Wie rechnet sich M&M für die Lufthansa?

ANZEIGE

bluesplodge

Erfahrenes Mitglied
24.08.2011
605
0
ZRH
ANZEIGE
1) Ueber verschiedene Kostenrechnungen und ihre angemessene Anwendung koennen wir uns gerne jederzeit unterhalten. Fakt ist aber, dass die Vollkostenrechnung kein adaequates Mass zur Bestimmung der Profitabilitaet eines Produktes ist. Oder so aehnlich wurde uns das damals im ersten Semester erzaehlt. Ist auch komplett Wumpe.

2) "ungesichert" sind sicherlich alle Informationen, die wir hier ueber die Kosten pro F/C-Essen posten. Bei meinem letzten Blick in den LH-Jahresbericht (ja, da schaue ich tatsaechlich manchmal rein - beruflich bedingt) hab ich zumindest keine Informationen in diese Richtung gesehen.

es steht auch nichts bei der gategroup drin, wo ich heute mal kurz reingeschaut habe
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
DO&CO erzielte in der Division Airline Catering im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 80 Mio. Paxen einen Umsatz von 400 Mio. EUR, "auf mehr als 510.000 Flügen". Macht im Schnitt (!!) ca. 160 Paxe pro Flug. Daran sieht man schon, daß die Mehrzahl der Flüge Kurzstrecken sein dürften.
 

bluesplodge

Erfahrenes Mitglied
24.08.2011
605
0
ZRH
DO&CO erzielte in der Division Airline Catering im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 80 Mio. Paxen einen Umsatz von 400 Mio. EUR, "auf mehr als 510.000 Flügen". Macht im Schnitt (!!) ca. 160 Paxe pro Flug. Daran sieht man schon, daß die Mehrzahl der Flüge Kurzstrecken sein dürften.

Also bei 160 Paxen ist doch die Mehrzahl der Flüge Langstrecke oder? (Zumindest 50:50 ist sehr wahrscheinlich)
 

FRALONFRALON

Erfahrenes Mitglied
10.10.2013
1.141
0
LON
DO&CO erzielte in der Division Airline Catering im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 80 Mio. Paxen einen Umsatz von 400 Mio. EUR, "auf mehr als 510.000 Flügen". Macht im Schnitt (!!) ca. 160 Paxe pro Flug. Daran sieht man schon, daß die Mehrzahl der Flüge Kurzstrecken sein dürften.

Was aber auch darauf hindeutet, dass die rein variablen Kosten pro Essen (also das, was fuer die LH, oder OS for that matter, bei Praemienbuchungen eigentlich relevant ist) sich im niedrigen einstelligen Bereich bewegen sollten.
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.823
3.125
FRA
Was aber auch darauf hindeutet, dass die rein variablen Kosten pro Essen (also das, was fuer die LH, oder OS for that matter, bei Praemienbuchungen eigentlich relevant ist) sich im niedrigen einstelligen Bereich bewegen sollten.

Warum sind die rein variabler Kosten relevant? Und warum sind diese im "niedrigen einstelligen Bereich"?

Du interpretierst auch alles gerne so, wie es Dir passt :doh:

Irgendjemand stellt fest, dass anhand der Umsaätze und verkauften Essen der Durchschnittserlös für ein Essen bei eta 5,00 EUR liegt. Jemand anderes merkt an, dass die meisten Esse wohl Kurzstreckenessen sein müßten (inkl. Cornys) und daraus interpretiertst Du, dass ein Langstreckenessen im niedrigen (also zwo-fuffzich) einstelligen Bereich liegen müsste.

Warum ist das für die Prämienbuchung relevant?

Das bedeutet, dass die relevanten Kosten rein bei den Kosten für ein Essen liegen. Also macht die Lufthansa ja auch Milliardengewinne (Flug wird für 5.000 EUR verkauft, Kosten liegen im einstelligen Bereich = Gewinn gleich 4977,50 EUR). Genial. Ich mach ne Airline auf.

Oder ich ich ignoriere for that matter einfach Deine Posts :idea:
 
  • Like
Reaktionen: MisterG

bluesplodge

Erfahrenes Mitglied
24.08.2011
605
0
ZRH
Warum sind die rein variabler Kosten relevant? Und warum sind diese im "niedrigen einstelligen Bereich"?

Du interpretierst auch alles gerne so, wie es Dir passt :doh:

Irgendjemand stellt fest, dass anhand der Umsaätze und verkauften Essen der Durchschnittserlös für ein Essen bei eta 5,00 EUR liegt. Jemand anderes merkt an, dass die meisten Esse wohl Kurzstreckenessen sein müßten (inkl. Cornys) und daraus interpretiertst Du, dass ein Langstreckenessen im niedrigen (also zwo-fuffzich) einstelligen Bereich liegen müsste.

Warum ist das für die Prämienbuchung relevant?

Das bedeutet, dass die relevanten Kosten rein bei den Kosten für ein Essen liegen. Also macht die Lufthansa ja auch Milliardengewinne (Flug wird für 5.000 EUR verkauft, Kosten liegen im einstelligen Bereich = Gewinn gleich 4977,50 EUR). Genial. Ich mach ne Airline auf.

Oder ich ich ignoriere for that matter einfach Deine Posts :idea:

Aber stimmt ja schon, wenn für das Handling z.B. eine Pauschale gezahlt wird, dann ist es egal ob 1 oder 2 mehr Essen an Board sind.
Gleiches gilt für die Erstellung eines Menüs (Entwurf) => das wird höchst wahrscheinlich auch Pauschal abgerechnet
Wenn die Portweinflasche auf ist ist es auch egal ob da 4 Leute trinken oder 6

Von dem her sind die Durchschnittskosten eben nicht gleich den Grenzkosten / Marginalkosten (sollte jeder verstehen)
 
  • Like
Reaktionen: FRALONFRALON

Dreamliner

Erfahrenes Mitglied
17.03.2009
551
0
I

Ich kenne eine (alte) Zahl: Falls zu wenig essen geliefert ist und noch einmal Essen nachbestellt werden muss (z.B. durch Umbuchung kommen noch 10 Passagiere auf den Flug), dann kostet nur die Sonderfahrt des Cateres 200 DM (heute sind das bestimmt 200 EUR). Daher werden auch immer mehr Essen beladen, als Passagiere gebucht sind.

Oder aber ich bekomme zu hören, wenn ich noch kurzfristig an Bord in die C springe (innerdeutsch oder -europ.), dass ich
keine C-Catering zu erwarten habe, weil nur abgezählt beladen wurde.
 

FRALONFRALON

Erfahrenes Mitglied
10.10.2013
1.141
0
LON
Warum sind die rein variabler Kosten relevant? Und warum sind diese im "niedrigen einstelligen Bereich"?

Das bedeutet, dass die relevanten Kosten rein bei den Kosten für ein Essen liegen. Also macht die Lufthansa ja auch Milliardengewinne (Flug wird für 5.000 EUR verkauft, Kosten liegen im einstelligen Bereich = Gewinn gleich 4977,50 EUR). Genial. Ich mach ne Airline auf.

Oder ich ich ignoriere for that matter einfach Deine Posts :idea:

1) Die Gewinne, die die LSG macht, bleiben ja (noch) voll im Konzern. Auch wenn die LSG die direkten Kosten + Aufschlag fuer Verwaltung, Abschreibbung, Gewinn etc. an die LH/OS durchschiebt, bleibt der Gewinn im Konzern.

2) Durch den (relativ geringen) Anteil von Praemienfluegen wird die LH vermutlich keine Einsparungen an Fixkosten/Material realisieren koennen, wenn der Praemienflug nicht geflogen wird, bzw die Kosten wuerden bei Verkauf auch anfallen. Anders: Die Kosten wuerden auch voll in die Kozern-GuV durchschlagen

3) Ich interpretiere das nicht so, wie es passt, sondern so, wie es vermutlich richtig ist.

Fuer Do&Co: Airline Catering macht 400m Umsatz, 40m EBITDA. Also 360m Kosten, wir wollen uns ja der Kostenstruktur der LSG annaehern, Gewinne bleiben ja im Konzern. Inklusive Overhead, etc., der bei der Bestimmung der direkten Kosten fuer ein Essen nicht relevant ist. Nehmen wir mal an, die Haelfte der Fluege (nicht Paxe) ist Kurzstrecke mit 80 Paxen an Bord. Und nehmen wir an, fuer diese Kurzstrecken-Fluege kommen wir all-in auf Kosten von 1 EUR pro Essen (inklusive dem echt leckeren Schinken-Kaese-Toast bei OS). Also Kosten von 20m fuer Kurzstrecke, bleibt 340m fuer Langstrecke. Macht bei verbleibenden 60m Langstrecken-Passagieren 6 EUR pro Gast und Essen. Nimm den Anteil der Kurzstrecke meinetwegen auf 2/3, und du bist immer noch erst bei 6.80 EUR quer durch alle Klassen.

Wenn ich jetzt die Kostenstruktur des Do&Co-Konzerns anlege (eine detaillierte Segment-GuV konnte ich nicht finden) um nur die direkten Kosten zu extrahieren, komme ich auf einen Anteil fuer Materialaufwand von 41% des Umsatzes. Den Personalaufwand fuer die Produktion wuerde ich mal mit 2/3 des gesamten Personalaufwandes ansetzen, macht weitere 20% des Umsatzes. Bleiben also geschaetzte direkte Kosten des Airline Caterings von 240m. Das gleiche Spiel wie oben einmal durchgerechnet, macht bei 2/3 Kurzstrecke und 75 cent pro durchschnittlichem Kurzstrecken-Meal 4 EUR direkte Kosten pro Langstrecken-Meal.

Das Problem ist allerdings, das die Firma, wie auch LSG, nicht genuegend Daten veroeffentlich, damit man das sauber analysieren koennte. Meine Annaeherungsrechnung koennte aber ggf eine Orientierung sein.

4) Darueber hinaus steht es dir aber natuerlich frei, mich zu ignorieren oder mir eine zu watschen, mich anzubeten oder dich in die Schlange mit Autogrammwuenschen einzureihen. Freies Land und so.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: bluesplodge

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.946
511
Fuer gerade neu dabei ist deine Klappe schon recht gross.
Inhaltlich magst du recht haben oder nicht.
 

Michigan

Neues Mitglied
04.09.2013
13
0
Oder aber ich bekomme zu hören, wenn ich noch kurzfristig an Bord in die C springe (innerdeutsch oder -europ.), dass ich
keine C-Catering zu erwarten habe, weil nur abgezählt beladen wurde.

Intercontinental könnte man sich dann ja auch mit den Resten aus F zufrieden geben. ;-) Aber da ist ja auch in C immer wesentlich mehr geladen. Auch wenn manchmal nicht mehr das Wunschgericht verfügbar ist.
 

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
6
Wien
ANZEIGE
300x250


Da schöne an euren Postings ist, dass es sicherlich auch bei LH Leute gibt, die so rechnen. Und aufgrund dieser Rechnungen dann weltfremde Entscheidungen treffen. Nur ein paar Hinweise:

Es ist natürlich nicht egal, in welchem Konzernteil ein Gewinn realisiert wird oder ein Umsatz gebucht werden kann. Nur Kleinigkeiten - solche Zahlen beeinflussen etwa die Prämien für Management und Mitarbeiter. Des Konzernteils. Es ist auch nicht egal, ob LH direkt beim Weinhändler einkauft oder LSG. Weil der Händler gegf. andere Konditionen bietet (und "Konditionen" sind nicht nur Preis, dass kann ein risiko für Gefahr und Zufall sein). Oder glaubt ihr, LSG und LH bekommen die selben Konditionen für Betriebsmittelkredite. Von unterschiedlichen Steuersätzen, Gesetzen, usw. möchte ich gar nicht reden. Deswegen lässt sich ja ein Konzern nicht nach den selben Maßstäben führen wie eine 20 Personen GesmbH.

Und am Ende wundert man sich immer, dass wenn jemand so rechnet wie das viel gescholtene Milchmädchen, dass sich dann ein super Geschäft als Rohrkrepierer heraus stellt.