Verweigerte Einreise beim einem Zwischenstopp in der USA

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Wombert

Erfahrenes Mitglied
20.03.2010
3.770
7
MUC
Hier schwirren auch einige seltsame Informationen umher, beziehungsweise es wird vieles durcheinander geworfen.

Erstens hat der Zollbeamte beim Verlassen des Ankunftsbereichs gar nicht die Möglichkeit, auf den ersten Blick zu erkennen, woher ein Passagier kommt (ohne Blick auf den Gepäckanhänger), weil man den Zettel mit der Zollerklärung, beziehungsweise den Ausdruck des APC-Automaten, entweder direkt bei der Einreise abgibt, oder nach dem Einsammeln des Koffers, und das sind die beiden Momente, wo man routinemäßig nur herausgefischt wird, wenn das System oder der Mitarbeiter das anhand der gemachten Angaben entschieden hat.

Gelegentlich wird man natürlich trotz "sauberen" Formulars doch mal im Vorbeilaufen von einem Zollbeamten spontan zu einer Unterredung gebeten. Ist mir auch schon zwei oder drei mal passiert in zehn Jahren bei zig Einreisen pro Jahr.

Weder bei solchen routinemäßigen, noch bei stichprobenartigen, Kontrollen wurde bei mir jemals der Koffer abgewischt. Der kommt durch das Röntgengerät, wird ggf. geöffnet, und es wird geplaudert.

Ob es systemseitig einen Filter gibt "unter 30, männlich, kommt aus AMS und fliegt weiter nach Südamerika, wohnt in einem Drittstaat", der immer zu einer Zollkontrolle führt, weiß ich zwar nicht, logisch durchgedacht aber wären genau solche Konstellationen mit geringer Wahrscheinlichkeit zu versehen, weil es am Anfang und am Ende der Reise problemlos Drogen zu erwerben gibt, und die übliche Laufrichtung der Waren ja auch entgegengesetzt verläuft :p

Die gelegentlichen Wischtests bei der Sicherheitskontrolle prüfen außerdem auf Sprengstoffe, nicht auf Drogen.

Im schlimmsten Fall läufst du also an einem Drogenspürhund vorbei, der nicht riechen kann, dass du vor einiger Zeit was konsumiert hast, oder stichprobenartig raus gezogen, und dann sagst du im allerschlimmsten Fall halt, dass du in Amsterdam Party gemacht hast. Das ist nicht verboten, und du hast nichts illegales dabei, also Ende der Geschichte.

Und nur der Vollständigkeit halber: in Singapur sollte man sich alles verkneifen, was geht, denn da wird man auch eingeknastet, wenn man bei der Einreise noch Cannabis-Abbauprodukte im Blut hat, von der Todesstrafe bei Drogenbesitz mal gar nicht angefangen...
 

Harald J.

Neues Mitglied
27.05.2019
17
0
Hier schwirren auch einige seltsame Informationen umher, beziehungsweise es wird vieles durcheinander geworfen.

Erstens hat der Zollbeamte beim Verlassen des Ankunftsbereichs gar nicht die Möglichkeit, auf den ersten Blick zu erkennen, woher ein Passagier kommt (ohne Blick auf den Gepäckanhänger), weil man den Zettel mit der Zollerklärung, beziehungsweise den Ausdruck des APC-Automaten, entweder direkt bei der Einreise abgibt, oder nach dem Einsammeln des Koffers, und das sind die beiden Momente, wo man routinemäßig nur herausgefischt wird, wenn das System oder der Mitarbeiter das anhand der gemachten Angaben entschieden hat.

Gelegentlich wird man natürlich trotz "sauberen" Formulars doch mal im Vorbeilaufen von einem Zollbeamten spontan zu einer Unterredung gebeten. Ist mir auch schon zwei oder drei mal passiert in zehn Jahren bei zig Einreisen pro Jahr.

Weder bei solchen routinemäßigen, noch bei stichprobenartigen, Kontrollen wurde bei mir jemals der Koffer abgewischt. Der kommt durch das Röntgengerät, wird ggf. geöffnet, und es wird geplaudert.

Ob es systemseitig einen Filter gibt "unter 30, männlich, kommt aus AMS und fliegt weiter nach Südamerika, wohnt in einem Drittstaat", der immer zu einer Zollkontrolle führt, weiß ich zwar nicht, logisch durchgedacht aber wären genau solche Konstellationen mit geringer Wahrscheinlichkeit zu versehen, weil es am Anfang und am Ende der Reise problemlos Drogen zu erwerben gibt, und die übliche Laufrichtung der Waren ja auch entgegengesetzt verläuft :p

Die gelegentlichen Wischtests bei der Sicherheitskontrolle prüfen außerdem auf Sprengstoffe, nicht auf Drogen.

Im schlimmsten Fall läufst du also an einem Drogenspürhund vorbei, der nicht riechen kann, dass du vor einiger Zeit was konsumiert hast, oder stichprobenartig raus gezogen, und dann sagst du im allerschlimmsten Fall halt, dass du in Amsterdam Party gemacht hast. Das ist nicht verboten, und du hast nichts illegales dabei, also Ende der Geschichte.

Und nur der Vollständigkeit halber: in Singapur sollte man sich alles verkneifen, was geht, denn da wird man auch eingeknastet, wenn man bei der Einreise noch Cannabis-Abbauprodukte im Blut hat, von der Todesstrafe bei Drogenbesitz mal gar nicht angefangen...

Danke für den ausführlichen Beitrag, Wombert!
Erfahrungen und keine Spekulationen - das hilft uns weiter... :)
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.007
4.134
GRQ + LID

Aaarrggggh! Bei angestrebtem C2 darf man solche Fehler nicht machen ;)

Trägst du übrigens Krawatte Harald, und hast du öfters einen Sitzen und keine Termine? Vielleicht bist du es ja auf diesem Bild :)

schmidt-70er-flugzeugjnu4s.jpg
 
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marhen

Erfahrenes Mitglied
20.08.2013
353
2
Also bei der Reiseroute würde ich mir wenn überhaupt Gedanken um den Rückweg machen, sowohl bzgl. Umstieg in den USA als auch Ankunft in AMS. Konsum ist eher weniger interessant, man will verhindern, dass du Drogen transportierst. Und da ist Südamerika nach AMS schon eher eine Standardroute.
 
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R

rolst01

Guest
Aaarrggggh! Bei angestrebtem C2 darf man solche Fehler nicht machen ;)

Trägst du übrigens Krawatte Harald, und hast du öfters einen Sitzen und keine Termine? Vielleicht bist du es ja auf diesem Bild :)

schmidt-70er-flugzeugjnu4s.jpg

Das mit dem einen sitzen haben und keine Termine war aber jemand anderes!
 

NightOwl

Reguläres Mitglied
09.10.2017
82
6
Spätestens wenn meine Konsumgewohnheiten mit meinen sonstigen Hobbys kollidieren würde ich mir Gedanken machen, ob das alles so sein muss. "Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen":)( sagt jemand, der eigentlich bei sämtlichen Wischtests immer fällig ist).
 
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dplane

Erfahrenes Mitglied
04.01.2017
1.480
653
Das lässt sich ein alteingesessener Juser wie InsideMUC natürlich nicht entgehen, nochmal ohne Not mit der Moralkeule drauf zu hauen...

Sorry für den Rant. Aber: Dafür, dass der TE hier immerhin offen die Karten auf den Tisch legt, hätte man vielleicht auch einfach mal die Füße still halten und gut sein lassen können.
 
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Petz

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08.11.2009
5.137
4.123
Mich würde ja immer noch interessieren welchen Sprengstoff du schnupfst wenn du solche Panik vor den Wischtests hast. :LOL:

Hint:
Die verwendeten Spektrometer haben 2 Datenbanken, eine für Sprengstoffe und eine für Drogen. Die Geräte können also beides nachweisen.
An der Siko ist normalerweise nur die Sprengstoffdatenbank aktiv.
Customs interessiert sich ja gerne für Drogen, es ist aber nicht auszuschliessen, dass sie beide Datenbank aktiv haben.
 

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
3.909
4.588
Es gibt doch auch Flüge von AMS nach Südamerika, z.B. KL AMS-EZE, warum also über USA? Das ist jenseits der ganzen Wisch-Diskussion ein ziemlich unsinniges Routing.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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8.980
FRA/QKL
Hint:
Die verwendeten Spektrometer haben 2 Datenbanken, eine für Sprengstoffe und eine für Drogen. Die Geräte können also beides nachweisen.
An der Siko ist normalerweise nur die Sprengstoffdatenbank aktiv.
Customs interessiert sich ja gerne für Drogen, es ist aber nicht auszuschliessen, dass sie beide Datenbank aktiv haben.

Es werden (zumindest bei der SiKo) auch keine Spektrometer sondern Hochgeschwindigkeits-Gaschromatographen verwendet. Deren Säulentrennung ist für Sprengstoffe und nicht für Drogen. Eine Datenbank braucht es dafür nicht, da die Konzentrationen der gefundenen Stoffe direkt ermittelt werden.
 
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PauschalTourist

Aktives Mitglied
11.03.2019
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Ich versteh nicht, wieso man überhaupt was vor der Reise nehmen muss? Wenn du es so nötig hast, mache es doch auf dem Heimweg. Dann musst Du dir keine Gedanken machen.
 
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eldiablo

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15.04.2019
2.647
1.282
Europa
Als ich früher in Havanna gearbeitet habe, da wurden aber die Pax ankommend aus Amsterdam besonders kontrolliert
Früher gabs die Martinair Maschine die Havanna direkt angeflogen hat
Normalerweise gab (bzw. gibt es noch), am Gate einen Aduana Mitarbeiter mit einen Spurhund, bei den Flug ex Amsterdam waren meistens 2 direkt nach der Tür und 2 weitere auf den Flur.
Bei der Gepäckausgabe (nach der Inmigracion), gab es besondere viele Spurhunde die kontrolliert haben und sobald der Hund was signalisierte, wurde der Pax in einen Secondary Raum gebracht und gefragt, manchmal dauerte die Befragung auch über 1 Std und mit mehrere Offiziere, nicht selten wurde jemand zurückgeschickt
Bei Fund bis 15g, wurde dann ein Konsulat Mitarbeiter kontaktiert und begann die Prozedur für die Ausweisung, hat in der Regel mehrere Tagen gedauert und der Passagier war in eine kleine Zelle in eine Kaserne in der nähe des Flughafen Jose Marti untergebracht
Und dies war nicht selten

In den USA, als wir mal 2006 angeflogen sind, hatte die Frau von einen Freund Tavor mit sich, weil Sie unter Flugangst leidet und Sie wurde deswegen in einen separaten Raum über 1 Std in EWR befragt
 

Petz

Erfahrenes Mitglied
08.11.2009
5.137
4.123
Es werden (zumindest bei der SiKo) auch keine Spektrometer sondern Hochgeschwindigkeits-Gaschromatographen verwendet. Deren Säulentrennung ist für Sprengstoffe und nicht für Drogen. Eine Datenbank braucht es dafür nicht, da die Konzentrationen der gefundenen Stoffe direkt ermittelt werden.

An vielen Airports sehe ich Itemizer 4dx in Verwendung

https://www.elp-gmbh.de/de/pages/produkt-seiten/itemiser-4-dx/

Basiert auf IMS und kann Drogen und Sprengstoffe gleichzeitig oder separat/einzeln anzeigen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.727
2.450
FRA
Über den Flug von AMS nach USA würde ich mir weniger Sorgen machen. Da sind sicher genug Schüler und Studenten aus den USA auf der Heimreise drauf, die sich in AMS nicht nur die Grachten und Museen angeschaut haben. Und ob man vorher in Amsterdam ein bisschen Gras geraucht hat, interessiert nicht wirklich.

Ganz anders sieht das beim Rückflug von Südamerika in die USA aus. Bei meiner letzten Ankunft aus BOG in JFK stand da am Gepäckband eine ganze Armee Uniformierter mit Hunden sowie zivilen Drogenfahndern. Auch ich durfte ein längeres Gespräch über den Grund meiner Flugroute führen mit genauer Kofferdurchsuchung.