Starke Winde zwingen Flugzeuge zu Zwischenstopps

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sibi

Erfahrenes Mitglied
03.06.2010
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LB/GRZ
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Dutzenden Maschinen ging in den vergangenen Wochen auf Transatlantikflügen in die USA der Treibstoff aus. Sie mussten außerplanmäßige Tankstopps einlegen.
Tausende Passagiere von Continental Airlines mussten im vergangenen Monat auf Transatlantikflügen zwischen Europa und den USA außerplanmäßige Tankstopps einlegen. Der Grund waren ungewöhnlich starke Gegenwinde über dem Atlantik, die dazu führten, dass die Maschinen mehr Treibstoff verbrauchten als geplant.

Betroffen waren 43 von 1100 Non-Stop-Flügen in Richtung New York und Washington, wie "USA Today“ berichtet. Im Dezember 2010 hätte die Airline dagegen gerade mal zwölf Tankstopps einlegen müssen. Auch im Januar hatte das Wetter bereits zu 14 außerplanmäßigen Stopps geführt. Zu den im Schnitt 45 Minuten dauernden Aufenthalten – meist auf Neufundland, teils auch in Boston - , kamen wegen Gegenwinds häufig noch weitere Verspätungen hinzu.
Winde in dieser extremen Stärke habe es seit zehn Jahren nicht mehr gegeben, sagte Megan McCarthy, Sprecherin von United Continental, dem US-Nachrichtenportal. An einigen Tagen wäre der Jetstream bis zu doppelt so hoch gewesen wie normalerweise üblich.

Nicht immer könne die Airline schon vor dem Start wissen, ob dies einen außerplanmäßigen Tankstopp mit sich bringe. Eine Gefahr wegen Treibstoffmangels habe aber zu keiner Zeit bestanden. Passagieren, die Anschlussflüge verpassten oder eine Übernachtung einlegen mussten, würde man eine Entschädigung anbieten.

Im Jetstream toben sich Stürme rund um den Globus in zehn Kilometern Höhe aus, die Geschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometer pro Stunde erreichen. Sind sie regional und zeitlich begrenzt, bringen sie es sogar auf bis zu 600 Stundenkilometer. Jetstreams sind in Winter-Zonen stärker, da dort die Temperaturunterschiede größer sind.

Von den momentan besonders heftigen Stürmen sind auch andere Airlines wie US Airways und American Airlines betroffen, allerdings weit weniger stark als United Continental. Bei Lufthansa gibt es keine Probleme.
Pressesprecher Michael Lamberty erklärte dazu, Flughöhen und -routen über den Nordatlantik würden je nach Wetterlage täglich neu festgelegt. So könne man den Jetstream als Rückenwind nutzen und als Gegenwind meiden. Das erkläre auch, weshalb Flüge aus den USA nach Europa meist eine Stunde kürzer seien als umgekehrt.

Betroffen von den Ausfällen bei Continental waren Maschinen des Typs Boeing 757 – also Flugzeuge, die weniger Treibstoff fassen als eine Boeing 777. Das Luftfahrtmagazin aerotelegraph.com kritisiert, mit dem Einsatz kleinerer Flugzeuge könne man zwar Kosten sparen, doch ob sich das am Ende rechne, sei fraglich.

Denn verärgerte Passagiere, die ihren Anschlussflug verpassten, könnten Schadenersatz verlangen. Profitieren würden nur die kleinen Flughäfen, die für die Tankstopps Lande- und Servicegebühren erheben.

Quelle:welt.de
 

Bingham

Erfahrenes Mitglied
03.01.2010
388
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MUC
Meine letzten drei US Flüge waren alle betroffen allerdings kein Tankstop. Hinflug verzögert sich um eine Stunde (MUC-BOS deutlich über 8 Std.) und Rückflug war dann extrem schnell (knapp 6 Std.). Alles LH. Der Kapitän meinte das die Berechnungsmodelle für den Jetstream nicht mehr stimmen würden.