Hit and Miss - Servicekonsistenz bei LH und LX

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Mantegna

Erfahrenes Mitglied
21.05.2009
3.025
17
MUC
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Angesichts der wiederkehrenden Klagen über den Mangel an Würdigung des Kundenstatus bei der LH hier ein kleiner Einblick in die jüngsten Erlebnisse eines ECO-HON.

Fangen wir beim einfachsten Servicelevel an:

LH-Flug von MUC nach TXL

Beim Betreten des Flugzeugs die freundliche Frage, ob für mein Jacket in der Garderobe noch Platz sei.
Purser: Wo sitzen Sie?
Fluggast: ECO - Reihe 7 (BIZ endete auf Reihe 3 oder 4)
Purser: Nein, wir benötigen die Garderobe für die (geschätzt 5) Business Gäste.
Während des Fluges: Eventuell, doch eher selten Ansprache mit Namen.
Service entsprechend der Buchungsklasse.

Meine Einschätzung:
Die Jackett-Geschichte im Winter vielleicht angemessen, doch bei den gegebenen Umständen einfach nur daneben: (n)(n)(n)
Der Service an Bord gibt mir in keinster Weise das Gefühl, geschätzter Fluggast zu sein.


LH-Flug MUC - XXX (innerdeutsch)


Beim Betreten des Flugzeugs die freundliche Frage, ob für mein Jacket in der Garderobe noch Platz sei.
Purser: Selbstverständlich!
Nimmt den Bügel und hängt das Jackett in die Garderobe.
An Bord: Ansprache mit Namen, Service eher individuell gestaltet: Mal mit O-Saft aus der BIZ im Plastikbecher, mal mit ECO-O-Saft aus dem Glas. Durchaus auch mit persönlicher Vorstellung des/der Purser(in) und dem Angebot, Magazine oder sonstige Services zu erbringen, die eigentlich nicht meiner Buchungsklasse entsprechen.

Beim Aussteigen hängt mein Jackett schon bereit.

Meine Einschätzung:
Der Service entspricht den Zusagen und mehr erwart ich eigentlich auch nicht.


LX-Flug MUC - ZRH - CDG (neulich)

Das Ticket günstigste ECO (zum Buchungszeitpunkt günstiger als ein Direktflug nach Paris).
Unmittelbar nach dem Einsteigen stellt sich die Purserin bei mir vor und frägt, was sie für mich tun könne.
Auf die Antwort, dass ich ein Glas Champagner nett finden würde, erhalte ich noch vor Beginn des ECO-Service ein Tablett mit einer kleinen Flasche Pieper-Heidsick, zwei Beutelchen salziger Snack und dazu fünf Täfelchen der legendären Swiss-Schocki.

Meine Einschätzung: WOW!! Meiner Erwartungen sind bei weitem übertroffen. Ich bin wirklich beeindruckt.

Die wichtigste Frage zum Schluss: Warum eigentlich erleben wir ein so breites Spektum an Servicequalität? Die Kosten der geschilderten Fälle unterscheiden sich nur marginal, doch warum schafft es die LH nicht, ein konsistentes und den kommunizierten Kundenerwartungen entsprechendes Servicelevel sicherzustellen?


Irritiert und nachdenklich

Mantegna
 
Zuletzt bearbeitet:

flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
7.005
3
In meinen Augen gibt es dafür 3 Hauptgründe:

1. Der Servicegrundgedanke der LX Mitarbeiter

Auch wenn ich hier gleich wieder Prügel einstecken muss, glaube ich schlicht und einfach, dass die Schweizer grundlegend freundlicher miteinander (bzw. ihren Gästen) umgehen. Das zeigt sich besonders eben in Dienstleistungsunternehmen.

2. Die Größe der Unternehmen und die Mitarbeiterstruktur

Die Swiss hat eine viel kleinere fliegende Belegschaft. Durch die vorangegangene Sanierung sind auch einige gegangen worden. Vermutlich nicht die Leute die besonders gut oder mit viel Leidenschaft bei der Arbeit sind. Dadurch dass es nicht so eine Hohe Anonymität zwischen den Crewmitgliedern gibt, steigt die Hemmschwelle für Ausreißer.


3. Flugzeugmuster

Besonders negativ fällt mir immer wieder der Service auf den Jumbos auf. Auch kein Wunder, sitzen dort zum Teil über 80 Business Gäste. Bei der Swiss findet man nie mehr als 50 C Gäste. Ebenso gibt es weniger 321 die auch nicht gerade als Serviceoase bekannt sind.

Auch denke ich, dass bei einem "neuen" Unternehmen einfach eine andere Firmenkultur herrscht als bei einem Platzhirsch mit Führungsproblemen.
 

digitalfan

Erfahrenes Mitglied
27.08.2009
4.326
1.577
MUC
1. Der Servicegrundgedanke der LX Mitarbeiter

Auch wenn ich hier gleich wieder Prügel einstecken muss, glaube ich schlicht und einfach, dass die Schweizer grundlegend freundlicher miteinander (bzw. ihren Gästen) umgehen. Das zeigt sich besonders eben in Dienstleistungsunternehmen.

In Zusammenhang damit fällt mir bei LX auch auf, dass es dort eher Mitarbeiter mit Charakter gibt. Der Service dort kommt mir oft nicht so vor, als würde man eben genau das tun was im Handbuch steht, sondern so als würde man sich Gedanken machen, was dem Kunden gefallen könnte oder eine Freude machen würde.
 
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Reaktionen: kingair9

mh492

Erfahrenes Mitglied
05.07.2009
650
0
FMO, YVR
Die einzige Strecke wo ich doch mal einen HON Service in Y hatte, war STR-FRA. Muss wohl eine der kuerzesten Strecken von LH sein, aber die Purserin hat sich die Muehe gemacht. Alle anderen komplett Fehlanzeige.

Aber selbst in C kriegt die LH das ganze nicht hin. Du kannst der einzige HON an Board sein, oder mit dem Wagen vorgefahren werden. Da klappt ja einfach gar nichts. Selbst auf einem 3 Stundenflug von AGP-FRA fuellt man sich als HON in C komplett ver:censored:.

Wenn ein Purser das in C nicht mal im Griff hat, dann kann ich fast gar nichts in Y erwarten. Und bei CityLine ist das ganze noch viel schlimmer. Ein kundenorientiertes arbeiten ist hier nicht vorhanden. Es gibt immer mal wieder einige wenige positive Ausnahmen, aber im grossen und ganze bin ich von inner-deutsch und europaeisch von der LH in C und Y als HON sehr enttaeuscht.

Bei LX im Vergleich wurde ich als SEN besser behandelt wie als HON bei der LH.
 

covalin

Erfahrenes Mitglied
03.11.2009
1.474
2
Am Schanzgraben
Dei LX schafft es auch bei profanen SENs auf Kurzstrecke, zumindest in C zu 80-90% den Namen zu benutzen. Die LH schafft das nicht mal zu 10%.

Das mit der Namensansprache ist reine Lotterie. 10 Flüge auf LX in Europa in den letzten 8 Tagen. Kein einziges Mal mit dem Namen angesprochen worden. (SEN letztes Jahr requalifiziert, dieses Jahr bereits 140.000 Statusmeilen). Wie gesagt reine Lotterie! Ich glaube nicht, dass es da irgendwelche Vorgaben gibt, oder wenn doch, scherrt sich kaum einer darum.
 
Zuletzt bearbeitet:

covalin

Erfahrenes Mitglied
03.11.2009
1.474
2
Am Schanzgraben
Service bei Swiss

Ich bin zwar ein Verfechter für die Swiss, aber auch dort läßt dre Service immer mehr zu wünschen. Dabei spielt der Status höchesten noch auf HON-Niveau ein Rolle, SENs sind genauso ein Niemand wie billigste ECO-Paxe. (n)

Ich war mit meiner Frau letztes Wochenende in Athen. Auf dem Rückflug gab es 8 Business-Class Passagiere - davon 4 Senatoren. Wir saßen in der letzten
Business-Class Reihe. Als der Maitre der Cabine den Essenwunsch anfragte (Ich war der vierte SEN in der Fragerunde), teilte er uns mit, dass es nur noch 1x Pute und ansonsten noch 4x Auberginen-Pampe gäbe. Es täte im leid, aber es würde genau nur soviel Essen geladen, wie Passagiere an Bord sind. Teilweise noch weniger, dann muss man halt aus der Economy etwas holen. Auf meine Entgegnung, dass wir hier in der Business-Class sind und das Hauptgericht wohl kaum mehr als 5 Euro kostet, der Aufpreis gegenüber Economy aber mindestens 250 Euro beträgt, meinte er nur: "Von dieser Differenz werden die Gehälter bezahlt und es wäre eben so. Ich könne mich ja beschweren." Die Außenwirkung gegenüber einem Fluggast ist schon relativ grenzwertig. Soll man bei so einem Verhalten und dem immer mieseren Service dann noch auf kurzen Strecken Business fliegen? (n)
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.606
507
....

Es täte im leid, aber es würde genau nur soviel Essen geladen, wie Passagiere an Bord sind. Teilweise noch weniger, dann muss man halt aus der Economy etwas holen. Auf meine Entgegnung, dass wir hier in der Business-Class sind und das Hauptgericht wohl kaum mehr als 5 Euro kostet, der Aufpreis gegenüber Economy aber mindestens 250 Euro beträgt, meinte er nur: "Von dieser Differenz werden die Gehälter bezahlt und es wäre eben so. Ich könne mich ja beschweren." Die Außenwirkung gegenüber einem Fluggast ist schon relativ grenzwertig. Soll man bei so einem Verhalten und dem immer mieseren Service dann noch auf kurzen Strecken Business fliegen? (n)

Das war wohl eine sehr ehrliche, aber natürlich ungeschickte Antwort. Ich kann ihn sogar verstehen (wenn er es auch nicht so machen sollte), denn am Ende wird die Sparwut: Genau so viele Essen zu laden wie Passagiere' die jemand in der Zentrale als Einsparpotential ausgerechnet hat dann täglich vom Personal ausgebadet.
Hier hast du ein Beispiel eines demotivierten Mitarbeiters erlebt, dem sogar eine Beschwerde egal ist.

Die Beschwerde sollte möglicht gleich bei LH im Management über die kundenunfreundliche Umsetzung von Sparwahn, als über die Servicekraft vor Ort erfolgen.
Es wird Zeit, daß wir Kunden unsere Beschwerden an der richtigen Stelle adressieren. Natürlich business like profesionell.

Gruß

flyglobal
 

covalin

Erfahrenes Mitglied
03.11.2009
1.474
2
Am Schanzgraben
Die Beschwerde sollte möglicht gleich bei LH im Management über die kundenunfreundliche Umsetzung von Sparwahn, als über die Servicekraft vor Ort erfolgen.
Es wird Zeit, daß wir Kunden unsere Beschwerden an der richtigen Stelle adressieren. Natürlich business like profesionell.

Gruß

flyglobal

Die Frage ist nur, welche ist die richtige Adresse? Ich habe schon diverse Berichte über schlechte als auch tolle Flugerlebnisse an den Customer-Service gesendet. Zu 90% Prozent kam auch eine nette Antwort, die zu Teilen auch persönlichen Charakter hatte. Aber auch die Damen und Herren können nichts ändern.

Die Premium-Klassen bringen den Fluggesellschaften am meisten Profit. Der Buchungsrückgang ist aber bei diesen frappierend. Seit einem Jahr habe ich keine ausgebuchte First- oder Business erlebt. Letzten Dienstag ZRH-CAI gerade mal 10 Personen in der Business (eine uralte LX-Möhre A330-200, die mit den blauen Sitzen), in der First 0 Passagiere. Dass da die Swiss drauflegt, leuchtet mir ein. Aber auch bei 10 Passagieren schaffen es die FBs nicht mal die Frischhaltefolie vom Salat zu entfernen. Während der nun beliebten Fragerunde nach dem Essen (in Reihenfolge des Status), läuft der FB orientierungslos durch die Gänge und versucht den Namen auf seinem Zettel mit dem Sitzplatz in Einklang zu bringen!!! Das zeugt doch von keiner Vorbereitung. Es ist schon traurig und resignierend. Aber irgendwann Mal stumpft man ab und wandert zu einer anderen Fluglinie oder fliegt nur ECO. Wenn selbst in der First der Mdc es nicht für nötig befindet sich dem Fluggast vorzustellen, dann kann ich mein Geld auch anderes ausgeben.

Was tun LH oder LX für die so hochgepriesenen Premiumkunden?
 
M

mijugo

Guest
Das der Service (immer nur Kurzstrecke betrachtet) bei LX so viel besser sei als bei LH kann ich nicht bestätigen.

Mir will z.B. nicht in den Kopf, warum Statusgäste bei LX immer nach hinten gesetzt werden (in der C) und auch die Essensauswahl scheint dort in der Tat begrenzt zu sein. Auf jeden Fall hatte ich mehrmals LX-Flüge (LED/ATH-ZRH, wo ich mein Wunschessen nicht bekommen habe.

Der Service in C bei LH ist zugegeben meist etwas weniger persönlich, aber dafür deutlich konsistenter. Und auf den längeren Europaflügen eigentlich auch immer mindestens gut, häufig sehr gut. Qualität des Catering ist mal so, mal so - aktuell eher wieder auf dem Trend nach oben.

Also ver***** fühlte ich mich ehrlich gesagt bislang weder bei LH noch bei LX (okay, es gab mal eine Ausnahme bei Cityline). Ich kenne das Produkt und die Möglichkeiten (vor allem bei ausgebuchten Maschinen) und bin eigentlich fast immer zufrieden. Nur die "LX ist besser als LH" sehe ich anders - was übrigens auch für Langstrecke gilt. Bin vor kurzem MUC-SFO in LH F geflogen, zurück LAX-ZRH mit LX und Swiss war (bis auf den Sitz) schwächer.
 

nereus

Aktives Mitglied
13.12.2009
181
0
Der Service lässt bei LH + LX spürbar nach, besonders der für die sogenannten Premiumkunden. Wenn ich EK oder Thai in C fliege, werde ich immer mit Namen angesprochen (auch ohne Status). Als Sen. bei LH bemerke ich seit gefühlten 6-10 Monaten einen stetigen Abwärtstrend. Hätte dieses Jahr locker den HON erreicht, fliege aber wieder lieber mit Gesellschaften denen Service am Kunden wichtig ist.
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
5
MUC
Zum Thema Service bei LH:

Gerade beim Aussteigen in MUC haben die beiden FBs lieber miteinander geratscht, statt die Passagiere zu verabschieden. Da ich das bei den vor mir gehenden bereits gesehen hatte, habe ich mein "Auf Wiedersehen" (ich grüße beim Ein- und Aussteigen immer - schließlich freut es mich ja auch, begrüßt zu werden) noch etwas deutlicher an die beiden Damen gewandt. Keine Reaktion. Das Gespräch untereinander war wohl wichtiger.

Wenns bei den einfachsten Grundregeln zwischenmenschlicher Höflichkeit schon fehlt, wie soll dann guter Service klappen?

Ich erwarte nicht, irgendwo mit Namen angesprochen zu werden, aber das sind grundlege Dinge. Und sowas ärgert mich dann. (n)
 

Dreamliner

Erfahrenes Mitglied
17.03.2009
551
0
Habe kürzlich mit der Swiss von ZRH nach MUC auch was ganz anderes erlebt:
Limo-Servive von der FLC zum Flieger. Ticket voll flexible Y-Klasse, Sitzplatz erste Reihe Eco, Flieger fast voll. Als die Limo eintraf, stiegen die Fluggäste aus dem Bus gerade ein. Die Folge waren bis an den Rand gefüllte Overhead Compartements. Ergo fand ich für meinen relativ kleinen Rollporsche keinen Platz mehr. Auf meine Frage, ob es einen anderen Platz für dieses Teil gäbe, zum Beispiel in einer der nicht bestzten C-Reihen, folgte die barsche Antwort des Maitre de Cabin: Dann müssen Sie eben früher kommen. Oder Sie geben Ihr Gepäck auf. Auch während des Flugs zeichnete sich der Herr durch größtmögliche Ignoranz und Unhöflichkeit aus, weil ich mir erlaubt hatte, seinen Namen von seinem Schild zu notieren. Die Swiss selbst regagierte perfekt: Langes Entschuldigungsschreiben und drei Flaschen Aigle. Da kannste nicht meckern, da könnte sich die LH eine Scheibe abschneiden.
Es grüßt der Dreamliner
 

Dreamliner

Erfahrenes Mitglied
17.03.2009
551
0
... und dann noch was zur Ansprache mit Namen und sonstigen Umgangsformen der LH-Mitarbeiter an Bord: Es ist in der Tat extrem inkonsistent. Die Bandbreite reicht von extrem freundlich und entgegenkommend bis absolut ignorant. Die Garderobenfrage habe ich mir abgewöhnt, weil ich da schon wírklich dumme Ausreden gehört habe warum das bei einer mit nur einem Passgier besetzten Business-Klasse und vollkommen leerer Garderobe nicht geht. Aber es gibt auch Purser, die beim Betreten des Fliegers nach Limo-Service sofort fragen, ab man trotz Eco die Jacke ablegen, das Gepäck vorne abgeben und eine Zeitschrift lesen möchte.
Es ist stets eine Frage der persönlichen Einstellung zum Job und der Tagesform. Damit muss man leben.
Es grüßt der Dreamliner
 

krypta

Erfahrenes Mitglied
23.05.2009
3.493
2
Eure genannten Kritikpunkte sind nachvollziehbar und ich kann div Erlebnisse bestätigen - leider. Selbstverständlich sind pampige Antworten oder gar Lügen nicht akzeptabel.

Andererseits kann man vieles besser verstehen, wenn man auch die andere Perspektive betrachtet. Hierzu fand ich zB diesen Beitrag von icediver sehr konstruktiv:
http://www.vielfliegertreff.de/mile...ayung-von-vielfliegern-bord-5.html#post139007

Manchmal gibt es Situationen, die man als Pax als mangelnden Service auslegt, obwohl der Hintergrund eigentlich gut gemeint ist.
ZB warme Speisen mit Folie servieren. Auch ich war darüber not amused, weil ich mich an dieser extrem scharfen Folie schnitt. Beim fürsorglichen Verarzten erhielt ich die Begründung: Man lässt die Folie extra drauf, damit das Essen noch warm genug beim Servieren ist (so wird bevorzugt bei voller Auslastung entschieden. Früher gab es genug Personal, weshalb solche Maßnahmen nicht nötig waren, doch seit dem Sparzwang...). Man könne zwar die Speise noch länger somit heißer zubereiten, doch dann wird es schnell zu trocken und die Aromen gehen vollends flöten.
 

icediver

Erfahrenes Mitglied
15.11.2009
1.001
0
Danke krypta. Und ich hab noch anzumerken, da die Garderobe ja ein Knackpunkt zu sein scheint:

Die Sache mit der Garderobe abnehmen und aufhängen hat sich ja im Zuge der Kont-Umrüstung eh bald erledigt, denn die fliegen raus.

Übrigens: Es ist laut LH eben so vorgesehen, dass die Garderobe NUR der C zur Verfügung steht. Bei Statuskunden in der Y KANN man eine Ausnahme machen, wenn absehbar ist, dass man eine kleine C hat und definitiv noch Platz haben wird. Sollte man viele C-Gäste haben, dann gilt alle Kunden C vor Statuskunden Y, da man eben eigentlich in der Y keinen Anspruch hat auf Abnahme der Garderobe. Wie gesagt....eigentlich. Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Sache warum es mal so und mal so gehandhabt wird ist eben, dass es Mitarbeiter gibt, die die "LH-Vorgaben" nicht aufweichen wollen im Sinne von "Wenn ich jetzt die Garderobe von wem aus der Y abnehme, wird der Gast beim nächsten Flug sagen: Das letzte Mal hat das aber auch geklappt. Dann steht der Kollege natürlich dumm da" (daher kommt es das eben auch bei leerer C teilweise Garderobe aus Y nicht akzeptiert wird). Und es gibt Mitarbeiter, die dann eben diese Ausnahme für Statuskunden machen, auf die Gefahr hin, dass es dann eben zur Regel, obwohl in Y das nicht vorgesehen wird. Aber damit sind wir auch wieder in der Diskussion, wieviele Goodies kann ein Statuskunde in der Y erwarten und das ist eben eine Gratwanderung. Aber um nochmal zurückzukommen auf den Anfang. Bald gibts keine Garderobe mehr und damit auch keine Diskussion.

Ich denke eigentlich, jeder der hier im Forum ist, weiß das auch alles was ich gesagt habe. Es gibt aber eben auch "die Anderen".
(Und wenn ein Y-Gast nett fragt "Wenn sie nachher noch Platz hätten, könnte ich dann meine Jacke in die Garderobe hängen?" dann hat er bei mir eh gewonnen. Das klingt nämlich anders als "Hängen sie das auf")

Und zur Folie: Der Sinn der Sache ist so wie krypta gesagt hat. Ich sage dann nur eben noch dazu, WIESO ich die Folie drauf lasse, damit es nicht so aussieht als hätte ich vergessen das runterzunehmen.

PS: Fällt mir gerade noch ein: Sollte eine Jacke eines Y-Gastes abgenommen werden und dann passiert was mit ihr (Beschädigung, Verschmutzung) - was glaubt ihr von wem man noch Ärger bekommt, außer vom Gast? Daher kommt auch ganz viel dieses "Wir machen alles according to the book". Es wird zwar immer Service Excellence verlangt, aber wehe es läuft dann mal was schief. Auch ein tolles Beispiel: Ein Kollege hat in der First immer für die Passagiere zusätzlich was gebacken, um eben einfach mehr zu bieten. Gab riesen Ärger, es könnte ja jemand allergisch reagieren oder so und das sind ja dann Sachen die eigentlich nicht vorgesehen sind (aber nett gemeint). Und auch der HON-Dame darf ich mit dem schweren Koffer nicht helfen, den ins Bin zu verfrachten, denn Gepäck verstauen gehört nicht zu meiner Tätigkeit ("you bring it, you stow it"). Sollte ich mir dabei was holen (z.B. Hexenschuss) dann sagt LH "Ja, ganz nett von ihnen aber das gehört nicht in ihren Arbeitsbereich." Und somit bekomme ich auch nichts von der Berufsgenossenschaft wenn mir da was passiert. Also ernte ich weiterhin böse Blicke von Passagieren, wenn ich da stehe und nicht helfe. (Ich mache es meistens trotzdem, dann eben mit einem Passagier zusammen).
 
Zuletzt bearbeitet:

icediver

Erfahrenes Mitglied
15.11.2009
1.001
0
Als der Maitre der Cabine den Essenwunsch anfragte (Ich war der vierte SEN in der Fragerunde), teilte er uns mit, dass es nur noch 1x Pute und ansonsten noch 4x Auberginen-Pampe gäbe. Es täte im leid, aber es würde genau nur soviel Essen geladen, wie Passagiere an Bord sind. Teilweise noch weniger, dann muss man halt aus der Economy etwas holen. Auf meine Entgegnung, dass wir hier in der Business-Class sind und das Hauptgericht wohl kaum mehr als 5 Euro kostet, der Aufpreis gegenüber Economy aber mindestens 250 Euro beträgt, ...

Lassen wir mal die Reaktion des Kollegen mal außen vor, aber was hätte man deiner Meinung nach tun sollen? Ich hätte mich auch nur entschuldigen können aber wo hätte ich nun die 2. Pute hernehmen sollen? Für das mangelhafte Catering kann das Kabinenpersonal nichts, das ist Sache der Airline und ist seit Jahren ein Streitthema und wird es immer bleiben. Es wird NIE eine 100/100 Ratio geben an Bord vom Essen her (evtl. noch auf PR-Flügen) aber normal auf Linie wird es das never ever geben. Mir bleibt nur eben das Mittel der Wahl, Statuskunden zuvor abzufragen aber wenns selbst dann noch nicht reicht, was soll ich dann tun? Ich habe dann meine Mittel ausgeschöpft. Ich kann dann nur einen Report noch schreiben, dass das Essen nicht gereicht hat und Statuskunden betroffen waren, aber davon habe ich in diesem einen Moment trotzdem nicht das Wunschessen.
 

ckruetze

Erfahrenes Mitglied
09.07.2009
638
0
EDXK
Lassen wir mal die Reaktion des Kollegen mal außen vor, aber was hätte man deiner Meinung nach tun sollen? Ich hätte mich auch nur entschuldigen können aber wo hätte ich nun die 2. Pute hernehmen sollen? Für das mangelhafte Catering kann das Kabinenpersonal nichts, das ist Sache der Airline und ist seit Jahren ein Streitthema und wird es immer bleiben. Es wird NIE eine 100/100 Ratio geben an Bord vom Essen her (evtl. noch auf PR-Flügen) aber normal auf Linie wird es das never ever geben. Mir bleibt nur eben das Mittel der Wahl, Statuskunden zuvor abzufragen aber wenns selbst dann noch nicht reicht, was soll ich dann tun? Ich habe dann meine Mittel ausgeschöpft. Ich kann dann nur einen Report noch schreiben, dass das Essen nicht gereicht hat und Statuskunden betroffen waren, aber davon habe ich in diesem einen Moment trotzdem nicht das Wunschessen.

Was mich hier interessieren würde ist. Werden die Reports geschrieben? Also nicht nur von dir sondern auch von deinen Kollegen?
Das ist zwar oft mühsam, aber wenn es nicht wirklich immer gemeldet wird, woher soll das Management wissen daß es wirklich ein Problem ist was mehr als 2 Kunden pro Jahr betrifft?
 

icediver

Erfahrenes Mitglied
15.11.2009
1.001
0
Reports zur mangelnden Essensauswahl sind die Reports die am häufigsten eingegeben werden. Jeden Monat mehrere hundert. Häufig wird dann das Gericht, was am meisten nachgefragt wird von der Beladungsmenge erhöht. Dennoch kommt es immer wieder zu Engpässen. Jeder Flug ist anders und es kommt natürlich immer wieder mal vor, dass Gerichte nicht entsprechend ihrer Beladung nachgefragt werden. Kann auch gut sein, dass das beliebteste Gericht auf einer Strecke gar nicht oder wenig verlangt wird.
 

epericolososporgersi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.028
27
Auf dem Rückflug gab es 8 Business-Class Passagiere - davon 4 Senatoren. Wir saßen in der letzten
Business-Class Reihe. Als der Maitre der Cabine den Essenwunsch anfragte

Identisch bei mir am letzten Wochenende zwischen Valencia und Zürich. In der C waren wir ungefähr 8 PAXe. Die MdC kümmerte sich zunächst um die beiden HONs mit Gattin, die alle das Fleischgericht mit Tortellini wollten. Damit war Fleisch "aus".

Wir bekamen den vegetarischen Currymatsch, der vielleicht sogar brauchbar geschmeckt hätte, wenn der Reis nicht völlig trocken und die Currysauce fast vollständig eingedampft gewesen wäre. Das verbliebene Saucenkonzentrat hatte allerdings eine nette Schärfe. In jeder Hinsicht eine Zumutung.

Die Crew hatte aber wohl ein schlechtes Gewissen und anschließend eine Runde Pralinen ausgegeben. Mit dem heißen Kaffee dazu konnte man uns besänftigen.

Der portugiesische Rotwein den sie im Moment ausschenken, ist übrigens recht brauchbar. Der Chardonnay dagegen (n)

Ansonsten habe ich festgestellt, dass bei SWISS der Service doch teilweise nachlässt. Die FBs sind teilweise so unter "Druck", dass sie ihren üblichen Service einfach nicht mehr bieten können.
 

epericolososporgersi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.028
27
Reports zur mangelnden Essensauswahl sind die Reports die am häufigsten eingegeben werden. Jeden Monat mehrere hundert. Häufig wird dann das Gericht, was am meisten nachgefragt wird von der Beladungsmenge erhöht. Dennoch kommt es immer wieder zu Engpässen. Jeder Flug ist anders und es kommt natürlich immer wieder mal vor, dass Gerichte nicht entsprechend ihrer Beladung nachgefragt werden. Kann auch gut sein, dass das beliebteste Gericht auf einer Strecke gar nicht oder wenig verlangt wird.


Derartige Probleme könnte man mit einem geringen Mehraufwand reduzieren, wenn man die Menueauswahl der PAXe statistisch erfassen würde. Jeder Mathematiker kann dann eine optimale Beladung errechnen, die z.B. in 95% aller Fälle sicherstellt, dass jeder Gast noch eine Wunschauswahl hat.

Dass es auf einzelnen Legs dann trotzdem nicht klappt, weil unter den PAXen unerkannt die kompletten Vorstände aller Landesverbände der europäischen Veganervereinigung mitfliegen, das ist klar, aber im Regelfall sollte es dann klappen.
 

ckruetze

Erfahrenes Mitglied
09.07.2009
638
0
EDXK
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Reports zur mangelnden Essensauswahl sind die Reports die am häufigsten eingegeben werden. Jeden Monat mehrere hundert. Häufig wird dann das Gericht, was am meisten nachgefragt wird von der Beladungsmenge erhöht. Dennoch kommt es immer wieder zu Engpässen. Jeder Flug ist anders und es kommt natürlich immer wieder mal vor, dass Gerichte nicht entsprechend ihrer Beladung nachgefragt werden. Kann auch gut sein, dass das beliebteste Gericht auf einer Strecke gar nicht oder wenig verlangt wird.

Dann kann es nicht daran liegen das das Management nichts von dem Problem weiß - schade.