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Ich erlaube mir hier, für Lateinamerika eine nicht vollständige Übersicht über Zugsverbindungen zu erstellen.
Argentinien
In Argentinien ist das Zugangebot eigentlich gar nicht so schlecht. Es wird gebaut, dann kommt ein Unwetter, eine Finanzkrise, aber es wird immer wieder eröffnet. Ich bin hier wenig Zug gefahren, weil es einfach nicht klappen wollte. In Argentinien wird aber am meisten für die Bahn gemacht, man verfolgt hartnäckig die Pläne eines nationalen Eisenbahnetzes, das Problem sind die Finanzen. Daher gibt es immer wieder einzelne Teilstücke, die in Betrieb sind, aber kaum Durchgehendes. Das Zugsangebot auf bestehenden Strecken wird laufend ausgebaut.
Viele Strecken sind für den Reisenden unnütz, die erwähnte ich nicht.
Buenos Aires – Posadas
Die 40 Stunden (statt 28) tat ich mir mal an, war aber mehrmals kurz davor, auszusteigen. Pünktlich war er eh nie, endlos lange Halte, endlos langsam, dauernd das Gefühl, dass er aus den Schienen hüpft, dafür spottbillig. Aber noch nie war ankommen so schön. Das ist eben reisen, man muss es sich verdienen. Leider ist die Strecke derzeit eingestellt, dies ist schade, denn mittlerweile gibt es einen Anschluss von Posadas nach Encarnacion (Paraguay). Derzeit wegen Corona geschlossen.
Buenos Aires – Rosario/ Tucuman/ Cordoba
Nach Rosario geht es täglich in rund 7 Stunden, der Zug kommt aber erst vor Mitternacht an. Die Züge nach Rosario - Cordoba (ca. 20h) und Rosario – Tucuman (ca. 30h) fahren einmal pro Woche.
Aber: Derzeit fährt der Tucuman-Zug nur bis in einen Vorort (Cevil Pozo)
Ich konnte sie nicht nehmen, da sie über Monate ausgebucht waren.
Region Salta
Tren de las Nubes (Salta – San Antonio de los Cobres – Viaducto la Polvorilla)
Derzeit muss man mit dem Bus bis San Antonio de los Cobres. Der Zug fährt nur ab dort zum Viadukt und zurück. Grund: Erdrutsche. Die Bauarbeiten gehen aber gut voran, eine Eröffnung ist absehbar. Es ist eine wunderschöne Strecke mit Speisewagen ohne Alkohol (bei der Höhe …). Absolut empfehlenswert.
Salta
Salta erschliesst mit topmodernen Zügen die Region, an der Verbindung nach Salvador und Bolivien wird zumindest gebaut. Eine wunderschöne Landschaft.
Buenos Aires – Bahia Blanca
Viedma – San Carlos de Bariloche
Ich habe ein paar Mal versucht, diese Züge zu erwischen. Aber immer waren sie gerade „off“, ich brauchte jeweils viel Bier, um das zu verdauen. Derzeit fahren sie aber regelmässig. Nach Bahia Blanca geht es dreimal pro Woche, die Verbindung zwischen Bahia Blanca nach Viedma wird scheinbar nicht mehr eröffnet und an der Brücke von Carmen de Patagones nach Viedma wird gefühlt seit 10 Jahren „gebaut“. Viedma nach San Carlos de Bariloche will ich noch unbedingt machen, früh reservieren! In der Region Bariloche gibt es zahlreiche Touristenzüge, zum Beispiel La Trochita.
Buenos Aires – Mar del Plata
Die Züge unter der Woche sind eher unnütz, da sie sehr früh oder am Abend fahren, doch am Wochenende fahren Nonstop-Züge. Tiptop
Buenos Aires - La Plata/ Tigre
Ich habe einen Tagesausflug nach La Plata gemacht. Es regnete stürmisch, ich genoss die Bahnfahrt, zu sehen gab es nicht viel. Dann fuhr ich noch mit dem Tren de la Costa nach Tigre. Sehr nett.
Bolivien
In Bolivien kommt man mit der Bahn weit herum, nur sind die Bahnhöfe oft ziemlich weit vom Zentrum, die Stadtbahnhöfe hat man vielerorts aufgegeben. Ich gebe hier nur die wichtigen Strecken an.
Villazon – Tupiza – Oruro
Zweifellos DER Zug Boliviens. Mit Speisewagen! Der Zug „hüpft“ durch eine wunderschöne Landschaft, dann schläft man ein und erwacht in einer völlig kargen, kalten Landschaft. Es gibt verschiedene Zugkategorien, es fährt fast jeden Tag ein Zug, aber einmal ist es der „Bummler“, am anderen Tag der „Express“. Wir sind hier in Bolivien, also vergesst den Schlafwagen. Ich nahm den Expreso del Sur, im Speisewagen traf ich andere Reisende und verbrachte die halbe Reise dort, die meisten steigen aber in Tupiza aus. Das sah landschaftlich wunderschön aus, bildet sozusagen den Abschluss der fantastischen Bergwelt von Salvador bis Tupiza. Danach beginnt der Altiplano. Karg, unwirtlich. Die Chance ist durchaus gegeben, dass er Zug eines Tages wieder bis El Alto (La Paz) durchfährt.
Potosi - Sucre
Leider ist die Strecke unterbrochen. Der Bahnhof von Sucre ist schon länger verweist, der Zug fuhr ab einem Vorort. Das war so ein Bus, den man auf die Schienen setzte, ein wunderbarer Schüttelbecher. Da die Dörfer ohne Zug von der Aussenwelt abgeschnitten sind, dürfte die Strecke irgendwann wieder eröffnet werden.
Santa Cruz – Puerto Quijarro (Brasilien)
Santa Cruz – Yacuiba (Argentinien)
Keine Ahnung, warum die Strecken derzeit „off“ sind. Ich hab mal was „wegen Corona“ gehört, aber das kann auch ein Vorwand sein. Die Pläne, eine durchgehende Strecke nach Buenos Aires und Sao Paulo zu haben, sind nach wie vor aktuell. Es muss gar nicht mehr viel gebaut werden. Ich fuhr über Nacht nach Puerto Quijarro und erinnere mich gerne an die Zugfahrt, die ohne Speisewagen war und dunkel. Fährt am Abend los, kommt am morgen an.
Brasilien
Brasilien hat erstaunlich viele Touristenzüge, die nur am Wochenende verkehren. Für Reisende ist mit den Zugverbindungen nichts zu machen. Auch Brasilien hat hochfliegende Pläne einer Pazifik – Atlantikbahn. Die wäre schon fast fertig, aber man mag die bolivianische Regierung nicht, darum will man sie über Cuiaba – Peru bauen. In Brasilien, vor allem im Süden, werden derzeit laufend neue Touristenzüge auf diversen Strecken angeboten. Sierra Verde Express ist sehr aktiv.
Belo Horizonte – Vitoria
Eine tolle und sehr schöne Strecke, vor allem nach Vitoria. Fährt +/- jeden zweiten Tag.
Porto Santana – Serra do Navio
Leider “off” seit einem Unwetter. Die fahrt im nördlichen Bundestaat Amapa (nahe frz. Guyana) ist ein Highlight. Man fährt durch Dörfer ohne Strassenanschluss, man erlebt noch „unverfälschte“ Begegnungen, die Fahrt war schön. Die Bahn ist für die Ortschaften wichtig, aber wahrscheinlich roden sie lieber den Wald weg und bauen eine Strasse.
Sao Luis – Parapuebas
Der Zug fährt von etwas ausserhalb Sao Luis. Sao Luis ist eine der vielen Städte, die eine Stadtbahn bauen wollten. Doch anders als in Belem oder Cuiaba baute man nicht die Strecke ¾ fertig und hörte dann auf, hier kaufte man zuerst die Fahrzeuge, aber die Strecke nie. Der Zug ist für die Arbeiter in Carajas, einem riesigen Bergbaugebiet, man baute die Strecke für den Güterverkehr, aber in Brasilien gibt es ein Gesetz, wonach auf jeder neu gebauten Strecke ein Personenzug fahren muss.
Ich habe noch nie in meinem Leben einen derart langen Personenzug gesehen. Die Bahnhöfe sind im Nichts und viel zu kurz, aber überall standen Massen von Leuten, die alle Platz hatten. Früh dort sein. Der Zug fährt, egal ob jetzt alle bereits ein Ticket kaufen konnten oder die Schlange zu langsam abgefertigt wird. Erstklass-Passagiere haben einen eigenen Schalter ohne Warteschlange. Ich fuhr bis Maraba. War arg lang und im Dunkeln sieht man nichts mehr. Landschaftlich nicht der Überhammer.
Oruo Preto – Miranda
Beide Orte sind Schmückstücke und sie verbindet ein Touristenzug. Die Fahrt ist wunderbar, aber nicht überwältigend. Er fährt zweimal täglich, ich war fast der einzige Mitreisende.
Corumba – Campo Grande
Wir sind in Brasilien. Eigentlich top - man konnte von Campo Grande (einen eher so ziemlich wenig sehenswürdigen Ort) bis Santa Cruz in Bolivien durchfahren oder direkt zum Tor des Pantanal. Die Strecke wurde aufwendig instand gesetzt, Sierra Verde Express wollte den Zug, Betrieb ihn (und die können das) , aber dann fand irgendein Gouverneur die Bahn doof und verbot den Betrieb. Züge und Gleise sind da, mal sehen, ob da irgendwann wieder was geht.
Curitiba – Morretes - Parabuebas
Wahrscheinlich die spektakulärste Bahnlinie Brasiliens, die Aussicht muss Hammer sein. Wissen tue ich es nicht, der Nebel war so dicht, man sah keinen Meter weit. Sie fährt nur noch bis Morretes, aber sie fährt.
Costa Rica
San Jose, Heredia, Alajuela nahe Flughafen
Costa Rica hat sich was besonderes ausgedacht. Wenn wir schon eine Bahn bauen, dann soll es auch eine Herausforderung sein. Der Zug nach Heredia fährt auf einem Damm, wer an einer Haltestelle aussteigen will, der muss runterspringen auf den Abhang. Denn man hat auf Perrons verzichtet. Die Züge waren sehr voll. Die Bahn nach Alajuela wurde erst nachher fertiggebaut, ich kenne sie nicht.
Guatemala
Das Land plant die durchgehende Eisenbahnverbindung von Mexiko nach El Salvador. Man will soweit möglich das alte Trassee nutzen.
Kuba
Kuba hat eigentlich ein vorzügliches Bahnnetz, nur weiss man nie so genau, wann gefahren wird. Man kommt nicht darum herum, an den Bahnhöfen rumzufragen, auch, wo man einsteigen muss (falls die Bauarbeiten noch nicht fertig sind). Ich endete immer vor Zügen, die nicht fuhren, so auch die Hershey-Bahn.
Panama
Panama – Colon
Eine wunderbare Fahrt entlang des Panamakanals, wenn sie nur nicht so früh starten würde. Colon ist auch nicht ohne. Augen offen halten.
Peru
Lima – Huancayo
Immer wieder kommen Betreiber, welche die höchste Strecke der Welt vor dem Bau der Tibetbahn übernehmen wollen, aber Lima stellt immer auf stur. So gibt es wenige Fahrten pro Jahr, die oft ausgebucht sind.
Huanuco – Huancavelica
Auch hier stand ich vor geschlossenen Bahnhofstüren und brauchte einige Biere um das zu verdauen. Der tren macho wurde umgespurt. Derzeit soll mindestens ein Zug pro Tag fahren mit Speisewagen, er fährt früh am morgen.
Tacna -Arica
Der Zug nach Chile wurde vor kurzer Zeit eingestellt. Man will ihn demnächst wieder reaktivieren.
Arequipa – Puno
Puno – Cusco
Cusco – Macchu Pichu
Ich war zu einer Zeit in Peru, als die Züge noch fuhren. Jetzt hat ein Reisebüro den Verkehr Puno - Cusco übernommen und verlangt 200 Dollar, dafür mit allem Schnickschnack. Diese Firma will auch die Strecke nach Arequipa mit dem gleichen Produkt in Betrieb nehmen, aber in Peru ist das eine zähe Sache, die Regierung mag die Bahn nicht.
In Kolumbien und Ecuador gibt es noch Touristenzüge, ich bin nie damit gefahren und kann daher nichts dazu sagen. Stimmt nicht ganz, in Kolumbien gibt es Personenzüge, die für den Reisenden wenig Nutzen bringen. Ecuador hat den Staatsbankrott offenbar abgewendet und denkt jetzt wieder an den Aufbau des Bahnnetzes. Man hat dies vor Jahren aufwändig aufgebaut und dann in die Pleite geführt, sodass nur noch Touristenzüge verkehrten. In Chile gibt es hin und wieder ein Fernzugsangebot, dass dann wieder eingestellt und dann wieder angeboten wird. In Uruguay und Paraguay wird immer wieder gebaut, aber das tun die schon so lange, ob sie das wirklich ernst meinen? In Uruguay gibt es Züge im Grossraum Montevideo.
Argentinien
In Argentinien ist das Zugangebot eigentlich gar nicht so schlecht. Es wird gebaut, dann kommt ein Unwetter, eine Finanzkrise, aber es wird immer wieder eröffnet. Ich bin hier wenig Zug gefahren, weil es einfach nicht klappen wollte. In Argentinien wird aber am meisten für die Bahn gemacht, man verfolgt hartnäckig die Pläne eines nationalen Eisenbahnetzes, das Problem sind die Finanzen. Daher gibt es immer wieder einzelne Teilstücke, die in Betrieb sind, aber kaum Durchgehendes. Das Zugsangebot auf bestehenden Strecken wird laufend ausgebaut.
Viele Strecken sind für den Reisenden unnütz, die erwähnte ich nicht.
Buenos Aires – Posadas
Die 40 Stunden (statt 28) tat ich mir mal an, war aber mehrmals kurz davor, auszusteigen. Pünktlich war er eh nie, endlos lange Halte, endlos langsam, dauernd das Gefühl, dass er aus den Schienen hüpft, dafür spottbillig. Aber noch nie war ankommen so schön. Das ist eben reisen, man muss es sich verdienen. Leider ist die Strecke derzeit eingestellt, dies ist schade, denn mittlerweile gibt es einen Anschluss von Posadas nach Encarnacion (Paraguay). Derzeit wegen Corona geschlossen.
Buenos Aires – Rosario/ Tucuman/ Cordoba
Nach Rosario geht es täglich in rund 7 Stunden, der Zug kommt aber erst vor Mitternacht an. Die Züge nach Rosario - Cordoba (ca. 20h) und Rosario – Tucuman (ca. 30h) fahren einmal pro Woche.
Aber: Derzeit fährt der Tucuman-Zug nur bis in einen Vorort (Cevil Pozo)
Ich konnte sie nicht nehmen, da sie über Monate ausgebucht waren.
Region Salta
Tren de las Nubes (Salta – San Antonio de los Cobres – Viaducto la Polvorilla)
Derzeit muss man mit dem Bus bis San Antonio de los Cobres. Der Zug fährt nur ab dort zum Viadukt und zurück. Grund: Erdrutsche. Die Bauarbeiten gehen aber gut voran, eine Eröffnung ist absehbar. Es ist eine wunderschöne Strecke mit Speisewagen ohne Alkohol (bei der Höhe …). Absolut empfehlenswert.
Salta
Salta erschliesst mit topmodernen Zügen die Region, an der Verbindung nach Salvador und Bolivien wird zumindest gebaut. Eine wunderschöne Landschaft.
Buenos Aires – Bahia Blanca
Viedma – San Carlos de Bariloche
Ich habe ein paar Mal versucht, diese Züge zu erwischen. Aber immer waren sie gerade „off“, ich brauchte jeweils viel Bier, um das zu verdauen. Derzeit fahren sie aber regelmässig. Nach Bahia Blanca geht es dreimal pro Woche, die Verbindung zwischen Bahia Blanca nach Viedma wird scheinbar nicht mehr eröffnet und an der Brücke von Carmen de Patagones nach Viedma wird gefühlt seit 10 Jahren „gebaut“. Viedma nach San Carlos de Bariloche will ich noch unbedingt machen, früh reservieren! In der Region Bariloche gibt es zahlreiche Touristenzüge, zum Beispiel La Trochita.
Buenos Aires – Mar del Plata
Die Züge unter der Woche sind eher unnütz, da sie sehr früh oder am Abend fahren, doch am Wochenende fahren Nonstop-Züge. Tiptop
Buenos Aires - La Plata/ Tigre
Ich habe einen Tagesausflug nach La Plata gemacht. Es regnete stürmisch, ich genoss die Bahnfahrt, zu sehen gab es nicht viel. Dann fuhr ich noch mit dem Tren de la Costa nach Tigre. Sehr nett.
Bolivien
In Bolivien kommt man mit der Bahn weit herum, nur sind die Bahnhöfe oft ziemlich weit vom Zentrum, die Stadtbahnhöfe hat man vielerorts aufgegeben. Ich gebe hier nur die wichtigen Strecken an.
Villazon – Tupiza – Oruro
Zweifellos DER Zug Boliviens. Mit Speisewagen! Der Zug „hüpft“ durch eine wunderschöne Landschaft, dann schläft man ein und erwacht in einer völlig kargen, kalten Landschaft. Es gibt verschiedene Zugkategorien, es fährt fast jeden Tag ein Zug, aber einmal ist es der „Bummler“, am anderen Tag der „Express“. Wir sind hier in Bolivien, also vergesst den Schlafwagen. Ich nahm den Expreso del Sur, im Speisewagen traf ich andere Reisende und verbrachte die halbe Reise dort, die meisten steigen aber in Tupiza aus. Das sah landschaftlich wunderschön aus, bildet sozusagen den Abschluss der fantastischen Bergwelt von Salvador bis Tupiza. Danach beginnt der Altiplano. Karg, unwirtlich. Die Chance ist durchaus gegeben, dass er Zug eines Tages wieder bis El Alto (La Paz) durchfährt.
Potosi - Sucre
Leider ist die Strecke unterbrochen. Der Bahnhof von Sucre ist schon länger verweist, der Zug fuhr ab einem Vorort. Das war so ein Bus, den man auf die Schienen setzte, ein wunderbarer Schüttelbecher. Da die Dörfer ohne Zug von der Aussenwelt abgeschnitten sind, dürfte die Strecke irgendwann wieder eröffnet werden.
Santa Cruz – Puerto Quijarro (Brasilien)
Santa Cruz – Yacuiba (Argentinien)
Keine Ahnung, warum die Strecken derzeit „off“ sind. Ich hab mal was „wegen Corona“ gehört, aber das kann auch ein Vorwand sein. Die Pläne, eine durchgehende Strecke nach Buenos Aires und Sao Paulo zu haben, sind nach wie vor aktuell. Es muss gar nicht mehr viel gebaut werden. Ich fuhr über Nacht nach Puerto Quijarro und erinnere mich gerne an die Zugfahrt, die ohne Speisewagen war und dunkel. Fährt am Abend los, kommt am morgen an.
Brasilien
Brasilien hat erstaunlich viele Touristenzüge, die nur am Wochenende verkehren. Für Reisende ist mit den Zugverbindungen nichts zu machen. Auch Brasilien hat hochfliegende Pläne einer Pazifik – Atlantikbahn. Die wäre schon fast fertig, aber man mag die bolivianische Regierung nicht, darum will man sie über Cuiaba – Peru bauen. In Brasilien, vor allem im Süden, werden derzeit laufend neue Touristenzüge auf diversen Strecken angeboten. Sierra Verde Express ist sehr aktiv.
Belo Horizonte – Vitoria
Eine tolle und sehr schöne Strecke, vor allem nach Vitoria. Fährt +/- jeden zweiten Tag.
Porto Santana – Serra do Navio
Leider “off” seit einem Unwetter. Die fahrt im nördlichen Bundestaat Amapa (nahe frz. Guyana) ist ein Highlight. Man fährt durch Dörfer ohne Strassenanschluss, man erlebt noch „unverfälschte“ Begegnungen, die Fahrt war schön. Die Bahn ist für die Ortschaften wichtig, aber wahrscheinlich roden sie lieber den Wald weg und bauen eine Strasse.
Sao Luis – Parapuebas
Der Zug fährt von etwas ausserhalb Sao Luis. Sao Luis ist eine der vielen Städte, die eine Stadtbahn bauen wollten. Doch anders als in Belem oder Cuiaba baute man nicht die Strecke ¾ fertig und hörte dann auf, hier kaufte man zuerst die Fahrzeuge, aber die Strecke nie. Der Zug ist für die Arbeiter in Carajas, einem riesigen Bergbaugebiet, man baute die Strecke für den Güterverkehr, aber in Brasilien gibt es ein Gesetz, wonach auf jeder neu gebauten Strecke ein Personenzug fahren muss.
Ich habe noch nie in meinem Leben einen derart langen Personenzug gesehen. Die Bahnhöfe sind im Nichts und viel zu kurz, aber überall standen Massen von Leuten, die alle Platz hatten. Früh dort sein. Der Zug fährt, egal ob jetzt alle bereits ein Ticket kaufen konnten oder die Schlange zu langsam abgefertigt wird. Erstklass-Passagiere haben einen eigenen Schalter ohne Warteschlange. Ich fuhr bis Maraba. War arg lang und im Dunkeln sieht man nichts mehr. Landschaftlich nicht der Überhammer.
Oruo Preto – Miranda
Beide Orte sind Schmückstücke und sie verbindet ein Touristenzug. Die Fahrt ist wunderbar, aber nicht überwältigend. Er fährt zweimal täglich, ich war fast der einzige Mitreisende.
Corumba – Campo Grande
Wir sind in Brasilien. Eigentlich top - man konnte von Campo Grande (einen eher so ziemlich wenig sehenswürdigen Ort) bis Santa Cruz in Bolivien durchfahren oder direkt zum Tor des Pantanal. Die Strecke wurde aufwendig instand gesetzt, Sierra Verde Express wollte den Zug, Betrieb ihn (und die können das) , aber dann fand irgendein Gouverneur die Bahn doof und verbot den Betrieb. Züge und Gleise sind da, mal sehen, ob da irgendwann wieder was geht.
Curitiba – Morretes - Parabuebas
Wahrscheinlich die spektakulärste Bahnlinie Brasiliens, die Aussicht muss Hammer sein. Wissen tue ich es nicht, der Nebel war so dicht, man sah keinen Meter weit. Sie fährt nur noch bis Morretes, aber sie fährt.
Costa Rica
San Jose, Heredia, Alajuela nahe Flughafen
Costa Rica hat sich was besonderes ausgedacht. Wenn wir schon eine Bahn bauen, dann soll es auch eine Herausforderung sein. Der Zug nach Heredia fährt auf einem Damm, wer an einer Haltestelle aussteigen will, der muss runterspringen auf den Abhang. Denn man hat auf Perrons verzichtet. Die Züge waren sehr voll. Die Bahn nach Alajuela wurde erst nachher fertiggebaut, ich kenne sie nicht.
Guatemala
Das Land plant die durchgehende Eisenbahnverbindung von Mexiko nach El Salvador. Man will soweit möglich das alte Trassee nutzen.
Kuba
Kuba hat eigentlich ein vorzügliches Bahnnetz, nur weiss man nie so genau, wann gefahren wird. Man kommt nicht darum herum, an den Bahnhöfen rumzufragen, auch, wo man einsteigen muss (falls die Bauarbeiten noch nicht fertig sind). Ich endete immer vor Zügen, die nicht fuhren, so auch die Hershey-Bahn.
Panama
Panama – Colon
Eine wunderbare Fahrt entlang des Panamakanals, wenn sie nur nicht so früh starten würde. Colon ist auch nicht ohne. Augen offen halten.
Peru
Lima – Huancayo
Immer wieder kommen Betreiber, welche die höchste Strecke der Welt vor dem Bau der Tibetbahn übernehmen wollen, aber Lima stellt immer auf stur. So gibt es wenige Fahrten pro Jahr, die oft ausgebucht sind.
Huanuco – Huancavelica
Auch hier stand ich vor geschlossenen Bahnhofstüren und brauchte einige Biere um das zu verdauen. Der tren macho wurde umgespurt. Derzeit soll mindestens ein Zug pro Tag fahren mit Speisewagen, er fährt früh am morgen.
Tacna -Arica
Der Zug nach Chile wurde vor kurzer Zeit eingestellt. Man will ihn demnächst wieder reaktivieren.
Arequipa – Puno
Puno – Cusco
Cusco – Macchu Pichu
Ich war zu einer Zeit in Peru, als die Züge noch fuhren. Jetzt hat ein Reisebüro den Verkehr Puno - Cusco übernommen und verlangt 200 Dollar, dafür mit allem Schnickschnack. Diese Firma will auch die Strecke nach Arequipa mit dem gleichen Produkt in Betrieb nehmen, aber in Peru ist das eine zähe Sache, die Regierung mag die Bahn nicht.
In Kolumbien und Ecuador gibt es noch Touristenzüge, ich bin nie damit gefahren und kann daher nichts dazu sagen. Stimmt nicht ganz, in Kolumbien gibt es Personenzüge, die für den Reisenden wenig Nutzen bringen. Ecuador hat den Staatsbankrott offenbar abgewendet und denkt jetzt wieder an den Aufbau des Bahnnetzes. Man hat dies vor Jahren aufwändig aufgebaut und dann in die Pleite geführt, sodass nur noch Touristenzüge verkehrten. In Chile gibt es hin und wieder ein Fernzugsangebot, dass dann wieder eingestellt und dann wieder angeboten wird. In Uruguay und Paraguay wird immer wieder gebaut, aber das tun die schon so lange, ob sie das wirklich ernst meinen? In Uruguay gibt es Züge im Grossraum Montevideo.
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