LH weiß ja zumindest ein paar Tage vor Abflug wie die Auslastung sein wird. Daher könnte sie ja auch das Angebot machen, dass wenn man auf das Handgepäck verzichtet dafür eben ein Aufgabegepäck erhält von evtl. 15 kg. Damit würde ein Anreiz entstehen doch dieses Mehrgepäck nutzten zu wollen und eben dann auch bereit ist dieses aufzugeben.
Die Frage ist nur in welche Richtung die Zitronenquetscher optmieren....
1) Viele Airlines bieten Light-Tarifen an hier geht es darum in Preisvergleichssystemen möglichst oben zu stehen.
2) Der Light-Tairf ist so abgespeckt (unbundling) dass man möglichst viele Anciliaries dazu kaufen kann.
3) Aufgabegepäck kostet die FLuggesellschaft Zeit und Geld. Hier wäre das Optimum, dass alle komplett ohne Gepäck fliegen bzw. für das Gepäck dann noch kräftig bezahlt wird.
4) Es werden immer mehr Sitze in die Flieger gepackt. Damit gibt es mehr Gäste für weniger Overhead-Space. Gerade in den besseren Reihen vor dem Vorhang ist das bitter: Früher gab es eine Garderobe, nun lagert in den ersten Reihen oft das Gepäck der Crew.
5) Die Regel und Argumente sind pro Airline inkonsistent. Während BA 23kg pro Trolley erlaubt erklärt LH das 8kg das absolute limit bei 8kg (in den baugleichen Bins).
6) Bei Light musst Du gequält und masakriert werden. Du bist ein Minder-Minderzahler! Deswegen auch keine Änderung eines zugewiesenen Sitzplatzes. Die Hoffnung ist, dass Dein Trolley 8,00001kg wiegt und Du ihn dann kostenpflichtig aufgeben must.
7) LH hat es nie geschafft irgendwo konsistent zu sein. Das fängt beim Gruppenboarding an und hört mit Gepäckregeln auf. Hat man Kundenorientierte Mitarbeiter mit Augenmaß oder setzt man die vom Typ: "Ich quetsche raus was ich kann" ein. Letzteres könnte man noch mit einer Beteiligung an den Strafgebühren erledigen. Mittlerweile bekomme ich bei jedem Billigflieger genau das, was in den Regeln steht - meist konsistent und überall. Bei LH ist es manchmal schwer da jeder die Regeln anders macht und auslegt (selbst wenn man versucht sich an alle Regeln zu halten).
8) Die Verbraucherschützer der EU haben das Thema gerade für sich entdeckt und diese sehen die "Tarife ohne jegliches Handgepäck" gegenwärtig kritisch.
LH müsste sich erst einmal klar werden was sie wollen?
- Light Kunden ärgern und mehr Zusatzerlöse erpressen? Dann dauert der Turnaround etwas länger.
- Schnellere Turnarounds erzielen und Aufgabe des Gepäcks incentivieren.
Letzteres versucht LH ja an vielen Stationen - inkonsistent mit mehr oder weniger Druck oder Angst-Szenarien: "Wenn Sie freiwillig kommen, kostet es nichts, wenn Sie später in die Kontrolle kommen, bezahlen Sie!!!)." Der Controller sagt, für jeden aufgegebenen Koffer im Light-Tarif der kostenlos mitfliegt, werden Einnahmen nicht generiert (Citrus Maximus).
Dafür reagieren Kunden, denen das Handgepäck zwangsweise abgenommen wird meist nicht sehr amüsiert und bestrafen die Airlines dann mit Nicht-Buchungen (habe ich mit der DBA sehr lange durchgezogen).
Aber egal was wir uns hier überlegen, bis LH das ganze erst mal konsistent an allen Stationen hinbekommt wird es noch länger dauern.