Ich sehe hier als Problem auch die Erwartungshaltung, die ein vereinbartes Social Seating auslöst. Auch sehe ich einen gewissen Druck, nicht mehr kurzfristig umzubuchen. Was, wenn einer der beiden Social Buddies den Anschluss nicht erwischt? Bleibt der Sitz dann leer oder ist die Airline verpflichtet, ihn mit einem möglichst ähnlichen Ersatzpartner zu füllen? Wie erkennen sich die Partner? Nicht, dass mein Nebensitzer ein ganz anderer Pax ist als der zunächst dort gebuchte Kinofan, und ich mich nach zwei Stunden Gelaber wundere, wieso der Vollpfosten kaum Stars und Flme kennt, während mein Nebenmann sich ärgert, dass ich ihn dauernd mit Filmthemen vollquatsche.
Tatsächlich kann man als Airline durchaus überlegen, Paxe mit bestimmten Vorlieben in "Zonen" zusammenzusetzen, auf kurzen Langstrecken-Nachtflügen etwa solche, die wenig Service haben und viel schlafen möchten. Das kann für die Paxe bei einem darauf abgestimmten Servicekonzept einen realen Mehrwert bedeuten. Bevor ich anderen Paxen meine Vorlieben und Wünsche mitteile, um einen "Match" zu finden, teile ich diese lieber meiner Airline mit, damit die Airline sie mir nach Möglichkeit erfüllen kann. Sei es der Wunsch nach einem ruhigen Sitzplatz, nach einem zweiten Kopfkissen, einem Quick Dinner und/oder Quick Breakfast, hochwertigere Schlaf-Amenities (Augenmaske, Ohrenstöpsel, Nachtcreme) oder ein volles Abendessen bereits vorab in der Lounge.