Von der Elbe an die Ostsee

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ambodenbleiberin

Erfahrenes Mitglied
24.04.2015
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Lese gerne morgen nach, fand es nur sehr schön, dass Du schriebst "Interessant übrigens auch die schönen sanierten Gebäude in der Innenstadt, an denen auch viele alte deutsche Anschriften wieder lesbar sind" und darunter die alte deutsche Inschrift KFC auf dem Dach prangt. ;)

Die waren auch früher schon zu sehen, da sie z.T. nie wirklich weg waren, also nicht übermalt, nicht ausgeschlagen. Was mich sehr verwunderte, als ich es vor vielen Jahren sah, wenn man die Geschichte bedenkt.

An das Wetter erinnere ich mich nicht mehr, aber es war wohl auch da. ;)
 
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Reaktionen: tmmd und red_travels

tmmd

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Magdeburg
www.euroreiseblog.de
02.10.2017
Tag 4 - Unterwegs auf den militärischen Spuren in und um Gdańsk

Manche Dinge standen bereits vor meiner Reise zu 100 % fest auf dem Besuchsprogramm. Neben der Marienburg war das eine Fahrt zur Westerplatte. Die war ja einer der beiden Startpunkte des 2. Weltkriegs am 01.09.1939.

Morgens ging es mit der Straßenbahnlinie 8 direkt nach Gdańsk ins Zentrum. Vom dortigen Hauptbahnhof aus sollte die Buslinie 606 zur Westerplatte verkehren. Diese verkehrt im Sommer etwas häufiger, in der Nebensaison etwas weniger häufig und unterstützt die ebenfalls verkehrende Linie 106. Also auf zur Westerplatte. Die Fahrt dauerte ca. 25 Minuten oder so. Gleich am Eingang steht dieser Schriftzug. Direkt rechts daneben befand sich früher das Bahnhofsgebäude, von dem nur noch das Fundament ersichtlich ist.


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr

Übrigens ist die Westerplatte wohl der einzige Ort in Polen, der nicht ins Polnische übersetzt wurde, sondern seinen deutschen Namen behielt. Keine Ahnung wieso das so ist, aber wäre mal interessant rauszufinden.

Vom Bus aus ging es erst einmal an das östliche Steilufer. Dort gibt es einen recht neu gemachten Fußweg, der aber gesperrt ist, weil er an einem Teil davon eingebrochen ist. Aber dennoch hat man da einen schönen Blick raus über die Ostsee.


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr

Zurück in westliche Richtung, ging es zuerst an einigen Resten militärischer Bauten vorbei. Das dürften wohl zum Teil Bunker gewesen sein, aber auch Abwehrstellungen.


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr

Dann folgte der Ehrenfriedhof der Verteidiger der Westerplatte, wo gerade eine Schulklasse Aufstellung genommen hatte. Die legten dann auch Blumen nieder.

Weiter ging es dann zu einem der letzten noch vorhandenen Gebäude, wobei das auch nicht mehr ganz vollständig ist. Müsste mal jemand mit dem Besen durch oder so.


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr

In Deutschland wäre um so eine Ruine ein ganz großer Bauzaun mit "Betreten verboten"-Schildern drumherum, in Polen baut man einen Zugang an und lässt die Leute darin rumlaufen. Andere Länder, andere Sitten.

Weiter ging es zum großen Ehrenmal, daß recht weit an der Spitze der Westerplatte steht. Dahinter kommt man dann auch nicht weiter vor zur Spitze, sieht aber von dort oben den Zugang zur Ostsee und gegenüber die Hafengebäude usw.


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr

Das Mahnmal scheint abends angestrahlt zu werden, denn große Flutlichtleuchter waren dort drumherum angebracht. Auch Papst Johannes Paul II. scheint mal dort gewesen zu sein.


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr

Bevor der Bus fuhr, machte ich dann noch paar Fotos von den ehemaligen Bahnanlagen.


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr


Westerplatte by Torsten Maue, auf Flickr

Zwei Busstationen von der Westerplatte entfernt, mitten in der Pampa gelegen, endete die Rückfahrt erstmal und das freiwillig. Von dort aus führt nämlich ein Weg zu einem anderen interessanten Bauwerk, der ehemaligen Festung Weichselmündung. Die ist noch recht gut erhalten, war bei meinem erscheinen allerdings seit zwei Tagen im Winterschlaf. Zwischen Mai und September kann man die besichtigen, also muß ich da wohl nochmal hin. Außen konnte man aber Fotos machen, ebenso von einigen gegenüber in einem Wäldchen befindlichen ehemaligen Bunkern, die wohl aus späterer Zeit stammen dürften.


Festung Weichselmündung by Torsten Maue, auf Flickr


Festung Weichselmündung by Torsten Maue, auf Flickr


Festung Weichselmündung by Torsten Maue, auf Flickr

Die Bunker habe ich natürlich auch fotografiert, auch wenn ich nicht drinnen war. Da fehlten mir die passenden Schuhe und eine Taschenlampe für.


Festung Weichselmündung by Torsten Maue, auf Flickr

Weiter ging es mit dem Bus in die Innenstadt. Zuerst wurden die Getränkevorräte aufgefüllt und dann wurde das gemacht, was ich mir eh für diese Reise noch vorgenommen hatte: einmal Döner kontaktlos bitte! Dönerstände gibt es in Polen fast so viele wie in Deutschland, habe ich so das Gefühl. Doch der wesentliche Unterschied besteht darin, daß man bei fast jedem Dönerstand in Polen kontaktlos mit Karte bezahlen kann. Das habe ich mir natürlich nicht nehmen lassen und meine 11,95 PLN (2,77 €) mit meiner Mastercard bezahlt. Wenn Deutschland doch auch endlich so weit wäre...

Es folgte ein Besuch in der Markthalle, die mir auch von innen sehr gut gefiel. Wer mal in Gdańsk ist, sollte sich die Markthalle ruhig mal von innen anschauen. Die hat täglich geöffnet.

Und nun stand der nächste Besichtigungstermin an. Ich hatte die Tage zuvor bereits gesehen, daß oberhalb von Gdańsk Glowńy Bauten stehen, die irgendwie militärischen Ursprungs sein könnten. Mein geübtes Auge sollte mich nicht getäuscht haben. So ging ich am Bahnhof die Unterführung komplett bis zum Ende durch und kam auf der rückwärtigen Seite des Hauptbahnhofs wieder hervor. Von dort aus führte ein etwas steiler Weg durch eine Parkanlage hinauf zu den von mir gesichteten Gebäude. Und in der Tat, hier gab es früher mal eine Befestigungsanlage zur Verteidigung der Stadt, die sich wohl auch bewährt haben soll. Die Anlage trägt den Namen Hagelberg. Bitte nicht mit dem Hagelberg im Fläming verwechseln, wo die napoleonischen Truppen 1815 eine Niederlage einstecken mussten.

Die Gebäude wurden zu einem großen Teil, aber (noch) nicht komplett saniert und die Anlage ist frei zugänglich. Außerdem gibt es da oben ein großes Kreuz, das kurz vor der Jahrtausendwende dort aufgebaut wurde. Man hat von dort aus auch einen Blick über die Stadt. Aber Achtung, ist immer recht windig da oben.


Festung Weichselmündung by Torsten Maue, auf Flickr


Festung Hagelberg by Torsten Maue, auf Flickr


Festung Hagelberg by Torsten Maue, auf Flickr


Festung Hagelberg by Torsten Maue, auf Flickr


Festung Hagelberg by Torsten Maue, auf Flickr

Danach ging es zurück in die Innenstadt. Dort tigerte ich noch etwas rum, genoss in einem Café Kaffee und Kuchen, schaute kurz an der ehemaligen Werftanlage vorbei und schlenderte noch etwas wahllos umher. Danach ging es dann wieder essen. Ein Lokal, das mir die letzten Tage schon auffiel und das ich erst nach ewigem Suchen wiederfand, wurde dafür ausgewählt: Bar Pod Ryba hieß das. Das Essen war gut und das Lokal gut gefüllt. Letzteres wohl auch, weil es gerade anfing zu regnen und jeder irgendein Lokal suchte, wo man noch einen Platz fand.

Nach dem Abendessen ging es zurück ins Hotel mit der S-Bahn und der Straßenbahn. Der Abend klang dann wieder ganz entspannt an der Hotelbar aus.