Fatal wird es dann wenn es zu einer Störung kommt in der sich dann als erstes der Flugcomputer abmeldet. Ein schlecht ausgebildeter Pilot wird dann nicht mehr viel ausrichten können, denn genau dann bräuchte er ja die Hilfe.
Das Szenario "wenn bei Airbus der Rechner aussteigt" ist kein erstzunehmendes Risiko. Airbus hat das sehr geschickt gemacht - und ausreichend Redundanzen integriert.
Aber nichtsdestotrotz wird sich auch ein Airbus nicht aus dem Stall bewegen, wenn man den Stick nach hinten zieht.
Ich muss hier widersprechen - es nicht möglich einen Airbus im normalen Betriebsmodus (normal Law) in einen Stall "zu fliegen".
Die High AoA Protection lässt keinen Steuerausschlag zu, der die Strömung abreißen lässt. Anders gesagt: Du kannst soviel und solange am Stick ziehen wie Du willst - das Höhenruder / Autotrimm wird den Anstellwinkel nur so ändern, wie der Flugcomputer dies ohne Risiko eines Strömungsabrisses zulässt.
Genausowenig wie man einen Airbus zu langsam fliegen kann - die sog. Alphafloor Protection wird bei Unterschreitung einer der Lage im Raum angemessenen Mindestgeschwindgikeit aktiv (berücksichtigt auch den Speed Trend) und den Schub dementsprechend maximal erhöhen.
Jedes Kind kann deswegen einen Airbus fliegen....sagt AI aus Toulouse...
In den ersten Stunden der Flugausbildung lernt man eigentlich auch, wie man eine solche Situation bewältigen soll.
Ich denke Du spielst hier auf den Air France A330 über dem Südatlantik an. Leider geht in der aktuellen Diskussion / Presse ein ganz wichtiger Punkt unter: Der Copilot war von der ersten Minute auf die Overspeed Warnung fixiert. Um die Geschwindigkeit unter Kontrolle zu bekommen, muss man die Nase hochnehmen - ziehen am Stick. Als exzellent ausgebildeter Airbus Pilot weiss er dass "Normal Law" dafür sorgen wird, dass der Anstellwinkel nur soweit erhöht wird, wier die Strömung an der Tragflächen anliegt.
Sprich: Er braucht sich überhaupt keine Gedanken zu machen wie lange / stark er am Stick zieht, der Computer wird die Nase maximal erhöhen - aber eben nur soweit, wie noch Auftrieb produziert wird. Das der Computer aber durch die vereisten Pitotrohre gar keine echte Referenzspeed rechnen konnte - war dem Copilot zu diesem Zeitpunkt nicht klar.
Als die Piloten merkten was los war, hatte der Autotrim das Höhenleitwerk bereits bis zum maximalen Nase hoch Anschlag getrimmt - wegen des "Computer Fehlers" aufgrund der falschen Speed Inputs. Für eine Gegenreaktion war dann zu wenig Zeit...
Dem Pilot ist kein Vorwurf zu machen - seine Reaktion war "systemgerecht" und exakt "nach Training".
Jedes Kind kann Airbus fliegen....hatten wir schon. Jetzt muss das Kind aber einen Zsuatzkurz machen, der nennt sich "High Altitude Stall Recovery Training" nennt sich der...
Auf einer Boeing wäre das Verhalten der Flugführung (aufgrund des Fehlers) mit einem Blick zu sehen gewesen:
- Wenn ich den Yoke maximal gezogen habe, weiss ich das nix mehr zu holen ist.
Die Boeing trimmt im manuellen Flug nicht von alleine - also auch kein Faktor.
Happy Landings!