Thai Airways groundet Airbus A340, weil man sie nicht verkaufen kann

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no_way_codeshares

Guest
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Die Darstellungen zum Kostennachteil der A340 waren schon zu Zeiten der hohen Kerosinpreise überzogen.
Ja, es gibt ihn, weil Boeing die B777 in der 200ER Variante gegenüber der A340-300 noch marginal besser hinbekommen hat. Bei den grösseren und in beiden Fällen noch weiter optimierten Versionen B777-300ER und A340-600 ist der Unterschied dann tatsächlich schon wahrnehmbarer. Und mit den Ultralangstreckenversionen B777-200LR und A340-500 ist wohl keine Airline glücklich geworden, aber die Boeings werden zumindest noch betrieben. Das gilt natürlich nur bei voller Auslastung, darunter schmilzt auch der Kostenvorteil einer Swiss B777-300ER gegenüber einer kleineren Swiss A340-300.
Hinzu kamen höhere Wartungskosten für die doppelte Triebwerksanzahl, die aber inzwischen grösstenteils von Airbus oder den Triebwerksherstellern kompensiert wurden.
Auf der Gegenseite können die A340 von hoch gelegenen Airports mehr Last (über das Passagiergepäck bei voller Auslastung hinaus) ohne Einschränkungen an die Reichweite heben (daher auch der Einsatz bei IB und SA) und auf Grund der Cockpit-Commonality auch von in der Airline vorhandenen A330-Piloten oder ohne grössere Zusatzkosten sogar A320-Piloten bedient werden.
Als Passagier sind mir die A340 lieber als die B777 (leisere Klimaanlage, leisere Triebwerke mit weniger Vibration, Gangzugang in der Business und weniger Nachbarchancen in der Economy), mit Ausnahme eines Zeitnachteils von bis zu 45min bei Flügen über 10h (was in der Praxis selten vorkommt, denn auch eine B777 kann nicht schneller Fliegen, wenn auf der Luftfahrtstrasse ein Airbus vor ihr fliegt).
Der eigentliche Nachteil für die A340-300 entstand durch die Verbesserung der A330 (sparsamer mit nur 2 Triebwerken), deren kleinere Version 200 mittlerweile fast die gleiche Reichweite hat und deren gleichgrosse 300er zumindest von Europa aus die US Westküste oder einige Asiatische Metropolen erreicht.
Den grössten, ökonomischen Schaden haben theoretisch die Airlines erlitten, die A340 neu bestellt haben, weil deren Wert am Gebrauchtmarkt schneller gefallen ist. Auch hier hat Airbus zum Teil kompensiert oder Garantien gegeben. Weiter wird er erst fallen, wenn B787 und A350 auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen und dann sind über Nacht auch B777 abgewertet. Dieser Nachteil ist aber nun entstanden und der Verbrauchsnachteil durch rapide gesunkene Kerosinpreise (es reichte, dass durch falsches Hedging für 2015 Verluste bei CX entstanden sind) noch kleiner geworden.
Dass keine Airline, die noch keine A330/A340 betreibt, als Käufer in Frage kommt, macht Sinn.
Dass aber auch LH und IB diese Thai-Maschinen offenbar nicht anrühren, selbst die an Langstreckenmaschinen eingeengte EY (würde man sonst Air Seychelles nach FRA einsetzen und B777LR gebraucht ausgerechnet von AI übernehmen) kein Interesse zeigt und Swiss nicht darauf gewartet hat, statt sich nun eine kleine Subflotte eines Auslaufmodells neu zu kaufen, spricht aus meiner Sicht nicht zwingend für den Zustand der Thai-Maschinen.
 

weltspion

Erfahrenes Mitglied
16.08.2009
1.195
7
HAM
www.travelwithtorsten.com
Hintergrund sind wohl eher nicht die Betriebskosten des A340-600. Die Kerosinpreise werden noch weiter sinken und noch für eine längere Periode niedrig sein.

Ich kenne mich mit Thai nicht gut aus, aber zuletzt hat Thai seinen Flugplan stark ausgedünnt. Vermutlich werden sie derzeit nur noch Strecken bedienen, bei denen sie mit ETOPS klar kommen. Twin Maschinen sind dann im direkten Vergleich wirtschaftlicher. Zu sagen, A340 sind grundsätzlich unwirtschaftlich, ist jedoch nicht richtig.

Grundsätzlich gibt es ein Überangebot an gebrauchten Langstreckenfliegern (auch Twin Engine) und damit einen Preisdruck. Einige werden dann Ersatzteilspender und bringen i.d.R. darüber mehr Ertrag.
 
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ABEKLH

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07.04.2010
507
0
DUS/FRA
Dass aber auch LH und IB diese Thai-Maschinen offenbar nicht anrühren, selbst die an Langstreckenmaschinen eingeengte EY (würde man sonst Air Seychelles nach FRA einsetzen und B777LR gebraucht ausgerechnet von AI übernehmen) kein Interesse zeigt und Swiss nicht darauf gewartet hat, statt sich nun eine kleine Subflotte eines Auslaufmodells neu zu kaufen, spricht aus meiner Sicht nicht zwingend für den Zustand der Thai-Maschinen.

Vielleicht haben evtl. Interessenten und THAI auch einfach nur unterschiedliche Preisvorstellungen. ;)
 
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no_way_codeshares

Guest
Vielleicht haben evtl. Interessenten und THAI auch einfach nur unterschiedliche Preisvorstellungen. ;)
Zwischen "unverkauft auf den Hof stellen" und den Preisvorstellungen der Thai dürften die Preisvorstellungen der Käufer liegen und daher erscheint dieser Schritt unsinnig.

A340 ist weltweit UNVERKÄUFLICH, da technisch überholt
Deshalb ist die Neuproduktion ja auch eingestellt worden.
Weshalb aber ein Betreiber dieser A330 (verkauft sich verdammt gut für ein "technisch überholt"es Flugzeug) mit vier Triebwerken nicht ältere oder beschädigte oder zu teuren Checks anstehende Maschinen gleichen Typs ersetzen sollte, spricht doch Bände.
 
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nevek

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02.01.2013
2.782
6
SHA/MUC
Vielleicht haben evtl. Interessenten und THAI auch einfach nur unterschiedliche Preisvorstellungen. ;)

Das wage ich zu bezweifeln, denn desto länger die da in BKK rumstehen desto weniger Wert sind sie.

Mir fällt aber gerade ein, wären die Maschinen nicht interessant für Mahan Air(Iran), da man die ja in einen kurzen Zeitfenster neu einsetzen kann
 
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ABEKLH

Erfahrenes Mitglied
07.04.2010
507
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DUS/FRA
Zwischen "unverkauft auf den Hof stellen" und den Preisvorstellungen der Thai dürften die Preisvorstellungen der Käufer liegen und daher erscheint dieser Schritt unsinnig.

THAI hat sich bei einem A340-500 seinerzeit gegen einen Verkauf entschieden, weil der gebotene Preis nicht THAIs Preisvorstellungen entsprach.

Link: Thai Airways A340-500 Sale Fails

Mag für den einen oder anderen unsinnig erscheinen, aber in THAIs Augen kommt da kein Deal zustande. :D
 
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Retterdeluxe

Aktives Mitglied
10.05.2014
233
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FRA / BKK
BANGKOK: Die Thai Airways International (THAI) findet für ihre zehn kerosinfressenden Langstreckenflugzeuge Airbus A 340 keine Käufer. Die staatliche Fluggesellschaft hatte diese Maschinen zwischen 2002 und 2003 angeschafft, als der Kerosinpreis noch niedrig war. Die Flugzeuge parken auf den Airports Don Mueang und U-Tapao und verursachen im Jahr Verluste zwischen 3 und 5 Milliarden Baht. Aus Kostengründen hatte die THAI die Maschinen außer Dienst gestellt.

Quelle: der-farang.com
16.02.2017
 

hannes08

Erfahrenes Mitglied
19.08.2011
3.853
276
GRZ
Wobei gerade Anfang 2016 (als das Thema aufkam) der Kerosinpreis so niedrig war wie seit 12 Jahren nicht mehr. Mittlerweile wieder ca. verdoppelt.
K.A. wie langfristig TGs Verträge sind/waren, um davon profitieren zu können.
 

ABEKLH

Erfahrenes Mitglied
07.04.2010
507
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DUS/FRA
Finde den Fehler...

BANGKOK: Die Thai Airways International (THAI) findet für ihre zehn kerosinfressenden Langstreckenflugzeuge Airbus A 340 keine Käufer. Die staatliche Fluggesellschaft hatte diese Maschinen zwischen 2002 und 2003 angeschafft, als der Kerosinpreis noch niedrig war. Die Flugzeuge parken auf den Airports Don Mueang und U-Tapao und verursachen im Jahr Verluste zwischen 3 und 5 Milliarden Baht. Aus Kostengründen hatte die THAI die Maschinen außer Dienst gestellt.

Quelle: der-farang.com
16.02.2017

Ursprungsartikel der bangkokpost meinte:
The group said the use of the aircraft had caused annual losses of 3-5 billion baht for THAI which is why they had to be grounded. They are parked at Don Mueang and U-Tapao airports. According to THAI's statement, the Airbus A340s were purchased when the cost of jet fuel was low and were used to compete on intercontinental routes.

Quelle: THAI struggles to unload old aircraft | Bangkok Post: news

Das fällt wohl in die Kategorie Lost in Translation. Man könnte sogar soweit gehen und sagen, dass es sich bei der "Meldung" im FARANG schlicht um Fake News handelt. Qualitätsjournalismus ... :rolleyes:
 

Retterdeluxe

Aktives Mitglied
10.05.2014
233
0
FRA / BKK
[FONT=&quot]Seit Jahren standen sie in Athen herum. Nun verließen zwei Airbus A340 der ehemaligen Olympic Airlines Griechenland. Ihr Ziel ist wohl eine Fluglinie im Iran.

Quelle: [/FONT]
aerotelegraph.com
18.02.2017

TG müsste halt weit unter Preis verkaufen, dann wären sie die Kisten wenigstens los.
 

MANAL

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29.05.2010
14.106
8.256
Dahoam
In welchem Zustand die Kisten wohl sind? :eek:
Haben ja ziemlich erbärmlich ausgesehen.
 

kanada99

Erfahrenes Mitglied
26.09.2014
1.071
63
A340=grundsätzlich unverkäuflich.
Bei Airbus in Hamburg steht der Hof auch voll davon, dazu in Dpanien etc etc....
diese Zeit ist 100% vorbei. Wohl dem, der sie nicht fliegen/betreiben MUSS
 
N

no_way_codeshares

Guest
Seit Jahren standen sie in Athen herum. Nun verließen zwei Airbus A340 der ehemaligen Olympic Airlines Griechenland. Ihr Ziel ist wohl eine Fluglinie im Iran.

Die dürften extrem wenige Cycles auf der Uhr haben, so lange wie die herumgestanden haben.
Ich bin nur erstaunt, dass sie überhaupt wieder fliegen dürfen, denn Grund für die lange Standzeit, die Verkaufsprobleme und die Verschrottung der beiden älteren Schwestern war wohl fehlende Dokumentation früherer Wartungsarbeiten.