Winterreifen bei Mietwagen / Winterreifen im Sommer

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flysurfer

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06.03.2009
26.001
43
www.vielfliegertreff.de
Genau. Lieber gleich zwei Ahnungslosen vertrauen, die die Reifen nicht konstruiert haben und es auch niemals könnten.

Ja klar, du bist ja offenbar viel kompetenter und weißt es viel, viel besser. Dann, Herr Experte, zeig uns doch mal die Berichte über zerlegte, neue Winterreifen auf deutschen Autobahnen aufgrund zu hoher Geschwindigkeit. Nachdem das bei allen Mietwagenanbietern üblich ist, müsste derlei ja ständig passieren. Ich persönlich bin vermutlich nur blind und übersehe die am Straßenrand mit zerfetzten Reifen abgestellten Oberklasselimousinen nur. Und dass in den Mietwagenforen oder hier auch noch nie jemand solche Probleme hatte, ist natürlich reiner Zufall – so wie 6 Richtige im Lotto.

Ich habe ja keinen blassen Schimmer, aber wenn ich Autos mit zerfetzten Reifen sehe (passiert ja selten genug), dann sind das in der Regel alte Krücken und die Reifen waren vermutlich im gleichen erbärmlichen Zustand wie das Auto.
 

MichaelFFM

Hertz-loses Mitglied
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Egal wer jetzt tatsächlich Recht hat.
Auf die Aussage eines oder auch mehrer Reifenhändler würde ich gar nichts geben.
Es sei denn, der gute Mann hat Fahrzeugtechnik studiert.

Im Übrigen empfehle ich, noch einmal meinen Post zur Tragfähigkeit in Betracht zu ziehen.
Die jeweilige Spezifikation eines Reifen setzt sich aus dem Geschwindigkeitsindex und der erlaubten Traglast zusammen.

Es ist tatsächlich so, dass Reifen bei voll ausgeschöpfter Traglast und deutlicher Übetretung der Geschwindigkeit Schaden nehmen oder zerstört werden.
In der Praxis wird das wohl aber kaum gelingen.
 

flysurfer

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06.03.2009
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Es ist tatsächlich so, dass Reifen bei voll ausgeschöpfter Traglast und deutlicher Übetretung der Geschwindigkeit Schaden nehmen oder zerstört werden.
In der Praxis wird das wohl aber kaum gelingen.

Genau um die Praxis geht es ja, und dass es dabei zu einem deutlich höheren Verschleiß kommt, hatte ich ausdrücklich bemerkt.

Die Geschwindigkeitsbeschränkung basiert auf der Härte der Gummimischung, es gibt deshalb ein- und denselben Reifentyp in unterschiedlichen Härtegraden zu kaufen. Weicherer Gummi "zerlegt" sich aber nicht bei hohen Geschwindigkeit, er nutzt einfach nur deutlich stärker ab. Der weichere Reifen desselben Typs hat keine andere Bauweise als der härtere, die Bauweise ist somit stets für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt. Lediglich die Gummimischung macht den Unterschied, aber das ist wie gesagt eine Frage des Verschleißes, nicht der grundsätzlichen Höchstbelastbarkeit. Auch weiche Reifen halten die Belastung aus, nur halten sie damit dann deutlich weniger lang als die harten. Weil Hersteller aber auch eine gewisse Lebensdauer garantieren wollen, geben sie naturgemäß entsprechende zur Gummimischung passende Höchstgeschwindigkeiten und Gewichte an, also Grenzen, innerhalb derer auch ein weicher Reifen so lange wie jeder andere typische Winterreifen hält.

Solange die Winterreifen auf den Mietwagen hochwertige Modelle sind, die dem Gewicht und der Klasse des Fahrzeugs entsprechen und nicht übermäßig abgenutzt sind, wird es also allein von den Reifen her keine Probleme geben, wenn man schneller fährt. Und eben deshalb hört und liest man auch nirgendwo von solchen Problemen. Sie bestehen nur in der Phantasie einiger alarmistischer Zeitgenossen, die Unfallszenarien und Sicherheitsprobleme an die Wand malen, die es in der Praxis überhaupt nicht gibt. Die eigentlichen Gefahren (etwa hohe Geschwindigkeit per se) werden dabei erstaunlicherweise in den Hintergrund gedrängt, dabei sind diese Gefahren durchaus real. Unfälle aufgrund zu hoher Geschwindigkeit gibt es nämlich leider täglich – ganz ohne die Beteiligung angeblich "zerlegter" Winterreifen.
 
Zuletzt bearbeitet:

huihui

Erfahrenes Mitglied
03.01.2010
756
11
Da jeder Winterreifen bis 130 km/h zugelassen ist, ist dieses Problem in der Praxis nicht relevant. Schon wenn du mit 160 km/h einen Unfall hast, musst du Nachweise führen, dass dein Tempo nicht ursächlich am Unfall beteiligt war, sonst gibt's eine Teilschuld. Als jemand, der mit 180 km/h (Sommerreifen, Allrad, kein Tempolimit) auf der Autobahn unschuldig in einen Unfall verwickelt wurde, kenne ich mich da bestens aus.

erzähl mal...ich kann mir nicht gut vorstellen wie man sooo unschuldig sein kann:).

Ansonsten finde ich es in der Tat faszinierend wie man einem Mietwagen - dessen Historie man überhaupt nicht kennt - per se sein Leben bei 250+ km/h anvertraut. Wenn der Vorbesitzer ein paar Mal von 250 auf 0 runter gebremst hat, dann ist die Bremse und der Reifen nicht mal mehr vergleichbar mit dem des viel zitierten Polos - nur das der keine 250 km/h schafft.
 
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flysurfer

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06.03.2009
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Ansonsten finde ich es in der Tat faszinierend wie man einem Mietwagen - dessen Historie man überhaupt nicht kennt - per se sein Leben bei 250+ km/h anvertraut. Wenn der Vorbesitzer ein paar Mal von 250 auf 0 runter gebremst hat, dann ist die Bremse und der Reifen nicht mal mehr vergleichbar mit dem des viel zitierten Polos - nur das der keine 250 km/h schafft.

Deshalb sollte man, wenn man auf Sicherheit wert legt, das Handling und die Bremsen in gefahrlosen Situationen durchaus mal ausprobieren. Gerade in Amiland gewinnt man dabei oft interessante Einblicke.
 
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HHChristian

Erfahrenes Mitglied
Hier die Antwort von Sixt zu meiner Beschwerde:

Sehr geehrter HHChristian,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Es tut uns leid, dass das Fahrzeug nicht Ihren Vorstellungen entsprach. Zur Zeit werden die letzten Fahrzeuge mit Winterbereifung aus der Fahrzeugflotte ausgesteuert. Bitte entschuldigen Sie die entstandenen Unannahmlichkeiten. Auf Wunsch hätten unsere Mitarbeiter das Fahrzeug während der Miete sofort getauscht.

Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn Sie bei weiteren Buchungen wieder unseren Service in Anspruch nehmen, auch wenn wir Sie dieses Mal nicht hundertprozentig zufriedenstellen konnten.

Freundliche Grüße
 

hlewen

Erfahrenes Mitglied
14.03.2009
763
3
44
Karlsruhe
Dann, Herr Experte, zeig uns doch mal die Berichte über zerlegte, neue Winterreifen auf deutschen Autobahnen aufgrund zu hoher Geschwindigkeit. Nachdem das bei allen Mietwagenanbietern üblich ist, müsste derlei ja ständig passieren.
Nur zum Verständnis: Haben die meisten Mietwagenanbieter denn nicht bei aufgezogenen Winterreifen das Limit aktiviert? Wenn ja, weiß ich nicht, wie viele dieses aktiv herausnehmen, um dann schneller zu fahren als die Reifen zugelassen sind. Solange nicht viele die Winterreifen über ihrem Limit fahren, wird es wohl auch keine solchen Berichte geben. Die Mehrheit der Fahrer käme wohl nicht auf die Idee (siehe auch Antworten hier im Forum) viel schneller zu fahren als die Reifen zugelassen sind.
 

flysurfer

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06.03.2009
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Wenn ein Limit aktiv ist, dann stammt es erfahrungsgemäß vom Vormieter und hat nur bedingt etwas mit der Bereifung zu tun. Die meisten Vermieter machen bei der Rückgabe keinen Reset der Benutzereinstellungen, sodass man in der Regel nachucken kann, welchd Orte und Adressen angefahren wurden, welche Handys über Bluetooth angemeldet waren etc., und natürlich sind oft auch individuelle Licht- und Audioeinstellungen aktiv.

Manche winterbereiften Autos haben den vorgeschriebenen Limitaufkleber im Innenraum, manchmal fehlt dieser aber auch bzw. wurde entfernt. Vielfach dürften Mieter also gar nicht merken, dass sie im Sommer mit Winterreifen unterwegs sind, und die fahren dann natürlich oftmals schneller als "erlaubt".
 

caipiroska

Erfahrenes Mitglied
15.12.2009
316
0
HAM
Hatte den gleichen Fall vor 3 Wochen bei Avis. Winterreifen. Das was mich am meisten störte, war der erhöhte Verbrauch. Beschwerde hab ich mir geschenkt
 
B

boerzel

Guest
Ich möchte noch einen anderen Aspekt beleuchten: Es geht hier ja nicht um die Gummimischung des gesamten Reifens, sondern hauptsächlich um die der Lauffläche. Und nur, weil die Lauffläche härter oder weicher ist, zerlegt das den Reifen sicherlich nicht, wenn die Karkasse im Prinzip die selbe ist. Aus diesem Grunde folge ich flysurfers Linie und missachte das Limit in akzeptablem Rahmen.
 
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flysurfer

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06.03.2009
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Ich möchte noch einen anderen Aspekt beleuchten: Es geht hier ja nicht um die Gummimischung des gesamten Reifens, sondern hauptsächlich um die der Lauffläche. Und nur, weil die Lauffläche härter oder weicher ist, zerlegt das den Reifen sicherlich nicht, wenn die Karkasse im Prinzip die selbe ist. Aus diesem Grunde folge ich flysurfers Linie und missachte das Limit in akzeptablem Rahmen.

Genau so wurde es mir damals auch erklärt. Es ist im wesentlichen wie im Rennsport, da gibt's auch härtere und weichere Mischungen, und mit allen kann man – man glaubt es kaum – problemlos schnell fahren kann, ohne dass sie sich "zerlegen", was ja irgendwie, so habe ich gehört, der Sinn von Autorennen sein soll. Tatsächlich fährt man mit den weicheren Reifen unter normalen Bedingungen sogar schnellere Rundenzeiten, nur wechseln muss man sie dafür aufgrund des höheren Abriebs umso öfter, was das Ganze zu einer Frage der Taktik macht.

Die von den hiesigen Ultra-Experten für inkompetent erklärten Reifenspezialisten haben wir deshalb auch auch erklärt, dass sich die unterschiedlich eingestuften Winterreifen desselben Herstellers und Typs allein bei der Härte des Belags unterscheiden und dass ein weicherer Belag im Schnee besseren Grip verspricht, sich allerdings bei hohen Geschwindigeiten auf trockener Fahrbahn deutlich stärker abnutzt, weshalb die Hersteller hier ein Tempolimit setzen, ansonsten würden die Kunden nämlich schneller fahren und anschließend (zu Recht) die hohe Abnutzung des Reifens reklamieren.

Da Mietwagen ohnehin nur eine Saison im Einsatz sind und stets fabrikneu bereift werden, ist dieser Abnutzungsaspekt für den Mieter freilich nicht relevant, sodass man die sporadisch angebrachten Tempolimits einhalten kann oder auch nicht. Auf die Sicherheit hat dies offenbar keinen Einfluss, da wiegt viel schwerer, dass überhaupt Winterreifen aufgezogen wurden, deren Laufeigenschaften im Sommer grundsätzlich denen von Sommerreifen unterlegen sind, unabhängig von einem bestehenden Tempolimit (tatsächlich dürften weichere Winterreifen – also die mit Tempolimit – sogar besser und somit sicherer sein als härtere). Sonst könnte man sich das Wechseln im Sommer ja sparen und das ganze Jahre über mit guten Winterreifen fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Red BP

Erfahrenes Mitglied
05.02.2010
261
121
München
Das Tempolimit ist eigentlich kein reales Problem der Winterreifenunsitte der Autovermieter. Ich empfinde es zwar laecherlich, einen A5 mit 250km/h vmax anzumieten mit H-Bereifung (Europcar hat da keine Hemmungen bei gleichzeitiger Einstufung als Luxusklasse), jedoch fahrphysikalisch betrachtet habe ich ebenso keine Hemmung die Tachonadel in den vierten Quadranten zu bewegen, wie flysurfer korrekt recherchiert hat. Hallo, aber was kostet denn der vmax angemessene OEM Reifen so viel mehr? Es wird da halt um jeden Cent gefeilscht und wird hier sehr transparent gemacht, was irgendwie grenzwertig ist, wenn man es so nackt dem Kunden demonstriert.

Die realen Probleme der Winterreifen sind beim Fahren unter nicht winterlichen Bedingungen (und die herrschen zu gefuehlten 95% im Jahr vor):
1. zu hoher Verschleiss
2. schlechtes Fahrverhalten bei Grenzbelastungen in Kurven und bei Bremsen auf trockener Fahrbahn mit allen damit verbundenen Beeintraechtigungen der Fahrsicherheit!
3. Abzocke, indem im Winter ein Mehrpreis fuer diese Bereifung verlangt wird aber fuer die Sommermonate dieselbe Bereifung aufgezwungen wird ohne dass man sie will.

Meine Erfahrung (Europcar / Hertz) zeigt allerdings, dass die Autovermieter hauptsaechlich bei den Kompaktfahrzeugen ganzjaehrig die Winterreifen montieren, aber bei der Klasse 5er BMW und aufwaerts meist Sommerreifen draufkommen in den Sommermonaten.
 
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ANK660

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.603
103
Da Mietwagen ohnehin nur eine Saison im Einsatz sind und stets fabrikneu bereift werden, ist dieser Abnutzungsaspekt für den Mieter freilich nicht relevant.

Hmmm ich habe in der Schweiz schonmal einen Mietwagen zurück gegeben wo die Reifen total runter waren, das Auto hatte 3000km drauf. Auch in Spanien bei Sixt ist es absoluter Standard Reifen zu bekommen die runter sind bei Laufleistungen des Mietwagen von unter 10.000 km. Und da sind es immer Sommerreifen, nur ganz sicher nicht die welche mit dem Auto kamen.
 

jalapene

Erfahrenes Mitglied
29.03.2010
504
0
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gut, dass neben atomkraftwerk-experten auch reifenexperten zugegen sind.

schonmal zu heiße reifen gefahren?