Ganz einfach:
Das Signal, dass Dir kein Geld hinterhergeworfen wird, wenn Du mein Unternehmen verlässt.
Und das finde ich auch im Hinblick auf die Kollegen ein überaus sinnvolles Signal.
Was soll das sinnvolle Signal sein? Hier wird es nur um ein paar Tausend Euro gehen. Wer höhere Summen erwarten kann, hat die variablen Vergütungsbestandteile ja üblicherweise im Vertrag geregelt. Dafür bleibt kaum ein wechselwilliger Mitarbeiter bei dir.
Das Signal ist eher: "Wenn du kündigst, wird mit dir nicht fair umgegangen. Also brauchst du auch nicht fair sein." Der Unterschied zwischen einem bis zum Ende halbwegs motivierten Mitarbeiter und einem, der nur noch seine Arbeitszeit absitzt oder direkt krank macht, wird regelmäßig mehr Kosten als die paar Kröten Sonderzahlung.
Außerdem ist meine Erfahrung: Im Leben sieht man sich immer mehrfach. Derjenige, der mich mal in ähnlicher Form verarscht hat, hat beim nächsten Aufeinandertreffen einige Jahre später einen 7-stelligen Umsatz verloren. Mit meinen Mitarbeitern gehe ich jedenfalls anders um - es könnten schließlich die Kunden, Lieferanten, Kooperationspartner, Informanten oder manchmal auch Freunde von morgen sein...
Im konkreten Fall des TO dürfte aber nicht unwahrscheinlich sein, dass er die Sonderzahlung sowieso bekommt (oder eine vergleichbare Zahlung aus der Konzernmutter). Ich würde an seiner Stelle einfach mal die Personalabteilung anrufen und fragen, was da geplant ist.