2 Wochen Komoren (Grand Comores, Anjouan, Moheli) – „Wir betreten neue Wege...."

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Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
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GRZ
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…..die wir noch nicht hatten, ich nehm euch mit 'n Stück in meinem Windschatten“

Mit diesen Zeilen aus einem meiner „all time favorite songs“ möchte ich den ersten Versuch eines Reiseberichts meinerseits beginnen.

Prolog

Wie ich hier schon beschrieben habe, waren wir für dieses Jahr auf der Suche nach einem etwas exotischeren Reiseziel. Ein paar der Rahmenbedingungen waren, dass es ein „neues“ Land sein muss (um die 50 besuchten UN Länder vollzubekommen), ich ein paar meiner Meilen loswerden will - und ein paar Tage Strand müssen auch drinnen sein.
Nachdem meine Vorschläge, welche hauptsächlich Ziele in Asien beinhalteten, alle demokratisch abgelehnt wurden (= bei Stimmengleichstand entscheidet natürlich das „Nein“ der besseren Hälfte) stolperte meine +1, die in Wahrheit natürlich (m)eine „1+“ ist, und ich sie deshalb in weitere Folge auch so nennen werde, auf diversen Reiseblogs über den Namen „Komoren“. Und war nach etwas Internetrecherche sofort Feuer und Flamme, was nicht nur am immer noch aktiven Vulkan "Karthala" auf der größten Insel "Grand Comores" lag.

Zuerst konnte ich damit wenig bis gar nichts anfangen und meine erste Reaktion war „da gibt es sicher keine Tickets auf Meilen“. Ein kurzer Blick auf M&M hat mir jedoch das Gegenteil bewiesen – bei ET täglich Tickets verfügbar, Flugzeiten sehr gut, S&G minimalst, mehrere neue Airports fürs Log, neue Airlines, neue Typen (hab´s noch nie in eine 787 geschafft) – Fliegerherz was willst du mehr.
Dann selbst noch ein paar Bilder und kurze Videos im Internet angesehen, welche große Lust auf die Inseln machten – und die Sache war geritzt, Komoren wir kommen!




Im Endeffekt wurde die An-/Rückreise folgendermaßen gebucht (die Daten im „Flüge 2018“ Thread stimmen auch nicht mehr ganz wie ich beim Schreiben dieses Berichtes bemerkt habe):

17.07. VIE-ADD ET725
18.07. ADD-HAH ET825

31.07. HAH-(DAR-)ADD ET864
31.07. ADD-VIE ET724


Maps generated by the Great Circle Mapper - copyright © Karl L. Swartz.

Die Hotels und die Inlandsflüge zu organisieren war eine etwas größerer Herausforderung, wie ich ebenfalls im anderen Thread schon beschrieben habe – aber mit der Hilfe einiger lokaler Kontakte, die sich mit der Zeit ergaben, hoffen wir doch, dass wir einen einigermaßen stressfreien und sicheren Urlaub verbringen können. Dazu dann aber in den einzelen Tagesberichten mehr.

Da die Flüge nach Mayotte recht teuer waren und wir immer wieder vor den stundenlangen Verzögerungen auf den Flughäfen gewarnt wurden, haben wir uns im Endeffekt dazu entschieden neben der Hauptinsel Grand Comores nur noch die zwei, zur Union der Komoren gehörenden, Inseln Anjouan und Moheli zu besuchen, Mayotte (ein französisches Übersee-Département) jedoch wegzulassen. Somit kamen noch folgende Flüge hinzu:

23.07. HAH-AJN Y6101
24.07. AJN-HAH Y6104


25.07. HAH-NWA Y61103
30.07. NWA-HAH Y61104


Maps generated by the Great Circle Mapper - copyright © Karl L. Swartz.

Da es auf Wikitravel den netten Hinweis gibt „Ohne eine ausreichende Kenntnis des Französischen ist eine Kommunikation auf den Komoren nicht möglich", hatte ich auch den Plan etwas Französisch zu lernen und ich habe das erste Mal Babbel für ein paar Wochen genutzt. Inwieweit das etwas gebracht, so ganz ohne Praxis, wird sich noch zeigen.
Zur Sicherheit habe ich mir dann doch noch Übersetzungsapps aufs Handy geladen.

Am Dienstag geht es dann mit dem wirklichen Reisebericht los.

Zwei kleine Anmerkung zum Schluss: Ich hoffe wirklich, dass

  1. Ich den Spaß dran nicht verliere und
  2. es ein ausreichendes Internetangebot gibt, um den Bericht zeitnah zu schreiben (denn ich weiss genau, dass ich zuhause keine Motivation mehr aufbringen werde über einen – dann schon vergangenen – Urlaub zu berichten).

Ausserdem werde ich nur mit dem iPhone fotografieren bzw den Bericht mit einem iPad (mit Tastatur) verfassen. Dies, zusammen mit meinen wenig vorhandenen Flickr-Kentnissen, ist schon fast ein Garant dafür, dass mit den Fotos etwas nicht funktionieren wird (zu groß, zu klein, nicht sichtbar, stehen auf dem Kopf,…..). Bitte also um Nachsicht diesbezüglich.
 

Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
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17/07/2018: Erste Etappe des Tages - von Graz nach Wien

„Also hau ich ab mit Sack und Pack
Und pack ein paar meiner Sieben Sachen die ich hab
Und dann wird mir klar: Es fehlt immer ein Stück,
Doch ich mach mir nichts draus,
Setz den Wagen zurück und bin raus!“


Den Tag wollte ich eigentlich mit einer letzten Laufrunde starten, aber leider kamen dann doch ein paar E-Mails und Telefonate dazwischen. Naja, ist eben eine weitere Einheit meines „Marathon in 4 Stunden“-Programms rot hinterlegt. In den nächsten zwei Wochen werden sicher noch einige weitere rote Einträge hinzukommen.....

Kurz nach dem Mittagessen geht´s schließlich ans finale Packen. Leider müssen wir ziemlich viel Ausrüstung wie z.B. Wanderschuhe, Fleece-Schlafsack, warme Unterwäsche,…. für die Trekkingtour auf den Karthala Vulkan mitnehmen, die wir im restlichen Urlaub nicht mehr benötigen werden. Dadurch kommt zum ursprünglich geplanten Koffer + Handgepäck doch noch ein zweiter Koffer hinzu.
In weiterer Folge hoffen wir jedoch, dass wir auf Grand Comores einen Platz finden werden, wo wir diese Dinge zwischenlagern können, um sie dann nicht mit auf die anderen zwei Inseln nehmen zu müssen. Vor allem auch, da es bei den Inlandsflügen bei AB Aviation eine Gewichtsbeschränkung von 15kg pro Person (+5kg Handgepäck) gibt.

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Nachdem es zwar möglich gewesen wäre, Flüge ab/nach Graz dazuzubuchen, dies aber im Vergleich zu den Zugtickets viel teurer geworden wäre, bzw es auf dem Rückflug sogar länger gedauert hätte, haben wir uns dieses Mal für die An-/Abreise nach VIE mit dem Zug entschieden.


Zuerst ging es in wenigen Minuten mit dem Regionalzug von meiner Haltestelle:

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Bis zum Hauptbahnhof in Graz und von dort in 3 Stunden per Direktverbindung zum Flughafen VIE. Dies alles für den Sparpreis von knapp 17 Euro + nochmal 3 Euro für die Sitzplatzreservierung (die im Endeffekt natürlich umsonst war).
Für den kleinen Preis gibt es nur die 2.Klasse, dies habe ich aber extra so gebucht um, dem Produkt entsprechend, kurze Jeans und Polo tragen zu können. In die C heute am Abend muss ich mich dann wohl irgendwie reinschmuggeln.....


Die Sitze in Railjet sind sehr bequem und auch mit meinen 1,98m habe ich ausreichend Beinfreiheit. Vergleichbar mit Domestic F in US (mit der Beinfreiheit enden die Gemeinsamkeiten aber auch - die Sitze sind natürlich schmäler sind und man kann sie nicht verstellen)

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Für mich die perfekte und stressfreie Anreise. Mit etwas lesen, dösen, Reisebericht schreiben und noch ein paar E-mails beantworten vergeht die Zeit wie im Zuge – äh Fluge (welch Wortwitz….).


Da ich ja schon ein paar Mal die „flexiblen“ Flugzeiten auf den Komoren erwähnt habe: Kaum sind wir im Zug eingestiegen, leuchtete es auch schon in meinem E-Mail Eingang auf. AB Aviation - und sie bedauern mir mitteilen zu müssen, dass mein Flug von Moheli nach Moroni von 11 auf 17 Uhr verlegt wurde. Lustig auch, dass die E-Mail weder ein Datum, noch eine Buchungsnummer beinhaltet. Wenigstens kommt sie vom „Commercial Manager“ persönlich :)
Gott sei Dank, haben wir immer einem Tag Puffer eingebaut.

In VIE angekommen sind wir schnell zum ET Schalter

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wo wir kurz warten mussten. Der C-/*G Schalter war beschäftigt und die zwei Economy Schalter wollten uns anscheinend anfänglich nicht einchecken. Ein paar Minuten später waren wir aber auch unser Gepäck los und sind rüber zu den D-Gates, wo wir heute anscheinend den Rausschmeisser spielen:

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Insgesamt brauchen wir von der Ankunft des Zuges am Flughafen bis in die Lounge keine 25 Minuten.
Nach der Passkotrolle geht es noch kurz in die Lounge

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Auf eine geräucherte Paprikasuppe (sehr lecker):

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Chicken Curry (auch sehr lecker, aber ohne Foto) und auch noch auf ein letztes österreichisches Bier:

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Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
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Um 22 Uhr machten wir uns schliesslich auf dem Weg zum Gate D23

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Da der Security Check am Gate stattfindét und es keine Fast Lane für C-/*G gibt, dauerte es ca 15 Minuten, bis wir durch den Check durch waren. Der Vorteil - genau als wir in den Gate Bereich kommen, ging auch schon das Boarding los.

Schnell ein paar Worte zur Sitzplatzreservierung. Diese war weder über M&M, ET Webseite noch ET App möglich. Also habe ich per e-mail Res@fly-ethiopian.com angeschrieben, welche mir nach anfänglichen Schwierigkeiten („wir erhalten auch immer Fehlermeldungen“) die gewünschten Fensterplätze nach mehr als einer Woche warten einbuchen konnten.

Dazu erhielt ich ein paar Wochen vor der Reise eine besorgniserrengende E-Mail von M&M, dass sie mich schon ein paar Mal versucht hätten anzurufen (was natürlich nicht stimmt), und ich sie doch bitte dringend zurückrufen muss, da es wichtige Änderungen bei meinem Flug gäbe.
Im Endeffekt stellte sich heraus, dass der Direktflug HAH-ADD auf dem Rückweg auf HAH-DAR-ADD geändert wurde, inklusive Änderunge der Flugnummer, die Flugzeiten jedoch sogar dieselben geblieben sind. Danke M&M für diese kleine Blutdrucksteigerung!


ET725
VIE – ADD
Boeing 777-200LR
22:50 – 05:40, geplante Flugzeit 5h50
Sitze 3J/3L


Wir machten es uns schnell auf unseren Sitzen in der 3.Reihe bequem


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Von der überaus freundlichen Flugbegleiterin bekamen wir sogleich das Amenity Kit (der übliche Inhalt, jedoch ist die Tasche selbst durchaus nützlich für Reisen) und ein heißes Tuch an den Platz gebracht. Dazu noch ein kleiner Schlummertrunk:

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Und los kann die Reise gehen

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Das Abendessen ließen wir beide ausfallen und sind sofort nach ausschalten des Anschnallzeichens in der Waagerechten - schließlich können wir das Essen bei den weiteren Flügen mit ET auch noch probieren und so hoffen wir doch etwas Schlaf zu bekommen.

Nach ca 3 Stunden Schlaf bin ich dann doch recht erholt aufgewacht. Keine Ahnung, warum viele diese Art der C-Sitze nicht mögen. Ich finde sie aufgrund meiner Größe (und vor allem wenn man zu zweit reist) bequemer als die meisten „staggered“ Anordnungen, bei der man die Füße in ein kleines Loch stecken muss.
Wahrscheinlich würde ich aber auch anders denken, wenn ich mal den Mittelsitz im Mittelblock erwischen würde.

Frühstück gibt es offiziell laut Karte keines, aber als ich mir einen Tee bestellte, gab es zwei Kleinigkeiten dazu

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Noch eine kleine Anmerkung. Wenn man diesen Flug wählt sollte man (im Gegensatz zu uns) auf der linken Seite sitzen um den Sonnenaufgang besser zu sehen.

Schließlich landeten wir überpünktlich und bei Regenwetter in Addis Abeba

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Am Flughafen selbst ist recht viel los. Wir schauen uns die Lounges durch die Türen/Glasscheiben an und entscheiden uns dann für die Cloud Nine Lounge. Diese vermitellt am wenigsten das „dunkle Loch“-Feeling.
Da sie aber ziemlich überlaufen ist verzichte ich auf Fotos.


Die Auswahl an Speisen und Getränke ist in Ordnung - mehr als ein paar Bissen von „Injera Firfir“ bringe ich um diese Uhrzeit dann aber doch nicht runter. Verdammt scharf das Zeug - zumindest für meinen Gaumen.
 

Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
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18/07/2018:

Nach etwa 2 1/2 Stunden in der Lounge machten wir uns auf zum Gate. Fast Track scheint es bei der Security Kontrolle keinen zu geben - oder wir wurde nur falsch eingewiesen. Uns war das aber auch egal, da wir reichlich Zeit hatten.

Von dort runter in die Halle zu den Busgates

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Unsere Boardingpässe hatten die Info, dass wir „Group 1“ wären, Warteschlangen gab es aber nur für Group 2 bis 5. Auf unsere Frage hin, wo wir denn stehen sollten, wurde uns erklärt, dass es eben ein Priority Boarding geben würde und wir einfach in der Nähe des Gates warten sollten. Nur, dass eine Minute später sein Kollege mit dem Boarding der Group 2 begann...Also hat uns derjenige, der uns die Info mit Priority Boarding gegeben hatte, herbeigewunken und ziemlich forsch die anderen Passagiere angehalten - damit wir als Erste in den Bus einsteigen konnten, in dem dann erst wieder alle zusammengekommen sind.....Wir waren in dem Moment sicher sehr beliebt bei den Mitreisenden.....

ET825
ADD – HAH
Boeing 787-8 Dreamliner
10:00 – 13:50, geplante Flugzeit 3h50
Sitze 3J/3L


Die C war auf diesem Flug eher mäßig ausgelastet (9/24), bei 3 Flugbegleiterinnen ist dies ein ausgezeichnetes Passagier/FB Verhältnis.
Die Kabine selbst in der bekannten 2-2-2 Konfiguration - für längere Flüge sind unbedingt Plätze in der ersten Reihe zu empfehlen aufgrund des deutlich größeren Fußraums.

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Es gab sofort wieder Champagner - und da meine 1+ und ich (soweit ich sehen konnte) die einzigen waren, die einen getrunken haben, und da wir es nicht gerne sehen, wenn was weggeworfen bzw weggeschüttet wird, haben wir uns während des Fluges um den Rest der Flasche gekümmert ;)

Gleich nach dem Start gab es einen Erdnuss/Gerste (Kolo) Mix. Wie es die Forenregeln verlangen, wurde die Temperatur mittels Fingermessung ermittelt - eindeutig Raumtemperatur.

Zum - doch recht frühen - Mittagessen (11am) gab es für mich als Starter den Lachs und für 1+ Tomate/Feta

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Beides war geschmacklich OK - aber was kann man da schon falsch machen?
Tomate/Feta geht zudem, was die Präsentation betrifft, schon fast als minimalistisches Kunstwerk durch.

Hinterher ein paar der äthiopischen Gerichte vom Wagen - sehr lecker:

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Aber ich lass das Detailfoto lieber weg - auf dem Teller hat es nicht besonders einladend ausgesehen ;)

Als Hauptgang habe ich mich für den Lachs entschieden. Dieser war komplett trocken - für sowas muss man sich schon anstrengen, das „passiert“ nicht einfach so.

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Und für meine 1+ Gab es die Kidney Bohnen (ausgezeichnet)

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Schliesslich gab es als Nachtisch noch einen „Baked Cheese Cake“ für mich(so lala):

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Als Highlight des Fluges zeigt sich dann auch noch der Kilimanjaro in der Ferne (auf dem Foto leider nur schwer zu erkennen). Dieses Mal war die Entscheidung rechts zu sitzen die richtige.

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Auch der Flug übers Meer bzw über die vielen Inseln in Küstennähe war spektakulär

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Ein weiterer Vorteil von den Sitzplätzen auf der rechten Seite - wird sind ein Mal entlang der Start-/Landebahn geflogen und sind dann noch eine 180 Grad Kurve in sehr niedriger Höhe geflogen:

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Die Ankunft war letztlich auch recht interessant - alle Passagiere wurden ins „Domestic“ Terminal gelotst und die paar Europäer / Asiaten wurden quasi noch auf der Runway einzeln herausgepickt und wir wurden dann alle zusammen zum „International“ Terminal geschickt. Welches zuerst natürlich abgesperrt war - und als endlich jemand die Tür entriegelt hatte, war kein Beamter vor Ort um das VoA zu erwerben.
Bei den vielen internationalen Flügen, die hier täglich ankommen, kann man mit der Planung halt schon mal durcheinanderkommen.
Gepäckausgabe war dann wieder im Domestic Terminal. Ohne unserer Fahrer der schon auf uns wartete, wären wir hier wahrscheinlich schon das erste mal aufgeschmissen gewesen - die Fahrt vom/zum Flughafen ist bei der Villa Jessica übrigens bei einem mehrtätigem Aufenthalt inbegriffen.

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Und somit kann ich die Foristi beruhigen - mit der (langweiligen) Anreise ist es vorbei und es gibt hoffentlich aufregenderes von den Komoren zu berichten :)

Leider lässt die Geschwindigkeit des Internets sehr zu wünschen übrig. Werde mich deshalb mit den Bilder zurückhalten müssen.

 
Zuletzt bearbeitet:

panzi

Erfahrenes Mitglied
02.05.2010
1.026
81
LOWW
zuerst die landebahn entlang (downwind) und dann eine (oder mehrere) kurven (baseturn) ist ein standard traffic pattern und ist beinahe üblich wenn man nicht von vornherein aus der "richtigen Richtung" kommt und einem straight in approach fliegt

freu mich schon auf deinen bericht.
meine 1+ ist französisch und spanisch lehrerin weswegen es bei uns sehr oft in ebensolche Länder geht - deswegen machs uns bitte schmackhaft - donksche.

lg aus Mexiko
 
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Reaktionen: Autumla

Zottel

Erfahrenes Mitglied
19.03.2014
409
47
Fellbach
Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung, DAS Reiseziel könnte mich ( und 1+) auch interessieren!

Außerdem gefällt mit 1+ (y) Sehr gut! Und - als ins Schwabenland Reingeschmeckte -!natürlich auch, dass das Schampusfläschchen geleert werden "musste"
 

Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
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GRZ
So, mal ein kurzer Statusbericht von hier - ein weiterer Teil folgt hoffentlich heute abend noch (sofern nicht wieder was dazwischenkommt)

Wir haben unsere komplette Reiseplanung über den Haufen geworden und buchen gerade alles kreuz und quer um:

Hauptgrund: am 29.7. findet hier ein Referendum über eine Verfassungsänderung statt. Durch diese soll, soweit ich verstanden habe, der rotierende Präsidentenzyklus (5 Jahre Grand Comores - 5 Jahre Anjouan - 5 Jahre Moheli) abgeschafft werden. Dies kommt natürlich der Insel mit der größten Einwohnerzahl - Grand Comores - zu Gute, da sie dann praktisch immer den Präsidenten stellen wird.
Deshalb wird am 30.7. (dem Tag der Bekanntgabe des Ergebnisses) zumindest mit Straßenblockaden bzw im schlimssten Fall mit Aussschreitungen der auf GC lebenden Leute aus Anjouan bzw Moheli gerechnet. Auf den Strassen fahren darf man dann auch nur mit Ausnahmegenehmigung.
Deshalb habe ich gerade den Rückflug auf Sonntag den 29.7. vorverlegt. Ist zwar der Tag des Referendums, aber man rechnet damit, dass es an dem Tag noch ruhig ist.

(Leider haben wir zum Buchungszeitpunkt selbst noch nichts über das Referendum gewusst. Und die letzten Wochen, als wir das erfahren haben, haben wir uns dann gesagt, dass wir einfach die Informationen vor Ort einholen und - so wie jetzt geschehen - eben spontan umbuchen müssen. Und eben auch den ein oder anderen Euro draufzahlen werden müssen)

2. Grund: Der Regen. Ein Trekking auf den Karthala macht im Moment deshalb nur bedingt Sinn, denn auch wenn es trocken bleibt, sieht man wegen der Wolken nichts.

Deshalb müssen wir leider Anjouan streichen und versuchen morgen bereits nach Moheli zu kommen und das Trekking dann Ende nächster Woche, also vor dem Heimflug, nachzuholen.

Es bleibt spanned.
 

Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
1.906
119
GRZ
18.07./19.07. Grand Comores / Moroni:

So, nachdem ich ja schon von den neuesten Neuigkeiten berichtet habe, hier der Bericht zu den letzten zwei Tagen.

Zuallererst Mal ein paar Worte zu unserer Unterkunft: Ich denke, auf der Insel gibt es nichts Vergleichbares/Besseres: Eine kleine Villa etwas außerhalb von Moroni mit nur 5 Zimmern, funktionierendem Internet, Warmwasser, Wassertanks (bei den immer wiederkehrenden Wasserausfällen notwendig), Generatoren (bei den immer wiederkehrenden Stromausfällen notwendig) bzw auch Notbeleuchtung über Solar, Wäsche waschen und bügeln inklusive,....
Und das Ganze für 75 Euro pro Nacht.

Hier mal ein Foto vom Zimmer, Fitness“raum“ und Veranda - vom Rest kann ich hoffentlich noch Fotos bei Sonnenschein nachreichen, wenn wir dann von Moheli wieder zurück sind - dies macht das Ganze dann doch etwas einladender

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(für HON/UA nicht ausreichend ;))

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Der Besitzer - Michel - ist anscheinend ein bunter Hund und auf der ganzen Insel bekannt. Er spielt auch „Wechselstube“, versorgt alle Gäste mit der lokaler Währung (zum offiziellen Wechselkurs) und hat natürlich immer Empfehlungen parat.
Allerdings hat auch er sich ein wenig gewundert, warum man als Tourist auf die Komoren bzw speziell nach Grand Comores kommt. Sieht er auch nicht alle Tage :) Und wenn, dann nur fürs Karthala-Trekking.
Ansonsten bestehen seine Gäste nur aus UNICEF-, Botschafts- bzw Bankmitarbeitern und dergleichen.

Und vor allem - er hat uns hier aus der Klemme geholfen mit unserer Umbucherei und steht mit Rat und Tat zur Seite. Wenn also jemand auf den Gedanken kommt, es uns nachzumachen, kann ich ihn/die Villa Jessica wärmstens empfehlen!!!!

Am ersten Abend haben wir nichts mehr unternommen, außer eben mit dem Besitzer zu quatschen und früh schlafen zu gehen, 1+ hatte einen schlimmen Migräneanfall.

Am Tag darauf war das Kopfweh weg - dafür war der Regen umso stärker da. Um 7:30 ging es zum Frühstück, wo Michel schon wartete. Da es ja nur 5 Zimmer gibt, frühstücken alle am selben Tisch, der auch als Buffet dient. Frischer Orangensaft, Kaffee, Baguette, Marmelade, Spiegeleier, lokales Brot,... Für uns völlig ausreichend und lecker

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Danach haben wir uns noch eine Stunde den immer stärker werdenden Regen angesehen und sind dann gemeinsam mit Michel auf den Markt, auf den er jeden zu kennen scheint.

Gott sei Dank hatte der Regen mittlerweile aufgehört, die Straße zum Markt hin war trotzdem „etwas“ überflutet und schlammig.

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Am Markt

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gab es wirklich alles in Hülle und Fülle wie z.B. Gemüse:

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Gewürze:

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Fleisch und Fisch - natürlich wird penibel darauf geachtet, dass die Kühlkette nie unterbrochen wird und alles 100% hygienisch ist
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Hier auch noch ein Foto der Shoppingmeile von Moroni:

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Am späten Vormittag wurde das Wetter besser und es ging mit unseren Fahrer - Said - auf die Ostseite der Insel, zum Chomoni Beach. Die Verständigung war schwierig, da er nur ein paar Brocken Englisch und wir nur ein paar Brocken Französisch könnnen. Trotzdem haben wir uns sehr wohl gefühlt mit ihm, da er sich sehr bemüht hat und es gab - QRSeb jetzt bitte nicht weiterlesen - 50% Trinkgeld. Was bei einem Preis von 10 Euro pro Tag aber auch nicht wirklich viel ist.

Auf dem Weg wurden wir wieder mit dem großen Problem der Komoren konfrontiert - dem Müll. Wahnsinn. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Es liegt einfach alles herum, von den Plastikflaschen bis hin zu ausgebrannten und/oder verrosteten Autowracks in Straßengräben.

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Hier sogar noch mit Nummerntafel

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Dass es ein Müllproblem gibt, haben wir natürlich gewusst. Dies dann aber mit eigenen Augen in dem Ausmaß zu sehen, ist dann doch noch mal extrem schockierend.
Auch Michel meinte, dass er zwar für die Müllabfuhr zahlt, er sich aber sicher ist, dass diese den Müll in den Bergen einfach in den Straßengraben kippen.

Am Strand angekommen, ging es gleich ins beste Resturant der Stadt (die zwei Hütten in der Mitte)

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An unseren Tisch

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Und es gab Langusten, Fisch und Kochbananen, wie von uns in der Früh vorbestellt.

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Der ganze Spaß kostete 34 Euro für uns drei (inklusive Fahrer). Der Fisch war zwar totgebraten, dies ist mir in solchen Restaurants aber trotzdem lieber als glasig....

Hier noch ein paar Fotos vom Strand, welcher wunderschön ist und welchen wir uns nur mit 2 Leuten aus Estland teilen mussten

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Zurück im Hotel, ging es erstmal ans Umplanen/Umbuchen und zum Abschluss ging es noch zu Fuß ins Restaurant Les Artists. Für mich gab es Curry mit Huhn und Reis, was aber keinerlei Ähnlichkeiten mit dem hatte, was ich unter Curry verstehe. Es war einfach ein Huhn in Sauce, dafür trotzdem sehr lecker. Dazu noch ein warmes Bier.

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Für 1+ ein Gemüsecurry, ebenfalls mit Reis, auch sehr gut.

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Hier zahlten wir 17 Euro inklusive 20% Trinkgeld.

Als wir nach dem Abendessen den Tag Revue passieren lassen, machte meine 1+ die Anmerkung „Lustige Erfahrungen die wir hier machen“ - schwupps, war der Strom weg - und wir saßen im Dunkeln.

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Zum Abschluss des Tages noch ein Suchspiel - finde das (fahrende) Moped unter den Ästen:
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LG aus Moroni

Autumla, 1+

 

Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
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GRZ
20.07.2018 Moroni / Anreise Moheli

Bevor es weitergeht, hier noch Fotos von zwei „Haustieren“ der Villa Jessica.

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Ein Foto der restlichen Bewohner (Babyschildkröten und der Hauskatze) gibt es dann hoffentlich auch nächste Woche.


Der Tag fing wieder recht früh an, da wir nach dem Frühstück (ab 07:30) direkt ins Büro von ABAviation fahren wollten, um die Flüge umzubuchen. Dies aber ohne große Hoffnung, denn die Flüge, die ich gestern noch für heute, 13:00 Uhr, als verfügbar gesehen hatte, waren plötzlich nicht mehr buchbar.
Im Büro wurde uns dann gesagt, dass es bis Dienstag keine Chance gibt nach Moheli zu kommen. Traumhaft. Michel - hilfsbereit wie immer - versuchte seine Beziehungen spielen zu lassen, leider auch vergeblich. Also fuhren wir noch zu zwei weiteren Büros (Inter Iles Air und Amani Air Service) mit gleich wenig Erfolg. Es sah also so aus, als seien wir bis Diestag auf GC „gefangen“. Auf dem Weg zurück zur Villa, versuchte ich nochmal online mein Glück - und siehe da, auf einmal 5 freie Plätze auf dem 13 Uhr Flug zu je 25000 KMF (50 Euro). Also auf ins Büro - aber da ich es nicht ganz glauben konnte, versuchte ich unterwegs noch eine Testbuchung - und blockierte somit wohl gleich 2 Plätze. Denn bei der Abfrage im Büro waren nur noch 3 Plätze im teureren Tarif (100 Euro pro Person) frei. Egal, die Chance haben wir genutzt und nach Abzug des bereits bezahlten Tarifs und 30 Euro fürs Umbuchen, mussten wir somit noch 150 Euro extra zahlen.

Also schnell zurück in die Villa, Sachen fertig gepackt - und unser Fahrer fuhr mit uns zum Flughafen (ca 1 Stunde Fahrzeit). Die Wandersachen können wir in der Zwischenzeit auch in der Villa Jessica lassen, da wir Ende nächster Woche ja nochmal zurückkommen. Auch zahlen müssen wir erst dann, alles völlig entspannt.

Die Fahrt war wieder mal aufregend. Ich bin mir gar nicht sicher, welches Teil des Autos auf den Komoren am meisten beansprucht wird - Gas, Bremse, Stoßdämpfer oder doch die Hupe. Gefahren wird natürlich im Höllentempo - aber bei soviel Beistand von oben kann ja nichts schief gehen

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Unterwegs sahen wir auch den lokalen Ableger des McCafe
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Der Flughafen ist genauso, wie man sich ihn erwartet. In Check In Bereich kommen auf 14 Passagiere 16 Mitarbeiter (Security, Check-in, Einweiser,....) und alles dauert ewig. Es werden natürlich auch alle Koffer geöffnet und von Hand durchsucht.

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Nach ca 15 Minuten - bei einem Passagier vor uns - hatten wir dann aber auch endlich unsere, in Plastik eingeschweisten, Boardkarten in der Hand

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, welche wir beim Einstieg ins Flugzeug natürlich wieder abgeben mussten.

Dazu ein etwas spartanischer Wartebereich - ohne die Möglichkeit Getränke zu erwerben. Hier das Foto mitsamt dem Verfasser des Berichts bei der Arbeit

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Dafür gab´s Toiletten, in denen das Wasser ca 5 cm hoch stand. Ob es daran liegt, dass ein paar Teile „von der Wand gefallen sind“?

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Wir lernten auch einen weiteren Reisenden kennen, der ebenfalls auf dem Weg zur Laka Lodge war. Er wartete am Airport schon seit 8 Uhr in der Früh, da er auf dem 10 Uhr Flug gebucht war, dieser aber ohne weitere Information gestrichen wurde.

Als um 12:40 unser Flug aufgerufen wurden, waren wir mitunter die Ersten, die in Richtung Flugzeug gehen durften.

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Unterwegs überholten wir noch die eher gemächlich vorangehenden Einheimischen ein und waren somit, trotz einiger Fotostops, die Allerersten im Flugzeug. Exit Seats auf der besseren rechten Seite inklusive

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Es gab Kekse und Wasser auf dem 25 Minuten Flug

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Wunderschöner Flug mit Start in südlicher Richtung, 270 Grad Schleife, links vom Karthala vorbei (der noch immer wolkenverhangen war), dann eine 90 Grad Rechtskurve und die gesamte Ostküste Grand Comores entlang aufs offene Meer.

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1+ war etwas besorgt augrund der Geräusche die der alte Flieger machte. Aber alles in Ordnung, wir sind sicher auf Moheli angekommen.

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Das Terminal könnte mal etwas Farbe und ein neues Schild vertragen

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Auch die Gepäckausgabe ware etwas ungewohnt - ich habe einfach abgewartet, bis alle ihre Kisten und Koffer unter großem Geschrei und Gedränge in Empfang genommen hatten und bin dann als Letzter hin

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Die Anfahrt zur Laka Lodge dauerte ca eine Stunde über zum Teil sehr schlechten Straßen, dafür mit traumhaften Ausblicken auf Dschungel, Strand und Meer. Alleine dafür hat sich die Anreise schon gelohnt



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Von der Laka Lodge und den Aktivitäten gibt es dann die nächsten Tage mehr. Nur soviel sei verraten - beim Abendessen war kein Geringerer als der Präsident der Union der Komoren unser Tischnachbar (ja, genau jener, der uns das Umbuchungsschlamassel mit dem Referendum eingebrockt hat;)). Im Zuge seines Wahlkampfs ist er nämlich gerade auf Moheli unterwegs - und die Laka Lodge das einzige vernünftige Hotel auf der Insel.

Die Lodge ist bisher traumhaft, aber das Internet ist unerträglich langsam, und auch das Mobile Internet ist nicht der Brüller (3G). Ausserdem habe ich keine Ahnung, wieviel Datenvolumen ich gekauft habe. Nachdem ich mehrmals auf 4GB um 5000 KMF gezeigt habe und „quatre, quatre“ gesagt habe, habe ich im Endeffekt nur 2000 KMF gezahlt, was laut Preisliste das 500 MB Paket ist... Dies zu klären war jedoch wegen meiner nicht vorhandenen Französisch Kentnisse unmöglich.
 

handballplayer3

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01.10.2015
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DUS
Dies zu klären war jedoch wegen meiner nicht vorhandenen Französisch Kentnisse unmöglich.

Also hat das mit der App nicht so gut funktioniert? Ich habe heute tatsächlich auch mal überlegt, mit dieser App erste Schritte einer neuen Sprache zu lernen.

Und danke für den Bericht! Genauso abenteuerlich, wie ich es mir vorstelle :D
 
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Autumla

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30.07.2013
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Also hat das mit der App nicht so gut funktioniert? Ich habe heute tatsächlich auch mal überlegt, mit dieser App erste Schritte einer neuen Sprache zu lernen.

Naja, für die ersten Schritte sicher OK. Allerdings finde ich, dass man viel Zeit investieren muss, um das Ganze rein in der Theorie zu erlernen. Z.B. Alle Einheiten mehrmals durchmachen. Das geht bei Sprachkursen sicher um ein vielfaches schneller (zumindest bei mir)
Und in einem Geschäft zu erklären, dass man eigentlich ein anderes Datenpaket für sein Handy haben will - nö, für das reichts trotzdem nicht ;)

Allerdings ärgert es mich so richtig, dass ich hier mit dem Großteil der Bevölkerung nicht kommunizieren kann, da bisher alles ausschließlich super freundlich sind und wirklich viele wollen mit einem ins Gespräch kommen. Und wenn man dann immer nur dieselben 20 - 30 Phrasen sagen kann wird es fad.

Ich habe mir fix vorgenommen, „echte“ Kurse zu besuchen, sobald ich wieder zurück bin, um in Zukunft etwas besser für solche Reisen gewappnet zu sein. Mal sehen, ob ich dies dann auch einhalte.
 

Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
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Und weiter geht es mit der

Laka Lodge:


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Die Laka Lodge liegt am Rande des kleinen Dorfes Nioumachoua und besteht aus nur ca 15 Zimmern, welche sich großteils auf Doppelbungalows aufteilen. Alle liegen direkt am Strand und mit wenige Schritten ist man somit im Meer.

Bungalow:

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Blick vom Restaurant:

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Überlaufener Strand:

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Mein Ausblick, während ich diese Zeilen tippe:

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Und wem es bis hierhin noch nicht gefallen hat - den Hauskatzen kann man sicher nicht widerstehen:

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Die Zimmer sind recht klein, aber ansprechend eingerichtet. 4 oder 5 Sterne Zimmer sehen aber natürlich anders aus:

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Dass sie sich dem Ökotourismus verschrieben haben erkennt man unter anderem daran, dass die Lodge im Regelfall komplett über Solarstrom versorgt wird, es einen Garten gibt in dem ein Großteil des Gemüses selbst angebaut wird, versucht wird auf Plastik zu verzichten (so bekommt man z.B. Trinkhalme aus Edelstahl) und sie auch diverse Aktionen durchführen, um die kleinen, vorgelagerten Inseln vom angespülten Abfall zu befreien. Desweiteren versuchen sie auch, in der lokalen Bevölkerung Bewusstsein für das Müllproblem zu schaffen.

Bei der Ankunft erhielten wir sofort eine Kokosnuss

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, wobei ich mir aber auch gleich eine andere Form des Welcome Drinks gönnte

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Da die Lodge sehr abgelegen liegt, wird nur Vollpension angeboten, Das Essen ist keine Haubenküche, aber es wird frisch gekocht und man wird satt.
Zum Frühstück gibt es Obst, Butter, selbstgemachte Marmelade, frisch zubereitete Eier in allen Variationen, Saft und selbstgerösteten Kaffee.

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Mittags und abends gibt es Fisch, Tintenfisch, Gemüse, Nudeln,..... Sagen wir mal „solide Hausmannskost“. Aber für die große Kochkunst werden die Einwohner der Komoren wohl niemals bekannt werden. Eigentlich schade, wenn man sieht, dass soviele verschiedene Kräuter und Gewürze auf den Inseln wachsen und man damit hervorragend kochen könnte. Aber auch verständlich dass die Leute hier andere Sorgen haben.

Mittagessen:

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(Dieser Tintenfisch war ausgezeichnet)

Abendessen:

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Und - wie wir aus nächster Nähe beobachten konnten - auch der Präsident der Komoren bekommt nichts anderes (Fotos waren leider nicht erlaubt).

Wenn man Glück hat kann man beobachten wenn der frisch gefangene Fisch angeliefert wird

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Der Geschäftsführer - Jon - kümmert sich mit seiner Familie und den Angestellten mit viel Einsatz um das Wohl der Gäste. Diese kommen hauptsächlich aus Mayotte, Europa und USA.

Wie immer auf den Komoren kommt man darauf zu sprechen, warum man sich eigentlich das Land als Urlaubsziel aussucht. Laut Jon sind es in erster Linie Ländersammler, die versuchen alle Länder zu besuchen, Amerikaner, die nach Madagaskar fliegen und im Zuge dessen ein paar Tage Komoren miteinbauen - und Touristen aus Europa (vor allem Deutschland), die durch günstige Flugangebote von ET auf das Land aufmerksam wurden.

Als Freizeitaktivität wird hauptsächlich Tauchen angeboten. Aber auch Schnorcheltouren, Wal- und Delphinbeobachtung sowie Ausflüge um Schildkröten bei der Eiablage beobachten zu können stehen am Programm. Auch hier ist die Lodge sehr fair indem sie auch bei der vorab gebuchten Wal-/Delphinbeobachtung darauf hinweisen, dass sie diese nur durchführen, wenn das Meer ruhig ist, da nur dann die Chancen gut sind, diese auch wirklich zu sehen.
Von diesen Touren werde ich noch gesondert berichten (sofern sie denn stattfinden).

Da ich ja schon von der „Geschwindigkeit“ des Internets berichtet habe:

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Ohne mobiles Internet - 3G - könnte ich also nicht berichten.

Am ersten Tag in der Früh unternahmen wir eine kleine Wanderung über den Strand, durchs umliegende Dorf und dem kleinen Wald. Vor allem die Baobabs sind beeindruckend. Rechts unten im Eck ist meine 1+, als Größenvergleich.

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Dieses Hotel in der Ortschaft war wohl kein Erfolg

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Generell kommen auf den Komoren auf ein fertig gebautes Haus zwei Häuser im Rohbau. Dies kommt anscheinend daher, da jeder Mann für seine Töchter ein Haus bauen muss. Bzw wird zumindest im großen Stile damit angefangen - fertig werden aufgrund dessen aber nur die Wenigsten.

LG Autumla, 1+ (die noch immer ganz aufgeregt sind, da sie gerade neben Mantarochen geschnorchelt haben)
 

Autumla

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30.07.2013
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Laka Lodge - Aktivitäten (Teil 1):

Heute mal ein kleines Update aus dem Paradies.

Nachdem es ja auch ein wenig langweilig wird, wenn man den ganzen Tag alleine am Strand liegt (;)), haben wir uns dazu entschlossen ein paar Aktivitäten zu buchen.

So machten wir uns am zweiten und dritten Tag jeweils in einer Nussschale auf zu einer Schnorcheltour auf eine vorgelagerte Insel, wo wir mit unserem Guide eine Tour entlang des Riffs machten.

Hier ein paar Fotos der (unbewohnten) Insel:
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Einige nette, bunte Fische, Kalmare, Seegurken aber auch einen Drachenfisch und einen Stachelrochen gab es zu sehen. Bin hier aber alles andere als ein Experte - also bitte nicht an meinen Begriffen „Kalmar“ und „Stachelrochen“ stören, denn das sind ja glaube ich nur Überbegriffe - ich habe aber keine Ahnung, was genau wir da gesehen haben :).

Als Highlight des ersten Tages sind wir dann noch entlang einer zweiten Insel gefahren, die relativ häufig von Mantarochen besucht wird - und siehe da, keine 10 Minuten später hatte unser Guide schon zwei entdeckt und wir konnten in sicherem Abstand neben diesen beeindruckenden Tieren schnorcheln.
Fotos und Videos davon gibt es, wenn wir wieder zurück sind Österreich bin und einen Laptop verfügbar habe.

Am dritten Tag stand die Schnorcheltour im Zeichen der Walbeobachtung. Auch wenn unsere (dieses Mal) zwei Guides nicht wirklich optimistisch waren, denn eigentlich ist es noch ein wenig zu früh im Jahr, hatten sie doch von ein paar Fischern gehört, dass sich schon ein paar Buckelwale in der Gegend aufhalten sollen. Und - wie bestellt - tauchte schon nach kurzer Zeit ein riesiger Buckelwal mehrmals ca 100 Meter entfernt von uns auf. Wir haben uns also ganz leise mit dem Boot auf ca 50 Meter angenähert. Dann hat er (oder besser gesagt „sie“) sich wohl gedacht - mit denen spiele ich ein bisschen - tauchte unter, war 5 Minuten nicht zu sehen, nur um dann ca 5 Meter entfernt von unserem Boot an die Oberfläche zu kommen. Leider war das zu überraschend für alle im Boot, also gibt es wohl kein Video (die Guides müssen erst die GoPro Videos durchschauen, glauben aber nicht, dass sie draufgehalten haben). Also werde ich - wieder zu Hause - wohl nur Videos/Fotos von dem weiter entferten Wal hochladen können.

Alles in allem super aufregend - auch für die Guides, denn es war ja für sie auch die erste offizielle Walsichtung dieses Jahr.

Am vierten Tag dann haben wir uns die neu eingetroffenen Fahrräder der Laka Lodge geschnappt. Da wir die ersten waren, die diese benutzten, durfte, wir auch gleich Fotomodels für die Facebook Page der Laka Lodge spielen. Mal schauen, ob wir fotogen genug sind, um unser Foto dann dort auch wirklich wiederzufinden ;)
Also ging es ein paar Kilometer mit dem Rad entlang der Küstenstraße. Zugegebenemaßen haben wir dann aber gleich mal die Lust verloren - es war einfach zu heiss, es ging bergauf und bergab und schon nach wenigen Minuten waren wir komplett durchgeschwitzt. Dafür konnten wir ein paar nette Fotos, unter anderem von der Lodge von der anderen Seite der Bucht aus, schießen.

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Ylang Ylang (eines der Hauptexportprodukte der Komoren und Grundstoff vieler Parfüms):

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Ylang Ylang Destillerie:

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Als Highlight haben wir noch eine Tour zu einem Schildkrötenstrand gebucht. Davon mehr beim nächsten Mal.

So, genug für heute - muss mich wieder langweilen gehen!

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Hene

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27.03.2013
4.019
2.493
BER
Sehr unterhaltsamer Bericht und ebensolche Destination. Nach mehreren Sao Tome e Principe Aufenthalten in letzter Zeit sehen mir die Komoren wie ein vielversprechendes Reiseziel aus:)
 
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Autumla

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30.07.2013
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Laka Lodge - Aktivitäten (Teil 2):

Am heutigen, vorletzten Tag machten wir uns also auf zu unserem letzten Ausflug auf Moheli - wir wollten Schildkröten bei der Eiablage beobachten.

Während Schildkröten eigentlich an allen Stränden auf Moheli an Land kommen, um ihre Eier abzulegen, gibt es einen Strand im Norden der Insel bei Aytsamya, wo es im Grunde garantiert ist, dass dies auch wirklich geschieht.

Da der Zeitpunkt, an dem die Tiere an Land kommen, von den Gezeiten abhängt und wir mit unseren Tagen leider einen schlechten Zeitpunkt erwischt haben, klingelte der Wecker also bereits um 01:30, da die Abfahrt mit 02:00 geplant war. Ziel war es um 04:00 am Strand zu sein - was sich bei einer gesamten Fahrdistanz von 29km vielleicht als etwas früh liest.

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Nur sind die Strassenverältnisse auf Moheli teilweise extrem schlecht, vor allem auf dem Teilstück von der Lodge bis nach Sambya (1 Stunde für 15 km) und zusätzlich waren wir auch noch mit einem Fahrzeug unterwegs, welches nur bedingt geländetauglich ist, sodass wir letztendlich 1h45 brauchten, um diese Distanz hinter uns zu bringen (wobei es auch mit einem 4x4 nicht bedeutend schneller ist, wie wir bei der Ankunft erleben durften). Hier ein paar Eindrücke von der Rückfahrt, auch wenn dies auf Bildern/Videos natürlich nicht so wirkt wie in der Realität.

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Am Strand angekommen warteten schon der Guide und ein weiteres Pärchen auf uns. Nach einer kurzen Einweisung - generell kein Licht (ausser Rotlicht), vor allem kein Blitzlicht während der Eiablage und absolute Ruhe - ging es also los.
Ein kurzer Fußmarsch zum Strand, und wir sahen auch schon die erste (etwas kleinere) Schildkröte, die gerade auf dem Rückweg ins Meer war. Nur ein paar Meter weiter die erste, sehr große Schildkröte, die schon beim Zubuddeln ihrer frisch gelegten Eier war und wiederum wenige Meter weiter, 2 Exemplare bei der Eiablage. Also insgesamt 4 Schildkröten innerhalb weniger Schritte - keine schlechte Ausbeute.

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Nach insgesamt ca. einer Stunde machten wir uns somit wieder auf den Rückweg. Leider hielt sich das andere Pärchen nicht wirklich an die Regeln und trübte somit den Ausflug ein wenig.

Insgesamt natürlich ein aufregendes Erlebnis. Wenn man dies allerdings vielleicht schon mal wo anders erleben durfte (so wie wir zufällig in Costa Rica bei einem Strandspaziergang vor ein paar Jahren), dann würde ich den Ausflug - aufgrund der langen Autofahrt - nicht nocheinmal machen.


Zum Abschluss noch ein paar Bilder von unseren gestrigen Besuchern in der Lodge:

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So - morgen geht es wieder zurück nach Grand Comores. Ob wir das Karthala Trekking ab Freitag machen entscheiden wir spontan, da wir gesundheitlich ein wenig angeschlagen sind bzw da wir erst schauen müssen, ob es vom Wetter her dieses Mal Sinn macht. Vielleicht belassen wir es auch einfach bei einer Inselrundfahrt. Auf alle Fälle wird es noch ein paar mehr lokale Eindrücke von Land und Leute geben, nachdem die letzten Berichte ja eigentlich eher einen Strandurlaub beschrieben haben, der so oder so ähnlich auch an anderen Orten stattfinden könnte.

LG Autumla, 1+
 

Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
1.906
119
GRZ
Rückreise Grand Comores:

Der letzte Tag begann, wie die anderen auch, mit einem Frühstück und anschließend noch ein wenig relaxen am Strand. So ruhig wie heute bzw so eine Ebbe, dass sogar die Boote aufliegen, hatten wir während der ganzen 6 Tage nicht:


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So hätten wir auch am Hausriff gemütlich schnorcheln können. Perfektes Timing, wie so oft in diesem Urlaub. Schließlich noch ein letzter Abschlussvodka (mit Chili) mit einem anderen Gast aus Budapest, den er „eingeschmuggelt“ hat und dann hieß es auch schon Abschied nehmen von Jon und seiner Familie.

Würde ich wieder in die Laka Lodge kommen - definitiv. Allein schon wegen Jon, seiner Familie, dem schönen Strand, den Möglichkeiten zum Schnorcheln und den aufregenden Sichtungen - und weil man im Prinzip alleine ist. Mehr als 10 anderen Gäste tun sich (in der Nebensaison) die doch etwas umständliche Anreise selten an - so ist z.B. Eine Nacht auf Grand Comores sowohl bei An- als auch bei Abreise zwingend notwendig, da es sich mit den Flugzeiten von ET und TK nicht anders ausgeht. Und auch die knapp 90-minütige Fahrt in die Lodge ist keine Wohltat für den Rücken (auch wenn an einer Verbesserung der Straßen demnächst gearbeitet werden soll).

Würde ich es jedem empfehlen - eher nicht. Wenn man 4 oder gar 5 Sterne Komfort braucht oder z.B. In (Hauben-)Restaurants essen gehen will, oder einfach „Action“ braucht, dann ist das definitiv die falsche Adresse. Das gibt es dort einfach nicht.
Aber Naturliebhaber, Schnorchler/Taucher, Menschen die eine familiäre Atmosphäre schätzen und vor allem Ruhesuchende kommen auf ihre Kosten.

Um halb 2 ging es schließlich zum Flughafen - unterwegs bzw direkt am Flughafen sahen wir wieder beeindruckende Baobabs

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und den Beweis dafür, dass ER einfach überall seine Fans hat:

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Ungeklärt ist aber, ob das an seinem Fußball- oder doch am Schauspieltalent liegt.

Obwohl nur 10 bis 25 Gäste in den verschiedenen Fliegern sind, die auf den Komoren typischerweise starten, ist man angehalten 3 Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. Wir haben es eh nur 2h15 vor Abflug zum Flughafen geschafft - und durften natürlich erstmal 1 Stunde darauf warten, dass überhaupt mal jemand von der Airline erscheint.

Als einziges Unterhaltungsprogramm tauchte mal eine Air Ylang am Himmel bzw am Flughafen auf.

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Bzw. konnte man in der Zwischenzeit Vertrauen in die lokalen Einsatzfahrzeuge gewinnen, welche - dem Gras nach zu urteilen - vor einem Jahr das letzte Mal bewegt worden sind.

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Nach Gewichtskontrolle unseres Gepäcks auf der vom komorischen Eichamt natürlich genauestens geeichten Waage

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mussten wir noch knapp 10 Euro für 3kg Übergepäck zahlen. Meiner (Tchibo-)Handkofferwaage um wenige Euro traue ich zwar exaktere Resultate zu (und mit der waren wir 2 kg unter dem Limit), aber was soll´s - That´s (Comorian) life.

Hier wieder die wiederverwendbare Bordkarte

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In den folgenden 30 Minuten, durften wir beobachten, wie einige andere Familien das Übergewicht des Aufgabegepäcks in zahlreiche Plastiksackerl (ich hoffe die deutschen Forenkollegen verstehen dieses Fremdwort) verstauten und bis zu 4 Stück als Handgepäck mitnahmen. Dass dieses auch auf 1 Stück mit 5 kg limitiert war, störte hier wiederum niemanden.....

Nach der komplett händischen Sicherheitskontrolle saßen wir also wieder in einem Wartebereich, der jenem von Moheli sehr ähnelte - mit dem Unterschied, dass die WCs noch heruntergekommener waren und ich deshalb so schnell wieder umgedreht habe, dass es nicht einmal für ein Foto gereicht hat. Und, dass es im gesamten Raum weder Licht noch einen Fernseher gab und die Fenster mit dicken Vorhängen verdeckt waren. Die einzige Lichtquelle war somit die Ausgangstür und der Wartesaal in ziemlicher Dunkelheit.

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Überraschenderweise scheint es UberEats oder Vergleichbares schon nach Moheli geschafft zu haben. Zumindest wurde im Wartebereich über die Security Kontrolle hinweg an manche Passagiere leckeres Essen (gebratenes Hühnchen, Kochbananen) im - wiederum - Plasticksackerl gereicht und mit den Fingern verzehrt. Das wäre was für unseren Doktore gewesen, der ja bekanntlich aus Angst vor unreinem Essen sogar in Thailand bei Subways isst....

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Pünktlich um 16:40 landete unsere 17:00 Maschine und wir konnten nur 10 Minuten später boarden

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Wieder eine Embraer 120 - wie ich mittlerweile im RB von Travellersolo gelesen habe, ja gar nicht so leicht zu erwischen (zumindest in Europa). Gut, dass mich die Leidenschaft des Flugzeugtypen-Sammelns noch immer nicht gepackt hat.

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(Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen der Embraer 120 und der Brasilia Variante die wir beim Hinflug hatten? Laut Wikepedia ist das ja dasselbe, oder?)

Der Flug recht ereignislos, allerdings muss ich auch sagen, dass ich andere Flüge schon entspannter genossen habe.

Die Wolkenformationen auf Moheli waren beeindruckend

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und es ging in wenigen Minuten übers offenen Meer, bis wir wieder bei Foumboumi über Grand Comores ankamen


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Nördlich den Karthala umflogen


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und schließlich sicher am Flughafen Moroni landeten


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Kurz mussten wir auf Said, unseren Fahrer, warten, der nicht nur fälschlicherweise am International Terminal wartete, sondern sich dort auch noch ein Nickerchen gegönnt und somit unsere Ankunft verpasst hat. Diese Zeit versuchte er anschließend wiedergutzumachen - und in knapp einer Stunde und nach ein paar „interessanten“ Überholmanövern waren wir wieder in der Villa Jessica, wo wir von Michel herzlich empfangen wurden. Noch schnell das Zimmer bezogen, ins Cafe Artists zum Abendessen, wo ich mir ein Tintenfisch „Curry“ gönnte (ausgezeichnet)

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1+ hatte Shrimps in Kokos-Vanillesoße - und war ebenso begeistert.

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Hundemüde gingen wir zurück aufs Zimmer, wo wir von Michel noch ein paar Kugeln selbstgemachtes und aussergewöhnlich leckeres Eis bekamen. Welche mir die Kraft gaben, den Reisebericht noch heute fertigzutippen.
 

Zottel

Erfahrenes Mitglied
19.03.2014
409
47
Fellbach
Ich bin hin und her gerissen! Einerseits tolle Fotos und Erlebnisse, die uns bestimmt auch super gefallen würden! Andererseits denke ich wieder, dass die Komoren doch nichts für uns sind (Hotels, Essen)

Bin gespannt, wie es weiter geht, vielleicht kann ich mich ja doch noch entscheiden :), ob es mir/uns nun gefallen würde oder nicht.

Jedenfalls lese ich sehr gerne Deinen sehr gut geschriebene nicht Reisebericht, vielen Dank
 
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Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
1.906
119
GRZ
Grand Comores / Der Süden:

Kurz nach 7 wachten wir auf - und wie soll es anders sein. Regen.
Beim Frühstück bedankte sich auch Michel bei uns, dass wir verlässlich das schlechte Wetter mitbringen - die letzten Tage über wäre strahlenster Sonnenschein gewesen. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Markt und unterwegs versuchten wir noch kurzfristig einen Guide für eine Tour in den Süden zu organisieren. An einem Freitag etwas schwierig.
Und aufmerksame Leser werden somit auch bemerkt haben, dass wir die Karthala Trekking Tour endgültig abgesagt haben. Wie gesagt, haben wir mit unserer Gesundheit zu kämpfen (Halsweh, Husten, Übelkeit,...) und der Karthala ist wieder von einer dicken Wolkendecke eingehüllt.

Auf dem Markt war die Hölle los - Michel meint, dass die Leute schon für nächste Woche einkaufen, da es jetzt bestätigt ist, dass am Montag aufgrund der Bekanntgabe des Referendum-Ergebnisses und der möglichen Unruhen, ein komplettes Fahrverbot herrscht. Gut, dass wir unsere Reise umgebucht haben und schon Sonntag nach Europa zurückfliegen, denn Montag wäre ursprünglich der Tag gewesen an dem wir von Moheli zurückgeflogen und wohl am Flughafen versauert wären (sofern überhaupt Flüge stattgefunden hätten).

Die Stadt ist auch großflächig mit diesen Plakaten zugehängt:

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Ein „Non“ Plakat konnte ich die letzten Tage über übrigens nicht ausmachen.

Unterwegs sahen wir auch noch den komorischen Hornbach

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und überall in den Nebenstraßen laufen die Ziegen in den Straßen herum

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Nochmal kurz zurück zum Wetter - eine bekannte Wetterseite zeigte mir folgendes Wetter für Moroni an

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Während es in Wirklichkeit so aussah

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Da hätte ich bei „Comores Assurances“ wohl eine Schönwetterversicherung abschließen sollen....

Schließlich hatten wir doch noch Glück und Omar von einer lokalen Agentur (mit der wir auch das Trekking machen wollten) konnte uns einen englischsprachigen Guide - Dhalani - und einen Fahrer - Komori - organisieren.

Also ging es um 11 los Richtung Süden. Zuerst nach Iconi - dieses Dorf/Stadt ist hauptsächlich für 2 Dinge bekannt. Für den Felsen, von dem sich die Frauen im 17. und 18. Jahrhundert gestürtzt haben, um nicht von den Piraten verschleppt zu werden

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Und für den alten Sultanspalast, der mittlerweile verfallen ist. Gebaut wurde er mit Lavasteinen und statt Zement wurde Sand verwendet, der aus Korallen hergestelllt wurde (wenn ich das richtig verstanden habe)

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Das Eingangstor

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Der Palast selbst

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Das Grab vor dem Palast

Als wir uns den Palast ansahen, fuhr ein Lieferwagen vorbei, der 2 Autos geladen hatte. Ich dachte mir noch - „gut gesichert sind die aber nicht“. 200 Meter weiter sah das dann schon folgendermaßen aus

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und wir mussten erst mal 15 Minuten warten, bis die Straße wieder frei war.

Weiter ging es zu einem „heiligen“ See, den die Einwohner nur besuchen, wenn sie Opfergaben bringen (hauptsächlich gekochtes Essen). Damit sollen die rund um den See wohnenden Engel gütig gestimmt werden, z.B für Prüfungen oder für lange Reisen

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Unterwegs sahen wir wieder viele, viele Rohbauten, von denen ich schon kurz berichtet habe. Diese müssen heutzutage von den Vätern (früher den Onkeln) als Mitgift für die Hochzeit gebaut werden. Die Eltern entscheiden natürlich auch über den Ehepartner, wobei dies in letzter Zeit etwas offener gehandhabt wird und sich potentielle Ehepaare auch schon vor der Hochzeit treffen und auch ein wenig Mitspracherecht haben (natürlich nicht in jeder Familie).
Dann kommt es zur „Grand Marriage“, zu der auch immer alle Verwandten aus Europa einfliegen. Diese dauert mehrere Tage und kostet ein Vermögen. Der Ehemann muss nur für die Bekanntgabe der Hochzeit bereiots bis zu 12000 Euro zahlen - und auch noch viel viel Gold in die Ehe einbringen. Viele Komoren arbeiten also in Europa ausschließlich um a) das Haus für die Tochter zu bauen und b) die „Grand Marriage“ zu bezahlen.

Und untypisch für die vorherrschende Religion, hat hier auch die Frau viel Macht. Es kommt laut unserem Guide nicht selten vor, dass Ehemänner nach der „Grand Marriage, und nachdem er quasi sein Gold abgeliefert hat, vor die Tür gesetzt werden. Und diese können nichts dagegen unternehmen.

Danach ging es weiter zu einer Ylang Ylang Destillerrie, die wir uns aus der Nähe anschauen durften

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Ja, mit genau solch modernsten Öfen wird dieser teure „Stoff“ hergestellt.


Um 13 Uhr begann es dann wie aus Kübeln zu schütten. Vom Lavafeld vom letzten großen Ausbruch 1977 mit mehr als 100 Toten sieht man deshalb nicht viel:

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Es gab später noch weitere Ausbrüche, z. B. in 2005, welche aber nicht so verheerend waren.
Unser Guide flüchtete sofort wieder ins Auto - da er laut eigener Definition aus Seife ist :)

Apropos Auto - nach weiteren 20 Minuten gab dieses seinen Geist auf. Wir flüchteten unter einen Unterstand und unser Fahrer probierte, mittels Ferndiagnose seines Mechanikers in der Hauptstadt, den Wagen wieder in Gang zu bekommen. Was ihm nach einiger Zeit auch gelang - was für ein Ausflug, es werden wirklich alle Erwartungen erfüllt ;)

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Auch nach einer Stunde regnete es noch immer in Strömen - und die Straße wurde mitunter zu einem See:


Mann, waren wir froh jetzt nicht am Berg/Vulkan zu sein. Strömender Regen, Null Sicht, rutschiges Terrain, Wind und Nebel. Und dann noch schlafen, völlig durchnässt und in einem Zelt, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.....Viel schrecklicher könnte ich mir einen Urlaub gar nicht vorstellen.

Nach einem Rundweg über die Berge fuhren wir der Küste entlang zurück zum Hotel. Unterwegs machten wir noch einen letzten Fotostop am Chindini Beach

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Und zum Abschluß noch eine kurze Rätselfrage - weiss jemand, warum man sich Kabelbinder an den Scheibenwischern fixiert?

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