Als nächstes möchte ich mir eine Bambusbrücke angucken, die jedes Jahr zur Trockenzeit wieder aufgebaut wird. Nach einem ca. 10 minütigen Spaziergang durch das schöne Zentrum von Luang Prabang, komme ich im
Riverview Park an und muss leider feststellen, dass der Bau der Brücke noch nicht abgeschlossen ist.
Schade. Die Bauarbeiter machen auch gerade eine Pause oder haben die Arbeit für den Tag bereits beendet, weiß ich nicht genau.
Mönche sind auch auf dem Wasser unterwegs und machen ebenfalls Fotos von der halbfertigen Brücke.
Die Sonne ist dabei unterzugehen und ich schlendere am Mekong, ohne wirkliches Ziel, entlang.
Ein Hund. Im Weihnachtsmannkostüm. Auf einem Roller.
Schöne restaurierte Häuser in bester Lage.
Allgemein muss ich sagen, dass mir Luang Prabang bislang sehr gefällt. Es ist übersichtlich, ruhig, viele Häuser sind schön und aufwendig restauriert, es gibt jede Menge Cafés und Bars.
Etwas, was man vermutlich nur in Asien finden wird: einen DHL Roller
Mit dem Sightseeing bin ich für den Tag durch, für Abendessen / den Nachtmarkt ist es jedoch noch etwas zu früh und zurück ins Hotel möchte ich auch nicht. Die allabendlichen Sonnenuntergangsausflüge auf dem Mekong sind bereits abgelegt und der ausgesuchte Massagesalon hat keinen Platz mehr frei. Also suche ich mir einen freien Platz in einer der vielen Bars und läute den Abend ein.
Es wird schneller dunkel als ich das Bier austrinken kann und nach einer halben Stunde ist es stockdunkel. Auf dem Weg zum Nachtmarkt kommt mir dann der angeleuchtete
Phousi Hill in den Sucher.
Am Nachtmarkt angekommen erwerbe ich für 3.000 LAK eine Toilettenflat - zum Nachweis gibt es einen altmodischen Stempel auf den Handrücken.
Ich probiere mich durch die Stände durch, nasche hier und da etwas, wie z.B. diese leckere und würzige Wurst (
Sai Oo-ah) für 20.000 LAK, die aus Schweinefleisch und roter Currypaste besteht.
Für den Hauptgang entscheide ich mich für einen
Minta Chinese Salad. Es wird nach den ausgewählten Zutaten abgerechnet und es gibt einiges zur Auswahl.
Die mir überreichte Schüssel wird mit allerlei Dingen befüllt, Preise sind nicht ausgeschildert, am Ende bezahle ich 38.000 LAK. Gegenüber erwerbe ich für 20.000 LAK noch ein Bier und suche mir anschließend einen Sitzplatz.
Das Gemüse und Fleisch wird gut gewürzt serviert, ist jedoch etwas langweilig so ganz ohne Reis, Nudeln oder einer Sauce.
Auf dem Beamer läuft Fußball, CMR-SRB und es steht 3:3 Gleichstand. Während ich esse, fragt mich ein Mittzwanziger, ob noch Platz am Tisch sei, was ich bejahe. Wir kommen ins Gespräch, er ist aus Israel und reist seit ein paar Wochen durch Laos und war zuvor in Kambodscha und Thailand. Das Essen von meinem Gesprächspartner wird geliefert, ich organisiere noch eine Runde Bier und wir unterhalten uns weiter über Reisen und auch die derzeitige Arbeitssituationen in Deutschland und Israel (Ausbildung, Studium, Fachkräftemangel, etc.). Während des Gesprächs stellt sich heraus, dass sich unsere Hotels in der selben Straße befinden und wir beschließen das Gespräch auf dem Heimweg weiterzuführen. Zum Nachtisch gibt es noch eine in Stücke geschnittene, sehr süße und saftige Ananas für unglaublich wenig Geld (Preis vergessen). Wusstet ihr, dass Ananas auf hebräisch und deutsch gleich heißt? Wir nämlich auch nicht, fanden es aber sehr lustig.
In der Hotelstraße verabschieden wir uns; für meinen israelischen Bekannten geht es am nächsten Tag weiter in ein laotisches Dorf, von dem ich noch nie gehört habe und die Minibusfahrt einige Stunden dauert. Klingt interessant, mit meinen wenigen Tagen vor Ort jedoch nicht machbar...
Im Hotelzimmer angekommen mache ich den Fernseher an, es läuft "Riddick".
Die Hähne der Nachtbarschaft gönnen mir auch in dieser Nacht keine Ruhe, aber mittlerweile bin ich geübt im Einführen der Oropax im Halbschlaf. An der Rezeption gebe ich dreckige Wäsche zur Reinigung ab (1kg = 20.000 LAK) und frage nach einem private Van für einen Ausflug am nächsten Tag.
Zwecks Frühstücks schlendere ich ein wenig durch die kleinen Gässchen, in denen Frauen frisches Obst und Gemüse anbieten.
An einem kleinen Straßenimbiss kaufe ich mir dann eine Art Banh Mi, wobei das Brot leider nicht kross sondern eher soft wie ein Milchbrötchen ist.
Für 15.000 LAK ist es jedoch ein super P/L Verhältnis.
Der Eintritt ins
Traditional Arts and Ethnology Centre, einem kleinen Museum, kostet 25.000 LAK.
Hauptsächlich geht es in dem Museum um die vier Hauptethnien von Laos (Kmhmu, Tai Dam, Hmong und Akha) und wie sich deren Kleidung, Schmuck und Handwerksgegenstände unterscheiden. Eine Sonderausstellung erklärt die Musik und Musikinstrumente von Laos. In dem angeschlossenen Souvenirshop erbeute ich noch ein paar Mitbringsel und Postkarten, bevor ich aufgrund der Nähe zum Hotel noch einmal kurz in eben dieses zurückkehre, wo der bestellte Van für morgen bestätigt wird.
Auf meinem späteren Streifzug durch Luang Prabang komme ich dann an der Bibliothek vorbei, welche gerne Bücherspenden entgegennimmt und auch anbietet, dass man für kleines Geld (30.000 LAK) Bücher kaufen und an Schulen bzw. Kindergärten in der Nähe spenden kann.
Auf dem Vorhof versucht sich ein Junge im Zündeln mittels Lupe.
Ich kaufe zwei Bücher und wähle an der ausgehängten
Book Bag Donations Stoffwand die zwei Fächer, in denen am wenigsten Bücher stecken.
Anschließend laufe ich eine der Hauptstraßen (
Sisavangvong Road) weiter entlang.
Wat Mai Monastery auf der gegenüberliegenden Seite der Bibliothek.
Ich biege links in Richtung des Mekong ab und suche mir ein Café, in dem ich meinen aktuellen Kaffeedurst stillen kann. Im
DaDa Cafe entscheide ich mich für einen
Drip-Coffee für 30.000 LAK - bei den Bohnen stehen mir sechs Sorten zur Verfügung.
Im oberen Stockwerk wähle ich einen Platz auf dem kleinen Balkon und lese.
Es ist mittlerweile nach 14 Uhr und der Magen schreit nach Aufmerksamkeit. Im
Toutu Restaurant, direkt angrenzend an den
Royal Palace, wähle ich die
Fried noodle with squid für 25.000 LAK.
Genau die richtige Zwischenmahlzeit. Nudeln gehen sowieso immer und wenn sich dann auch noch gut gemacht sind, so wie diese hier, ist das alles was ich brauche.
Und wenn der
Royal Palace schon in direkter Nähe ist...
Leider wird es für mich nur ein sehr kurzer Besuch. Das Gelände besteht aus einem Museum sowie einem Tempel, für beides besteht ein Eintrittsverbot, wenn man Rucksack, Kamera inkl. Smartphone, Handtasche, kurze Hose, schulterfreies Oberteil, ... bei oder an sich trägt. Für die Aufbewahrung des Rucksacks etc. sowie das Ausleihen einer Stoffhose wird eine Gebühr fällig - noch einmal jeweils 20.000 LAK. Da ich weder meinen Rucksack inkl. Wertgegenständen abgeben noch mir eine Stoffhose leihen möchte, verzichte ich auf den Besuch des Museums und verlasse das Gelände nach wenigen Minuten wieder. Ich will jetzt nicht das Wort "Scam" in den Mund nehmen, das übernehmen diverse Google Rezensenten für mich, aber richtig fühlt sich das nicht an...
Ich stromere noch etwas durch die Stadt, ohne Ziel und Zeitdruck. Für eine kurze Pause kehre ich noch einmal ins Hotel zurück, breche zum Abend hin aber noch einmal auf und gönne mir eine einstündige Fußmassage für 80.000 LAK in dem Salon, wo ich gestern mangels freier Termine leider vertröstet wurde.
Die Massage tut gut und ist die bislang beste. Von der schlechten Massage in Vientiane habe ich gar nicht berichtet, das hat aber auch seinen Grund...
Während sich die Masseurin um meine Füße kümmert, wird ein älterer Herr hineingeführt, der den Salon mit Straßenschuhen betritt. Und dann fängt er auch noch zu quasseln an ("I always walk a lot"), fragt nach Wasser, aber kein Tap Water!, und bringt eine gewisse Unruhe in den ansonsten sehr ruhigen Salon rein.
Nach der Massage ist es Zeit für das Abendessen. Auf Empfehlung des dänischen Ehepaars aus Vang Vieng, besuche ich das
Popolo nur wenige Straßen entfernt. Im Popolo gibt es u.a. Pizza und laut Aussage der Dänen, sogar sehr gute. Also beschließe ich dort ebenfalls eine Pizza zu bestellen, ich nenne solche Ausflüge gerne "Cheat Days", und wähle eine
Popolare für 7,50US$. Die Preise werden in US$ angegeben und dann jeweils mit dem tagesaktuellen Umtauschwert in LAK umgerechnet.
Die Pizza ist belegt mit
Prosciutto crudo, mushrooms, thai basil & peanut pesto, parmesan, watercress, mozzarella und damit zumindest asiatisch angehaucht.
Es schmeckt, auch wenn der Teig gerne etwas krosser sein darf und der letzte Pfiff fehlt. Zusammen mit einem Bier kommt die Rechnung auf 162.000 LAK. Zurück im Hotel gucke ich etwas Fernsehen und statte dem VFT einen virtuellen Besuch ab.