Vielflieger Erfahrungen

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Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.545
3.659
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Ich habe zwei Zugunglücke "überlebt" (zweimal Kollision), zwei Erdbeben, darunter eines mit einer Amplitude von 7.2, ich geriet in Strassenschlachten zwischen Polizei und Demonstranten (bin naiv "hineingelaufen" oder Demonstrierende blockierten die Strasse), "mein" Linienbus wurde mal von Aufrührern mit Steinen attackiert - egal welche Airline, sie brachte mich immer sicher ans Ziel. Fliegen ist definitiv sehr sicher.

Ich habe zwei lustige Erlebnisse. In Kolumbien fing es mal an kräftig zu schütteln, sodass das Essen rumflog. Statt Panik kugelte sich der halbe Flieger vor lachen. Einmal sass ich in der hintersten Reihe, als der Pilot die Nase senkte. So verliess mein Cola den Becher und schwebte vor meiner Nase, bevor es auf meiner Hose landete.
 

sirikit06

Erfahrenes Mitglied
31.01.2016
1.013
1.383
LEJ
Trotz SEN-Status bin ich nicht der Vielflieger wie viele andere hier im Forum. Das erste Mal in einen Flieger gestiegen bin ich 1971, Interflug von Leipzig-Schkeuditz nach Barth. Bis 1993 gab es weitere Flüge nur vereinzelt, danach jährlich eine Flugreise, überwiegend nach Asien. Gegen Ende der 0er-Jahre kamen weitere Reisen dazu, zunächst innerhalb von D bzw. Europa, später auch interkontinental. Dann bin ich auch tiefer ins Meilengame eingestiegen als am Anfang. Und je näher meine Rente rückt, umso mehr reise ich, voriges Jahr z. B. 6x interkontinental, davon 3x Australien. Wenn ich mir jetzt die Statistik seit 2011 auf flightradar24 ansehe, dann ist da ganz schön viel zusammengekommen.
Bisher habe ich noch nichts Spektakuläres oder Angseinflößendes erlebt, weder einen Go Around, noch heftige Turbulenzen. Letztes Jahr ein medical, von dem ich aber außer der Diversion nichts mitbekommen habe. Eine Zeit lang passierten immer Unglücke, während ich im Urlaub war, die Concorde, der Zusammenstoß über dem Bodensee, die Swissair (damals hieß sie noch so) vor Halifax als die wichtigsten. Da ist man doch erst einmal erschrocken. Aber ich habe mir immer gesagt, dass so etwas nicht 2x unmittelbar hintereinander passiert, und bin ohne Angst in den Flieger nach Hause gestiegen. Früher hatte ich vielleicht ein leicht mulmiges Gefühl, wenn es hieß, das Einsteigen verzögert sich, wir müssen noch ein wenig am Flieger basteln. Inzwischen bin ich da auch abgeklärter. Als ich letztens mit BR von VIE nach TPE geflogen bin, trat ein Problem auf, als die Maschine losrollen wollte. Man hat dann 4 Std. gebastelt. Aber da habe ich mir gesagt, dass, vielleicht abgesehen von Andreas L., der Pilot üblicherweise auch an seinem Leben hängt und nichts Unverantwortliches macht.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wie hier schon zum Ausdruck kam, ist Fliegen eine sehr sichere Art zu reisen. Da ist es wesentlich gefährlicher, im Moment des Grünschaltens der Ampel die Straße zu betreten, weil nicht selten ein Auto noch bei Rot fährt...
 
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BeingAroundTheWorld

Reguläres Mitglied
11.04.2024
49
64
Meine ersten Flüge vor einigen Jahren waren nicht so dolle. Premiere: Nachtflug + Turbulenzen auf Mittelstrecke, Rückflug mit Fieber. 3. Flug plötzlich Hitzewallungen.. Habe danach solche starke Angst nicht wieder gehabt. Normalerweise: Einen Tag vor dem Flug habe ich teils heftige Sorge (manchmal kann ich nicht schlafen), wenn ich aber das Flugzeug betrete, dann freue ich mich innerlich sehr. Wenn ich mich dann hinsetze, bin ich ganz glücklich und freue mich auf den Flug. Schon ein wenig widersprüchlich. Nach einem richtig schlimmen Flug von LAX nach Kauai (über 1 Stunde durchgängig teils heftige Turbulenzen (und mein Sitz hatte keine Kotztüten)) fliege ich trotzdem gerne. Ich liebe es sogar. Einfach einsteigen und in 10 Stunden (20/30/40) völlig woanders aussteigen:love:
Allerdings Turbulenzen kann ich mittlerweile auch nicht mehr so gern leiden. Früher hat mir es Spaß gemacht, jetzt rumort der Magen.
 

SkyViking

Neues Mitglied
12.11.2021
4
2
Finnland
Im Gegensatz zu anderen hier zähle ich wahrscheinlich nicht als Vielflieger (auch wenn ich hier im VFT schon lange heimlich mitlese ;)), aber ich bin bis 2020 alle paar Monate mal Langstrecke geflogen, dazwischen oft Kurzstrecke.
Seitdem ich (wieder) in die berufsbildende Schule gehe, habe ich leider nicht mehr so viel Zeit wie früher, aber fliege trotzdem noch alle paar Monate Kurzstrecke und 1 - 2x im Jahr Langstrecke.

Jedenfalls: Ich hatte schon immer Flugangst, die, egal wie viel ich geflogen bin, nie ganz weg ging.

Einmal 2017, als wir einen unruly PAX im Flugzeug hatten, da wurde ich wirklich bleich und hätte fast eine Panikattacke ausgefasst. Weniger weil dem lauten Aggro-PAX bzw. seinem Herumgeschimpfe, sondern eher, weil ich warum-auch-immer Angst hatte, der PAX holt wie-auch-immer das Flugzeug vom Himmel.

Als die FB meine Panik mitbekam, redete sie wohl mit Captain und First Officer - und ich durfte, als wir dann am Boden in VIE waren, nach vorne an die geöffnete Cockpit-Tür, das Cockpit anschauen und mich für ein paar Minuten mit Captain und First Officer unterhalten.
(Ich war damals wohlgemerkt 17 und damals als 1,70 Meter-Bursche mit Lauchstatur dachten die wohl Bedrohung = Null... :LOL:)
Die waren wirklich nett und haben gemeint "Die Chance ist höher, im Lotto zu gewinnen, als mit dem Flieger abzustürzen." und dann als Referenz auf den unruly PAX: "...und wenn du dich vor'm Fliegen nicht besäufst, brauchst du dir keine Sorgen zu machen."
So ein A320 Cockpit ist übrigens sehr cool anzusehen! :)

Dann einmal beim Anflug auf HND in 2020, kurz vor den Pandemie-Lockdowns, der Anflug war dermaßen turbulent und holprig, dass ich echt dachte, jetzt klatscht es uns gleich vor der Rollbahn ins Wasser - ist natürlich nicht passiert und ging alles gut.

Mir macht Spaß am Fliegen einfach, naja, das Reisen und das Gefühl, hoch über den Wolken herumzuschwirren. Und natürlich das Ankommen am Reiseziel. ;)

Auch wenn ich Fiugangst habe, ohne Flugzeug komme ich leider nicht weit, wenn ich von A nach B muss/will. Ich muss aber sagen, meine Flugangst hat sich in den letzten Jahren allerdings definitiv gebessert.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.909
16.016
Kunstflug muss ich nicht unbedingt haben. Es ängstigt mich nicht wirklich, aber ich finde es zum einen rein körperlich unangenehm, und zum anderen ist mir natürlich bewusst, dass es "gefährlicher" (auf immer noch sehr niedrigem Niveau) ist als einfach langweiliges Fliegen von A nach B. Ich mache es aber schon, so ist es nicht.

Problematischer finde ich dann eher die Gelegenheiten, wenn ich den Eindruck habe, dass der Pilot zeigen will, was er und die Maschine können, und dabei die Grenzen des Erlaubten überschreitet (z.B. Unterschreitung der Mindestflughöhe, VFR in IMC, kunstflugartige Manöver ohne Kunstflugzulassung, rücksichtslos durch die Platzrunde fräsen). Wichtig dabei: Wenn man ein Problem hat oder auch nur glaubt, eine Grenzüberschreitung zu erkennen, muss man es ansprechen. Das erfordert Überwindung und Training. Dann kann der Pilot entweder die Bedenken zerstreuen, die man deshalb hatte, weil man als Laie etwas nicht verstanden hat, oder sein Verhalten anpassen. Ich bin da selber noch nicht zufrieden mit mir - ich war bisher (auf ungefähr 200 Flügen in der General Aviation) in einer Handvoll unangenehmen Situationen, habe meine Bedenken aber nur zweimal verbalisiert. Aber eigentlich müsste man es konsequent immer ansprechen.

In der normalen "großen" Fliegerei (ca. 1.500 Flüge) war es zweimal problematisch, aber beide Male nur abstrakt, nicht konkret: Das eine Mal war der Copilot offensichtlich nachtblind und konnte praktisch keine Aufgabe erfüllen, außer ein bisschen zu funken. Letztlich ist das ja aber auch "nur" ein Redundanz-Thema - wenn sonst nichts schiefläuft, schafft das der Kapitän auch alleine. Ich durfte ihm dann ein bisschen die Checklists vorlesen, die der Co nicht mehr lesen konnte. Gutes CRM - einfach mal den Passagier auf dem Jumpseat einbinden, obwohl der keinerlei Vorbildung hat :LOL: Und das andere Mal war das Flugzeug halt nicht zugelassen - höchst illegal, klar, aber technisch gut in Schuss und somit kein unmittelbarer Grund zur Besorgnis, über die reine Formalität hinaus - die natürlich eigentlich ein No-Go ist, aber ja auch nicht dazu führt, dass das Flugzeug sofort zu Staub zerfällt.
Beides allerdings Gelegenheiten im tiefsten Afrika, die man als Normalpassagier durch die Wahl einer "normalen" Airline auch ziemlich sicher ausschließen kann, also letztlich selbst schuld; "wer sich in Gefahr begibt..." und den zweiten Teil des Satzes vergessen wir mal schnell wieder...
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
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Richtig unangenehm fand ich als wir wegen einem Medical in Tiflis landen mussten, die Ärzte dann aber nur noch den Tod des Passagiers feststellen konnten. Nach einer Diskussion wann der Tod wohl eingetreten sei, am Boden oder in der Luft, man entschied sich "in der Luft", durften wir weiter fliegen. Die Tote wurde auf den einzig freien Sitz in der C gesetzt, schräg vor mir. Das hat mir das Upgrade doch stark verhagelt.

Ansonsten jedes Mal wenn die Flugbegleiter den Service einstellen und auf allen Vieren zu ihren Sitzen krabbeln sind mir die Turbulenzen doch zu stark. Hatte ich glücklicherweise noch nicht so oft. Aber an das einmal mit Denim Air von MUC nach MGL bleibt mir wohl immer in Erinnerung, da haben sich auch noch die Trollys selbstständig gemacht.
 

BeingAroundTheWorld

Reguläres Mitglied
11.04.2024
49
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Das Thema ist zwar schon etwas alt, aber gerade ist wieder Urlaubsplanung und da....
Ich bin vor wenigen Wochen aus Johannesburg wieder zurück gekommen. Der Flug JNB-FRA war ganz ruhig mit einem kurzen Zwischenaufenthalt; dauerte 18 Stunden. Der Flug ging relativ spät in JNB los (hab versucht imFlug mit Melatonin zu schlafen - vergebens). Gelandet bin ich morgens um 9 Uhr in FRA. Da ich mir einen Urlaubstag sparen wollte, bin ich gleich zur Arbeit. Der erste Tag war leider mega stressig (mit viel Kaffee). Zur Beruhigung habe ich im Feierabend ein Bier getrunken. Und nun kommts: Ich habe in der Nacht leicht halluziniert. Ich habe Bilder, Emotionen und Geräusche im Kopf gehabt, die ich nicht mehr steuern konnte und die für mich untypisch waren. Es war sehr beängstigend. Das wird sicherlich auch an meinen Konsum von den ganzen Substanzen gelegen haben (Melatonin, Kaffee, Alkohol).
Macht mich schon etwas nachdenklich gemacht (auch, da ich eigentlich wieder an den Pazifik fliegen will).
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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FRA/QKL
Da ich mir einen Urlaubstag sparen wollte, bin ich gleich zur Arbeit.
Das ist etwas was ich nicht verstehe. Deutschland hat die meisten Urlaubstage in der Welt. Wieso tut man sich das an und will nach einem anstrengenden Nachtflug gleich auf Arbeit um einen Tag zu sparen?

Das ist das Hauptproblem. Einmal schlafen und alles wäre gut gewesen. Ich bin kein Freund von Melatonin und halte es eher mit Rotwein. Hat mir immer perfekt geholfen. Aber deine Symptome waren doch klar Überlastung des Körpers von einem Langstreckenflug direkt zum Arbeitsplatz. Produktiv war das garantiert nicht, und der Körper hat später halluziniert.
 

red_travels

Reisender
16.09.2016
27.427
18.091
NUE/FMO
www.red-travels.com
Das ist etwas was ich nicht verstehe. Deutschland hat die meisten Urlaubstage in der Welt. Wieso tut man sich das an und will nach einem anstrengenden Nachtflug gleich auf Arbeit um einen Tag zu sparen?

Oder man plant einfach falsch… vielleicht ein Wochenende dazwischen lassen oder Minusstunden machen.


Das wird sicherlich auch an meinen Konsum von den ganzen Substanzen gelegen haben (Melatonin, Kaffee, Alkohol).

Beschäftigt man sich nicht vorher mit Nebenwirkungen, wenn man solche Stoffe in Kombination mit Alkohol einnimmt?

für die Zukunft
 

BeingAroundTheWorld

Reguläres Mitglied
11.04.2024
49
64
Jup, war eine "normale" Überlastung der Psyche. Hab meine Ärztin nebenbei zufällig darauf angesprochen. Sie meinte, dass Patienten mit starken Schlafproblemen nach schweren Schlafentzug ebenfalls leicht halluzinieren (sie verwendete einen anderen Begriff). Hätte ich zum Schlafen nochmals Melatonin genommen, wäre es höchstwahrscheinlich gar nicht so schlimm gewesen....
Nur mal so.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.318
5.758
DTM
Wer gibt schon gerne öffentlich Anspannung bzw. Nervosität, bis hin zu Panik, bei Turbulenzen zu? Da wird wohl nicht viel kommen. Ich beobachte um mich herum allerdings des Öfteren Passagiere, die bei Turbulenzen durchaus nervös werden, um sich herum zu den anderen Paxen blicken, die Sicherheitskarte herausnehmen und nochmal überfliegen oder sich am Sitz festkrallen. Alles schon erlebt. Jeder Flug ist anders.
Grundsätzlich versuche ich auch immer ruhig zu bleiben und mir zu sagen, in den seltensten Fällen führen Turbulenzen zu einem Absturz und das Fliegen mit einem Verkehrsflugzeug bleibt ein sehr sicheres Mittel, um von A nach B zu kommen.
Ich kann mich aber durchaus in andere hineinversetzen und wenn man beispielsweise die ITCZ kreuzt, Auswirkungen eines Jetstreams durchfliegt, in Clear Air Turbulence (CAT) gerät, einen ordentlichen Cumulus im Anflug erwischt oder beim An- oder Abflug an Gewitterzellen vorbei muss, dann kann einen das durchaus mental ein wenig aus der Bahn werfen. Die Kräfte die beim Durchflug einer fetten Cumulus-Wolke entstehen, können sehr hoch sein. Da entsteht schnell der Eindruck, es reißt gleich die Maschine auseinander und das Gefühl ist für die meisten kein schönes (auch nicht unbedingt für mich). Es lässt sich aber manchmal halt nicht vermeiden. Diese Beispiele findet man dann nicht selten bei YouTube.
Ich bin mir auch recht sicher, dass wenn eine Maschine in schwere Turbulenzen gerät, wo es gar Verletzte gibt und man irgendwo zur Ausweichlandung gezwungen ist, dass da auch einige Traumata entwickeln und so schnell ein Verkehrsflugzeug nicht wieder besteigen wollen.
Ich habe auch Momente in Erinnerung, wo im Reiseflug die Anschnallzeichen eingeschaltet werden und die Kabinenbesatzung kurz darauf nochmal eine Durchsage macht, den Anschnallgurt gut fest zu ziehen. Das wirkt für die Menschen mit Flugangst oder einer gewissen Grundnervosität auch nicht unbedingt entspannungsfördernd 🙈😅

[EDIT]
Welchen Einfluss haben die Piloten auf einen unruhigen Flugverlauf und was kann man dagegen tun?

Wenn man nicht gerade in einem total exotischen Gebiet der Welt, mit einer eher unbekannten Fluggesellschaft, unterwegs ist, so kann man davon ausgehen, dass die Flugzeuge auf einem Streckenverlauf sich durchaus miteinander unterhalten und über schwere Auswirkungen (z.B. Turbulenzen) berichten. Beispiel: Die TATL-Strecken über den Nordatlantik sind eine Rennstrecke (oder auch die Flugstrecke von Europa nach Südamerika) und die LH-Verkehrsflugzeuge werden darüber informiert, wenn es vor ihnen besonders turbulent zugehen sollte. Es gibt ja nicht selten Company-Flugzeuge die gerade vor einem sind. Da werden Erfahrungen ggf. auch zwischen unterschiedlichen Gesellschaften ausgetauscht, wenn nötig. Wir sind alle Menschen.
In Absprache mit ATC kann die Reiseflughöhe oder die Flugstrecke leicht angepasst werden und manchmal hilft das etwas. Es gibt auch entsprechende Windkarten und Karten die Turbulenz vorhersagen. Allerdings beruhen die alle auf Computerberechnungen und die können sich bekanntlich auch mal irren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.252
11.124
irdisch
Die größte Gefahr bei Turbulenzen ist, dass man den Rotwein oder das Erbrochene des Nachbarn abkriegt oder irgendwelchen ungesicherten Krempel.
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.402
5.052
FRA
Die Kräfte die beim Durchflug durch eine fette Cumulus-Wolke entstehen
Das erinnert mich an einen Flug in der dominikanischen Republik mit einer Cessna (aus der Erinnerung Cessna Caravan). Ich sass ganz vorne rechts und alleine der Anflug auf diese mächtige Wand vor uns war angsteinflössend. Da hatte ich mehr Panik vor dieser Wand, als bei der anschliessenden Aufzugfahrt im Inneren der Wolke, die fand nämlich blind und ohne wirklichen Orientierungssinn statt.
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
12.516
6.024
Paralleluniversum
Wer gibt schon gerne öffentlich Anspannung bzw. Nervosität, bis hin zu Panik, bei Turbulenzen zu? Da wird wohl nicht viel kommen. Ich beobachte um mich herum allerdings des Öfteren Passagiere, die bei Turbulenzen durchaus nervös werden,
Krass. Wie viele Flüge hast Du und wie oft gibt es da Turbulenzen?
Ich fliege leider nicht viel, aber bei meinen bislang >2000 Flügen kann ich mich an maximal 1-2 Situationen mit Turbulenzen erinnern. Einer davon war (wenn ich mich recht erinnere, schon 15+ Jahre her) DEN-LAX, als es kurz nach dem Start über die Rockies richtig ordentlich gewackelt hat incl eher Schrei aus dem Cockpit “Crew immediately be seated”.
Passiert ist allerdings nichts. Also keine fliegenden Cola-Dosen.

um sich herum zu den anderen Paxen blicken, die Sicherheitskarte herausnehmen und nochmal überfliegen oder sich am Sitz festkrallen. Alles schon erlebt. Jeder Flug ist anders.
Was ja auch sinnvoll ist.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.318
5.758
DTM
Wie viele Flüge hast Du und wie oft gibt es da Turbulenzen?
https://meine.flugstatistik.de/tripleseven777
Viel weniger als du.
Wahrscheinlich nimmst du es anders wahr.
Ich hatte zuletzt auf LIS-DUS im Embraer 195 eine ältere Dame neben mir, die augenscheinlich Flugangst hatte. Insbesondere dann als wir in Clear Air Turbulance (CAT) gerieten und die Anschnallzeichen erleuchteten. Besonders schlimme Momente mit Schreien waren da aber nicht dabei.
Habe da schon heftigeres erlebt. Jeder Mensch ist allerdings anders. Sogar die Sitzposition kann die Wahrnehmung beeinflussen (weiter hinten in der Kabine, sollte man diese verstärkt wahrnehmen - auf Höhe der Tragflächen eher weniger).
Bislang sind wir jedenfalls immer sicher gelandet. Zweimal hatte ich auch eine außerplanmäßige Landung (einmal in OPO und einmal in BEG), beide Male wegen einem "medizinischen Notfall". Es ging dann ratzfatz abwärts. Hat aber nichts mit Turbulenzen zutun.
Unruhige Flugverläufe hatte ich meist beim Kreuzen der ITCZ auf beispielsweise LIS-GIG-LIS, AMS-JNB-AMS oder HKG-MEL-HKG. Die Tages- und Jahreszeit hat auch Einfluss auf Turbulenzen. Ansonsten meist lokale Ereignisse mit konvektiven Cumulus-Wolken oder lokalen Gewitterzellen. Es waren teils unschöne Momente, an die ich mich zurückerinnern kann. Es ging aber stets alles gut und darüber wurde nicht in den Medien berichtet. Also alles halb so wild :p
 
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globetrotter11

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07.10.2015
15.845
12.239
CPT / DTM
In Absprache mit ATC kann die Reiseflughöhe oder die Flugstrecke leicht angepasst werden und manchmal hilft das etwas. Es gibt auch entsprechende Windkarten und Karten die Turbulenz vorhersagen. Allerdings beruhen die alle auf Computerberechnungen und die können sich bekanntlich auch mal irren.

Habe ich im April 2023 auf dem Flug CPT-FRA erlebt. Da auf dem üblichen Kurs (mehr oder weniger entlang der Westküste) heftige Turbulenzen gemeldet wurden, flogen wir in Richtung Nord-West auf den Atlantik hinaus, geradewegs Kurs auf Abidjan. Hatte den Vorteil, dass wir fast 3 Stunden mit dem Sonnenuntergang geflogen sind.......

Ich habe auch Momente in Erinnerung, wo im Reiseflug die Anschnallzeichen eingeschaltet werden und die Kabinenbesatzung kurz darauf nochmal eine Durchsage macht, den Anschnallgurt gut fest zu ziehen. Das wirkt für die Menschen mit Flugangst oder einer gewissen Grundnervosität auch nicht unbedingt entspannungsfördernd 🙈😅

Und wenn auf einem Flug die Crew über Stunden keinen Service durchführen kann. Im Mai 1980, wenige Tage nach der Explosion des Mount St. Helens auf dem Flug LAX - FRA über die Rockies hat es die B747 bis nach Grönland so heftig durchgeschüttelt, dass an Service überhaupt nicht zu denken war.
 
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Alfalfa

Erfahrenes Mitglied
23.01.2022
5.269
4.420
Krass. Wie viele Flüge hast Du und wie oft gibt es da Turbulenzen?
Ich fliege leider nicht viel, aber bei meinen bislang >2000 Flügen kann ich mich an maximal 1-2 Situationen mit Turbulenzen erinnern.
Wenn die Erinnerung trügt? Dieses Jahr etwa 50 Flüge, davon bei, sag jetzt mal geschätzt 35-40 Turbulenzen, wenn auch oft leichte, aber auch etliche Schwere mit Einstellung des Service und angeschnallter Crew.
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
12.516
6.024
Paralleluniversum
Wenn die Erinnerung trügt? Dieses Jahr etwa 50 Flüge, davon bei, sag jetzt mal geschätzt 35-40 Turbulenzen, wenn auch oft leichte, aber auch etliche Schwere mit Einstellung des Service und angeschnallter Crew.
Naja, angeschnallte Crew ist kein Merkmal.

Diese Woche FRA-STR:
Pilot macht vor dem Start eine Ansage, dass es heute keinen Service auf der kurzen Strecke gibt. Grund dafür sei, dass auf dem vorhergehenden Flug LEJ-FRA Turbulenzen auftraten.
Ah ja.
Es hat dann kein bisschen gewackelt. Ne Flasche Wasser gab’s für die paar wenigen Pax in C dennoch ;)

Und 35-40 von 50 ist ja deutlich mehr als bei jedem 2. Flug. Vielleicht liegt es an meinen Flugstrecken.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.318
5.758
DTM
Man unterteilt auch bei Turbulenz in die Kategorien:
  • Light turbulence is the least severe, with slight, erratic changes in attitude and/or altitude.
  • Moderate turbulence is similar to light turbulence, but of greater intensity - variations in speed as well as altitude and attitude may occur but the aircraft remains in control all the time.
  • Severe turbulence is characterised by large, abrupt changes in attitude and altitude with large variations in airspeed. There may be brief periods where effective control of the aircraft is impossible. Loose objects may move around the cabin and damage to aircraft structures may occur.
  • Extreme turbulence is capable of causing structural damage and resulting directly in prolonged, possibly terminal, loss of control of the aircraft.
Quelle:

Ich habe glücklicherweise bisher maximal "moderate turbulence" erfahren. Bei "severe" bzw. "extreme" geht's dann schon richtig zur Sache und wenn man nicht fest angeschnallt auf dem Sitz sitzt, kann's einen durchaus gegen die Kabinendecke schleudern. Dann kommt es auch leider häufig zu Verletzungen.
Beispielsweise beim Flug OS434 kann ich mir vorstellen, dass einige Paxe einen gehörigen Schrecken bekommen haben und ggf. so schnell kein Flugzeug mehr besteigen wollten (eventuell musste der ein oder andere auch ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen).
Für die Piloten ist so etwas durchaus auch eine Art Stresssituation und man sollte ruhig bleiben, um der Sache Herr zu werden. Es macht daher schon Sinn, wenn einige Fluggesellschaften (z.B. LH) die Cockpit-Aspiraten im Auswahlverfahren einigen Psychologen vorstellen und gehörig aussieben. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es aber nirgendwo.