Vielflieger, Lounges usw. vor Beginn der Vielfliegerprogramme?

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wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
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Auch wenn ich nicht mehr ganz jung bin, so war vor dem Start vom Miles & More am 1.1.1993 das Thema Vielfliegerei. Status, Lounges usw. für mich noch nicht relevant. Deshalb interessiert mich, wie es vor Start von Miles & More (und vergleichbarer Vielfliegerprogramme) mit Lounges und Statusvorteilen aussah? Waren die damals rein an Buchungsklassen gebunden und der Loungezutritt erfolgte über Voucher beim Check-In? Oder war es üblicher, für Loungenutzung fallweise oder wie bis heute in den USA jährlich zu zahlen? Gab es überhaupt eine Ausdifferenzierung nach Status und Loungetypen bzw. das ausgeprägte Loungewesen mit Airline-gebrandeten Lounges? Oder halt (angesichts der auch noch deutlich geringeren Passagierzahlen/Flugbewegungen) eine Common Use Airport-Lounge, die die Fluggesellschaft zugänglich machten?
 

Onkel Dubai

Erfahrenes Mitglied
01.07.2012
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Frankfurt, Genf, London
Was ich von meinem Vater noch weiß, ist, dass es auch vorher schon FTL und SEN gab (HON kann ich nicht sagen), die irgendwie nach Umsatz vergeben wurden. genauso gab es FTL und SEN Lounges, die mit dem jeweiligen Status nutzbar waren oder eben für C- bzw. F Passagiere. Die Zugangsregeln waren deutlich lockerer. Auch in den Jahren, wo mein Vater nur FTL war, sind wir im Urlaub immer zu viert vor Abflug in die Lounge. Bordkarten hat damals niemand kontrolliert, das Kärtchen war genug. Also konnte man auch bei Flügen mit anderen Airlines gehen. Das hat sich aber schon kurz vor der M&M Einführung langsam geändert.
 

Hauptmann Fuchs

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06.04.2011
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GRQ + LID
Nicht nur im Fernsehen wird wiederholt:

 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
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Also konnte man auch bei Flügen mit anderen Airlines gehen. Das hat sich aber schon kurz vor der M&M Einführung langsam geändert.

Nur kurz dazu - das ging auch mit der Einführung von Miles and More auch noch.
In meiner Anfangszeit als SEN hatte ich mal die Gelegenheit, mit einem KL Flug vorher die SEN Lounge zu nutzen. Muss ja auch baulich passen, dass die Lounge im jeweiligen Terminal/ Gate Bereich ist.
In 2010 wurde glaube ich eingeführt, dass man ein LH/ Star Alliance Flug an dem Tag haben muss, um die Lounge zu nutzen. Also weit nach Start von Miles and More.
 

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.508
1.098
Nicht nur im Fernsehen wird wiederholt:

Vor allem werden zu viele Polizeirufe 110 mit Hauptmann Fuchs wiederholt, aber davon mal abgesehen:

Meine Frage bezieht sich ausweislich des nicht allzu kryptischen Headers nicht auf die Geschichte von Miles & More, die in den verlinkten Threads abgehandelt wird, sondern auf das Vielflieger-/Loungewesen in der Zeit vor Miles & More.
 

Goofy

Erfahrenes Mitglied
09.05.2010
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Auch wenn ich nicht mehr ganz jung bin, so war vor dem Start vom Miles & More am 1.1.1993 das Thema Vielfliegerei. Status, Lounges usw. für mich noch nicht relevant. Deshalb interessiert mich, wie es vor Start von Miles & More (und vergleichbarer Vielfliegerprogramme) mit Lounges und Statusvorteilen aussah? Waren die damals rein an Buchungsklassen gebunden und der Loungezutritt erfolgte über Voucher beim Check-In? Oder war es üblicher, für Loungenutzung fallweise oder wie bis heute in den USA jährlich zu zahlen? Gab es überhaupt eine Ausdifferenzierung nach Status und Loungetypen bzw. das ausgeprägte Loungewesen mit Airline-gebrandeten Lounges? Oder halt (angesichts der auch noch deutlich geringeren Passagierzahlen/Flugbewegungen) eine Common Use Airport-Lounge, die die Fluggesellschaft zugänglich machten?
Ich erinnere mich noch, dass vor der Einführung von Miles & More der Senator Status teilweise auch willkürlich an vermeintlich wichtige Personen in den Unternehmen vergeben worden ist - damit der Geschäftsführer sich gut und wichtig fühlen konnte - das hatte dann auch nicht bei dieser Gruppe für Zustimmung gesorgt, dass auf einmal die viel reisenden Mitarbeiter einen höheren Status bekommen haben als der Geschäftsführer- oder überhaupt einen während der Chef gar keinen Status mehr hat - solche Fälle gab es damals öfter - traurig aber wahr
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Statusverleihung
Was ich von meinem Vater noch weiß, ist, dass es auch vorher schon FTL und SEN gab (HON kann ich nicht sagen), die irgendwie nach Umsatz vergeben wurden.

Ich erinnere mich noch, dass vor der Einführung von Miles & More der Senator Status teilweise auch willkürlich an vermeintlich wichtige Personen in den Unternehmen vergeben worden ist

Genau, Statusvergabe nach Umsatz und Nasenfaktor, angestoßen von der lokalen Vertriebsdirektion. Die letzte Zahl, die ich für einen umsatzbasierten FTL Ende der 80er/Anfang der 90er gehört habe, waren 20.000 DM p.a.
 
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11.10.2017
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Hatte man in den 80ern z.B. bei der Concorde Zugang zu einer Lounge?
Die Concorde hatte zumindest in den 90ern ganz eigene Lounges an den Flughäfen, wo sie flog (zumindest dann, als es sich nur noch auf JFK/LHR/CDG beschränkte). Da gabs auch allerlei an besonderen Souvenirs für jeden Flug. Das war ja preislich damals quasi Fööörst-Plus, dementsprechend musste da auch gekleckert werden.

Quelle: Mein Bauklötzestaunen Mitte der 90er, als meine Eltern von einer Geschäftsreise zurückkamen (Geschäftsreise mit Ehefrau gab's damals auch häufiger, ohne dass gleich die Compliance-Abteilung Alarm schlug).
 

210597

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11.10.2017
436
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Kleiner Tipp für den Laienhistoriker: Einfach mal im SPIEGEL-Archiv den Begriff suchen, der einen interessiert. Hat mich bei Einführung 2007 bestimmt gute 1-2 Wochen meines Studiums gekostet, weil ich den Zugang zu Primärquellen so geil fand.

(Kleiner Einwurf: Wie sich mir schnell zeigte war der SPIEGEL nur bedingt eine Primärquelle, denn damals war das Archiv von TIME auch noch online. Wenn man zu USA-Themen suchte konnte man schnell feststellen, dass die SPIEGEL-Korrespondenten in den 50ern bis 80ern oft Interviews mit den namentlich selben Zivilisten geführt hatten, mit denen TIME eine Woche vorher gesprochen hatte. Expat-Arbeit war damals auch einfacher :D).

Die erste Erwähnung zu "Flughafen" und "Lounge", die interessant ist finde ich 1974.


Da steht unter anderem:

So gilt das Ticket oder die Bordkarte der Ersten Klasse als »Sesam öffne dich« für die »Senator-Lounge« (Lufthansa), die Rembrandt-Lounge (KLM), die Sakura-(Kirschblüten-) Lounge (JAL) oder die Monarchen-Lounge. (British Airways) und als Gutschein· für »special handling« (Branchenjargon) sowie beliebig viele Gratis-Drinks.

Gleichwohl bestehen darüber hinaus Sonder-Privilegien für einige auserlesene Vorrang-Gäste: So hofiert beispielsweise die Lufthansa, immerhin ein überwiegend staatliches Unternehmen mit Beförderungsmonopol, einen exklusiven Kreis von sogenannten Hon"s (Honorary Pin holders), die auf Vorschlag der Lufthansa-Verkaufsdirektoren mittels einer Anstecknadel in diesen Sonderstatus erhoben werden. »Allein der Umsatz«, heißt es, »entscheidet über die Vergabe einer VIP-Nadel.«

Lediglich 4000 Würdige, darunter 2000 Deutsche wie Berthold Beitz, Quelle-Schickedanz und Freddy Quinn, dürfen sich die Lufthansa-Nadel ans Revers stecken. »Aber«, so Lufthansa-Sprecher Dr. Carl Wingenroth, »wir würden auch die Garbo nicht abweisen.«

Außerdem werden Hon's mit vier roten Lederanhängern für ihr Gepäck ausgestattet, die auch den Koffern eine Sonderbehandlung garantieren, und mit einem Ausweis, der bei Hotels, Mietwagenfirmen und am Ticket-Schalter wie eine Kreditkarte funktioniert und nach zwei Jahren erneuert werden muß.


Wer sich weiter durch die Ergebnisse fräsen mag:

Ergebnisse sind immer die letzte Seite mit den ältesten Artikeln, je näher man der Seite 1 kommt desto frischer wird der Content.
 

wideroe

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13.01.2011
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Wie war das in Zeiten vor Allianzen an Zielen außerhalb des Heimatmarktes gelöst? Kein Zutritt zu Lounges, Nutzung von Lounges von Partnerairlines oder von flughafenbetriebenen Lounges? In den alten LH-Flugplänen gibt es zum Thema Vielflieger/Status keine Infos, lediglich hinten bei den Stadtinformationen ist vermerkt, wenn es eine Senatorlounge gab - angeblich zB in La Paz oder Philadelphia. Kann mir kaum vorstellen, dass das eine LH-eigene Lounge war.
 
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CarstenS

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08.09.2012
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Ne, schon 2004. Davor hies es SEN kann in die Lounge. In CGN war die Lounge vor der Security und wurde für Partys misbraucht.
Gab es da eine Zwischenstufe? Also Lounge Zugang mit einer beliebigen Bordkarte, aber nicht mehr ohne?

Weil ich bin erst seit 2008 SEN - und ich hatte definitiv ein paar (wenige) Gelegenheiten, die Lounge ohne LH/ Star Alliance Flug zu nutzen.

Carsten
 
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peter42

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09.03.2009
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Gab es da eine Zwischenstufe? Also Lounge Zugang mit einer beliebigen Bordkarte, aber nicht mehr ohne?

Weil ich bin erst seit 2008 SEN - und ich hatte definitiv ein paar (wenige) Gelegenheiten, die Lounge ohne LH/ Star Alliance Flug zu nutzen.

Carsten
Das kam eher dadurch, dass du ohne BP nicht mehr in denSicherheitsbereich kamst.
 

CarstenS

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08.09.2012
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Das kam eher dadurch, dass du ohne BP nicht mehr in den Sicherheitsbereich kamst.
Yupp - ich hatte ja eine Bordkarte für einen anderen Flug.

Ich bin nur verwundert, wann LH die Regel eingeführt hat, ohne LH/ Star Alliance Flug kein Loungezugang... Es muss wie gesagt nach 2009 gewesen sein...

Loungezugang ohne irgendeinen Flug kenne ich persönlich aus eigener Erfahrung nicht. Bin allerdings auch kaum an Flughäfen unterwegs, an denen die Lounge vor der Siko war...
Einzig an JFK erinnere ich mich - der Zugang zur alten FTL/ SEN Lounge war vor der Siko. Nach dem Umbau vor 15 Jahren oder so ist der Zugang nun nach der Siko.

Carsten
 

Threy

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05.05.2020
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In a nutshell:

Exklusive Wartebereiche für Passagiere der ersten Klasse schon seit Ewigkeiten.

Ab Mitte der 1970iger fliegen mehr und mehr Geschäftskunden Eco (Ölkrise, Rezessionen etc.)

Full Fare Eco (f)liegt oft um die 10-15 % unter First. KLM beginnt Full Fare Facilities (FFF) Kunden einige der First Perks zur Verfügung zu stellen, die Konkurrenz macht das ebenfalls, so die JAL in Japan mit Domestic 747, die keine oder nur wenige First Sitze haben, aber hunderte von Vollzahlern und Entscheidungsträgern.

Aus den Full Fare Facilities wird nach und nach die Business Class etwa zu der Zeit, zu denen sich die ersten Loyalty Schemes bilden. Lounge Zugang oder Kopfhörer für noppes je nach Gusto der Airline. Zu dieser Zeit sagen oft die Stationsleiter an, was vor Ort geht…

Das Zentrum der Luftfahrt zu dieser Zeit ist Texas mit diversen Protagonisten wie Kelleher, Muse, Lorenzo, Burr & Crandall, die sich mit neuen Innovationen die Klinke in die Hand geben. Sogar die Concorde schafft es Ende der Siebziger nach Dallas. Daraus entsteht Yield Management/Dynamic Pricing und die Fähigkeit Daten billiger und einfacher zu speichern und zu verdichten…Advantage AA 😉

Mit der Deregulierung steigen aber auch die Passagiere massiv an, Goldberger bringt die American zu Fall und die ersten Perks verschwinden (u.a. Domestic First = automatisch überall Loungezugang)

Großkunden oder Entscheidungsträger etc. werden seit jeher speziell behandelt, je nach Level kommen diese in die normalen Lounges, früher hat die Sekretärin des Stationsleiters auch gerne mal die Hostess gegeben. Spezielle Kreise wie die Ehrennadel oder den Club 2000 gibt es daher seit jeher. Für einige gilt; Loungezugang immer, auch wenn man nicht die Airline fliegt (teilweise auch gar nicht fliegt)

Lounges wurder früher teilweise ja nach Tag und Uhrzeit rotiert, ist in XYZ Montag und Dotag die Hansa Lounge, Mittwoch und Freitag die der Air France. An wichtigen Standorten wie zb. Montreal oder Houston (für die große KLM) sind es exklusive Lounges, die teilweise Jahrzehnte überdauern und immer noch die alten Namen tragen.

Übergang nun von Dynamic Pricing und einem Angebot zu Continuous Pricing in Kombi mit einer weiteren Aufsplitterung der Kunden (Micro-Segmenting)

Softe Ansätze wie Finnair gefolgt von der Hansa mit Allegris Business und diversen Kombis für ein breites Spektrum von Bedürfnissen.
 
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mundm

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19.07.2022
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Gibt es bei Bangkok Air das „Buffet am Gate“ als Lounge noch? Z.B. in USM oder TDX?
Also in BKK gibt es von PG im Domestic Terminal zwei Lounges. Einmal die für C-Paxe und mit Status und eine für alle Y-Paxe (ist ein Warteraum mit einem Wasser- und Teespender, ein paar Sandwiches und WiFi).
Wie es am TDX ist werde ich in zwei Wochen berichten
 
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wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
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300x250
Erinnere mich an Blue Islands in Jersey, Eastern Airways in Aberdeen. Aber OK, waren mehr so Verschläge mit fiesem Automatenkaffee und abgepackten Süßigkeiten.
 
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