Usbekistan 2022 – So fremd ist es nicht mehr!

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Wegen Corona wurde die zweite Usbekistanreise mehrfach verschoben, dann kam noch ein Umzug und Arbeitgeberwechsel dazu, die nächste Coronawelle vernichtete wieder den Reiseplan. Zum Glück war noch nichts gebucht, um Weihnachten 2021 wurden die Pläne wieder konkreter, die Reiseroute wurde ausgearbeitet und den Mitreisenden vorgelegt. Mit letzten Feinschliffen wurden im März die Flüge gebucht.

Um den Titel zu erklären, fremd war das Land vor 3 Jahren "Auf in die Fremde Usbekistans - Eine Rundreise in eine andere Welt".

Auf dieser Reise werden die Hauptorte (Tashkent, Samarkand, Xiva, Bukhara) der letzten Reise erneut besucht, auf Nukus und Moynaq verzichten wir allerdings auch, da ich bei dieser Reise nicht alleine unterwegs bin, denn neben meiner Frau und sind auch meine Eltern dieses Mal dabei.
Der Reisebericht gliedert sich in
- Reiseplanung
- Reisebericht
- weitere Tipps & Hinweise für Reisen im Land

1. Planung
Die Reiseplanung habe ich anhand meiner ersten Usbekistanreise verfasst und in Abstimmung mit meiner Frau für meine Eltern angenehm gestaltet, sodass wir an keinem Punkt der Reise gestresst sein sollten. Für die Reise zwischen den Städten fiel die Wahl mal wieder auf die Bahn, seit 2019 wurde hier vieles ausgebaut, fast alle Züge fahren inzwischen täglich. Der Schnellzug fährt aktuell nur bis Bukhara. Für die Fahrten innerhalb der Städte könnte auf Taxis oder den Nahverkehr in Form von Straßenbahn, Bus oder Metro zurückgegriffen werden.

Unterkünfte
Für die Unterkünfte hatten wir uns auf Mittelklasse Hotels bzw. familiengeführte Gasthäuser geeinigt, die sehr zentral liegen. Frühstück sollte natürlich auch angeboten werden. Preislich sprechen wir von ca. 40-70€ pro Nacht & Zimmer.

Tashkent 1 Nacht Hotel Uzbekistan, Amir Temur Platz mit Frühstück 53€ / Nacht
Samarkand 5 Nächte Rabat Boutique Hotel, 10 Minuten vom Registan, mit Frühstück, 61€ / Nacht
Khiva 2 Nächte Rasulboy Guest House, 3 Minuten von Islam Khoja Minarett, mit Frühstück 44€ / Nacht
Bukhara Hotel Rizo Boutique, 3 Nächte zentrale Lage, mit Frühstück 50€ / Nacht
Tashkent 1 Nacht Amirun Hotel, nah am Airport, mit Frühstück 72€ / Nacht

Für die weiten Strecken zwischen den Städten entschieden wir uns für die folgenden Zugverbindungen:

Tashkent – Samarkand Schnellzug Sharq 1. Klasse (1C), Großraumwagen 8,50€ pro Person 9:05 bis 12:26 Uhr
Samarkand – Khiva Nachtzug Sharq 1. Kl. Abteil 25€ pro Person bzw. 50€ pro Abteil 1:01 bis 10:58 Uhr
Khiva – Bukhara Tagzug Sharq 2. Kl. Abteil 10,50€ pro Person bzw. 42€ pro Abteil 13:08 bis 20:34 Uhr
Bukhara – Tashkent Schnellzug Afrosiyob 13,50€ pro Person, Großraumwagen 2. Klasse (2E) 15:24 bis 19:16 Uhr

Eisenbahnfahren in Usbekistan
Die Eisenbahn in Usbekistan ist eine eigene, kleine Welt. Die Tickets können bereits seit ein paar Jahren (mindestens 2019) online gebucht werden, inzwischen gibt es elektronische Tickets bei fast allen Zügen. Erkennbar ist dies an „ER“ im Fahrplan auf Railway.uz

Die Tickets können inzwischen mit diversen Kreditkarten online gebucht werden, die Abbuchung erfolgt über Stripe in GBP. Falls Fehler in der Buchung unterlaufen oder ein Ticket nicht benötigt wird, kann dies online direkt zurück gegeben werden, das Geld wird in maximal 40 Tagen zurückgebucht unter Abzug einer kleinen Gebühr des Zahlungsdienstleisters.

Der Afrosiyob-Schnellzug fährt aktuell nur zwischen Bukhara und Tashkent mit Zwischenhalten in Navoi und Samarkand, und zwischen Tashkent und Qarshi mit Halt in Samarkand, es ist in Planung das Schnellzugnetz auf das ganze Land auszuweiten, bis 2024 soll Khiva in 7 Stunden von Tashkent erreichbar sein, dafür wurde bei Talgo eine neue Bestellung platziert, aktuell fährt man von Tashkent ca. 14 Stunden mit dem Nachtzug.
Die Züge sind zwischen 4 und 6 Wochen vor Abfahrt buchbar, da nur so viele Tickets wie Plätze verkauft werden, sollte man rechtzeitig die entsprechende Klasse buchen. Die Züge sind i.d.R. mit drei Klassen ausgestattet, manche nur tagsüber verkehrende Sharq-Züge haben auch nur eine Klasse, bspw. auf der Strecke von Tashkent nach Samarkand mit ausschließlich Sitzwagen, Klasse 1C mit 30 Sitzen, Klasse 2B mit 47 Sitzen

Die Klassen unterteilen sind sich sonst in Platzkart (offener Schlafwagen), zweite Klasse mit 4 Liegen je Abteil und die erste Klasse mit 2 Betten je Abteil, in allen Klassen werden Bett- und Kissenbezüge sowie Decken verteilt, in den Sommermonaten gibt es leider keine dicken Decken, es kann nachts mächtig kalt im Zug werden. Alle Wagen sind mit mindestens einer Toilette und einem Wasserboiler ausgestattet, wer eine Tasse mitbringt, kann sich hier bspw. für Tee bedienen. In der ersten Klasse gibt es einen Fernseher und daher auch Strom im Abteil. In der Mitte des Zuges, i.d.R. zwischen den Wagen 9 und 10 befindet sich der Speisewagen, das Essen im Zug ist nicht empfehlenswert, Usbeken bringen ihre Verpflegung stets selbst mit.
Der Schnellzug hat ebenfalls nur Sitze in drei verschiedenen Klassen, VIP Klasse (1B) mit 12 Sitzen in der Zugspitze, Business Class (1C) mit 22-26 Sitzen sowie die EconomyClass (2E) mit 36 Sitzen pro Wagen, die Plätze, die hier mit Tisch angezeigt werden, haben keinen Tisch.
Durch die teilweise sehr langen Laufzeiten verkehren die Züge fast immer pünktlich, längere Stopps vor eingleisigen Abschnitten sind bereits im Fahrplan berücksichtigt. Um den Bahnhof betreten zu dürfen ist eine einzige Gepäckkontrolle nötig, hier werden auch die Tickets das erste Mal kontrolliert und gültig gestempelt. Die zweite Ticketkontrolle erfolgt am Gleis beim Einstieg in die jeweiligen Wagen.
 
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10.03.2021
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Hat die Reise bereits stattgefunden oder wird sie noch stattfinden?
Bei Uzbekistan finde ich das Thema Flugverbindung Deutschland-Tashkent spannend.
Ok, Turkish Airlines wird immer gehen. Aber fliegt Uzbekistan Airlines wieder nach Frankfurt? Erlauben die Versicherungen den Überflug über Russland?
 

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Hat die Reise bereits stattgefunden oder wird sie noch stattfinden?
Bei Uzbekistan finde ich das Thema Flugverbindung Deutschland-Tashkent spannend.
Ok, Turkish Airlines wird immer gehen. Aber fliegt Uzbekistan Airlines wieder nach Frankfurt? Erlauben die Versicherungen den Überflug über Russland?

wir sind seit gestern wieder in Deutschland.

Uzbekistan Airways fliegt weiterhin über Russland nach Frankfurt. Mit dem Thema Versicherungen usbekischer Flugzeuge kenne ich mich allerdings nicht aus.
 

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Anreise
Gebucht haben wir die Flüge mit Turkish Airlines von Nürnberg bzw. Hannover über Istanbul nach Tashkent, da zur Reiseplanung der Flughafen von Samarkand noch wegen Renovierung geschlossen. Die Flüge waren auch sehr angenehm und pünktlich. Die Gepäckrichtlinie von Turkish Airlines ist sehr gut, im günstigsten Tarif sind bereits 30kg inklusive, die Alternative mit Uzbekistan Airways ist keine nennenswerte Alternative, da hier bereits Light Tarife ohne Gepäck existieren, außerdem hätten wir hierfür nach Frankfurt gemusst. Die Normaltarife erlauben nur 23kg. Aeroflot stand zu keiner Zeit im Fokus unserer Planungen.

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Anflug auf IST bei Nacht

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Anflug auf TAS
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Bahnhof Tashkent
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Ankunft 9. Mai 2022
Wir sind gegen 7:30 am Montagmorgen in Tashkent gelandet und durften auf dem Vorfeld des Internationalen Flughafens aussteigen, die wenigen Brückenpositionen sind offenbar Uzbekistan Airways zugewiesen. Mit dem Bus ging es zur Einreise. Meine Frau durfte sich beim Schalter für Landsleute einreihen, während wir bei den Visa on Arrival-Schaltern warten durften. Es dauerte vielleicht 10 Minuten, bis wir auf’s Gepäck warten mussten. Und das dauerte und dauerte. Die Wechselstube ist seit meinem letzten Besuch umgezogen und nun an der rechten Flanke (vom Visa-Schalter gesehen links). Der Wechselkurs vom Euro ist derzeit sehr gut (1€ = 12.400 Som). Da wir noch ein paar iPhones für eine Freundin mitgenommen hatten, wartete ihre Schwester am Ausgang auf uns, sie war so nett und hat uns zwei Taxis für die Fahrt zum Hotel gerufen.

Beim Kontakt mit dem Hotel hieß es ursprünglich, dass wir selbstverständlich kostenfrei morgens bereits ins Zimmer könnten. Bei unserer Ankunft waren die Zimmer allerdings noch belegt, wobei das Hotel nicht im Ansatz ausgebucht war. So wurde ein wenig umgepackt und die Koffer im Hotel verstaut, damit wir uns schon mal einen ersten Eindruck von Tashkent verschaffen konnten, ehe die große Mittagshitze kommt.
 

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Tashkent, 9. Mai 2022

Für heute waren schließlich 34 Grad in der Spitze angekündigt worden. Vom Hotel Uzbekistan ging es einmal über die Straße auf den Amir Temur Platz, hier steht er als Reiter, es gibt noch zwei weitere Statuen von ihm im Land, auf dem Thron sitzend in Samarkand und stehend in Shahrisabz. In einem Café gab's erstmal einen kleinen Snack, klein waren die bestellten Khatschapuri keineswegs.

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Amir Temur Platz

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UzAuto Motors (die ganzen Chevrolet, die hier überall fahren, werden von UzAuto produziert)

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Durch die weiten Straßen von Tashkent zog es uns vorbei an zahlreichen staatlichen Einrichtungen bis zur Nationalbibliothek. Zwischen dieser und dem Haus der jungen Talente fand von 6. bis 9. Mai die Blumenaustellung statt, also schlenderten wir einmal durch den kleinen Park,

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danach sollte es zum Unabhängigkeitsplatz gehen, der Park um die Statue mit der Weltkugel war leider abgesperrt, evtl. fand hier eine Zeremonie in Gedenken an die Opfer des. WKII statt, sodass wir nur bis zu den Brunnen durften.

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Da es doch langsam mächtig heiß wurde, flüchteten wir in die Metro. Das Fotografieren in den Stationen ist mittlerweile geduldet, also stiegen wir an fast jeder Station auf einmal aus, bevor es wieder zurück zum Hotel ging, wo wir letztlich einchecken konnten.

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Nachdem wir uns einmal frisch gemacht und die größte Hitze abgewartet hatten, ging es am Nachmittag wieder in die Stadt, Ziel war zunächst das Denkmal an die Opfer des Erdbebens von 1966. Im Anschluss folgte ein Besuch des Nawruz-Parks mit einer Riesenradfahrt, es gibt eine tolle Aussicht über weite Teile der Hauptstadt.

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Amir Temur Museum

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Denkmal zum Erdbeben von 1966

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Tonöfen im Nawruz-Park

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Miniatur von Xiva, hier gibt es von fast allen großen Sehenswürdigkeiten eine Miniatur

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Theater

Die Kokaldosh Medresse sollte als Nächstes besucht werden, der Weg dorthin zog sieht beinahe endlos. Wir kamen noch am Kino und der Alisher Navoi Statue vorbei. Zum Abschluss von Tashkent ging es, nicht weit vom Hotel, in ein Restaurant, es gab Schaschlik und ein Gericht mit Rinderfilets.

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Abendessen
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Die Bedienung war nicht sehr auf zack, was uns gerade beim aufgezwungenen Trinkgeld von 20% sehr ärgerte.
 

Chef74

Reguläres Mitglied
06.03.2014
74
48
Sehr guter Bericht bisher!
Ich habe eine Frage, weil ich in gut 1 Monat selber nach Usbekistan + Nachbarländer reisen werde:
Gibt es im Moment eine Bus/Zugverbindung von Taschkent nach Bischkek (Kirgisistan)?Und falls ja, führt die über Kasachstan (Shymkent), oder irgendwo über eine direkte Grenze Usbekistan-Kirgisistan?
Ich hab dazu, trotz intensiver Suche, keine Infos gefunden.
 

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Sehr guter Bericht bisher!
Ich habe eine Frage, weil ich in gut 1 Monat selber nach Usbekistan + Nachbarländer reisen werde:
Gibt es im Moment eine Bus/Zugverbindung von Taschkent nach Bischkek (Kirgisistan)?Und falls ja, führt die über Kasachstan (Shymkent), oder irgendwo über eine direkte Grenze Usbekistan-Kirgisistan?
Ich hab dazu, trotz intensiver Suche, keine Infos gefunden.

Danke, zu den internationalen Zügen kann ich leider nichts sagen. 2019 gab es zumindest einen Zug von Tashkent nach Volgograd und weiter nach Moskau.

Evtl. weiß Advantour etwas mehr? Seat61 war 2019 ebenfalls eine gute Hilfe bei der Planung.
 

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Weiterreise nach Samarkand, 10. Mai 2022

Geplant war die Fahrt nach Samarkand mit dem Zug gegen 9 Uhr mit Ankunft um 12.25 Uhr. Allerdings erreichten wir diesen Zug nicht, da es Komplikationen gab zwei geeignete Taxis zu kriegen und den richtigen Bahnhof zu finden, bis wir allerdings am Zentralbahnhof ankamen war der Zug weg. Die Alternative fuhr erst gegen 18 Uhr von hier bzw. gegen 14 Uhr vom Südbahnhof ab.

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Starker Regen am Zentralbahnhof

Über ihren Bruder organisierte sie uns zwei Taxis für die Fahrt nach Samarkand, wo wir am Ende gegen 15 Uhr im Hotel angekommen sind. Für die Fahrt bezahlten wir am Ende knapp 60€ für beide Taxis zusammen, was allerdings für uns vollkommen in Ordnung war. Die Fahrt dauert etwa 4 Stunden durch eine sehr schöne Landschaft, Usbekistan ist im Bereich zwischen Tashkent und Samarkand sehr grün, die Landwirtschaft hat auf diesem Gebiet ihren Fokus aufgrund des doch sehr milden Klimas.

Unterwegs lernten wir auch Tanken, in Usbekistan werden fast alle Fahrzeuge mit Gastanks nachgerüstet, da Methan sehr günstig und weit verbreitet ist, ein Kilogramm Methan kostet ca. 2400-4000 Som, ein Liter Super 95 kostet ca. 8000-9500 Som. Diesel ist oft gar nicht verfügbar. Während des Tankens darf keiner im Fahrzeug bleiben, daher warten sehr viele vor der Tankstelle. Die Fahrt dauerte etwas mehr als dreieinhalb Stunden. Unterwegs hatte ich keine Lust noch Bilder zu machen.

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Gebucht hatten wir das Rabat Boutique Hotel, ein kleines familiengeführtes Haus mit 10 Gästezimmern im jüdisch-tadschikischen Viertel der Stadt, keine zehn Minuten vom Registan entfernt. Nach dem Beziehen der Zimmer, wir haben zwei sehr schöne, traditionell geschmückte Zimmer erhalten, ging es in die Stadt. Irgendwie kam der Hunger, wir hatten ja seit dem Frühstück nichts mehr gehabt. Mit dem Taxi fuhren wir ins Samarkand Restaurant. Ein sehr tolles, traditionelles Restaurant mit einer guten Auswahl lokaler Speisen. Wir entschieden uns für Manti und gegrilltes Lamm.

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Vorspeisen

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Lamm

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Manti

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Blick in den Centralpark

Nach dem sehr guten Mahl sahen wir uns noch das Denkmal der ewig trauernden Mutter an, bevor wir am Institut für Fremdsprachen vorbei Richtung Registan zurückliefen.

Blick auf den Registan
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Registan

Im Hotel ließen wir den Abend bei Tee, später Bier und Snacks ausklingen. Als kleine Snacks versteht man hier Kichererbsen, mit Salz getrocknete Kerne, Rosinen sowie gebrannte und gezuckerte Nüsse.

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Karl Langflug

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22.05.2016
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Sehr guter Bericht bisher!
Ich habe eine Frage, weil ich in gut 1 Monat selber nach Usbekistan + Nachbarländer reisen werde:
Gibt es im Moment eine Bus/Zugverbindung von Taschkent nach Bischkek (Kirgisistan)?Und falls ja, führt die über Kasachstan (Shymkent), oder irgendwo über eine direkte Grenze Usbekistan-Kirgisistan?
Ich hab dazu, trotz intensiver Suche, keine Infos gefunden.
Man muss dafür auf die "Moskauer-Linie", denn von dort aus starten die Züge nach Bishkek, Dushanbe, Tashkent, Chudschand oder Kulob. Diese fahren 1-2x pro Woche. Für Bishkek muss man also nach Shymkent oder Taraz. Es ist in Planung, dass es (endlich) auch internationale "zentralasiatische" Direktverbindungen geben soll. Der Nachtzug Tashkent-Almaty verkehrte bereits vor Corona, ob er wieder fährt, weiss ich nicht.

Die beste Webseite für Zentralasien ist caravanistan.com.


Man muss manchmal etwas suchen, aber man findet auch alles über internationale Züge und Grenzübergänge, das Forum hat aktuelle Informationen parat, oft von Leuten, die vor Ort leben.
 

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Die beste Webseite für Zentralasien ist caravanistan.com.

Man muss manchmal etwas suchen, aber man findet auch alles über internationale Züge und Grenzübergänge, das Forum hat aktuelle Informationen parat, oft von Leuten, die vor Ort leben.

Danke für die Ergänzung, die Seite war mir wieder entfallen!
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Sonntag geht's dann weiter.. erstmal einen neuen Schwung Bilder bearbeiten ;)
 
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Reaktionen: Karl Langflug

reisehaile

Aktives Mitglied
01.09.2014
119
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Vielen Dank für den Reisebericht (y)
Das Problem mit dem Bahnhof in Tashkent ist uns so ähnlich auch passiert:)
Wir hatten über das Hotel ein Taxi bestellt welches uns zum Bahnhof bringen sollte um den Zug nach Samarkand zu nehmen.
Das Hotel und der Taxifahrer haben unsere Tickets sich angesehen und waren beide der Meinung das unser Zug vom "Hauptbahnhof" fährt.
Dort angekommen mussten wir durch die Sicherheitskontrolle und der Beamte machte uns klar, wir sprechen kein usbekisch und er kein deutsch oder englisch, das wir am falschen Bahnhof sind. Unser Taxi war weg, dann haben wir auf der Strasse eines angehalten und mit Händen und Füßen erklärt wo wir hin wollen, er dachte zuerst das wir zum Flughafen wollen.
Das zweite Problem war das bereits ein Gast im Taxi gesessen ist, er hat uns trotzdem mitgenommen, den ersten Gast zuerst zu seinem Ziel gebracht und dann uns zum richtigen Bahnhof gebracht. Den Zug haben wir wirklich in letzter Minute erreicht.
Reisehaile
 

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Das zweite Problem war das bereits ein Gast im Taxi gesessen ist, er hat uns trotzdem mitgenommen, den ersten Gast zuerst zu seinem Ziel gebracht und dann uns zum richtigen Bahnhof gebracht.

das ist aber eher normal. Auf der Straße angehaltene haben dann aber auch den Vorteil, dass sie günstiger sind. Meist sind’s auch keine offiziellen Taxis
 

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Mittwoch, 11. Mai 2022, Samarkand

Nach dem sehr reichhaltigen Frühstück im ältesten Raum des Hotels trafen wir uns mit einer alten Bekannten und einem Freund meiner Frau, um uns gemeinsam ein paar Sehenswürdigkeiten der Stadt anzusehen, meine Frau besuchte in dieser Zeit ihre Familie und organisierte ein paar Dinge für die nächsten Tage.

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Zunächst ging es auf den Registan, seit meinem Besuch vor drei Jahren hat sich einiges geändert. Viele offene Stellen wurden geflickt, auch der große Platz hat eine Erneuerung erhalten. Man sieht, dass Geld da ist, um das kulturelle Erbe zu erhalten.

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Hier sind auch diverse Shops in den ehemaligen Schlafkammern der Schüler.
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Blick in die prächtigste Medresse
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Jeder Händler versucht ja das Beste zu verkaufen...
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Nach dem Besuch des Registans folgte der Besuch der Bibi Khanum Medrese

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Bei meinem letzten Besuch gab's den Glaskasten noch nicht.

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sowie des Siab Basars, hier bekommt man wirklich alles vom Gewürz über Obst & Gemüse, Bonbons bis hin zu Souvenirs.

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Vom Basar ist es nur noch ein Katzensprung zum Mausoleum des ersten Präsidenten Islom Karimov.

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Oben ist weiterhin das Fotografieren rund um's Grab verboten.

Der Blick zurück zur Bibi Khanum Medrese
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Der Hunger kam natürlich auch wieder und wir suchten des Afrosiyob Tea House auf. Dieses Mal gab’s neben Salaten Kebab (gekochtes Rindfleisch) mit Kartoffeln.

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Nach dem Essen verabschiedeten wir uns wieder und machten uns zurück ins Hotel, um ein wenig die Beine hochzulegen. Im Hotel gab’s noch ein Bier und jede Menge Tee, bis meine Frau wieder zurück war. Im Hotel wird außer Frühstück kein Essen angeboten, allerdings bestellen sie auch gerne bei umliegenden Restaurants, wofür wir uns am Abend auch entschieden.

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Es gab 3x Schaschlik von Rind und Lamm sowie Brot und Salate. Für genau 166.000 Som wurden wir alle satt. Nach ein paar netten Stunden ging’s auch wieder Richtung Bett.

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Donnerstag, 12. Mai 2022, Samarkand

Nach dem abermals sehr üppigen Frühstück ging es zunächst zum Geldwechseln in die Stadt, wo ich mich auch von meiner Frau für diesen Tag verabschiedete, danach führte ich meine Eltern durch die Gassen vorbei am Registan zur Theater von Samarkand, leider ist dies aktuell in Renovierung und daher nicht fotogen. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung zur zweiten Statue von Amir Timur, nämlich dem auf dem Thron Sitzenden.

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Einmal kurz die Straßenseite gewechselt ging es weiter zum Gur Emir Mausoleum, in dem die Familie von Amir Timur begraben liegt (Eintritt 30.000 Som). Ein wirklich authentischer Ort, atemberaubend schöne, goldene Ornamente schmücken die Grabkammer Amir Timurs. Auch hier kam mal wieder die Frage der Herkunft die darauf folgenden Selfies mit den Deutschen.

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Es lernen inzwischen allerdings nur noch sehr wenige Schüler und Studenten Deutsch, die Sprache wurde inzwischen vom Englischen verdrängt, Russisch ist weiterhin die Nummer 1 Fremdsprache in Zentralasien. Nach einem Walk durch den Universitätsboulevard und den Zentral Park ging es wieder zurück zum Hotel.

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Centralpark und Parkbauten
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Am Nachmittag sahen wir meine Frau endlich wieder, sodass endlich Zeit für die wichtigsten Fotos mit der Familie waren... Touristen (Europäer, Amis) sind wirklich nervig, wie sie sich einfach in die Bilder drängen und bloß nicht fragen, ob es in Ordnung sei, dass sie ein Bild mit dir machen, Usbeken sind da doch deutlich freundlicher, sie haben bisher immer freundlich gefragt. Ein bisschen genervt davon waren wir dann auch.

Danach ging’s in Lokal für die Hochzeitsfeier, nach einem langen, anstrengenden Nachmittag und Abend waren wir wieder im Hotel und genossen endlich ein paar kalte Biere, bevor es ins Bett ging.
 

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Freitag, 13. Mai 2022, Samarkand

Nach dem Frühstück trafen wir einen Freund und meinen Schwager, um gemeinsam ins Heimatdorf meiner Frau zu fahren und die Familie zu besuchen. Es ist doch ein wenig kompliziert aus der Stadt rauszukommen, allein hätte ich das noch nicht geschafft. An einem Marschrutkasammelpunkt verhandelten die beiden ein Taxi für die letzten 50km.

Das Dorf liegt in einem sehr grünen Tal zwischen zwei Schluchten, gespeist von mehreren Quellen. Im Garten gibt’s zahlreiche Kirschbäume, mit bereits reifen Früchten. Nach dem Essen wollten noch ein wenig wandern gehen. Die Landschaft hier ist wirklich toll, wäre mehr Zeit gewesen, wären wir noch viel weiter gekommen.

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Walnuss

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Wilde Pistazien

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Weiße Maulbeeren

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Nach dem Tee ging’s am Abend wieder zurück nach Samarkand und nach ein paar Bieren im Hotel wollten wir noch ein paar Bilder am beleuchteten Registan machen.

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Es war leider sehr viel los, sodass es noch etwas "Ghosting" gibt.

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Samstag, 14. Mai 2022, Samarkand

Langsam geht unser Aufenthalt in Samarkand zu Ende, nach dem Frühstück trennen sich erneut unsere Wege, meine Frau trifft noch ein letztes Mal ihre Schwester, die am Abend zurück nach Istanbul fliegt, wir anderen drei gehen zum Shohizinda. Es ist eine der bekanntesten Nekropolen in Zentralasien, deren Mausoleen zwischen dem 9. und 19. Jahrhundert errichtet wurden. Ab dem 14. Jahrhundert wurden die Adligen der Timuriden hier bestattet.

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Da es Mittags anfängt zu regnen, ziehen wir uns wieder zurück ins Hotel, wärmen uns bei Tee, bevor wir uns am Restaurant wieder treffen. Eine Freundin begleitet uns. Ursprünglich war der Plan nach dem Essen kurz beim Hotel die Sachen zu holen und noch das Uleg Bek Observatorium und die Afrosyiob Ausgrabungsstätte zu besuchen, allerdings schlag mir das doch sehr fettige Manti sehr auf den Magen, sodass wir uns zur Umkehr entschlossen. Unterwegs wurde noch für die Zugfahrt eingekauft. Gegen kurz vor Mitternacht kamen unsere bestellten Taxis, ein üppiges Trinkgeld blieb im Hotel für die sehr angenehme Zeit und die große Gastfreundschaft. Wir kommen definitiv wieder, ins Land sowieso.

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Nach Ankunft am Bahnhof von Samarkand geht’s einmal durch die Gepäckkontrolle, die Tickets, inzwischen gibt es elektronische Tickets, die nicht mehr beim Schalter abgeholt werden müssen, werden kontrolliert und gültig-gestempelt. Es ist auch für mich die erste Bahnfahrt ab Samarkand, die Halle ist schön beleuchtet, innen wurde sie aufwändig renoviert. Es ist nicht sehr voll, einige Nachtzüge sind angeschlagen und bis zur Ankunft unseres Zuges leert sich die Halle sehr. Es gibt nur 3 Bahnsteige in Samarkand, unser Zug kommt um 0:46 an und verlässt Samarkand um 1:01 wieder, um zum Gleis 3 zu gelangen, muss einmal durch die Unterführung gegangen werden, Fahrstühle oder Rampen für Koffer oder Rollstühle gibt es keine. Am Gleis wird noch Wagen 7 gesucht und auch schnell gefunden. Die Koffer einmal nach oben gehoben und ab ins Abteil. Wir haben zwei Abteile der Luxus oder Ersten Klasse gebucht.

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Die Betten müssen noch bezogen werden, ehe die Abteiltür verschlossen wird. Langsam setzt sich der Fernzug in Bewegung, es rattert und rumpelt. Gute Nacht.
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
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BER
Sehr guter Bericht bisher!
Ich habe eine Frage, weil ich in gut 1 Monat selber nach Usbekistan + Nachbarländer reisen werde:
Gibt es im Moment eine Bus/Zugverbindung von Taschkent nach Bischkek (Kirgisistan)?Und falls ja, führt die über Kasachstan (Shymkent), oder irgendwo über eine direkte Grenze Usbekistan-Kirgisistan?
Ich hab dazu, trotz intensiver Suche, keine Infos gefunden.

Nope, gibt es nicht. Tashkent-Almaty fährt seit einigen Wochen wieder (bin vor drei Wochen Shymkent-Almaty auf dem gefahren). Auf Talgo-Basis. Man kann in Taraz aussteigen und von dort die Grenze nach Kirgistan überqueren. In Chu hält der Zug imho nicht mehr, das wäre noch näher an Bischkek dran. Falls noch Info's gebraucht werden, ich bin noch für einige Wochen in Kasachstan.

Beitrag automatisch zusammengeführt:

Der Afrosiyob-Schnellzug fährt aktuell nur zwischen Bukhara und Tashkent mit Zwischenhalten in Navoi und Samarkand

Kurze Ergänzung: In Jizzakh hält er ebenfalls. Alle Afrosiyobs fahren imho vom Südbahnhof, die Sharqs vom Hauptbahnhof.
 
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Hene

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Das Dorf liegt in einem sehr grünen Tal zwischen zwei Schluchten, gespeist von mehreren Quellen. Im Garten gibt’s zahlreiche Kirschbäume, mit bereits reifen Früchten. Nach dem Essen wollten noch ein wenig wandern gehen. Die Landschaft hier ist wirklich toll, wäre mehr Zeit gewesen, wären wir noch viel weiter gekommen.

Sieht gut aus! Wo genau ist das? Die ländlichen Gegenden um Samarkand herum sind sehr sehenswert, imho eigentlich fast besser als die Stadt selbst (die ich nicht so mag). War vor 20 Jahren mal in einem tadschikischen Dorf im Nuratau, das war wunderschön...
 

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Sieht gut aus! Wo genau ist das? Die ländlichen Gegenden um Samarkand herum sind sehr sehenswert, imho eigentlich fast besser als die Stadt selbst (die ich nicht so mag). War vor 20 Jahren mal in einem tadschikischen Dorf im Nuratau, das war wunderschön...

so ungefähr 50km westlich, da es keineswegs ein touristischer Ort ist, behalte ich den Namen für mich ;)
 
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Karl Langflug

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Gemäss den Russen fährt er:

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Fährt zweimal pro Woche oder so, zumindest gemäss Buchungsplattform. Oben wahrscheinlich Moskauer Zeit oder so.

Der Zug Termez-Dushanbe war nicht mal am Bahnhof Termez aufgeführt, alle sagten, er fahre nicht, Billette konnte ich keine am Schalter kaufen, warum auch immer. Und doch fuhr er. Daraus schliesse ich, dass es nach Bishkek ähnlich seltsam ist. Schreib doch ein Reisebüro vor Ort an, so kam ich ans Billett. Ich gehe davon aus, dass er verkehrt.
 

Hene

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Fährt zweimal pro Woche oder so, zumindest gemäss Buchungsplattform. Oben wahrscheinlich Moskauer Zeit oder so.

Die Frage war doch aber Tashkent-Bishkek. Da jetzt in Schymkent nochmal auf den Bischkek- Zug aus Moskau oder Samara warten, ist aus lokaler Sicht ziemlich unpraktisch. Ich empfehle, von Taraz ein Taxi zu nehmen. Das ist deutlich einfacher und schneller.
 
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Karl Langflug

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Du bist aber sehr unromantisch. :giggle: Es ist eine Frage der Perspektive. Zwischenhalte machen mir Spass. Ich ziehe den Zug immer der Strasse vor und wenn es möglich ist, in einen Zug zu steigen, der schon mehrere Tage unterwegs war auf diesen magisch langen Zugsläufen, ich muss da reinsitzen. Zudem sind Grenzübertritte per Bahn in Zentralasien wesentlich angenehmer, wenn auch sehr zeitintensiv, zumindest meiner Erfahrung nach. Man legt sich auf die Pritsche, liesst ein Buch, wartet, bis der Pass zurückkommt, alle sind nett. Grenzübertritte nach Tadschikistan, Usbekistan, Kirgisien und Kasachstan in Sammeltaxis fand ich weder angenehm, noch schnell, noch einfach, sondern einfach nur weniger mühsam bis obermühsam. Ich durfte nie im Auto sitzenbleiben, sondern musste jeweils zu Fuss mit Gepäck rüberlaufen, mich im Käfig bei der Hitze an den wartenden Händlern vorbeidrücken oder es wurde zwei Stunden lang bei 40 Grad ge-ellenbögelt und gestossen, damit man ja vor dem anderen durch die Türe ist, im Ferghana-Tal verlor ich jegliche Lust an weiteren Grenzübertritten, die Grenze zwischen Kasachstan und Kirgisien kam mir danach leicht und luftig vor. Andere haben vielleicht bessere Erlebnisse, aber von meinen sicherlich mehreren 100 Grenzübertritten (vielleicht sind es auch schon über 1000), gehören m.E. die Strassenübergänge in Zentralasien zu den Mühsameren. Vielleicht sind sie mittlerweile einfacher zu passieren.
 
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Vielleicht sind sie mittlerweile einfacher zu passieren.

Sind sie. Bin in den letzten 20 Jahren zigmal über diverse zentralasiatische Grenzen (meist per Strasse, aber auch nicht ganz selten mit dem Zug). Das ist inzwischen in der Tendenz wesentlich angenehmer als noch in den späten 1990er, frühen 2000ern. Und ich schaue gern nostalgisch auf diese Zeiten zurück...
 
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Kurze Ergänzung: In Jizzakh hält er ebenfalls. Alle Afrosiyobs fahren imho vom Südbahnhof, die Sharqs vom Hauptbahnhof.

auf unserer Fahrt hielt er nur in Navoi und Samarkand. Kein Halt am Südbahnhof in Tashkent.
Die Sharqs fahren von beiden Bahnhöfen.
Die Afrosiyobs haben die 760er Nummern, aktuell steht keiner mit Abfahrt am Südbahnhof ;) es gibt aber auch schon welche mit Ziel Qarshi
 
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