Wirklich? Schon wieder ein Reisebericht aus NYC?

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JanHH

Erfahrenes Mitglied
02.09.2021
473
926
Hamburg
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Hallo zusammen.
Nach den letzten drei, allesamt sehr interessanten, kurzweiligen und informativen Reiseberichten hier (Danke nochmal an @Nitus, @DerSenator und @3RONVAC! Alle Berichte haben mich in der Reiseplanung begleitet und inspiriert) weiss ich nicht, ob schon wieder einer nötig ist. Aber was solls... über New York kann man vermutlich dutzende lesen und jeder beleuchtet eine etwas andere Perspektive. Dieser ist nun aus Sicht eines Vaters mit seinem knapp 16-Jährigen Sohn. Nach zwei Reisen mit seiner großen Schwester war er nun mehr als dran. Warum nicht mit der ganzen Familie? Weil es dann immer eine Aneinanderreihung von Kompromissen ist. Der eine will dies, die andere das und am Ende versucht man allen Gerecht zu werden, ist gestresst und keiner ist wirklich zufrieden. Und wenn schon, denn schon auch der Flug in C, ein ordentliches Hotel und beim Essen und einkaufen nicht auf den $ gucken... das würde ich mit einer 4-Köpfigen Familie finanziell nicht alle zwei Jahre hinbekommen. Und so schnell füllen sich auch leider M&M- und Bonvoy-Konto bei mir nicht wieder auf. Also läuft es so.
Reisedaten und -plan waren wie folgt:
4.8. mit Swiss (LX1057) am Nachmittag HAM-ZRH und dann weiter mit LX18 nach EWR, Ankunft geplant 20:10 Ortszeit. Am 9.8. dann morgens per Zug (Acela) nach Washington DC, wo wir bei Freunden wohnen würden. Am 13.8. dann mit United 6180 in der Domestic First vom IAD nach LGA und mit dem Taxi weiter zum JFK (womit wir dann die drei New Yorker Flughäfen voll hätten :) ). Von da dann Nachmittags mit der LH401 über FRA zurück nach HAM, wo wir planmäßig am Sonntag um kurz nach 9 ankommen sollten.
So weit so gut.
Mit der Reiseplanung habe ich schon Ende letzten Jahres angefangen, weil wir uns zeitlich nach den Hamburger Sommerferien, aber auch nach den Plänen unser amerikanischen Freunde richten mussten. Die sind zwar beide schon im Ruhestand aber sehr Reisefreudig und mit großer Familie ausgestattet. Mein ursprünglicher Plan zu Anfang der Ferien zu fahren (ob der vermeintlich etwas angenehmeren Temperaturen Anfang Juli statt August) viel wegen der Hochzeit einer ihrer Enkeltöchter ins Wasser.
Was stand fest? M&M-Konto wies knapp 150k Meilen auf. Das reicht nicht für zwei Award-Tickets :cry:. Also erstmal auf Meilenschnäppchen hoffen. War natürlich unendlich naiv, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Spoileralarm: Es hat natürlich keins gegeben. OK, Flugplanung erstmal verschoben. Also Hotel. In den letzten Jahren habe ich eher gesammelt als ausgegeben, das Bonvoy-Konto war gut gefüllt. Es standen aber noch zwei Punkte-Ausgaben an, also vorsichtig planen und in der Kategorie nicht zu weit oben ansetzen. Viele Rezensionen durchgelesen auf Tripadvisor, Google und Holidaycheck, viele Youtube-Videos geguckt und mit Streetview Umgebungen erforscht. Langsam kristallisierte sich das Marriott Manhattan Downtown (Financial District) als vermeintlich gute Wahl heraus. Die Kritiken hörten sich OK an, die Videos sahen gut aus, verkehrstechnisch gut und doch etwas ruhiger gelegen und im Budget. Wobei sich Cash&Points für mich persönlich als beste Alternative darstellte. Das ganze sollte für 5 Nächte (4 + Freinacht) 147k Punkte + rund 450$ (inkl. taxes & fees, auch resort fee) kosten. Das war sehr OK aus meiner Sicht. Gesagt, gebucht... abgehakt.
Als nächstes (ich plante ja wie gesagt eigentlich noch mit Schnäppchentickets, also Ankunfts- und Abflugsort identisch) der Weg nach DC und zurück. Die vorangegangenen Reisen mit der Tochter waren Gabelflüge, jeweils erst nach DC und von NYC wieder zurück und den Weg dazwischen haben wir jeweils mit dem Amtrak gemacht. So sollte es auch diesmal sein. Aber man kann ja auch nochmal bei United gucken, was es da so gibt. Und Wunder, oh Wunder... die Kombination aus Amtrak (oder genauer gesagt Acela Express) hin und United (Domestic First) zurück schien den höchsten touristischen Spassfaktor für das eingesetzte Geld zu haben. Die harten Fakten: Acela 2153 am 9.8., 10:00 Uhr von der Moynihan Train Hall zur Washington Union Station (etwa 3h Fahrzeit durch Philly und Baltimore) für zwei Personen, Business Class, 160$. Der Acela hat nur Business und First. Wer jetzt an den guten alten Motropolitan von Hamburg nach Köln denkt... nein! Aber später mehr. United First IAD-LGA am 13.8. um 9:02 für zusammen 375$ (inkl. taxes + fees, 1h Flugzeit). Die Youtubes sahen vielversprechend aus... beides gebucht. Abgehakt.
Dann tat sich Monate wenig. Schon mal ein wenig geguckt, was man sich so angucken kann (Ach so, ja... das sollte ich vielleicht noch dazu sagen... es ist mein achtes mal in NYC aber Sohny ist zum ersten mal da) bis die Zeit für die Meilenschnäppchen kam... der erfahrene Forist weiß es natürlich... es war gelinde gesagt niederschmetternd.
Aber davon dann demnächst mehr, dann auch mit Fotos.
Grüße aus HAM
Jan
 

mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
3.643
601
Na auf dann…..ich freu mich schon aufs mitreisen. Auch wenn es schon wieder nach NY geht. ;) ;)
 

JanHH

Erfahrenes Mitglied
02.09.2021
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Hamburg
Meilenschnäppchen... Es war der 1. April, die Meilenschnäppchen für August standen an. Wie ein Hamster auf Speed ab 7:00 Uhr die Webseite aktualisiert. Und dann waren sie irgendwann da, die magischen Quadrate. Filter: von Hamburg, Business... Wenn ich mich richtig erinnere Salt Lake City, Denver und noch irgendwas, was so gar nicht passte... :-( Ach, verdammt. Was nun? OK, die Meilen reichten für ein Awardticket. Erst mal nachgucken, welche Verbindungen überhaupt als Award angeboten werden, mit den regulären Flugpreisen verglichen und gemerkt, dass ich da wohl in einen ziemlich sauren Apfel beißen muss... rund 3000€ für ein Vollzahler- und das Prämienticket. Uff... aber zumindest gab es eine schöne Verbindung mit der Swiss über Zürich nach Newark. Ein A330-300 sollte es laut Übersicht sein. Und zurück wäre eine 747-8 ab JFK möglich. Ich war mir ziemlich sicher nicht allzu viel Zeit zum Nachdenken zu haben. Die Awardverfügbarkeit ist ja nicht unendlich. Jumbo oben bin ich jetzt schon ein paar mal geflogen, I love it! Alleine das Gefühl die Treppe hochzugehen. Und es sollte ja eben auch ein besonderes Erlebnis für meinen Sohn sein. Swiss hin als Tagflug hörte sich auch verlockend an. Ich war noch nie Swiss Langstrecke geflogen, hatte aber schon viel über das gute Catering gehört. Also nochmal auf Youtube und hier im Forum informiert. Gute Sitze, gutes Catering, kleine Monitore... ach, was solls. Das wird schon passen. Prämie für meinen Sohn gebucht, Vollzahler für mich. Amerika, wir kommen :D. Aber es sollte ja alles möglichst perfekt sein, also mal nach den Sitzen gucken. Die Posts und Youtubes, die ich erstmal nur überflogen hatte nochmal genau angeguckt. Im Swiss Airbus gibt es das Stübli, und alle finden es gut. Zwei Reihen C hinter der F, klein und kuschelig, das hörte sich genau richtig an und Reihe 5 A&B waren noch frei. In der 747 war wie gesagt das Upper Deck gesetzt. Da hatte ich noch nie vor dem kleinen Bulkhead (Reihe 84) gesessen. Gebucht, abgehakt.
Zu meiner großen Freude änderte sich dann auch noch recht bald der Swiss Flug von A330 auf A340. Modernere C, neuere Sitze und vor allem anständige Displays.
Es konnte an die Feinplanung gehen. Da es wie gesagt der erste Aufenthalt meines Sohnes in NYC sein sollte, waren ein paar touristische Highlights für mich gesetzt. Das "must see" sind aus meiner Sicht: Empire State Building, Brooklyn Bridge, Central Park und ein ordentliches NY Steakhouse. Den Rest haben mein Sohn und ich drumrum gebaut, nachdem auch er sich vornehmlich per Youtube informiert hat, was man so alles machen kann. Dem geneigten Leser seinen hier die Youtubes von "Here Be Barr" ans Herz gelegt mit guten Tipps sowohl für komplette NY-Neulinge als auch für Wiederholungstäter. Diverse Tickets habe ich dann bereits vorab online gebucht, dazu später mehr.
Der 4.8. rückte näher, alles war bereit. ESTA, Impfpässe, CDC-Formular, Einverständniserklärung der Mutter, Geschenke für unsere Freunde und sogar das GE Conditional Approval für meinen Sohn kam rechtzeitig. Die Vorfreude steigt von Stunde zu Stunde. Läuft :)
Endlich, Abreisetag. Koffer sind gepackt und mit Airtags versehen. Ein kleiner Trolley mit Wechselwäsche und dem nötigsten für einen Tag kommt mit an Bord. Man weiß ja heutzutage nie ob das Gepäck mitkommt. HAM ist keine Viertelstunde mit dem Taxi entfernt also konnten wir ganz entspannt ausschlafen und gegen Mittag los, LX1057 sollte um 14:55 abfliegen und trotzdem es in den letzten zwei Wochen immer entspannter an CI und SiKo wurde kann man ja nie wissen. Es war so. CI keine 5 Minuten, SiKo etwa 10. Der nächste Weg war zur LH Lounge. Ausgestattet mit C-Ticket und Amex Platinum bedeutet SEN-Lounge (bin selbst nur FTL) aber eigentlich nicht mit Gast. Aber fragen kostet ja nichts. Und die Terrasse in HAM zum Vorfeld ist schon echt schön. Aber leider ließ sich der LD nicht erweichen uns nach rechts zu lassen und auf Parkplatzblick hatte ich keine Lust. Also ab zur Airport Lounge, der PP lässt ja einen Gast zu ;)
Das Facelift hat der Lounge meiner Meinung nach gutgetan, das Essen ist wie früher (so lala) aber uns standen ja die kulinarischen Höhenflüge der Swiss bevor insofern begnügten wir uns mit Butterbretzeln und Getränken. Als Goodie parkte der Emirates A380 unweit von uns ein und schließlich kam (relativ pünktlich) auch unsere Maschine aus ZRH, die uns dann wenig später beherbergen sollte.
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Boarding begann fast pünktlich und so sah ich auch der mit einer Stunde nicht zu üppig ausgefallenen Umsteigezeit in ZRH entspannt entgegen. Das erste kulinarische Highlight der Reise kam dann in Form von drei Thunfischscheiben nebst Brötchen und Aprikosencreme daher. Das war schon mal lecker :D
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Umsteigen in ZRH war dann tatsächlich kein Problem. A-Gates angekommen, runter zur Passkontrolle, flott durch, Mit der Bahn zu den E-Gates, alles in rund 20 Minuten. Eigentlich hätte ich gerne eine der Lounges (Swiss-C oder Primeclass) ausprobiert, aber das wäre in Gehetze ausgeartet. Also lieber noch etwas Schweizer Schoki eingekauft, am bereitgestellten Kiosk den Stempel für die Dokumentenprüfung auf der Bordkarte abgeholt, noch ein Foto von unserer schönen A340-300 gemacht und in die Business-Schlange gestellt.
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Boarding begann pünktlich und als wir dann am Gate unsere Bordkarten scannten kam alles anders als gedacht. Davon bald mehr...
 
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JanHH

Erfahrenes Mitglied
02.09.2021
473
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Hamburg
So, auf die Gefahr hin, dass das jetzt für die Leser des Bordessen-Foto-Threads (https://www.vielfliegertreff.de/forum/threads/der-bordessen-foto-thread.3794/page-449) redundant ist die Fortsetzung:
Wie gesagt hatte ich mich recht intensiv mit der Platzwahl in unserem A340 beschäftigt und mich sehr auf die Reise im Stübli gefreut. Kaum scannte ich als erstes meine Bordkarte fing der Drucker an zu rattern. Seatchange:-(... das darf doch nicht wahr sein. Ich sah uns schon auf verschiedene Reihen verteilt auf Mittelreihensitzen in der großen C-Kabine und wollte grade zünftig losmeckern, als ich die magischen Worte "First Class" und "Reihe 1" las... Jackpot... nach gleicher Prozedur bei meinem Sohn reichte uns der Swiss-Torwächter die Zettel und ließ uns ziehen... durch den Finger schwebend fragte mein Sohn noch ungläubig, ob wir jetzt tatsächlich First fliegen würden, was ich mit einem High-Five bejahte 🥳 wir beide bekamen das Grinsen die nächsten 8 Stunden nicht aus dem Gesicht.

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Die kulinarische Beschreibung des Fluges erspare ich euch hier, das ist im oben erwähnten Thread nachzulesen. Aber es war von vorne bis hinten einfach Hammer...
Kurz vor Ende des Fluges packte ich dann die First-Class Puschen, das First-Class Amenity Kit (keine blaue Tüte) und die First-Class Speisekarten in den Rucksack und freute mich auf die nächsten 9 Tage mit meine Sohn. Überpünktliche Landung am EWR, es ist kurz vor 20:00 Uhr Ortszeit, die Maschine biegt auf den Taxi-way ab und bleibt stehen.... nichts passiert. Nach 10 Minuten meldet sich der Pilot, berichtet von einem nahenden Gewitter und unübersichtlicher Lage und es würde wohl noch etwas dauern. Lange Geschichte in kurz: wegen eines besetzten Gates mussten wir über eineinhalb Stunden warten.
Dann ging es recht flott und gegen 21:45 standen wir in der erträglich langen Schlange vor der Immigration. Alles ging recht flott, die Einweiser machten einen guten Job und kurz vorm Ziel kam leider die Info aus dem Lautsprecher, dass das GE Enrollment on Arrival Büro jetzt schließen würde. Wir hatten beide unser conditional approval im Gepäck, ärgerlich. Der CBP Beamte bestätigte nochmal, dass ich das richtig verstanden hatte, spulte kurz seine Fragen ab, mein Sohn musste noch das Finger-Daumen-Rechts-Links-Spiel machen und schon waren wir Richtung baggage-claim entlassen. Die "Wo-ist-App" hatte bereits die Anwesenheit der Airtags in unseren Koffern bestätigt und nach weiteren 10 Minuten konnten wir diese dann auch vom Band hieven. Weitere Kontrollen gab es nicht und so waren auch meine Befürchtungen ob der zwei Flaschen Wein für unsere Washingtoner Freunde unbegründet.
Den weiteren Weg zum Hotel hatte ich vorweg recherchiert und auch hier im Forum besprochen. Airlink zum Flughafenbahnhof, mit NJ-Transport zum NJ-Penn (NJ, nicht NY!) und von da mit dem PATH zum World Trade Center, welches um die Ecke von unserem Hotel ist. Das hörte sich in der Theorie toll an, war aber in der Praxis nach 22:00 Uhr bei über 30 Grad und 80% Luftfeuchtigkeit katastrophal. 20 Minuten warten auf den Airlink, weil der erste nur bis zum Parkhaus aber nicht bis zum Bahnhof fuhr. Und es war voll! Am Bahnhof dann rund 40 Minuten auf den NJT zur New Jersey Penn Station gewartet, das Wartehäußchen war ein wenig aber für amerikanische Verhältnisse kaum gekühlt. An der Penn sahen wir dann unseren PATH grade aus dem Bahnhof fahren 🤬... ich sah schon unsere mitgebrachte Schokolade zu unansehnlichen Klumpen zusammen schmelzen. Nach weiteren 30 Minuten saßen wir dann im Endgegner und eine nicht endend wollende Fahrt später hatten wir endlich unser Ziel erreicht. Durchgeschwitzt und müde war das erste was mein Sohn von NYC sah... Oculus. Vermutlich eine der beeindruckendsten U-Bahn Stationen der Welt :resp:. Das entschädigte für die letzten zweieinhalb Stunden. Also einmal kurz orientieren, drei Schritte vorwärts Richtung 9/11 Memorial und da war dann auch schon das zweite Highlight der Nacht direkt vor unserer Nase:

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Nach 5 Minuten Gehweg bei immer noch 30 Grad, reichlich merkwürdiger Gestalten auf der Straße und eingehüllt in den markanten Duft von (inzwischen in NYC legalem) Marihuana erreichten wir das Objekt der Begierde, das Marriott Manhattan Downtown. Ich hab es schon im entsprechenden Thread geschrieben (https://www.vielfliegertreff.de/for...-bei-der-marriott-hotelgruppe.131129/page-217), der Empfang war professionell und freundlich. Als Bonvoy Gold Elite hätte ich noch nach einem Upgrade etc. fragen können aber ehrlich gesagt waren wir beide so kaputt, dass wir nur noch aufs Zimmer wollten. Gebucht war die Kategorie Deluxe 2 Double Hudson River View. Das Zimmer im 20. (von knapp 40) Stock präsentierte sich ausreichend groß und schön kühl.
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Das Bad war modern und sauber (Gottseidank richtige Dusche, keine Badewanne) und nach kurzer Inventur der Örtlichkeiten ging es dann auch nur noch unter ebendiese Dusche und dann sofort ab ins Bett. Da wir am Morgen noch keinen fest gebuchten Termin hatten wurde der Wecker auf 8 gestellt und weg waren wir 😴.

Am nächsten Morgen konnten wir zum ersten mal die gebuchte "Hudson River view" genießen. Links im Hintergrund sieht man sehr schön Ellis Island:
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und vor der Tür waren diverse Sportmöglichkeiten und ein wirklich hübscher "Wildgarten"
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oben rechts knapp ausserhalb des Fotos waren zwei Bushaltestellen. Wie sich später herausstellte brachte uns der M9 am Rathaus und Chinatown vorbei direkt zu zwei kulinarischen Highlights (Katz's und Smashed, später mehr), der M20 eine wirklich tolle Route durch Tribeca, Greenwich und Chelsea direkt vor die Tür der Moynihan Train Hall.
Mit einem eventuellen Upgrade in ein höheres Stockwerk wäre der Blick wohl spektakulärer gewesen, aber es war alles gut so.

In den einschlägigen Foren wurde vom Frühstück im Hotel eher abgeraten und in nächster Nähe sollte es eine ganze Latte von ordentlichen Dinern geben. Unsere grobe Planung für den Tag beinhaltete Stadtrundfahrt, Brooklyn Bridge und Chinatown. Big Bus Tours kannte ich schon von den vergangenen Aufenthalten und ein Stop (Wall Street) war wieder nur ein paar Gehminuten entfernt. Auf dem Weg dahin liegt das George's (https://www.georges-ny.com/), welches perfekt zum füllen unserer knurrenden Mägen geeignet war. Rührei mit Bacon und Muffin (ich), Chocolate Chip Pancakes (Sohn), Orangensaft und Kaffee. Alles lecker und das typische Diner-feeling aber Inkl. Steuern und Trinkgeld 53,64$ Uff... das kann ja lustig werden.
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Von dort ging es mit einem kleinen Umweg über Ground Zero zum Broadway, wo die Haltestelle des Big Bus ist (Stop Nr. 8). Nach kurzer Wartezeit kam auch der erste an, schon gut besucht aber wir bekamen noch eine der nicht wirklich bequemen Reihen oben ab. Als ich damals (2016 mit meiner Tochter) diese Tour das erste mal gemacht habe hat die Busfahrerin praktisch ohne Punkt und Komma geredet und viele interessante und witzige Details zur Tour zum Besten gegeben. Jetzt war da leider nur noch der Kopfhörer mit eher wenig Infos und echt lahmen Witzen. Im Nachhinein trauere ich den 60$ (pro Person!) hinterher, aber zumindest hat mein Sohn einen guten Überblick über Manhattan bekommen. Wir haben dann auch nur die rote Downtown Route gemacht und uns die blaue gespart. Was allerdings ganz praktisch war: Stop Nr. 7 des Busses ist das Rathaus und direkt gegenüber der Zugang zur Brooklyn Bridge, also perfekt für unser nächstes Ziel. Über das Rathaus kann ein Hamburger natürlich nur müde lächeln, kurzes Foto, weiter. Als große Fans der Serie "Blue Bloods" haben wir noch kurz einen Schlenker zum One Police Plaza gemacht und zum Büro von Commissioner Frank Reagan (alias Tom Selleck) hochgeguckt.
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Dann ging es weiter Richtung Aufgang zur Brooklyn Bridge. Vorher konnte man nochmal kostenlos seine Wasserflaschen auffüllen, was auch dringend notwendig war, es war inzwischen Mittag und über 35 Grad! Nachdem man sich an den Verkaufsständen und den dazugehörigen Menschentrauben vorbeigedrängelt hat ist der Rest des Weges eigentlich relativ entspannt und es gibt reichlich Fotomotive mit spektakulärer Sicht auf die Skyline. Unser Ziel war der Brooklyn Bridge Park und hier vor allem Luke's Lobster. Auf dem Weg stolperten wir eher zufällig über einen wohl berühmten Insta-Hotspot, von dem aus man unter einem Pfeiler der Manhattan Bridge durch das Empire State Building im Blick hat.
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Wir waren da nicht die einzigen Fotographen :LOL:. Noch ein paar mal lang hinfallen und wir standen vor unserem Mittagsstop. Eine kleine Lobster Roll zum teilen, eine Portion Cole Slaw und zwei Getränke, 52$. OK, es schmeckte nicht schlecht... aber für rund 40$ alleine für die Roll hätte ich mir mehr erwartet, sorry.
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Wir waren uns beide einig nicht noch eine zweite davon zu ordern und lieber noch schräg gegenüber bei Shake Shack einzukehren :LOL:. Nicht die schlechteste Wahl, die Burger sind für ein Kettenprodukt wirklich gut.
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Den Weg zurück Richtung China Town wollten wir per Bahn zurück legen und für den Weg bergauf bewaffneten wir uns noch mit einem sehr leckeren Eis (eine Kugel reicht) aus der Brooklyn Ice Cream Factory
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Wenn man hier direkt in die Everit Street einbiegt kommt man nach ein paar Minuten zu einem tollen Fotospot (Columbia Heights) mit Blick auf Lower Manhattan und die Freiheitsstatue.
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Nach einem kleinen Fußweg durch das idyllische Brooklyn Heights kommt man zur Metro (High St.), die einen direkt an das östliche Ende von China Town bringt. Hier haben wir die nächsten Stunden verbracht mit gucken und staunen. Es ist ein faszinierender Mikrokosmos aus einzigartigen Eindrücken, Menschen und vor allem Gerüchen ;). Wer von hier etwas besonderes mitbringen möchte... in der 53. Mott Street gibt es Yunhong Chopsticks. Ein kleiner Laden voll mit Essstäbchen von einfach bis zu mehreren 100$ teuren Exemplaren.
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Um die Ecke hätte es den Hummer übrigens noch ein ganzes Stück günstiger gegeben :D
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Abendessen wollten wir uns dann beim Wah Fung #1 holen aber eigentlich war es noch zu früh und wir wollten auch noch Bilder vom Times Square im Dunkeln machen. Also erstmal mit besagtem M9 zurück zum Hotel, etwas ausgeruht und uns dank nicht genutztem resort fee mit Getränken aus der Lobby eingedeckt. Dann gegen 19 Uhr wieder zurück und bei Wah Fung in die schon erwartete, aber mit nur etwa 10 Leuten erfreulich kurze Schlange gestellt.
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Die Speisekarte hatte ich schon vorher studiert und mich in Absprache mit Sohny auf roasted pork und duck on rice eingeschossen. Recht flott waren wir dann an der Reihe und der folgende Dialog spielte sich ab:
Koch: Chicken?
Ich: No, one roasted pork on rice and one duck on rice. Both small please.
Koch: No, only chicken?
Ich: Only chicken? Rest sold out?
Koch: Only chicken. Want chicken?
Ich: Ok, two small chicken on rice.
Schade... nächstes mal kommen wir früher. Aber ein einmaliges Erlebnis in diesem Laden zu stehen:
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Mit Marinade wurde nicht gespart und die Portionen sehen nicht groß aus, waren aber reichlich und alles zusammen (inkl. zwei Flaschen Wasser) kostete grade mal 15$.
Wir setzten uns gegenüber in den Park und genossen das äußerst schmackhafte Huhn (man muss etwas an den Knochen vorbei knabbern, traditionell Chinesisch eben)
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während wir anderen beim Sport zuguckten
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Von dort ging es dann per Metro Richtung Rockefeller Center für ein paar Fotos
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und zum mittlerweile nächtlichen Times Square, an dessen Rand wir auf einen Straßenkünstler trafen der mit einfachsten Werkzeugen und Sprühdosen in Minuten außergewöhnliche Bilder herstellte:
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Zwei kleinere für - nach etwas feilschen - zusammen 40$ haben es dann auch mit zurück nach Deutschland geschafft. Nachdem wir uns dann noch ein wenig auf dem Times Square umgeschaut haben war dann auch die nächste Metro-Station unser Ziel und mit knapp 26.000 Schritten am ersten Tag waren wir dann auch durch.
 
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JanHH

Erfahrenes Mitglied
02.09.2021
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Hamburg
Der zweite Tag sollte mit einem zünftigen Frühstück bei Katz's Deli anfangen. Wieder ging es grob Richtung Chinatown und wie bereits erwähnt konnten wir nach ein paar Metern Fußweg den M9 besteigen, der uns fast bis vor die Tür fuhr. Zugegeben, der alt eingesessene (laut Webseite 1888) Sandwichladen polarisiert sicherlich. Selbst wenn das Pastrami on rye da oder das Reuben dort besser sein soll, der Laden ist einfach ein Erlebnis für sich. Kaum durch die Tür umweht uns dieses einmalige Flair und der betörende Duft von Fleisch :love:. In der Ecke sieht man noch Meg Ryan und Billy Crystal sitzen. Aus dieser Fantasie reißt mich ein kompakt gebauter Mitarbeiter (2*2m) und drückt mir einen kleinen, länglichen rosa Zettel in die Hand. Hier notieren die Jungs hinterm Tresen die ausgegebenen Speisen und Getränke drauf und beim rausgehen gibt man ihn an der Kasse ab und bezahlt. Es ist 8:30 (von Freitag Morgens um 8 bis Sonntag Abend ist durchgehend! geöffnet) und die Gästezahl ist noch sehr überschaubar. Einer der "Cutter" winkt uns ran und wir platzieren unsere Bestellung. Einmal "Pastrami on rye with Swiss cheese and mustard" und das gleiche nochmal mit Truthahn. Das Aufschneiden des Fleisches wird zelebriert, die Mengen sind enorm, zwischendurch kommt ein kleiner Teller mit Fleisch zum probieren auf den Tresen.
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Ein paar Dollar Trinkgeld wandern in das bereitstehende Glas und wenig später steht ein Tablett mit den beiden Sandwiches und Gurken bereit. Mein Sohn holt in der Zwischenzeit an einem anderen Tresen zwei Kaffee und schon sitzen wir mit den Objekten unserer Begierde an einem der vielen Tische:
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Der Geschmack ist wirklich phänomenal, ich bin Fan. Nach den ersten Bissen tauschen wir und die Erkenntnis reift heran, dass selbst für gute Esser eigentlich die Hälfte gereicht hätte. Es war nicht zu schaffen. Man hätte sich den Rest einpacken lassen können aber ehrlicherweise wollten wir das auch nicht mit uns rumschleppen. Sinnvoll wäre sicherlich das combo-Sandwich aus halb Pastrami halb Turkey gewesen... hinterher ist man immer schlauer. Von der mit Stars gepflasterten Wand schaute uns übrigens rein zufällig Henry Reagan (alias Len Cariou) zu. Wie gesagt... Blue Bloods... Fans...
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Satt, glücklich und rund 60$ ärmer brachte uns der M15 um die Ecke die 1. Av Richtung Uptown. Hier stiegen wir beim United Nations Gebäude (am WE leider geschlossen) aus
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und machten uns von da auf Richtung Westen. 20 Minuten später standen wir dann vor einem der Seiteneingänge zu einem der schönsten Bahnhöfe der Welt, Grand Central Station.
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Alleine hier könnte man Stunden zubringen. Leute beobachten, die Markthalle oder die Restaurantebene besuchen. Wären wir bloß nicht noch so satt gewesen :sneaky:.
Eine Auslage leckerer als die andere und selbst bei der frischen Zubereitung köstlich aussehender Torten kann man zugucken:
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Wir rissen uns los und spazierten die 5th Avenue weiter Richtung Central Park. Kurz vor unserem nächsten Ziel standen wir dann vorm Trump Tower. Ein Besuch war natürlich Pflicht :LOL: und wir wurden nicht enttäuscht. Mit genügend politischem Abstand kommt man aus dem Schmunzeln nicht raus. Neben einem Trump Grill und einem Trump Kaffee gibt es diverse Devotionalien-Läden und ein übergroßes Präsidenten-Siegel mit korrelierenden Flaggen als Fotomotiv. Kaum wieder draußen stieg auch unser Intelligenz-Level wieder auf "normal" und wenig später erreichten wir ein Wunschziel meiner Nachzucht, DEN Apple Store.
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Ich hatte erwartet, dass wir hier auch T-Shirts oder ähnliches mit Apfel-Logo als Mitbringsel erstehen können. Leider nein. Nach kurzem Aufenthalt noch mit neuen Wasserflaschen bewaffnet und weiter ging es in den schräg gegenüber liegenden Central Park. Ziel war das wundervolle Metropolitan Museum of Art. Der Weg durch den Park ist allemal schöner als die 5th Av. entlang und es gibt reichlich zu sehen. Eichhörnchen, schräge Leute in rosa Hochzeitskleidern und das "Alice im Wunderland" Denkmal. So knapp 2km sind es schon aber die vergehen schnell. Und bitte bloß nicht auf dem Weg in den Central Park Zoo einkehren. Gegen Hagenbecks eine Lachnummer, das hatte ich leider schon bei einem früheren Besuch lernen müssen.
Die Schlange ist am Mittag erfreulich kurz. Einmal durch die SiKo wie am Flughafen und zum Ticketschalter. Der Eintritt von 30$ (adult) +17$ (student) ist jeden Cent wert. Nach dem Besuch von diversen Ausstellungen geht es weiter zum "Rooftop Garden" mit einer phantastischen Aussicht und einem kühlen Getränk.
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Erstaunlich aber wahr, es regt sich ein kleines Hüngerchen. Beim rausgehen ist die Warteschlange übrigens locker 100m lang. Wir machen uns auf in die Upper East Side und spazieren auf der Lexington AV. Richtung Süden auf der Suche nach etwas essbarem. Bei William Poll lassen wir uns zwei Sandwiches zum Mitnehmen zubereiten (Sohn: Club Sandwich, ich: Lachs und Cream Cheese)
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Ein Stück weiter oben im Butterfield Market decken wir uns noch mit geschnittenem Obst und Getränken ein und laufen zurück zum Central Park wo alles gemütlich im Schatten auf einer Parkbank verspeist wird. Wir haben schon wieder fast 18k Schritte auf der Uhr und entscheiden uns analog zum Vortag zu einer kurzen Chillstunde im Hotel, bevor es dann am frühen Abend auf einen Tipp hin Richtung Chelsea Market gehen soll.
Die Gegend nördlich vom Meatpacking District ist den Geschäften und Leuten nach zu urteilen hipp und durchzogen von kleinen Fußgängerzogen und Plätzen. Sehr empfehlenswert!
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Eigentlich wollten wir im Chelsea Market auch Abendessen aber irgendwie sagte uns keine der diversen Lokalitäten so richtig zu. Also mit den F-Train von der 6th Av. zu unserem nächsten kulinarischen Highlight, dem Smashed (nicht zu verwechseln mit der Kette Smashburger!). Der winzige Burgerladen liegt um die Ecke vom Katz's in der 177 Orchard Street
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Wer es nicht kennt: Smashedburger werden extra platt gedrückt um eine größere Fläche für knusprige Röstaromen zu bieten. Ich sag mal ganz vorsichtig... das hat geklappt. Der Double Classic Smashed nebst Smashed Potatoes war saftig, röstaromig und ohne viel Chichi einfach saulecker. Einer der besten Burger die ich je gegessen habe (abgesehen von meinen eigenen Grillerzeugnissen natürlich :cool:)
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Die Gegend hier zwischen Allen St. und Essex St. ist gespickt mit Bars und Restaurants und so liefen wir hier noch ein bisschen rum, bevor wir uns wieder zu einer M9 Haltestelle für den Heimweg bewegten. Und wen es eher nach asiatischem denn Burger gelüstet: an der Haltestelle befindet sich das Takumi Omakase. Die Speisen des 15-Gängigen Menüs werden vor den Augen der Gäste am offenen Tresen zubereitet. Alleine das war schon eine Show. Der Laden war voll und die Gäste sahen zufrieden aus :)
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Irgendwann kam dann auch unser Bus und wenig später beendeten wir unseren zweiten Tag wieder mit knapp 25k Schritten.
 
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Batman

Erfahrenes Mitglied
18.11.2017
6.283
3.578
Hamburg
Danke. Ist schon wieder viel zu lange her mein letzter Besuch. Die Führung durch das UN Gebäude war damals auch toll.

NYC war ja noch nie günstig, aber die Preise sind schon hart 🤪...
 

mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
3.643
601
Also die Preise....kann mich @Batmann nur anschließen. Die letzte USA-Reise war Oktober 2018. Allerdings immer Westküste (Oregon). Dazu noch der Wechselkurs.....Mahlzeit. ;)
 
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Reaktionen: JanHH

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
6.580
4.232
MUC/INN
Eine kleine Lobster Roll zum teilen, eine Portion Cole Slaw und zwei Getränke, 52$. OK, es schmeckte nicht schlecht... aber für rund 40$ alleine für die Roll hätte ich mir mehr erwartet, sorry.
Bin erstaunt. Könnte darin baden! Gebt mit bessere (und billigere) Standorte für Lobster Roll außer Luke's Lobster (BOS?) und ich mache mich sofort auf den Weg...
 
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Reaktionen: JanHH und Andie007

JanHH

Erfahrenes Mitglied
02.09.2021
473
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Hamburg
Bin erstaunt. Könnte darin baden! Gebt mit bessere (und billigere) Standorte für Lobster Roll außer Luke's Lobster (BOS?) und ich mache mich sofort auf den Weg...
Nabend
Nein, das kann ich nicht. Wenn man allerdings den selbstgemachten Hummercocktail meiner Mutter in Lukes Brötchen füllen würde... aber das läuft selbstverständlich außer Konkurrenz 😉 Und ich hatte deinen Post zu Lukes ja auch gelesen.
Deshalb habe ich ja auch geschrieben, dass ich mir mehr davon versrochen hätte und nicht, dass es auch nur ansatzweise schlecht geschmeckt hat. Es gibt halt Gerichte von denen ich denke "genau das möchte ich immer wieder genau so essen", Der Smashed Burger vom zweiten Tag fällt z.B. in diese Kategorie. Und bei der Lobster Roll hatten wir das beide nicht. Und wie langweilig wäre die Welt, hätten wir alle den gleichen Geschmack :)
 

JanHH

Erfahrenes Mitglied
02.09.2021
473
926
Hamburg
So, schon mal vielen Dank an alle Leser dieses Threads, die unseren Reisebericht mit positiven Bewertungen bedacht haben! Die eine oder andere Anregung gibt es ja vielleicht wirklich sowohl für zukünftige Ersttäter als auch für alte NYC-Hasen. Also auf zu Tag drei, Sonntag. Dieser war mit gleich drei zeitlich fixen Onlinebuchungen ziemlich durchgeplant.
Los ging es recht früh um die Ecke im Le Pain Quotidien, eine internationale Kette, auf "healthy food" gemacht, die ich auch schon aus London und Paris kannte. Nichts besonderes aber es gab ein solides Frühstück und es lag ziemlich auf dem Weg
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Der erste Menüpunkt war das 9/11 Museum. Karten waren für 10:00 Uhr reserviert und wir waren kurz nach halb da. Es gab eine Extra-Schlange für Leute mit Tickets, die angenehm kurz war und flott vorrückte. Die "ohne-Ticket" Schlange war für meine Begriffe erstaunlich lang, ein mehrfaches von unserer. Und das in Zeiten von Online-Reservierungen... anyway...
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Das Thema 9/11 ist in ganz New York auch nach über 20 Jahren sehr präsent. Hier allerdings, wie am Ground Zero Memorial vor der Tür, lief mir doch der eine oder andere Schauer kalt den Rücken runter. Das Museum ist interessant und kurzweilig gestaltet mit vielen Ausstellungsstücken vom und rund um den elften September. Wobei die Präsentation aus meiner Sicht durchaus würdevoll und der katastrophalen Tragweite der Ereignisse angemessen ist. Die allermeisten Besucher verhielten sich entsprechend wobei ich persönlich denke, dass dies kein Ort für einen "Familienausflug" ist. Kinder sollten hier die emotionale Reife haben die teilweise schockierenden Bilder und Ausstellungsstücke zu verstehen. Bei einem Großteil der Ausstellung herrscht übrigens Fotografierverbot. Dass es dann am Ende den unausweichlichen Shop mit 9/11 Devotionalien gibt... da hört die ganze Würde dann leider ganz schnell auf.
Etwa zwei Stunden haben wir uns im Museum aufgehalten und um 13.00 Uhr stand DAS Highlight an, das Empire State Building. Also um die Ecke in die Metro Linie 1 und rund 25 Minuten später standen wir mehr als rechtzeitig vor der Mutter aller Wolkenkratzer :love:. Seit meinem ersten Besuch in dieser Stadt vor 35 Jahren liebe ich dieses Gebäude und Besuch Nr. 4 sollte etwas außergewöhnlich werden... der Weg zum "Observatory" ist gut ausgeschildert und ein paar Schritte später liefen wir schon durch die wirklich gut gemachte Ausstellung über der Bau auf dem Weg zu den Fahrstühlen. Allein für diese Ausstellung sollte man sich schon etwas Zeit nehmen denn sie vermittelt viele interessante und erstaunliche Hintergründe zum Bau und Betrieb des Gebäudes.
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Ich hatte am Sonntag Mittag mit wahren Menschenmassen gerechnet und war schon versucht die sauteuren VIP-Fastlane-Tickets zu bestellen. Aber nichts... es war geradezu leer. So konnten wir in Ruhe gucken, ließen den Fotografen aus und erreichten die Fahrstühle, über die ich jetzt nicht spoilern will :sneaky:.
Der Blick von oben (uns reichte der 86. Stock für 44$+Tax, die zusätzlichen 33$ für den 102. haben wir uns gespart) ist einmalig, phänomenal, unbeschreiblich und man muß es sowieso selber sehen. Fotos geben das nur rudimentär wieder. Was dieses mal allerdings spannend war, war die sich nähernde Regenfront. So hatte ich das auch noch nie gesehen und ich hoffe, das kommt auf den runtergerechneten Fotos einigermaßen raus:
Noch höhe Lower Manhattan
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kurz vor uns
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und ein paar Minuten später... vorbei Richtung Brooklyn
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Zwischendurch konnte ich diese seltene Szene fotografieren:
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Die leere Terrasse an einem Sonntag Nachmittag :D Davon dürfte es nicht viele geben.
Alle Fotos waren gemacht und es regte sich mal wieder ein kleines Hüngerchen. Nicht weit entfernt Richtung Times Square befindet sich eine Joe's Filiale (1435 Broadway) Ein echtes slice Pizza stand eh auf der bucket list, also los...
Auch hier war der Andrang wieder erfreulich kurz, aber welche Depp isst auch bei 37 Grad glühend heiße Pizza? Wir erstanden drei unterschiedliche Stücke veritabler Größe (Margherita, Salami und Caprese) zu je rund 5$. Lecker, authentisch und sättigend. Genau richtig für unser "New York feeling" :giggle:
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Unsere nächsten vorbestellten Tickets sollten uns um 16:00 Uhr ins FDNY Feuerwehrmuseum führen (278 Spring Street). Um die Ecke war eine Haltestelle des M20 Busses, welcher uns zeitnah in die richtige Richtung bringen sollte. Da wir noch genügend Zeit hatten stiegen wir früher aus und erkundeten noch etwas das West Village, indem wir von der 7th Av. westwärts spazierten und dann die Bleecker St. runter. Eine wirklich wunderschöne Wohngegend durchzogen mit interessanten kleinen Geschäften. Rein zufällig stolperten wir in der 335 Bleecker St. über einen kleinen Eisladen mit verlockenden Sorten. Riiiichtig gut! :love:
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Kaum wollten wir mit unseren Einkäufen weiter fing es an junge Hunde zu regnen. Der Platz unter der Markise wurde schnell eng und die netten Mädels erlaubten uns drinnen zu warten...
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Endlich hörte es auf und wir konnten den nächsten M20 Richtung Feuerwehrmuseum besteigen. Mein Sohn ist in der Hamburger Jugendfeuerwehr und der Besuch dort war einer seiner großen Wünsche. Auf drei Etagen sind Fahrzeuge, Gerätschaften und Kleidung aus den letzten Jahrhunderten zu bestaunen. Es ist jetzt nicht riesig groß aber auch für Nicht-Feuerwehrenthusiasten durchaus interessant und mit 8$ pro Person erfreulich günstig.
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Recht schnell kamen wir mit einem FDNY-Veteranen ins Gespräch, der begeistert war einen "junior firefighter from Germany" vor sich zu haben. Er plauderte noch etwas aus dem Nähkästchen und hochzufrieden verließen wir unseren letzten Programmpunkt des Tages. Da wir ja praktisch schon in Lower Manhattan angekommen waren und auch das Wetter wieder sonnig (und dank des Regens nicht mehr ganz so drückend) war, entschieden wir uns zum Hotel zu laufen. Wir waren schließlich erst bei rund 15k Schritten. :eek:
Auf dem Weg kamen wir (rein zufällig) an ein wohlbekanntes Gebäude, das Ghostbusters Hauptquartier (Ecke Varick & N Moore). Tatsächlich eine echte, aktive Feuerwache:
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Und wie in den USA nicht unüblich mit offener Tür zum reingucken... und weiter ging es kreuz und quer über Kopfsteinpflaster durch das malerische Tribeca zum Hotel
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Nach unserer inzwischen üblichen Chillstunde versuchten wir mit mäßigem Erfolg, den Sonnenuntergang von unserem Hotelzimmer aus einzufangen. Und es war klar, das uns zum Ende ein paar Hochhäuser die Sicht versperren würden.
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Also nochmal los und einfach die Albany St. grade runter zum Hudson. Hier spazierten wir die schön angelegte Promenade erst Richtung Battery Park, dann nach Norden während die Sonne umrahmt von Jersey City langsam aber nicht spektakulär unterging.
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Wir hatten noch Lust und spazierten weiter die gut besuchte Promenade entlang bis wir völlig unerwartet zu einer kleinen Marina kamen (North Cove Yacht Harbor)
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Umrahmt von Restaurants und einem kleinen Einkaufszentrum steppte hier noch richtig der Bär. Durch die schön angelegte und mit nicht ganz günstigen Shops (Louis Vuitton, Gucci etc.) gespickte Mall ging es dann doch endlich zum Hotel. In einem der Märkte besorgten wir uns noch etwas Saft, Obst und ein Sandwich zum teilen, da wir keine rechte Lust auf ein großes Abendessen mehr hatten.
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Morgen sollte ja schon unser letzter NYC-Tag sein aber dafür auch noch ein ganz großes Highlight auf uns warten... ;)
 
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JanHH

Erfahrenes Mitglied
02.09.2021
473
926
Hamburg
Und gleich der Montag hinterher...
Heute stehen Ellis Island und anständig was zu Essen auf dem Plan :)
Starten soll der Tag wieder mit einem amerikanischen Frühstück in einem typischen Diner. Also wieder zeitig los und die Liberty St. an der Federal Reserve Bank vorbei zum Pearl Diner (Ecke Pearl & Fletcher). Ordentliche Kritiken auf Google und bei Rührei und Pancakes kann auch nicht viel schief gehen :sneaky: .

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So war es dann auch, wieder eine solide Leistung der Küche, diesmal hatte mein Sohn die scrambled eggs und ich die Pancakes. Die Kaffee-refills der freundlichen Bedienung kamen schneller als wir trinken konnten und vor der Tür machte ein Feuerwehrwagen-Fahrer im Einsatz lautstark deutlich, was er von den Parkkünsten einer Truck-Fahrerin hielt. Was für ein Spektakel :ROFLMAO:
Unsere Reservierung für die Statue Cruise (Battery Park -> Freiheitsstatue -> Ellis Island -> Battery Park, 24$ pro Person) war für 12.00 Uhr so dass wir ganz entspannt am Pier 17 vorbei die Südspitze entlangspazieren konnten. Auf der ziemlich schmuddeligen Promenade kamen wir zunächst am Heliport vorbei, wo wir uns eine zeitlang den Betrieb anguckten


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bevor es dann weiter am Staten Island Ferry Terminal vorbei zu unserem Pier im Battery Park ging, Hier hatten wir dann zum ersten mal etwas Pech mit der Warteschlange, zumal das Thermometer schon wieder locker über 35 Grad zeigte. Nach dem üblichen Sicherheitscheck mit Taschenkontrolle dauerte es noch eine ganze Zeit, bis wir mit einem Schwung von gefühlt 500 Leuten auf eine der Fähren konnten. Wir hatten einen guten Platz auf dem vorderen offenen Oberdeck ergattert und so Lady Liberty aus verschiedenen Winkeln perfekt vor der Linse.
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Die Statue City Cruise ist eine Art hop-on hop-off Fähre, man kann also aussteigen und mit einer späteren weiter fahren oder sitzen bleiben und gleich weiter nach Ellis Island. Letzteres war unsere Wahl, da wir die Statue zur Genüge abgelichtet hatten. Auf Ellis Island war ich vorher noch nie und ich hatte vorab viel spannendes darüber gelesen.
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Ein wiederum faszinierender Ort, an dem sich die Hoffnung und die Träume von Millionen von Einwanderern erfüllen sollten... oder eben nicht. So blöd es klingt, Hoffnung und Verzweiflung waren überall spürbar und dank der gut gemachten Ausstellung konnte man die Männer, Frauen und Kinder im großen Saal praktisch vor sich sehen.
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Zu empfehlen ist auch der etwa halbstündige Film in einem der beiden Kinos. Selbst mein Sohn hatte Gänsehaut :giggle:. In einem Teil des riesigen Gebäudes ist das Archiv untergebracht, in dem man nach eventuell immigrierten Vorfahren suchen kann. Allerdings für 10$, das haben wir dann doch gelassen. Stattdessen haben wir vom Rand der Insel noch ein paar schöne Aufnahmen gemacht und sind mit dem nächsten Boot zurück zum Battery Park.
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Von da zum Hotel war es ja nur ein Katzensprung... also kurz frischgemacht und die Wasserflaschen erneuert. Wir wollten noch ein wenig shoppen am letzten Tag. Da wir (wenn vorhanden) aus jeder besuchten Stadt ein Lego-Architecture Set mitbringen ging es also per Bus zum nächsten Store schräg gegenüber des Flatiron Buildings. Das vorhandene Set hatte ich schon 2018 mitgebracht, aber es gab zumindest ein ganz lustiges Creator-Set (Postkarte aus New York). Also nicht ganz umsonst hingefahren. Uns knurrte der Magen aber wir verkniffen uns einen Snack denn Abends war ja der Tisch im Steakhaus reserviert. Auf dem Rückweg zum Hotel haben wir uns dann noch das Oculus nochmal genauer angeguckt. Ist schon für ne U-Bahn Station recht imposant :LOL:.
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Zwischen Oculus und Hotel liegt noch eine Feuerwache die just in dem Moment zu einem Einsatz ausrückte. Mit viel Getöse und BlingBling kamen die Fahrzeuge aus der Halle. Es schien aber nichts dramatisches zu sein, die Feuerwehrleute schlenderten eher entspannt als das sie sich hektisch bewegten.
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Dann also ab ins Hotel und fertig machen und mit dem R-Train ab Rector St. ab zum Keens Steakhouse (www.keens.com) wo unser Tisch für 19:30 reserviert war. Schon beim reinkommen spürte man den klassischen Charme von knapp 150 Jahren. Der junge Herr am Empfang fand unsere Reservierung flott und schickte uns eine Treppe nach oben, wo uns unser Tisch zugewiesen wurde. Es war bereits sehr ordentlich Betrieb, vor allem Dank zweier Gesellschaften (je ca. 12 Leute) an runden Tischen in der Mitte. Wir hatten einen großzügigen Vierertisch am Rand, von wo aus wir das Treiben bestens beobachten konnten.

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Ein Kellner schenkte alsbald Wasser ein, ein zweiter räumte das überzählige Geschirr ab, ein dritter stellte Gemüse mit Dip auf den Tisch und ein vierter stellte sich als "unser Kellner" vor. Er hatte auch die Speisekarte im Arm und machte Getränkeempfehlungen. Homemade Lemonade und Ginger Beer, köstlich... Er behandelte uns, als wären wir Stammgäste und erst vor einer Woche das letzte mal dagewesen. Immer mit einem breiten Grinsen im Gesicht nahm er unsere Bestellung auf:
Hummersalat mit Avocado für Sohny, Eisbergsalat mit Blue Cheese Dressing für mich (sorry, dass müsst ihr euch jetzt alles angucken):
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Der Hummersalat war zu Anfang noch etwas üppiger, ich war nicht schnell genug :oops:
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Vom Dressing hätte die Hälfte gereicht... aber alles sooooo lecker!
Der Hauptgang sollte das Chateaubriand für zwei werden, drei Soßen waren dabei (Rotwein, Pilz und Bernaise), und als Sides noch Mashed Yukon Gold, French Fries (wir wurden gewarnt, war zuviel, blieben fast komplett liegen) und Creamed Spinach.
Was soll ich sagen? Es war himmlisch! Das Fleisch perfekt auf den Punkt und so zart, dass man kaum ein Messer brauchte. Die Soßen allesamt geschmacklich top und Püree und Spinat passten ohne wenn und aber.
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Die Portion war selbst für zwei gute Esser enorm und so mussten wir bei den letzten Stücken schon fast kämpfen aber am Ende fühlten wir uns wie Julius Caesar, veni, vidi, vici :giggle: pappsatt und überglücklich. An Nachtisch war nicht zu denken und so zogen wir mit etwas über 300$ weniger im Portemonnaie von dannen. Es war jeden einzelnen Cent wert!
Als Verdauungsspaziergang bot sich der Weg zur Moynihan Train Hall an, wo am nächsten Tag um 10:00 unser Zug gen Washington abgehen sollte. 15 Minuten später standen wir in einer blitzsauberen, fast Menschenleeren Bahnhofshalle (Gleise unterirdisch). Das sollte wohl kein Problem werden.
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Der M20 fuhr uns die 7th Av. Downtown zum Hotel. Am nächsten Morgen würde er uns dann die 8th Av. Uptown direkt vor die Tür bringen, ohne dass wir Koffer irgendwelche Treppen rauf und runter tragen müssten. Das hörte sich nach einem Plan an :D. Also dann nur noch Koffer packen und (leider, leider) bye bye NYC...
 
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mainz2013

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18.09.2013
3.643
601
Vielen lieben Dank für die Bilder. Ich bin jetzt hungrig….der Flug nach NY wäre zu lange, das Fleisch im Tiefkühlschrank gefroren. Gut, Jogging-Hose aus, ordentlich angezogen und ab ins Stammlokal. ;) :D
 
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plotz

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26.05.2015
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305
Das sieht alles toll aus. Nur die Preise für alles mögliche (außer dem Frühstück im Diner!) machen mich echt fertig. 44 USD für einen Aufzug :-D.
 

JanHH

Erfahrenes Mitglied
02.09.2021
473
926
Hamburg
Das sieht alles toll aus. Nur die Preise für alles mögliche (außer dem Frühstück im Diner!) machen mich echt fertig. 44 USD für einen Aufzug :-D.
Frag mich mal... :help:
Daher ist es auch echt überzogen wenn man aufs Empire State, das One World Observatory UND Top of the Rocks etc. geht. Für den ersten Besuch würde ich immer das Empire State nehmen wegen Flair. One World ist das höchste, ok... vom TotR sieht man das Empire State... ok. Beim The Edge würde ich persönlich sterben (Glasboden). Das nächste mal würde ich VIELLEICHT das The Summit (One Vanderbilt) in Betracht ziehen, weil es wohl eine Menge Mehrwert bietet... auch hier hat "Here Be Barr" ein gutes Youtube als Übersicht gemacht...
Aber insgesamt sind viele Preise, grade beim jetzigen Dollarkurs, echt böse... wären wir zu viert statt "nur" zu zweit gewesen... großes AUA.
Aber nach dem Motto "auf Sylt gibt es auch ALDI und LIDL" kann man auch in NYC günstige und trotzdem gute Plätze zum Essen finden (siehe Wah Fung #1) und man findet sicher auch eine ganze Menge toller Plätze und Attraktionen, die wenig oder nichts kosten (Staten Island Ferry, High Line, einfach durch China Town laufen...) Oder man hat Glück mit Schnäppchen auf Groupon etc.
 

Icecreamman

Erfahrenes Mitglied
04.07.2022
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Und gleich der Montag hinterher...
Heute stehen Ellis Island und anständig was zu Essen auf dem Plan :)
Starten soll der Tag wieder mit einem amerikanischen Frühstück in einem typischen Diner. Also wieder zeitig los und die Liberty St. an der Federal Reserve Bank vorbei zum Pearl Diner (Ecke Pearl & Fletcher). Ordentliche Kritiken auf Google und bei Rührei und Pancakes kann auch nicht viel schief gehen :sneaky: .

Anhang anzeigen 187518
Anhang anzeigen 187519
Anhang anzeigen 187520
So war es dann auch, wieder eine solide Leistung der Küche, diesmal hatte mein Sohn die scrambled eggs und ich die Pancakes. Die Kaffee-refills der freundlichen Bedienung kamen schneller als wir trinken konnten und vor der Tür machte ein Feuerwehrwagen-Fahrer im Einsatz lautstark deutlich, was er von den Parkkünsten einer Truck-Fahrerin hielt. Was für ein Spektakel :ROFLMAO:
Unsere Reservierung für die Statue Cruise (Battery Park -> Freiheitsstatue -> Ellis Island -> Battery Park, 24$ pro Person) war für 12.00 Uhr so dass wir ganz entspannt am Pier 17 vorbei die Südspitze entlangspazieren konnten. Auf der ziemlich schmuddeligen Promenade kamen wir zunächst am Heliport vorbei, wo wir uns eine zeitlang den Betrieb anguckten


Anhang anzeigen 187521
bevor es dann weiter am Staten Island Ferry Terminal vorbei zu unserem Pier im Battery Park ging, Hier hatten wir dann zum ersten mal etwas Pech mit der Warteschlange, zumal das Thermometer schon wieder locker über 35 Grad zeigte. Nach dem üblichen Sicherheitscheck mit Taschenkontrolle dauerte es noch eine ganze Zeit, bis wir mit einem Schwung von gefühlt 500 Leuten auf eine der Fähren konnten. Wir hatten einen guten Platz auf dem vorderen offenen Oberdeck ergattert und so Lady Liberty aus verschiedenen Winkeln perfekt vor der Linse.
Anhang anzeigen 187523
Die Statue City Cruise ist eine Art hop-on hop-off Fähre, man kann also aussteigen und mit einer späteren weiter fahren oder sitzen bleiben und gleich weiter nach Ellis Island. Letzteres war unsere Wahl, da wir die Statue zur Genüge abgelichtet hatten. Auf Ellis Island war ich vorher noch nie und ich hatte vorab viel spannendes darüber gelesen.
Anhang anzeigen 187524
Ein wiederum faszinierender Ort, an dem sich die Hoffnung und die Träume von Millionen von Einwanderern erfüllen sollten... oder eben nicht. So blöd es klingt, Hoffnung und Verzweiflung waren überall spürbar und dank der gut gemachten Ausstellung konnte man die Männer, Frauen und Kinder im großen Saal praktisch vor sich sehen.
Anhang anzeigen 187525
Zu empfehlen ist auch der etwa halbstündige Film in einem der beiden Kinos. Selbst mein Sohn hatte Gänsehaut :giggle:. In einem Teil des riesigen Gebäudes ist das Archiv untergebracht, in dem man nach eventuell immigrierten Vorfahren suchen kann. Allerdings für 10$, das haben wir dann doch gelassen. Stattdessen haben wir vom Rand der Insel noch ein paar schöne Aufnahmen gemacht und sind mit dem nächsten Boot zurück zum Battery Park.
Anhang anzeigen 187526
Von da zum Hotel war es ja nur ein Katzensprung... also kurz frischgemacht und die Wasserflaschen erneuert. Wir wollten noch ein wenig shoppen am letzten Tag. Da wir (wenn vorhanden) aus jeder besuchten Stadt ein Lego-Architecture Set mitbringen ging es also per Bus zum nächsten Store schräg gegenüber des Flatiron Buildings. Das vorhandene Set hatte ich schon 2018 mitgebracht, aber es gab zumindest ein ganz lustiges Creator-Set (Postkarte aus New York). Also nicht ganz umsonst hingefahren. Uns knurrte der Magen aber wir verkniffen uns einen Snack denn Abends war ja der Tisch im Steakhaus reserviert. Auf dem Rückweg zum Hotel haben wir uns dann noch das Oculus nochmal genauer angeguckt. Ist schon für ne U-Bahn Station recht imposant :LOL:.
Anhang anzeigen 187527
Zwischen Oculus und Hotel liegt noch eine Feuerwache die just in dem Moment zu einem Einsatz ausrückte. Mit viel Getöse und BlingBling kamen die Fahrzeuge aus der Halle. Es schien aber nichts dramatisches zu sein, die Feuerwehrleute schlenderten eher entspannt als das sie sich hektisch bewegten.
Anhang anzeigen 187528
Dann also ab ins Hotel und fertig machen und mit dem R-Train ab Rector St. ab zum Keens Steakhouse (www.keens.com) wo unser Tisch für 19:30 reserviert war. Schon beim reinkommen spürte man den klassischen Charme von knapp 150 Jahren. Der junge Herr am Empfang fand unsere Reservierung flott und schickte uns eine Treppe nach oben, wo uns unser Tisch zugewiesen wurde. Es war bereits sehr ordentlich Betrieb, vor allem Dank zweier Gesellschaften (je ca. 12 Leute) an runden Tischen in der Mitte. Wir hatten einen großzügigen Vierertisch am Rand, von wo aus wir das Treiben bestens beobachten konnten.

Anhang anzeigen 187532
Ein Kellner schenkte alsbald Wasser ein, ein zweiter räumte das überzählige Geschirr ab, ein dritter stellte Gemüse mit Dip auf den Tisch und ein vierter stellte sich als "unser Kellner" vor. Er hatte auch die Speisekarte im Arm und machte Getränkeempfehlungen. Homemade Lemonade und Ginger Beer, köstlich... Er behandelte uns, als wären wir Stammgäste und erst vor einer Woche das letzte mal dagewesen. Immer mit einem breiten Grinsen im Gesicht nahm er unsere Bestellung auf:
Hummersalat mit Avocado für Sohny, Eisbergsalat mit Blue Cheese Dressing für mich (sorry, dass müsst ihr euch jetzt alles angucken):
Anhang anzeigen 187533
Der Hummersalat war zu Anfang noch etwas üppiger, ich war nicht schnell genug :oops:
Anhang anzeigen 187534
Vom Dressing hätte die Hälfte gereicht... aber alles sooooo lecker!
Der Hauptgang sollte das Chateaubriand für zwei werden, drei Soßen waren dabei (Rotwein, Pilz und Bernaise), und als Sides noch Mashed Yukon Gold, French Fries (wir wurden gewarnt, war zuviel, blieben fast komplett liegen) und Creamed Spinach.
Was soll ich sagen? Es war himmlisch! Das Fleisch perfekt auf den Punkt und so zart, dass man kaum ein Messer brauchte. Die Soßen allesamt geschmacklich top und Püree und Spinat passten ohne wenn und aber.
Anhang anzeigen 187536
Die Portion war selbst für zwei gute Esser enorm und so mussten wir bei den letzten Stücken schon fast kämpfen aber am Ende fühlten wir uns wie Julius Caesar, veni, vidi, vici :giggle: pappsatt und überglücklich. An Nachtisch war nicht zu denken und so zogen wir mit etwas über 300$ weniger im Portemonnaie von dannen. Es war jeden einzelnen Cent wert!
Als Verdauungsspaziergang bot sich der Weg zur Moynihan Train Hall an, wo am nächsten Tag um 10:00 unser Zug gen Washington abgehen sollte. 15 Minuten später standen wir in einer blitzsauberen, fast Menschenleeren Bahnhofshalle (Gleise unterirdisch). Das sollte wohl kein Problem werden.
Anhang anzeigen 187537
Der M20 fuhr uns die 7th Av. Downtown zum Hotel. Am nächsten Morgen würde er uns dann die 8th Av. Uptown direkt vor die Tür bringen, ohne dass wir Koffer irgendwelche Treppen rauf und runter tragen müssten. Das hörte sich nach einem Plan an :D. Also dann nur noch Koffer packen und (leider, leider) bye bye NYC...
Das Keens ist ja auch ein richtiger Traditionsladen, sieht alles sehr gut aus. Warst du zufällig auch schon bei Peter Luger und kannst vergleichen?
 
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Icecreamman

Erfahrenes Mitglied
04.07.2022
1.778
1.711
Ich war von Peter Luger bei den letzten Besuchen nicht sonderlich angetan. Doch ein Schwung zu viel Butter auf dem Steak.
Keens ist classy - hat noch nie enttäuscht.
hm ok, danke für deine Einschätzung - wollte demnächst endlich mal zu PL - die Alternativen sind natürlich auch nicht ohne...muss nochmal überlegen ;)
 

JanHH

Erfahrenes Mitglied
02.09.2021
473
926
Hamburg
Moin
Nein, bisher weder Luger noch Wolfgangs. 2018 war ich mit meiner Tochter im Royal 35 (https://royal35steakhouse.com/) Das war auch gut aber Keens war eine ordentliche Schippe besser. Ein Kumpel war vor ein paar Wochen zum wiederholten mal bei Luger und war begeistert. Es kommt wohl auch immer ein wenig auf Tagesform an.
 
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Icecreamman

Erfahrenes Mitglied
04.07.2022
1.778
1.711
Moin
Nein, bisher weder Luger noch Wolfgangs. 2018 war ich mit meiner Tochter im Royal 35 (https://royal35steakhouse.com/) Das war auch gut aber Keens war eine ordentliche Schippe besser. Ein Kumpel war vor ein paar Wochen zum wiederholten mal bei Luger und war begeistert. Es kommt wohl auch immer ein wenig auf Tagesform an.
danke für die Info - tendiere auch nach wie vor zu PL...aber bin natürlich offen für weitere Lokale :D
 
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JanHH

Erfahrenes Mitglied
02.09.2021
473
926
Hamburg
Falsch macht man mit keinem Restaurant aus dieser Liste ;)

Ja, danke... jetzt sitz ich hier im Büro und sabber auf meine nicht-wasserdichte Tastatur... da sieht ja eins besser aus als das nächste...
Welche Erfahrung mir definitiv noch fehlt ist so ein richtig gutes Korean BBQ wie bei Nr. 1... da brauche ich dann beizeiten mal einen Tipp :sneaky:
 
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brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.059
139
FRA
Danke für diesen schön geschriebenen und informativen Reisebericht - ich muss jetzt in die Küche (Hunger bekommen) ;-)
 
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Batman

Erfahrenes Mitglied
18.11.2017
6.283
3.578
Hamburg
Und bis dahin kann man in Hamburg ja auch ganz gut Korean BBQ machen ;). Wobei der Restaurantbesuch ggf der beste Grund fürs nächste Ticket nach NYC ist ;)...