Rachenabstrich -> weist Erbsubstanz des Virus nach. Ein guter Abstrich wird tief durch die Nase entnommen, aber natürlich nicht aus den Nebenhöhlen, da kommt man gar nicht rein. 'Gut' bedeutet hier: nicht aus dem Nasenvorhof (passiert wenn das Teststäbchen zu dick ist oder die entnehmende Person zu ängstlich
). Vorteil: guter Nachweis einer jetzt bestehenden Infektion / einer Person, die die Krankheit verbreiten kann. Nachteil: etwas unangenehm, Personal sollte gut geschult sein, Ergebnis dauert ein paar Stunden, vergleichsweise teuer und es gibt Dauerausscheider - also Menschen, die trotz anscheinend überstandener Erkrankung über Wochen Erbsubstanz des Virus ausscheiden. Ob die Ansteckend sind ist noch nicht ganz klar.
Antikörpernachweis im Blut: es gibt verschiedene Antikörper, die zu verschiedenen Zeiten und unterschiedlich lang nachweisbar sind: IgA, M und G. Die ersten beiden erscheinen relativ früh, der letzte etwas später.
Vorteil: sehr schnell, sehr billig. Das Piksen ist etwas unangenehmer als der Nasen-/ Rachenabstrich, aber auch nicht dramatisch. Nachteil: sehr viele verschiedene Hersteller auf dem Markt, zum Teil grottenschlechte Validierung und zum Teil sehr hohe falsch negative Testergebnisse (bei IgG bis zu 1/4 der Tests). Niemand weiß derzeit, wie lange Antikörper nachweisbar sind oder ob sie vor einer neuen Infektion schützen.
Fazit: bei der derzeit erfreulich niedrigen Infektionsrate, der Rate an falsch negativen und falsch positiven Tests beim Antikörpernachweis (Stichwort positiver prädiktiver Vorhersagewert) halte ich solche Massentests für sinnfrei. Spart Euch das Geld.
Ein Test macht dann Sinn, wenn die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses hoch ist: die betroffene Person muss Krankheitssymptome haben und / oder ausreichend lange Kontakt mit einer erkrankten Person gehabt haben. In diesem Fall wählt man die PCR. Tests auf Antikörper machen nur dann Sinn, wenn es einen begründeten Verdacht gibt, dass jemand an Covid-19 erkrankt war, es aber keinen Beweis dafür gibt. Sonderfälle wie epidemiologische Untersuchungen, Forschungszwecke, Kontakt zu Hochrisikopatienten lass ich mal weg, das ist ja kein Medizinforum.