter anderem) in SFO ja direkt in der Gasse für Global Entry erledigen (Enrollment on Arrival).
Am BER war ich letztlich viel zu früh, weil ich mir unsicher war, wie lange die Schlangen potenziell sein werden (trotz SEN und Priority) und wie lange die Dokumentenprüfung dauern wird. Normalerweise komme ich immer "auf den letzten Drücker" am Flughafen an, diesmal wollte ich nach zwei Jahren USA-Pause aber nichts anbrennen lassen. Die Sorge war unbegründet. Los war nämlich nichts am Flughafen, sodass ich sogar noch etwas warten musste, bis der LH-Schalter um (ich meine) 5 Uhr aufmacht. Als erster Gast am Schalter ist schon mal ein solider Start und die Dokumente waren innerhalb kürzester Zeit geprüft. Gepäckaufgabe und Security gingen so schnell, dass wir (mit Kollege aus derselben Branche unterwegs) sogar noch ein paar Minuten warten mussten, bis die LH Lounge öffnet. Über die Lounge am BER und den Zubringer nach FRA muss man glaube ich nicht viel schreiben, aber um mich kurz zu fassen: Alles wie vorgesehen, keine bösen Überraschungen und damit auch nichts zu meckern.
Cash Upgrade auf F
Angekommen in FRA, kam bei mir in der SEN Lounge bei den Z Gates das Verlangen auf, nach dem Upgrade von PE nach C noch eins höher in F zu wechseln. Doppelte Upgrades gehen ja bekanntermaßen nicht, aber Cash nimmt LH gerne. Ich hatte mir innerlich eine Schmerzgrenze von 1.500 Euro für das Upgrade gesetzt und war letztlich positiv überrascht, dass die Dame am zweiten Schalter in der Lounge "nur" 1.000 Euro sehen wollte. Nachdem mich die Geschäftsreise selbst nichts gekostet hat, habe ich 1.000 Euro für F nach zwei Jahren USA-Pause für ein attraktives "Angebot" gehalten und sofort zugeschlagen, auch wenn Cash Upgrades am Flughafen nichts an der BK ändern. Es blieb somit bei G (mit doppelten Meilen 2021). Außerdem gab es in der Lounge leider keinen der schönen First-Class-Umschläge für das Ticket.
Für einen Besuch des FCT war es mit Blick auf die Uhr und angesichts des Weges von der Z Lounge kommend allerdings schon zu spät, zumal ich ja bereits im Non-Schengen-Bereich war. Jedoch kenne ich das FCT bereits von früheren Reisen, es ist eigentlich stets einen Besuch wert. Noch einmal in den Schengen-Bereich zur F Lounge in A wollte ich auch nicht wechseln. Der Abflug war von Gate Z23, wo sich bereits eine große Menschentraube versammelt hatte. Auf die Nachfrage beim Gate Agent, ob man als F-Gast bereits einsteige dürfe, wurde ich sofort durchgelassen. Ich war allerdings nicht Erster an Bord, es hatten schon andere F-Gäste Platz genommen (vermutlich Shuttle Service FCT oder dreist gefragt wie ich).
Sitzplatz war 1K in der 747-8, nachdem 1A schon belegt war (zu meinem Glück, wie sich später herausstelle). Das Erlebnis an Bord war vorzüglich, von Begrüßung über Service und Essen. In der F schätze ich neben dem riesigen Platzangebot vor allem den großen Tisch, auf dem Tablet oder Notebook auch noch neben dem Essen Platz findet, was in der C nicht geht. Ich lasse hier einfach mal Bilder sprechen, anstatt jedes Detail einzeln zu erklären. Geschlafen habe ich nicht, stattdessen den Internet-Voucher für Arbeiten am Notebook genutzt und mich zwischendurch immer wieder mit allerlei Köstlichkeiten vollgefressen. Ich glaube noch vor der ersten Flugstunde hatte ich schon vier Gläser Champagner intus.
Mein Sitznachbar auf 1A hatte weniger Glück, denn der Sitz war defekt (drittletztes Bild). Schuld war eine Serviette in der Mechanik, die man nach mehreren Resets doch noch finden und entfernen konnte. Auf dem Bild sieht man ihn am Boden am Suchen und eine Flugbegleiterin auf dem Sitz am rumruckeln. Der Sitz wollte sich aber auch später nie so ganz verstellen lassen, wie der Herr das gerne gehabt hätte. Als voll zahlender F-Gast käme ich mir da ziemlich verarscht vor.
Global Entry Interview und Aufenthalt in SFO
In SFO als einer der ersten Gäste ankommend, ging es sofort an den Global Entry Automaten vorbei zum zugehörigen Schalter für die Interviews. Der CPB Mitarbeiter bat mich kurz zu warten und wollte erst die GE-Einreisenden aus der Maschine abarbeiten. Das waren zum Glück nur wenige und nach etwa 15 Minuten wurde ich wieder zum Schalter gerufen und konnte in etwa 10 Minuten das Interview erfolgreich durchführen. Kurz darauf kam auch schon die E-Mail mit Known Traveler Number. Das Gepäck war auch schon da, sodass ich etwa eine halbe Stunde nach dem Aussteigen bereits mit allem fertig war.
Zwischen der Ankunft in SFO und der Weiterreise nach KOA lagen bewusst 6:40 Stunden, weil ich ursprünglich vor hatte, noch einen kurzen Abstecher mit der BART in die Innenstadt von San Francisco zu machen. Diese Tour habe ich mir letztlich aber gespart und bin direkt zu den Gates für den Weiterflug gegangen. Den United Club in Terminal 3 bei Gate F11 kannte ich noch nicht, umso mehr war ich positiv überrascht, nachdem man über die United Clubs im Vergleich zu den Polaris Lounges ja nicht viel Positives hört. Den United Club im Keller für internationale Abflüge ab SFO finde ich zum Beispiel ziemlich schrecklich. Aber Snacks, Essen- und Getränkeauswahl waren vielfältig, wenngleich besseres Bier nur gegen Geld zu haben war. Bequeme Sitzplätze mit reichlich schöner Aussicht (ANA Star Wars) gab es en masse. Auch der von mir genutzte Arbeitsplatz im hinteren Bereich punktete mit einem tollen Bürostuhl. Es war ein Herman Miller Aeron oder zumindest eine sehr gute Kopie davon.
Starke Verspätung nach KOA
Da in SFO so langsam aber sicher immer mehr Branchenkollegen eintrafen und nicht alle in den United Club konnten, ging es raus aus der Lounge zu den Sitzgelegenheiten in der Rotunde für ein geselliges Miteinander. Dort bekamen wir dann aber etwa eine Stunde vor dem Boarding für UA1723 die Nachricht, dass der Flug gut anderthalb Stunden später starten wird. Daraus wurden dann aber leider über vier Stunden, weil die ursprüngliche Maschine und auch der Ersatz jeweils einen mechanischen Defekt hatten (spricht nicht gerade für UA), sodass eine dritte Maschine, die für Las Vegas geplant war, herangezogen werden musste. Der Start erfolgte letztlich erst um 23:07 statt 19:10 Uhr.
Der sehr späte Weiterflug sorgte auf Big Island leider für gleich mehrere Probleme. Mit Ankunft um 2:47 Uhr nachts statt 22:38 Uhr abends konnten wir unseren Mietwagen bei Alamo nicht mehr abholen und es gab auch (zunächst) keine Taxis, kein Uber, kein Lyft oder sonstiges. Das angenehme Klima und einfach die Tatsache, wieder auf Hawaii zu sein, linderten den Ärger ein wenig. Nach langer Wartezeit kam aber doch noch ein Taxi, das sich eine lokale Anwohnerin, ein Kollege von mir und ich teilten, um nach Kailua-Kona zu kommen, wo wir zu zweit von Samstag bis Montag ein Airbnb im Kona Coast Resort hatten. Das Fairmont Orchid war uns mit rund 1.000 USD pro Nacht dann doch ein wenig zu teuer, dort hin sind wir erst zum Start der Konferenz am Montag gewechselt, weil es ab dann auf Firmenkosten lief.
Das Kona Coast Resort kann ich durchweg empfehlen. Wir hatten ein großes Apartment mit zwei Schlafzimmern und Bädern, Wohnzimmer und einer voll ausgestatteten Küche im 1. Stock mit toller Aussicht über den Golfplatz und freiem Blick auf den Pazifik. Die Ausstattung war zwar nicht mehr auf neuestem Stand, aber gepflegt und sauber. Außerdem gab es zwei ausreichend bestückte Fitnessstudios (einmal Cardio, einmal Kraft) sowie ein Pool samt Hot Tub. Die Schlüsselübergabe mitten in der Nacht von Samstag auf Sonntag lief über einen Security Guard, wir mussten am nächsten Morgen aber noch einmal "richtig" einchecken.
Die Zeit auf Big Island, Hawaii
Per Uber ging es dann am Sonntag erst einmal zurück zum Flughafen, um bei Alamo den Mietwagen abzuholen. Parken konnte man beim Kona Coast Resort kostenlos direkt vor dem Apartment. Bei Alamo gab es ein kostenloses Upgrade von einem normalen SUV zu einem Full Size SUV, was letztlich ein Jeep Grand Cherokee war. Nichts weltbewegendes, aber besser als ein Nissan Rogue oder ähnliches. Von dort aus waren für einen richtigen Start in den Tag erst einmal Kaffee und Frühstück angesagt.
Die Wahl fiel auf das Roasted Toasted Cafe, einen großen Kaffee und ein Breakfast Bagel mit Spiegelei und Bacon. Der Laden ist rundum zu empfehlen, wirklich sehr leckeres Frühstück zum fairen Preis.
Besuch des Ka Lae
Weil wir nur anderhalb Tag Freizeit hatten, bevor es ab Montagnachmittag zur Konferenz im Fairmont Orchid ging, haben wir mit dem Hawaii Volcanoes National Park und einem Besuch des Kilauea einen Haken an die wohl größte Attraktion der Insel gemacht. Gefahren sind wir über die malerisch gelegene Route 11 Richtung Süden mit einem ersten Zwischenstopp am Ka Lae oder auch South Point, dem südlichsten Punkt der Insel und innerhalb der 50 US-Staaten. Abgesehen von der schönen Landschaft gab es dort ein paar Wagemutige zu bestaunen, die die Klippen und ein nahegelegenes Blow Hole hinunter sprangen. Nichts für uns, aber definitiv toll zu bestaunen.
Der zweite Zwischenstopp erfolgte in Naalehu für das Aloha Mix Food Truck Cafe, ein Food Truck im Vorgarten des Hauses der Besitzerin, die ausgezeichnete Mahlzeiten zubereitet. Bei mir gab es Surf and Turf mit Reis und Salat, der Kollege hatte nur Steak.
Kilauea - Einer der aktivsten Vulkane der Erde
Der Nationalpark selbst ist einfach wunderschön, angefangen beim Kilauea Visitor Center, dann bei den Steam Vents und weiter zum Kilauea Overlook. Den Crater Rim Drive kann man seit dem zuletzt riesigen Einsturz des Kraters von Norden kommend und nach Westen fahrend nicht mehr komplett bis zur Südseite befahren. Deshalb sind wir später wieder umgedreht und zum Parkplatz am Kilauea Iki Trailhead gefahren, von wo aus es eigentlich zur Lava Tube und später per Fußmarsch zur Südseite gehen sollte. Allerdings war da so viel los, dass die Ranger nach Sonnenuntergang keine Leute mehr weiter fahren gelassen habe. Wir waren tatsächlich das erste Auto hinter dem letzten, das noch durchgewunken wurde. Sehr schade, aber wir sind als Alternative wiede zurück zum Kilauea Overlook gefahren, um wenigstens das Leuchten der Lava nach Sonnenuntergang noch zu erleben. Der Park ist eine klare Empfehlung meinerseits.
Mauna Kea
Montags sollte es auf den Mauna Kea gehen, angefangen hat der Tag aber zunächst mit einem Kaffee im Kona Haven Cafe und Frühstück im Island Lava Java. Richtung Mauna Kea ging es über die SR 190 und dann SR 200, die schließlich zur Mauna Kea Access Road rauf auf den Berg führt. Weiter als bis zum Onizuka Center sind wir aber nicht gekommen, weil starker Schneefall und Glatteis die Straße noch oben praktisch unbefahrbar machten. Ein Park Ranger versperrte die Straße und ließ niemanden durch. Ausgewichen sind wir dann auf den Pu'u Kalepeamoa in direkter Nähe, um wenigstens etwas "Mountain Feeling" zu bekommen. Auch nur auf halber Höhe zum Gipfel eine wirklich sehr schöne Location und im Nachhinein ein Tipp, wenn man nicht ganz nach oben will (oder kann). Wir sind danach zurück zum Flughafen, um den Mietwagen wieder abzugeben, weil wir den während der Konferenz nicht brauchten. Ein Shuttle brachte uns zum Fairmont Orchid.
Das Fairmont Orchid
Das Fairmont Orchid kann ich im Grunde genommen so ähnlich beschreiben wie das Grand Wailea auf Maui: Extrem schön angelegt, aber den extremen Preis ganz nüchtern betrachtet nicht wert, wenn man die ganzen Zusatzangebote nicht voll ausnutzen kann. Für die 1.000 USD pro Nacht bezahlt man eben die ganze Anlage mit und nicht nur das Zimmer. Der offene Aufbau mit Lobby und Gängen mit Blick auf die Natur begeistert mich bei beiden genannten Hotels. Die Anlage wirkte sehr gepflegt und das Personal war durchweg extrem freundlich und hilfsbereit. Das Zimmer selbst war ebenso sauber, aber nicht mehr auf dem allerneuesten Stand. Das Bad hätte durchaus mal neu verfugt und im Zimmer die ein oder andere Ecke repariert werden können. Man merkt dann doch, wo schon mal jemand mit dem Koffer hängengeblieben ist. Ich hatte ein Zimmer mit zwei Queen-Betten, die sehr bequem waren. Ein erholsamer Schlaf war da vorprogrammiert. Vom Balkon konnte man über den Golfplatz blicken und auch den Pazifik sehen. Hier mal ein Rundgang meinerseits vom Nordflügel durch die Außenanlage bis zur Lagune (verzeiht mir das Flip-Flop-Geschlappe).
Zur Gastronomie im Fairmont kann ich wenig sagen, weil es im Rahmen der Konferenz ein angepasstes Catering durch das Hotel gab. Wir haben in den Restaurants nicht a la Carte gegessen, sondern zum Beispiel im Brown's Beach House ein angepasstes Frühstücks-Buffet erhalten. Das war aber durchweg gut, wenngleich für uns eingeschränkt bei der Auswahl.
Der zugehörige Strand in der Bucht ist meiner Meinung nach bei weitem nicht so schön wie der des Grand Wailea auf Maui, bietet dafür aber mehr Optionen zum Schnorcheln. Wenn man raus zum Felsen in der Bucht schwimmt, bekommt man Unmengen an Fischen und Schildkröten zu sehen. Dort hatte ich die Kamera aber leider nicht dabei. Aufpassen muss man bei den Seeigeln, die sich an vielen Stellen auf dem Grund und an den Felsen finden. Das Schnorchel-Equipment ist kostenlos für Hotelgäste.
Weiter geht es in den nachfolgenden Beiträgen, weil ich hier nicht mehr Bilder anhängen kann.
Reisezeit: 27.11.2021 - 09.01.2022
Flugverbindungen: BER-FRA-SFO-KOA-LAX-MUC-BER
Datum | Strecke | Airline | Flugzeug | Klasse |
27.11.2021 | BER-FRA (LH173) | Lufthansa | Airbus A320neo | Economy |
27.11.2021 | FRA-SFO (LH454) | Lufthansa | Boeing 747-8 | First |
27.11.2021 | SFO-KOA (UA1723) | United | Boeing 757-300 | Economy Plus |
03.12.2021 | KOA-LAX (UA1205) | United | Boeing 737 MAX 9 | Economy Plus |
08.01.2022 | LAX-MUC (LH453) | Lufthansa | Airbus A350-900 | Business |
09.01.2022 | MUC-BER (LH1942) | Lufthansa | Airbus A320 | Economy |
Hintergrund
Im Rahmen einer Geschäftsreise habe ich von Ende November 2021 bis Anfang Januar dieses Jahres sechs Wochen in den USA verbracht, nachdem durch die Pandemie bedingt für fast zwei Jahre alle Termine in den Staaten für mich ausgefallen waren. Das letzte Mal in den USA war ich zuvor im Januar 2020 (Las Vegas), seitdem wurde es leider ziemlich still. Normalerweise treibt es mich geschäftlich und privat etwa sechs Mal pro Jahr in die Staaten, sodass ich einiges aufzuholen hatte. Nachdem man seit dem 8. November wieder vergleichsweise normal einreisen darf, stand für Ende des Monats direkt eine längere Reise an.
Hauptgründe der Reise waren eine Konferenz auf Big Island, Hawaii, die vom 30.11. bis 2.12.2021 im Fairmont Orchid Hotel im Nordwesten der Insel abgehalten wurde, und der Besuch der CES (Consumer Electronics Show) Anfang Januar in Las Vegas, Nevada, die vom 3.1. bis 7.1.2022 stattfand. Zwischen diesen beiden Pflichtterminen lagen vier Wochen Aufenthalt primär in Kalifornien, die in zwei Wochen Remote Work und zwei Wochen Urlaub im Verhältnis 1:2:1 (Urlaub/Work/Urlaub) aufgeteilt waren.
Die Anreise: 27.11.2021, BER-FRA-SFO-KOA
Startpunkt der Reise war BER mit LH173 nach FRA, gefolgt von LH454 nach SFO und UA1723 nach KOA. Es war meine erste Reise nach Big Island, auf Maui war ich hingegen schon mehrere Male. Gebucht war PE (G), wobei der Zubringer nach FRA und der Flug nach KOA wie üblich in Y durchgeführt wurden. Allerdings waren bei LH schon im Vorfeld Upgrades auf C für beide Langstrecken angefragt, jeweils mittels Voucher. Für den Hinflug konnte das Upgrade direkt am Telefon bestätigt werden, für den Rückflug konnte man mich aber erst einmal nur auf die Warteliste setzen. Spoiler: Es hat letztlich auch für die Rückreise im Januar geklappt.
Was Impfungen, Coronatest und andere Unterlagen für die US-Einreise betrifft, war das alles so von mir vorbereitet gewesen, dass in BER alles ruckzuck gehen konnte. Außerdem hatte ich Unterlagen für Global Entry dabei, da ich schon lange Zeit "approved" war, bislang aber noch das Interview bei Ankunft gefehlt hat. Das sollte dann in SFO mit der Einreise erfolgen. Einen Termin hatte ich nicht ausgemacht, aber sofern man approved ist, kann man das (unter anderem) in SFO ja direkt in der Gasse für Global Entry erledigen (Enrollment on Arrival).
Am BER war ich letztlich viel zu früh, weil ich mir unsicher war, wie lange die Schlangen potenziell sein werden (trotz SEN und Priority) und wie lange die Dokumentenprüfung dauern wird. Normalerweise komme ich immer "auf den letzten Drücker" am Flughafen an, diesmal wollte ich nach zwei Jahren USA-Pause aber nichts anbrennen lassen. Die Sorge war unbegründet. Los war nämlich nichts am Flughafen, sodass ich sogar noch etwas warten musste, bis der LH-Schalter um (ich meine) 5 Uhr aufmacht. Als erster Gast am Schalter ist schon mal ein solider Start und die Dokumente waren innerhalb kürzester Zeit geprüft. Gepäckaufgabe und Security gingen so schnell, dass wir (mit Kollege aus derselben Branche unterwegs) sogar noch ein paar Minuten warten mussten, bis die LH Lounge öffnet. Über die Lounge am BER und den Zubringer nach FRA muss man glaube ich nicht viel schreiben, aber um mich kurz zu fassen: Alles wie vorgesehen, keine bösen Überraschungen und damit auch nichts zu meckern.
Cash Upgrade auf F
Angekommen in FRA, kam bei mir in der SEN Lounge bei den Z Gates das Verlangen auf, nach dem Upgrade von PE nach C noch eins höher in F zu wechseln. Doppelte Upgrades gehen ja bekanntermaßen nicht, aber Cash nimmt LH gerne. Ich hatte mir innerlich eine Schmerzgrenze von 1.500 Euro für das Upgrade gesetzt und war letztlich positiv überrascht, dass die Dame am zweiten Schalter in der Lounge "nur" 1.000 Euro sehen wollte. Nachdem mich die Geschäftsreise selbst nichts gekostet hat, habe ich 1.000 Euro für F nach zwei Jahren USA-Pause für ein attraktives "Angebot" gehalten und sofort zugeschlagen, auch wenn Cash Upgrades am Flughafen nichts an der BK ändern. Es blieb somit bei G (mit doppelten Meilen 2021). Außerdem gab es in der Lounge leider keinen der schönen First-Class-Umschläge für das Ticket.
Für einen Besuch des FCT war es mit Blick auf die Uhr und angesichts des Weges von der Z Lounge kommend allerdings schon zu spät, zumal ich ja bereits im Non-Schengen-Bereich war. Jedoch kenne ich das FCT bereits von früheren Reisen, es ist eigentlich stets einen Besuch wert. Noch einmal in den Schengen-Bereich zur F Lounge in A wollte ich auch nicht wechseln. Der Abflug war von Gate Z23, wo sich bereits eine große Menschentraube versammelt hatte. Auf die Nachfrage beim Gate Agent, ob man als F-Gast bereits einsteige dürfe, wurde ich sofort durchgelassen. Ich war allerdings nicht Erster an Bord, es hatten schon andere F-Gäste Platz genommen (vermutlich Shuttle Service FCT oder dreist gefragt wie ich).
Sitzplatz war 1K in der 747-8, nachdem 1A schon belegt war (zu meinem Glück, wie sich später herausstelle). Das Erlebnis an Bord war vorzüglich, von Begrüßung über Service und Essen. In der F schätze ich neben dem riesigen Platzangebot vor allem den großen Tisch, auf dem Tablet oder Notebook auch noch neben dem Essen Platz findet, was in der C nicht geht. Ich lasse hier einfach mal Bilder sprechen, anstatt jedes Detail einzeln zu erklären. Geschlafen habe ich nicht, stattdessen den Internet-Voucher für Arbeiten am Notebook genutzt und mich zwischendurch immer wieder mit allerlei Köstlichkeiten vollgefressen. Ich glaube noch vor der ersten Flugstunde hatte ich schon vier Gläser Champagner intus.
Mein Sitznachbar auf 1A hatte weniger Glück, denn der Sitz war defekt (drittletztes Bild). Schuld war eine Serviette in der Mechanik, die man nach mehreren Resets doch noch finden und entfernen konnte. Auf dem Bild sieht man ihn am Boden am Suchen und eine Flugbegleiterin auf dem Sitz am rumruckeln. Der Sitz wollte sich aber auch später nie so ganz verstellen lassen, wie der Herr das gerne gehabt hätte. Als voll zahlender F-Gast käme ich mir da ziemlich verarscht vor.
Global Entry Interview und Aufenthalt in SFO
In SFO als einer der ersten Gäste ankommend, ging es sofort an den Global Entry Automaten vorbei zum zugehörigen Schalter für die Interviews. Der CPB Mitarbeiter bat mich kurz zu warten und wollte erst die GE-Einreisenden aus der Maschine abarbeiten. Das waren zum Glück nur wenige und nach etwa 15 Minuten wurde ich wieder zum Schalter gerufen und konnte in etwa 10 Minuten das Interview erfolgreich durchführen. Kurz darauf kam auch schon die E-Mail mit Known Traveler Number. Das Gepäck war auch schon da, sodass ich etwa eine halbe Stunde nach dem Aussteigen bereits mit allem fertig war.
Zwischen der Ankunft in SFO und der Weiterreise nach KOA lagen bewusst 6:40 Stunden, weil ich ursprünglich vor hatte, noch einen kurzen Abstecher mit der BART in die Innenstadt von San Francisco zu machen. Diese Tour habe ich mir letztlich aber gespart und bin direkt zu den Gates für den Weiterflug gegangen. Den United Club in Terminal 3 bei Gate F11 kannte ich noch nicht, umso mehr war ich positiv überrascht, nachdem man über die United Clubs im Vergleich zu den Polaris Lounges ja nicht viel Positives hört. Den United Club im Keller für internationale Abflüge ab SFO finde ich zum Beispiel ziemlich schrecklich. Aber Snacks, Essen- und Getränkeauswahl waren vielfältig, wenngleich besseres Bier nur gegen Geld zu haben war. Bequeme Sitzplätze mit reichlich schöner Aussicht (ANA Star Wars) gab es en masse. Auch der von mir genutzte Arbeitsplatz im hinteren Bereich punktete mit einem tollen Bürostuhl. Es war ein Herman Miller Aeron oder zumindest eine sehr gute Kopie davon.
Starke Verspätung nach KOA
Da in SFO so langsam aber sicher immer mehr Branchenkollegen eintrafen und nicht alle in den United Club konnten, ging es raus aus der Lounge zu den Sitzgelegenheiten in der Rotunde für ein geselliges Miteinander. Dort bekamen wir dann aber etwa eine Stunde vor dem Boarding für UA1723 die Nachricht, dass der Flug gut anderthalb Stunden später starten wird. Daraus wurden dann aber leider über vier Stunden, weil die ursprüngliche Maschine und auch der Ersatz jeweils einen mechanischen Defekt hatten (spricht nicht gerade für UA), sodass eine dritte Maschine, die für Las Vegas geplant war, herangezogen werden musste. Der Start erfolgte letztlich erst um 23:07 statt 19:10 Uhr.
Der sehr späte Weiterflug sorgte auf Big Island leider für gleich mehrere Probleme. Mit Ankunft um 2:47 Uhr nachts statt 22:38 Uhr abends konnten wir unseren Mietwagen bei Alamo nicht mehr abholen und es gab auch (zunächst) keine Taxis, kein Uber, kein Lyft oder sonstiges. Das angenehme Klima und einfach die Tatsache, wieder auf Hawaii zu sein, linderten den Ärger ein wenig. Nach langer Wartezeit kam aber doch noch ein Taxi, das sich eine lokale Anwohnerin, ein Kollege von mir und ich teilten, um nach Kailua-Kona zu kommen, wo wir zu zweit von Samstag bis Montag ein Airbnb im Kona Coast Resort hatten. Das Fairmont Orchid war uns mit rund 1.000 USD pro Nacht dann doch ein wenig zu teuer, dort hin sind wir erst zum Start der Konferenz am Montag gewechselt, weil es ab dann auf Firmenkosten lief.
Das Kona Coast Resort kann ich durchweg empfehlen. Wir hatten ein großes Apartment mit zwei Schlafzimmern und Bädern, Wohnzimmer und einer voll ausgestatteten Küche im 1. Stock mit toller Aussicht über den Golfplatz und freiem Blick auf den Pazifik. Die Ausstattung war zwar nicht mehr auf neuestem Stand, aber gepflegt und sauber. Außerdem gab es zwei ausreichend bestückte Fitnessstudios (einmal Cardio, einmal Kraft) sowie ein Pool samt Hot Tub. Die Schlüsselübergabe mitten in der Nacht von Samstag auf Sonntag lief über einen Security Guard, wir mussten am nächsten Morgen aber noch einmal "richtig" einchecken.
Die Zeit auf Big Island, Hawaii
Per Uber ging es dann am Sonntag erst einmal zurück zum Flughafen, um bei Alamo den Mietwagen abzuholen. Parken konnte man beim Kona Coast Resort kostenlos direkt vor dem Apartment. Bei Alamo gab es ein kostenloses Upgrade von einem normalen SUV zu einem Full Size SUV, was letztlich ein Jeep Grand Cherokee war. Nichts weltbewegendes, aber besser als ein Nissan Rogue oder ähnliches. Von dort aus waren für einen richtigen Start in den Tag erst einmal Kaffee und Frühstück angesagt.
Die Wahl fiel auf das Roasted Toasted Cafe, einen großen Kaffee und ein Breakfast Bagel mit Spiegelei und Bacon. Der Laden ist rundum zu empfehlen, wirklich sehr leckeres Frühstück zum fairen Preis.
Besuch des Ka Lae
Weil wir nur anderhalb Tag Freizeit hatten, bevor es ab Montagnachmittag zur Konferenz im Fairmont Orchid ging, haben wir mit dem Hawaii Volcanoes National Park und einem Besuch des Kilauea einen Haken an die wohl größte Attraktion der Insel gemacht. Gefahren sind wir über die malerisch gelegene Route 11 Richtung Süden mit einem ersten Zwischenstopp am Ka Lae oder auch South Point, dem südlichsten Punkt der Insel und innerhalb der 50 US-Staaten. Abgesehen von der schönen Landschaft gab es dort ein paar Wagemutige zu bestaunen, die die Klippen und ein nahegelegenes Blow Hole hinunter sprangen. Nichts für uns, aber definitiv toll zu bestaunen.
Der zweite Zwischenstopp erfolgte in Naalehu für das Aloha Mix Food Truck Cafe, ein Food Truck im Vorgarten des Hauses der Besitzerin, die ausgezeichnete Mahlzeiten zubereitet. Bei mir gab es Surf and Turf mit Reis und Salat, der Kollege hatte nur Steak.
Kilauea - Einer der aktivsten Vulkane der Erde
Der Nationalpark selbst ist einfach wunderschön, angefangen beim Kilauea Visitor Center, dann bei den Steam Vents und weiter zum Kilauea Overlook. Den Crater Rim Drive kann man seit dem zuletzt riesigen Einsturz des Kraters von Norden kommend und nach Westen fahrend nicht mehr komplett bis zur Südseite befahren. Deshalb sind wir später wieder umgedreht und zum Parkplatz am Kilauea Iki Trailhead gefahren, von wo aus es eigentlich zur Lava Tube und später per Fußmarsch zur Südseite gehen sollte. Allerdings war da so viel los, dass die Ranger nach Sonnenuntergang keine Leute mehr weiter fahren gelassen habe. Wir waren tatsächlich das erste Auto hinter dem letzten, das noch durchgewunken wurde. Sehr schade, aber wir sind als Alternative wiede zurück zum Kilauea Overlook gefahren, um wenigstens das Leuchten der Lava nach Sonnenuntergang noch zu erleben. Der Park ist eine klare Empfehlung meinerseits.
Mauna Kea
Montags sollte es auf den Mauna Kea gehen, angefangen hat der Tag aber zunächst mit einem Kaffee im Kona Haven Cafe und Frühstück im Island Lava Java. Richtung Mauna Kea ging es über die SR 190 und dann SR 200, die schließlich zur Mauna Kea Access Road rauf auf den Berg führt. Weiter als bis zum Onizuka Center sind wir aber nicht gekommen, weil starker Schneefall und Glatteis die Straße noch oben praktisch unbefahrbar machten. Ein Park Ranger versperrte die Straße und ließ niemanden durch. Ausgewichen sind wir dann auf den Pu'u Kalepeamoa in direkter Nähe, um wenigstens etwas "Mountain Feeling" zu bekommen. Auch nur auf halber Höhe zum Gipfel eine wirklich sehr schöne Location und im Nachhinein ein Tipp, wenn man nicht ganz nach oben will (oder kann). Wir sind danach zurück zum Flughafen, um den Mietwagen wieder abzugeben, weil wir den während der Konferenz nicht brauchten. Ein Shuttle brachte uns zum Fairmont Orchid.
Das Fairmont Orchid
Das Fairmont Orchid kann ich im Grunde genommen so ähnlich beschreiben wie das Grand Wailea auf Maui: Extrem schön angelegt, aber den extremen Preis ganz nüchtern betrachtet nicht wert, wenn man die ganzen Zusatzangebote nicht voll ausnutzen kann. Für die 1.000 USD pro Nacht bezahlt man eben die ganze Anlage mit und nicht nur das Zimmer. Der offene Aufbau mit Lobby und Gängen mit Blick auf die Natur begeistert mich bei beiden genannten Hotels. Die Anlage wirkte sehr gepflegt und das Personal war durchweg extrem freundlich und hilfsbereit. Das Zimmer selbst war ebenso sauber, aber nicht mehr auf dem allerneuesten Stand. Das Bad hätte durchaus mal neu verfugt und im Zimmer die ein oder andere Ecke repariert werden können. Man merkt dann doch, wo schon mal jemand mit dem Koffer hängengeblieben ist. Ich hatte ein Zimmer mit zwei Queen-Betten, die sehr bequem waren. Ein erholsamer Schlaf war da vorprogrammiert. Vom Balkon konnte man über den Golfplatz blicken und auch den Pazifik sehen. Hier mal ein Rundgang meinerseits vom Nordflügel durch die Außenanlage bis zur Lagune (verzeiht mir das Flip-Flop-Geschlappe).
Zur Gastronomie im Fairmont kann ich wenig sagen, weil es im Rahmen der Konferenz ein angepasstes Catering durch das Hotel gab. Wir haben in den Restaurants nicht a la Carte gegessen, sondern zum Beispiel im Brown's Beach House ein angepasstes Frühstücks-Buffet erhalten. Das war aber durchweg gut, wenngleich für uns eingeschränkt bei der Auswahl.
Der zugehörige Strand in der Bucht ist meiner Meinung nach bei weitem nicht so schön wie der des Grand Wailea auf Maui, bietet dafür aber mehr Optionen zum Schnorcheln. Wenn man raus zum Felsen in der Bucht schwimmt, bekommt man Unmengen an Fischen und Schildkröten zu sehen. Dort hatte ich die Kamera aber leider nicht dabei. Aufpassen muss man bei den Seeigeln, die sich an vielen Stellen auf dem Grund und an den Felsen finden. Das Schnorchel-Equipment ist kostenlos für Hotelgäste.
Weiter geht es in den nachfolgenden Beiträgen, weil ich hier nicht mehr Bilder anhängen kann.
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